Was ist neu

Und sie liebte ihn

Mitglied
Beitritt
17.07.2010
Beiträge
9
Zuletzt bearbeitet:

Und sie liebte ihn

Lisa stand dem Mann gegenüber, den sie sich immer gewünscht hatte. Groß und stark hatte er sein sollen, dazu ein starker Wille und selbstbewusste Dominanz. In den Nächten der letzten Woche hatte sie sich diesen Moment häufig ausgemalt. Den Moment, in dem sie all ihre Gefühle vor ihm offenbaren würde. Sein Gesicht, sobald er entweder begriff, dass sie während der Küsse das Gleiche gespürt hatte, wie er, oder aber erkannte, dass sie das Alles viel zu ernst genommen hatte. Diese Möglichkeit hatte sie allerdings sofort wieder verdrängt, sobald sie sich in ihrem Kopf einnisten wollte.
Aber jetzt, wo es so weit war, hatte sie Angst, dass sie ihm nichts bedeutete, dass sie für ihn nur ein naives kleines Kind war, mit dem man sich die Zeit vertreiben konnte, nicht mehr.
Nervös strich sie sich die Haare aus dem Gesicht. Verdammt, mit dieser Geste würde sie ihm jetzt garantiert ihre Aufregung gezeigt haben. Er kannte sie doch wie seine Hosentasche!
„Wie würdest du reagieren, wenn ich dir jetzt sagen würde, dass ich dich liebe?“
Er dachte lange nach. Sehr lange. Fast schon zu lange, befand Lisa. Seine sonnengebräunte Haut legte sich auf der Stirn in Falten des Nachdenkens. Gerade, als sie sich mehr oder weniger geschickt wieder aus der Affäre ziehen wollte, antwortete er.
„Vielleicht wäre ich verwirrt und wüsste nicht, wie ich das aufnehmen sollte. Oder ich wäre überglücklich. Oder aber ich wäre unsicher, weil wir uns schon so lange kennen…“
Lisa zuckte kurz zusammen, als ihr sechundzwanzig Jahre älterer Urlaubsflirt sie an die kurze Dauer ihres Kennenlernens erinnerte. Vor zwei Wochen hatte er sie am Strand vor dem italienischen Hotel angesprochen und auf ein Eis eingeladen. Und während sie dieses geschleckt hatte, waren sie sich in einem tiefsinnigen Gespräch näher gekommen. Nie hätte Lisa gedacht, dass ein erwachsener Mann die Probleme und Sorgen einer Vierzehnjährigen so gut verstehen würde.
„Was wäre dir denn am liebsten?“, holte er sie aus ihren Erinnerungen zurück.
„Ich denke, das Zweite wäre am schönsten…“ Verflucht noch mal, jetzt färbten sich ihre blassen Wangen schon wieder rosa. Das hasste Lisa doch so an sich.
„Du bist niedlich, wenn du rot wirst.“ Sein rauer Finger fuhr über die roten Wangen und sah sie nachdenklich an.
Lisa lächelte glückselig. Diesen Spruch hatte sie schon so oft von Lehrern und Klassenkameraden zu hören bekommen und jedes Mal gereizt reagiert. Wer ist schon gerne niedlich oder süß? Aber wenn er es sagte, war es etwas ganz anderes. Niedlich zu sein, das ist doch gar nicht so schlimm, wenn der Traumtyp das denkt, oder?
Plötzlich wurde sie mutig.
„Ich liebe dich“, sagte sie und sah ihm fest in die grauen Augen.
Er grinste und sagte: „Ich liebe dich auch."
Dann beugte er sich vor und küsste sie, wie er es schon so oft getan hatte.

Doch dieser Kuss war irgendwie anders.
Vielleicht war sie einfach befreiter? Oder lag es an ihm?
Lisa war sich etwas unsicher, weil sich ein merkwürdiges Gefühl in ihrer Magengrube entwickelte, als er, wie immer, eine seiner großen Hände auf ihren Hintern legte. Was wollte er? Und was war nur los mit ihr? In der Theorie war doch alles wie immer.
Sein anfangs zarter Kuss wurde fordernder und seine breiten Finger gruben sich in ihr Fleisch.
Sie wollte sich von ihm lösen, als ihre innere Alarmglocke zu läuten begann, doch die starke Hand in ihrem Nacken ließ sie nicht los. Panik überkam sie. War er doch nicht der besorgte freundliche Mann, in den sie sich verliebt hatte? Hatten ihre Eltern etwa doch Recht gehabt, als sie Lisa vor so viel älteren Männern gewarnt hatten?
Ihre Arme stießen ihn von sich, doch er klammerte sich an ihr fest. Sie konnte sich nicht wehren. Wie in Trance bekam sie mit, wie ihr Traum sich in einen Albtraum verwandelte.
Er konnte mit ihr tun und lassen, was er wollte.
Heiße Tränen der Erkenntnis liefen ihre eiskalten, schneeweißen Wangen hinunter, während ihr durch den Kopf fuhr, dass sie besser doch auf ihre Mutter gehört hätte.

