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Unberechenbarkeit

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24.06.2018
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Unberechenbarkeit

Die Frau dachte, dass sie sich sehr gut kannte. Sie vertraute ihren Erfahrungen. Sie mochte es wie perfekt sie doch ihre Emotionen überspielen konnte, sodass keiner verstand, was wirklich in ihr vorging. Doch an diesem Tag wurde sie von ihrer Unberechenbarkeit verraten.

Die große Liebe ihrer Lieblingssongs traf sie nie; von dem einen oder anderen Mann ließ sie sich trotzdem mitreißen. Trotzallem war sie sich aber sicher, dass sie nicht die Einzige war, die in der Bar saß und ihre Zeit als Teenager zum Desaster gemacht hatte, nur um Bezug zu ihren Lieblingsbands zu finden. Selbst nach all den unerbittlichen Lebensjahren, die sie nun hinter sich gebracht hatte, fühlte sich die Bewunderung nicht halb so reell an wie in der Vergangenheit. Loyalität, Naivität oder schierer Gruppenzwang. Man nenne es wie man wolle.* * * * * * * * **

Doch nun saß sie hier, gegenüber ihr Freund, der eigentlich nur die Fortsetzung eines längst vergessenen One-Night-Stands war. Im Grunde genommen gab es nach solchen Situationen nur zwei mögliche Entwicklungsgänge: Entweder man ignoriert sich –die klassische Patentlösung – oder man ist faszinierend genug, um gemeinsam die übrig gebliebene Zigarette am nächsten Morgen zu teilen. Der Rest ergibt sich immer, irgendwie, und das erste Mal würde es ohnehin nie mehr sein. Diese Art von Beziehung kann sogar über reine Lust rauswachsen, sobald sich die Interessen überkreuzen. Dann landet man in einer Bar, in der einer unbedeutenden Band letztendlich eine Bedeutung zugeschrieben wird.

Es waren bis dahin nur ein paar Monate gewesen, doch er kannte sie gut genug, um zu wissen, dass ihr das gefallen würde. So sehr, dass sie nicht mal bemerken würde, wenn er aufstand, um Wasser zu lassen. Aber auch sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass sein männlicher Stolz ihn daran hindern würde zuzugeben, dass die Band eindeutig gute Musik spielte, also schenkte sie ihm auch nicht viel Beachtung. Vermutlich hätte auch Nirvana auftreten müssen, um jegliches Bekenntnis aus seinem Mund zu hören.

Vielleicht war ihm auch einfach nur die Melancholie der Lyrik überdrüssig.

Wen interessiert's? Sie auf jeden Fall nicht, denn wenn sie nicht in seiner Begleitung dort gewesen wäre, hätte sie ihre weiblichen Reize ausgenutzt, um sich an einen der Bandmitglieder zu vergreifen. Wahrscheinlich hätte es den Leadsänger getroffen. Seine dunklen Haare und die tätowierten Arme waren alles, was sie vor zehn Jahren gerne geheiratet hätte. Genau; geheiratet hätte. Das verstand man wohl unter jugendlicher Naivität. Jetzt, wo sie ihre alten Träume wieder einholten, ließ sie ihrer Fantasie freien Lauf, denn sie würden sowieso nicht entfaltet in ihr weiterleben. Was sprach also dagegen, sich vorzustellen, wie eine Romanze mit dem Sänger ausgehen könnte?

Sie würde ihn auf seiner Tour begleiten, nach knapp vier Monaten erfahren, dass sie schwanger war und er würde ein gutes Jahr warten bevor er ihr einen Heiratsantrag machte. Natürlich würden die Scheidungspapiere nach 5 Jahren eingereicht werden, doch sie würde den Antrag trotzdem annehmen, damit sie irgendwann die Nerven wegen seiner nie endenden Touren verlor und er genug Zeit hatte, um sie unzählige Male mit seinen anhänglichen Fans zu betrügen. An diesem Punkt könnte sie auch nichts mehr davon abhalten, dasselbe zu tun. Andrerseits bereitete dies die perfekte Vorlage für die Musikkarriere ihres Sohnes vor, der dadurch möglicherweise sogar noch sentimentalere Songtexte als sein Vater schreiben könnte. Ein immerwährender Teufelskreis. Und außerdem eine komplett neue Interpretation des Zitates „Zeig mir einen Helden und ich schreibe dir eine Tragödie."

Als sie jedoch aus ihrem Tagtraum erwachte, hätte sie alleine die perfekte Tragödie hervorrufen können. Ihr durch die Musik angeschlagenes Herz erlebte eine leichte Schocktherapie als ihr Blick durch die Bar schweifte und an ihrem Freund haften blieb. Ihr Freund, der nicht alleine war. Und eigentlich nichts anstellte, was sie so sehr durcheinander bringen könnte.

Da stand er nämlich nun, vor dem Gang, der zu den Toiletten führte, abgefangen von einer anderen Frau.

Er war viel zu blau, um ein vernünftiges Gespräch mit ihr zu führen, aber die Frau war noch nicht einmal in der Lage gerade zu stehen, weshalb sie sich an seinem muskulösen Arm stützte. „Dich kenn ich doch," brabbelte sie vor sich hin. Er schaute auf sie herab – alle Deutungen inbegriffen- seine Größe ohne Frage über dem Durchschnitt und sein arroganter Blick die Quelle seines betörenden Charismas. Für ihn war es immer von großer Leichtigkeit gewesen, Frauen in sein Bett zu kriegen, aber er war kein geduldiger Mensch, also nahm er sich wirklich nur das, was schnell zu haben war. Daraus resultierten normalerweise Frauen wie diese, mit keiner Spur des gesunden Menschenverstands, der Nährboden für eine Beziehung ist. Ironischerweise jedoch hatte er so aber in den letzten Monaten das Glück gehabt, für längere Zeit in dieselben intelligenten Augen zu blicken, in denen er zwar keine Unendlichkeit sah, aber doch etwas, das er jetzt nicht einfach verwerfen wollte.

Er wies die Frau also ab. Zumindest versuchte er es. „Ich denke nicht," antwortete er ihr in einem beiläufigen Ton und schob ihre Hand langsam von seinem Arm runter. Allerdings stellte sich dies als zweckwidrig aus, da die Frau fast auf ihn gefallen wäre und er nun gezwungen war sie mit beiden Händen zu stützen. „Vorsichtig." Sie taumelte vor ihm hin und her und gab nicht auf herauszufinden, warum er ihr so bekannt vorkam. „D-du.. du bist doch... Oh, du bist ja so ein, soooo- o-o ein Hübscher, " kicherte sie mit ihrer brüchigen Stimme. „Offenkundig." Eine Wahrheit, die ihm schon vor langer Zeit eingefleischt wurde. Dann entschied er, dass er sich doch bisschen auf sie einlassen konnte. Was war schon dabei eine nette, kleine Konversation zu führen?

Dachte er. Bis er bemerkte, dass die Frau, um die er sich eigentlich kümmern sollte, vor ihm stand und bedrohlicher wirkte als je zuvor. „Wir müssen gehen, " zischte sie ihn an, „ jetzt sofort. Ich muss hier weg. Bitte." Er blickte sie nur verwirrt an und um ehrlich zu sein, war sie selber genauso verwirrt, doch es gefiel ihr nicht. Dass eine andere Frau seine Aufmerksamkeit auf sich zog, gefiel ihr ganz und gar nicht. Eigentümlich. Wirklich bizarr; sie hätte sich das niemals anmerken lassen, schon gar nicht auf diese Art und Weise. „Was ist dein Problem?" fragte er sie. Was das Problem war? Vermutlich, dass er mit einer anderen Frau flirtete. Wobei sie sich nicht vorstellen konnte, dass er flirtete, wenn sie nur bedachte, in was für einer geschmacklosen Nonchalance er es mit ihr tat.

Eigentlich hätten sie das Problem ohne Komplikationen geklärt, wenn nur nicht eine weitere Person involviert gewesen wäre, die zu allem Überfluss auch noch Aggressivität aus ihrer Trunkenheit schöpfte. „W-w-was will die den jetzt?" brummte sie die Freundin des Mannes an, der ihr die nötige Hilfe bot, um aufrecht zu bleiben; doch genau dann überschritt sie die Grenze und versuchte mehr nach ihm zu grapschen. Ohne Erfolg. Stützen war eine Sache für sich, doch es bestand kein Bedarf seine Freundin noch unerträglicher zu machen. Er ging einen Schritt zurück und sie verlor ihren Halt, aber schaffte es ihre Hand doch wieder reflexartig auf seinen Arm zu legen. Diesmal jedoch schnappte sich seine Freundin die Hand und schüttelte sie ab, nur um den Vorgang die nächsten paar Augenblicke zu wiederholen. Für die volltrunkene Frau schien das nur ein Spiel zu sein, und wie es aussah war es auch nichts weiter für ihren Freund, doch sie blieb bitterernst und verlor langsam ihre Gelassenheit. Also griff sie sich einfach seinen anderen Arm und zog ihn weg von dort und ließ ihm kaum Zeit die Rechnung zu zahlen bevor sie die Bar verließen.*

Als sie sich raus beeilten, warf sie einen letzten Blick auf den Leadsänger. Sie fand, dass seine strengen Gesichtszüge doch nur Nachteile für ein gemeinsames Kind ergeben hätten.

Die reine Luft, die plötzlich in ihre Nasen stieg, ließ die Begebenheit etwas in ihren Köpfen ausklingen. Erst dann fiel ihm auf, dass er sie noch nie so wütend, geschweige denn in irgendeiner Art und Weise so emotional gesehen hatte. „Du," lachte er plötzlich auf, amüsiert von ihrer Wut, „ bist eifersüchtig!" „Sei still, " fauchte sie vor sich hin, ohne sich zu ihm umzudrehen. Auch wenn er in der Lage war zu laufen, war er viel langsamer als sie und schwankte ihr nur hinterher. „Mhm. Das hättest du mir erzählen sollen. Um der Prävention Willen." Doch sie antwortete nicht und er war sich nicht wirklich bewusst, wie herausfordernd er für sie in diesem Moment war. Aber er konnte nicht einfach still bleiben: „Ich meine ja nur. Ich meine, ich wusste ja überhaupt nichts davon." Das schien sie zum Stehen zu bringen und sie wartete bis er sie aufgeholt hatte. Als er sie erreichte, ließ er seinen Arm um sie fallen und sich von ihr stützen.

„Also gut. Gehen wir zu dir? Oder wieder zu mir?"

„Zu dir, " waren die letzten Worte, die sie sprach bevor sie zu seinem Haus liefen. Er muss vergessen haben, dass er um die Ecke wohnte, aber eigentlich war er einfach nur ungemein erfreut über den Vorfall. Dieses Verhalten hatten genügend Frauen an den Tag gelegt, mit denen er ausgegangen war. Ein für ihn unbedeutender Streit, gefolgt von einem für ihn gelegen kommenden Akt der Liebe - oder der Lust – und alles war vergessen. Doch von ihr kam das unerwartet -und das nicht nur für ihn.

Angekommen am Ziel, beschloss er erstmal genüsslich zu rauchen, doch sie lehnte die Zigarette ab und begab sich vorerst ins Badezimmer und hoffte, sich irgendwie ihre Sorgen aus dem Gesicht waschen zu können. In jeder Beziehung ging es ihr nur darum, etwas Neues über den Partner zu lernen, doch hier war nun dieser Mann, der bisher unerweckte Gefühle in ihr aufbrausen ließ. Wieso?

Er wusste es nicht.

Aber er hätte keinen Einwand dagegen, ihrer Wut angemessen entgegen zukommen. Immerhin müssen wir für unsere Fehler büßen, dachte er sich. Ohnehin stand er komplett neben sich und war gezwungen sich für die Nacht ihrer Gewalt unterzuordnen. Nicht, dass es ihn gestört hätte.

So kam es dazu, dass sich ihnen neue Wege ebneten. Beide waren sich nun bewusst, dass es eine Menge Schatten gab, die durch fehlendes Licht – etwa die Einsicht - noch nicht zum Vorschein gekommen waren.

Der nächste Morgen begrüßte die Frau mit einem neuen Gefühl, denn auch ihre tägliche Routine hatte sich geändert; sie zog ihren Morgenmantel an und ging auf die Terrasse, um die Zigarette nachzurauchen, die sie am vorherigen Abend versäumt hatte.

Ihr Freund lag noch im Bett. Der Freund, der die Fortsetzung eines One-Night-Stands war und in dem sie mittlerweile vielleicht auch eine Fortsetzung ihrer Geschichte sah.

 

Sentoo,

Hallo erstmal und willkommen bei den Wortkriegern.

Ich beginne mal mit dem Textkram:

Die große Liebe ihrer Lieblingssongs traf sie nie
Mir ist unklar, was du meinst, den Leadsänger oder jemand, der die Songs so mag wie sie, oder …?

Doch nun saß sie hier, gegenüber ihr Freund, der eigentlich nur die Fortsetzung eines längst vergessenen One-Night-Stands war.
nicht der Freund ist die Fortsetzung, sondern die Beziehung zu ihm.

Selbst nach all den unerbittlichen Lebensjahren, die sie nun hinter sich gebracht hatte
So wie du es schreibst ist es reiner Tell, den kein Mensch nachvollziehen kann. Show, don´t tell. Was hat sie erlebt? Was hat sie zu der gemacht, die sie heute ist?

Loyalität, Naivität oder schierer Gruppenzwang
Noch mehr Tell, diesmal zusätzlich erklärend.

Vermutlich hätte auch Nirvana auftreten müssen, um jegliches Bekenntnis aus seinem Mund zu hören
jegliches ist das falsche Wort an der Stelle. Besser wäre einfach: "ein Bekenntnis", oder "um ihm ein Bekenntnis zu entlocken".

Vielleicht war ihm auch einfach nur die Melancholie der Lyrik überdrüssig
Wo ist der Sinn, der Bezug zur Handlung? Mir ist die Bedeutung unklar.

um sich an einen der Bandmitglieder zu vergreifen
an einem …

Wahrscheinlich hätte es den Leadsänger getroffen. Seine dunklen Haare und die tätowierten Arme waren alles, was sie vor zehn Jahren gerne geheiratet hätte. Genau; geheiratet hätte. Das verstand man wohl unter jugendlicher Naivität. Jetzt, wo sie ihre alten Träume wieder einholten, ließ sie ihrer Fantasie freien Lauf, denn sie würden sowieso nicht entfaltet in ihr weiterleben. Was sprach also dagegen, sich vorzustellen, wie eine Romanze mit dem Sänger ausgehen könnte?
sorry, aber das ist mir zu verquast, törnt mich ab.

Sie würde ihn auf seiner Tour begleiten, nach knapp vier Monaten erfahren, dass sie schwanger war und er würde ein gutes Jahr warten bevor er ihr einen Heiratsantrag machte.
Komma vor bevor.

Andrerseits bereitete dies die perfekte Vorlage
Andererseits.

Ihr durch die Musik angeschlagenes Herz erlebte eine leichte Schocktherapie als ihr Blick durch die Bar schweifte und an ihrem Freund haften blieb.
Komma vor als?

Allerdings stellte sich dies als zweckwidrig aus, da die Frau fast auf ihn gefallen wäre und er nun gezwungen war sie mit beiden Händen zu stützen.
Komma zwischen war und sie.

Sie taumelte vor ihm hin und her und gab nicht auf herauszufinden, warum er ihr so bekannt vorkam.
Komma zwischen auf und herauszufinden?


„D-du.. du bist doch... Oh, du bist ja so ein, soooo- o-o ein Hübscher, " kicherte
„D-du.. du bist doch... Oh, du bist ja so ein, soooo- o-o ein Hübscher", kicherte …
Ist ein Fehler, der sich im ganzen Text wiederholt.

wenn sie nur bedachte, in was für einer geschmacklosen Nonchalance er es mit ihr tat.

Eigentlich hätten sie das Problem ohne Komplikationen geklärt, wenn nur nicht

Unschöne wenn … nur Doppelung

„W-w-was will die den jetzt?" brummte sie die Freundin des Mannes an, der ihr die nötige Hilfe bot, um aufrecht zu bleiben;
„W-w-was will die denn jetzt?", brummte sie die Freundin des Mannes an, der ihr die nötige Hilfe bot, um aufrecht zu bleiben.

und versuchte mehr nach ihm zu grapschen
Komma nach versuchte.

doch es bestand kein Bedarf seine Freundin noch unerträglicher zu machen
Komma hinter Bedarf.

aber schaffte es ihre Hand doch wieder reflexartig auf seinen Arm zu legen
Komma nach es.

… und ließ ihm kaum Zeit die Rechnung zu zahlen bevor sie die Bar verließen
Komma nach Zeit, Komma nach zahlen.

Viele deiner Formulierungen sind leider unscharf, oder besser gesagt haarscharf daneben. Nimm dir mehr Zeit und stelle sie alle auf den Prüfstein. Z.B. hier:

Eigentlich hätten sie das Problem ohne Komplikationen geklärt, wenn nur nicht eine weitere Person involviert gewesen wäre, die zu allem Überfluss auch noch Aggressivität aus ihrer Trunkenheit schöpfte
Ganz eigenartiger Perspektivwechsel. Ich dachte für einen Moment, jetzt kommt noch jemand Neues, bevor ich zurückruderte.

Das hättest du mir erzählen sollen. Um der Prävention Willen.
Wenn du in einem Satz einen Pause machst, schreib besser drei Punkte:
Das hättest du mir erzählen sollen … um der Prävention Willen.

und sie wartete bis er sie aufgeholt hatte.
und sie wartete, bis er aufgeholt hatte.

Angekommen am Ziel, beschloss er erstmal genüsslich zu rauchen, doch sie lehnte die Zigarette ab und begab sich vorerst ins Badezimmer und hoffte, sich irgendwie ihre Sorgen aus dem Gesicht waschen zu können. In jeder Beziehung ging es ihr nur darum, etwas Neues über den Partner zu lernen, doch hier war nun dieser Mann, der bisher unerweckte Gefühle in ihr aufbrausen ließ. Wieso?

Er wusste es nicht.

Du schreibst aus ihrer Perspektive eine gedankliche Frage und lässt ihn antworten? Hä?

ihrer Wut angemessen entgegen zukommen
entgegenzukommen.

und war gezwungen sich für die Nacht ihrer Gewalt unterzuordnen
Komma nach gezwungen.

Der nächste Morgen begrüßte die Frau mit einem neuen Gefühl, denn auch ihre tägliche Routine hatte sich geändert; sie zog ihren Morgenmantel an und ging auf die Terrasse, um die Zigarette nachzurauchen, die sie am vorherigen Abend versäumt hatte.
Nur mal exemplarisch für viele Semikolons, die besser durch einen klaren Punkt ersetzt würden.

der die Fortsetzung eines One-Night-Stands war und in dem sie mittlerweile vielleicht auch eine Fortsetzung ihrer Geschichte sah.
Hä? Fortsetzung ihrer Geschichte? Meinst du Entwicklung ihrer Beziehung oder eine Perspektive für die Zukunft?

Meine ganz persönliche Meinung zum Inhalt:
Dein Schreibstil verhindert, dass das, was du transportieren willst, rüberkommt. Mir sind viele Sätze zu wenig geradlinig, zu unpräzise, zu verschwurbelt. Nach dem ersten Lesen habe ich mich gefragt, worum es eigentlich geht?
Darum, dass die Protagonistin durch den Anmachversuch einer betrunkenen Rivalin merkt, wie sehr sie an ihrem Freund hängt? Das ist dann auch schon alles, ich erfahre nichts über das Innenleben der Figuren. "Show, don´t tell" heißt: serviere keine vorgefertigten Behauptungen und Erklärungen, wie etwas ist, sondern lass es den Leser selbst erleben, indem du ihn mit Sinneseindrücken fütterst, was du nicht tust.
Nur ein Beispiel: Wie sieht die Bar aus? Wie riecht es dort? Welche Farbe hat das Licht, etc.. Wenn du so wenig erzählst, bin ich nicht dort. Genauso wenig erzählst du über deine Figuren und ich fühle: nichts.
Ich sehe die Figuren aus der gleichen Distanz wie du. Für das was du erzählen willst, musst du dem Leser die Gefühle deiner Figuren nahebringen. Und dafür musst du deine Figuren kennen und ihre Gefühle zeigen. Das tust du nicht, sondern du schüttest den Leser zu mit Bewertungen. Trau deinem Leser mehr zu und gestatte, dass er seine eigenen Schlüsse zieht.

Peace, linktofink

 

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