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undankbar
Ich blickte nervös und ungeduldig zu ihr. „Schau nicht, tu es!“, befahl sie mir. „Ich sehe es dir an, du hast Lust und willst es auch.“, rekelte sie in einem diabolischen Tanz vor mir. Ich blieb stark und wich ihren Blicken aus, schaute seufzend aus dem Fenster. „Was bedrückt dich?“, fragte sie. „Was mich bedrückt?“, entgegnete ich herab blickend und von ihr angewidert.
„Seit wann beantwortet man eine Frage mit einer Gegenfrage?“, konterte sie frech zurück.
„Das musst du am besten Wissen!“, zischte ich ihr zu. „Nein, ich weiß es nicht.“, klang ihre Stimme sanft. „Warum zögerst du?“, fragte sie mich auf beruhigender Weise.
„Wir müssen uns trennen, ich muss endgültig den Schlussstrich ziehen“, forderte ich uneinnehmbar auf. “Du bist das Problem!“, fuhr ich fort.
„Jedes Mal, wenn wir uns sehen, redest du mir ein, dass ich es tun soll und du schaffst es immer wieder aufs Neue, mich hereinzulegen.“, stellte ich betrogen fest. „Ach, hör auf zu jammern! Du elender Nichtsnutz.“, spottete sie. „Erstens, rede ich dir Nichts ein und zweitens hast du die freie Wahl, es nicht zu tun! Was kann ich dafür, wenn du deinen Trieben nicht standhältst.“, blickte sie genervt zu mir auf. „Keiner zwingt dich zu einer Handlung. Schalte mal einen Gang zurück.“ forderte sie mich lässig auf.
„Weißt du was, und deshalb hasse ich dich dafür. Wir haben 15 Jahre auf dem Gewissen und ich leide, kannst du das nicht einsehen?“ fragte ich sie verletzt.
„Dann lass es einfach sein! Ich bin nicht diejenige, die zu dir kommt. Du bist derjenige, der zu mir kommt und sein Spaß haben will!“, zwinkerte sie mir zu.
„Spaß nennst du das?, fragte ich entsetzt. „Ich nenne es Zwang!“ Das wird mich früher oder später in den Grab bringen, wenn ich nicht rechtzeitig aufhöre von dir abzulassen.
„Stell dich nicht an.“ stöhnte sie, „das hört sich an, als hätten wir nie schöne Zeiten miteinander verbracht?“ „Ich war für dich da, als keiner für dich da war!“, mahnte Sie mich an. „Ich war an Ort und Stelle, als du mich in der Psychiatrie gebraucht hast, trotz einjähriger Pause zwischen uns.“ „Ich war diejenige, die dir Trost gegeben hat, als dein Vater verstorben war oder deine Freunde dich im Stich gelassen haben!“, warf sie mir vor.
„Habe ich mich jemals darüber beschwert, dass du mich zu deiner Erleichterung ausnutzst
oder jeden Tag mit deiner Frau betrügst?“
„Du kommst angekrochen, nicht ich! Ich bin deine erste Anlaufstelle, wenn du dich von Keinem verstanden, dich am Ende oder verloren, fühlst.“ ,wies sie mir die Schuld zu.
„Schaue dich selbst einmal im Spiegel an!“, forderte sie mich auf. „Die grauen Strähnen auf deinem Wuschelkopf habe ich dir sicherlich nicht verpasst!“
„Was meinst du wie ich mich fühle, für jeden da zu sein, wenn ich gebraucht werde, fuhr sie traurig fort. „Zusammengepfercht lebe ich mit meinen Geschwistern im kleinsten, engen Raum, habe kaum Luft zum atmen und oft plagt mich die Platzangst.“
„Nicht nur du hast Ängste, weißt du.“, gab sie zu und wechselte fluchtartig das Thema.
„Wärst du nicht dumm, dann hättest du mich schon längst aus deinem Leben verbannen können.
Du bist nichts besseres als ich, du bist ein Heuchler!“, beschimpfte sie mich. „Glaubst, du kannst die Welt zum besseren verändern. Du selbst bist an allem Schuld, was dir widerfahren ist. Sei ehrlich und suche die Schuld nicht bei den Anderen.“ „Hör auf, dass reicht!“, platzte mir der Kragen. Ich schnappte zu, hielt sie vor mir hoch und warf ihr einen letzten Todesblick zu.
„Du bist und bleibst eine Schlampe!“,flüstere ich ihr abschätzig, grinsend zu. Dann steckte ich sie mir in den Mund, ließ mit dem Feuerzeug eine Flamme erzeugen, zog genüsslich an ihrem Filter und atmete ihren blauen Dunst triumphierend aus.