 
Zuletzt bearbeitet:

Mit dieser Geschichte wollte ich keinerlei Vorurteile gegenüber Vierzigjährigen unterstützen und niemanden angreifen.
Sie ist einer einfachen Idee entsprungen und ich habe nicht allzulange nachgedacht, als ich sie geschrieben habe.
Inzwischen habe ich sie auch Korrektur gelesen und etwas verändert. Ich hoffe, sie spricht euch nun mehr an...
Mit freundlichen Grüßen,
Feelin

 
Zuletzt bearbeitet:

Moi Feelin,

Für übermäßige Fehler entschuldige ich mich im Voraus, aber, wieso auch immer, ich habe sie mir nicht noch einmal durchgelesen.
Ja, also ... verzeih mir bitte die Ironie, aber: Weißt Du denn, warum Du sie hier veröffentlichst? Anstatt sie vorher zu bearbeiten? :susp:

Aber hey, kein Problem: unten rechts ist der bearbeiten-button, da kannst Du jederzeit in den Text, ihn ändern, und dann aber nicht speichern vergessen. Schau einfach jetzt drüber, und mach ne Geschichte draus. Für mich liest sich das wie ein Szenenentwurf, wieso auch immer. :)

Herzlichst,
Katla

 

Moin,

mir hat deine Geschichte nicht besonders gefallen. Sie ist relativ kurz, aber das ist nicht der Grund.
Ich finde sie recht inhaltslos. Der Leser erfährt praktisch nichts über die Personen, die deswegen komplett austauschbar sind. Junges Mädchen glaubt einen älteren Mann zu lieben, der nutzt sie aus bzw. missbraucht sie.
Ganz ehrlich? Mich hat das völlig kalt gelassen und ich bin kein abgebrüter Typ. Aber du schaffst es einfach nicht, eine Atmospähre zu erzeugen. Da könnte genauso gut stehen A mochte B. B sagte, er würde A auch mögen. Aber A wusste nciht, dass B sie nur ausnutzen will.
Gefühlstechnisch ist es gleich.

Also versuch, deine Figuren weniger austauschbar zu machen. Erzähl eine Geschichte und bau eine Handlung auf.

Es ärgert mich, wenn jemand seinen Text irgendwo einstellt, ernst gemeinte Kommentare erwartet, aber es nicht mal schafft, seinen sehr kurzen Text wenigstens einmal zu überlesen und daran zu arbeiten.

Viele Grüße

 

Vielen Dank für eure Rückmeldung.
Es tut mir Leid, dass ich den "Szenenentwurf" nicht erst überarbeitet hatte, bevor ich ihn euch serviert habe. Ich werde das gleich nachholen und versuchen, den Figuren etwas Leben einzuhauchen - darin war ich leider noch nie besonders gut. Vielleicht bekomme ich dann auch eine Geschichte hin...
Viele Grüße,
Feelin

 

Hallo Feelin,

und herzlich Willkommen bei KG.de.

Schön das Du nicht gleich aufgibst, sondern die Skizze ausbauen, Deinen Figuren Leben einhauchen willst. Dazu gleich mehr.

Was mir aber gar nicht gefällt, ist Dein Schluss. Dieses hochdramatische, das braucht es nicht. Es reicht doch, wenn er mehr will, als sie zu geben bereit ist. Sein fordernder Charakter und ihre Reue sind doch ausreichende Gegensätze, um daraus eine Geschichte zu stricken. Auch glaubwürdiger ;)


Lisa stand dem Mann ihrer Träume gegenüber.

Mann ihrer Träume ... Grüße aus der Kitschkiste :).
Wem stand sie gegenüber? Beschreibe den Typen ruhig ein wenig. Und wo sind die beiden zu diesem Zeitpunkt?

Stell Dir bei jedem Satz den Du schreibst vor, Du stehst bei einem Film hinter der Kamera. Vorn läuft Deine Geschichte und dahinter schreibst Du auf, was Du siehst durch Dein Guckloch.
Wie sehen die Menschen aus? Was tun sie? Was haben sie an? Male Deinem Leser die Bilder die Du siehst. Und so machst Du das Satz für Satz, die ganze Geschichte entlang.

In den Nächten der letzten Woche hatte sie sich immer und immer wieder diesen Moment ausgemalt.

Dann stellst Du nämlich auch fest, dass Du solche Bilder nicht sehen kannst :).

Nachts, wenn sie in ihrem Hotelbett lag, dann malte sie sich aus, wie es sein würde, wenn sie ihm sagt, was er ihr bedeutet. Am Strand, am Pool, in der Hotelhalle. Und sie überlegte, wie er wohl reagieren würde. Manchmal nahm er sie in den Arm und ein anderes Mal lachte er sie aus. Für diesen Fall nahm sie sich fest vor, sich umzudrehen und wegzulaufen.

Merkst Du - Details sind wichtig. Und wenn Du die Details beschreibst, egal ob Du die Leute in ihrem Handeln beobachtest oder in ihrem Denken, dann wird da eine Geschichte draus.

Er kannte sie doch wie seine Hosentasche!

Auf solche Sätze solltest Du verzichten. Nach zwei Wochen ... das glaubt Dir kein Leser ;).

Also, mehr Details, weniger Kitsch und ein anderes Ende. Das empfehle ich Deiner Geschichte.

Viel Spaß Dir hier! Und nun ran an die Tasten.

Lieben Gruß Fliege

 

Vielen Dank für's Lesen, Fliege.
Ich hoffe, dass ich durch ein Paar Adjektive und ein ein bisschen "entdramatisiertes" Ende die Geschichte interessanter gestalten konnte. Aber wenn ich Geschichten lese, dann möchte ich mir auch das Drumherum selbst ausmalen, vielleicht liegt es daran, dass ich nicht so gut darin bin, selbst genau zu beschreiben.

Auf solche Sätze solltest Du verzichten. Nach zwei Wochen ... das glaubt Dir kein Leser ;).
Genau das möchte ich erreichen. Ich als Jugendliche weiß, wie naiv Mädchen in meinem Alter gerne sind. Und das will ich ein bisschen vermitteln, auch wenn das vielleicht nicht der ganz richtige Weg ist.
Liebe Grüße,
Feelin

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom