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Twttern

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16.05.2005
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Der Signalvogel, ein grau-braun gefiederter Sperling, zwitscherte auf, als ihn der elektrische Schlag traf.
An dem das linke Bein umschließenden, polierten Kupferring war ein Kabel angenietet, das den Stromimpuls vom Käfigbauer übertrug. Dieser seinerseits war mit einem Sicherungskasten versehen, aus dessen Unterseite sich ein schwarzes, isoliertes Kabel zu Boden schlängelte, um nach wenigen Metern in einer Ackerfurche abzutauchen.

Bonger streckte den von schwerer Feldarbeit gekrümmten Rücken durch und blinzelte in die tiefstehende, strenge Sonne.
„Wir haben Post“, sagte er und schüttelte den Staub aus der ausgebleichten, weißgrauen Leinenjacke.
„Schon wieder“, ergänzte sein Bruder Tronger resignierend und legte die Hacke aus der Hand.
„Ich hätte das Wasserrad nicht bauen sollen“, sagte er.
Sein Bruder ließ seinen Blick über das Feld streifen, das sie fast vollständig von Unkraut gesäubert hatten. Wo schon seit Tagen die Aussaat von Dürrgerste 08/15 hätte erfolgen sollen.
„Das hättest Du vielleicht besser nicht getan“, stimmte er seinem Bruder zu und dachte an die bevorstehenden heißen Tage, die der Dürrgerste und ihnen ebenfalls zusetzen würde.

Es surrte. Bonger hatte auf einem fahrradähnlichem Gestell Platz genommen und trat gleichmäßig in die Pedale. Auf einem auf der Handstange angebrachten Monitor erschienen quälend langsam Buchstaben; formten sich zu einer Nachricht.
Bonger las und runzelte die Stirn.
Dann stieg er ab und ging zu seinem Bruder, der ihn die Hacke entgegenhielt.
„Und?“, fragte Tronger.
„Tante Mingera ist gestürzt und hat sich den Knöchel verstaucht“, sagte Bonger.
Tonger bückte sich, ohne zu antworten und hob ein vergessenes Korn der letztjährigen Ernte auf. Er schob seine Hand in den Käfig, das Korn auf der offenen Handfläche haltend.
Der Signalvogel nahm es dankbar und tschilpte.
Tonger zog die Hand zurück und machte sich wieder an die Arbeit.

Die Sonne stand fast schon im Zenit, als die Brüder zum heimischen Dorf zurückkehrten. Unterwegs sahen sie die merkwürdigen, rostzerfressenen Dinger, die der Dorfweise mit dem Begriff ´Auto´ versehen hatte. Angeblich hatten sich diese Dinger nach Fütterung mit einem, schon seit langem versiegtem Stoff von selbst bewegt.
Und dies war nur eine dieser Geschichten aus einer Zeit, in der die Menschen in Überfluss und Wohlstand geschwelgt hatten, bis ihnen die Energie ausgegangen war. Was auch immer das bedeutete.
Tonger und Bonger philosophierten oft über diese Zeit; Bonger, der schwärmerisch veranlagte stellte sich ein Schlaraffenland vor, Tonger hingegen, hielt die meisten Erzählungen für Übertreibungen, Mythen, Legenden.

„Das Internet zum Beispiel.“, sagte Bonger gerade,
„für uns ist das etwas selbstverständliches, weil wir diese Technologie retten konnten. Ist es nicht fabelhaft, mit Jedem aus dem Dorf Nachrichten auszutauschen, seit jedes Feld einen Anschluss bekommen hat?“
„Und was sind die Folgen?“, knurrte Tonger,
„seit das Wasserrad den Strom liefert, kann meine Frau 5 Mal am Tag die Kondensatoren aufladen und eine Nachricht schicken. 5 Mal! 5 mal muss der Signalvogel zwitschern, 5 mal, alle 20 Minuten, unterbrechen wir unsere Arbeit, 5 mal muss das Generatorrad getreten werden! Wir werden vom Arbeiten abgehalten, aber wer hält die Sonne auf? Und wofür das alles? Weil Tante Mingera gestürzt ist und sich den Knöchel verstaucht hat.“
„Ach Du übertreibst wieder mal“, tadelte ihn sein Bruder, wollte noch etwas hinzufügen schwieg dann aber.
Neben dem Weg tauchte die schwarze Kabelschlange auf, eilte vor ihnen hin zum Dorf, um sich dort mit tausenden Brüdern und Schwestern auf dem Verteiler am Dorfmittelpunkt zu vereinigen.

 

Kleine Dystopie für zwischendurch. Natürlich nur ein Rohentwurf. Also Stil und Re/Gra-Mäkeleien lassen.
Vom Gefühl her taugt das Thema nicht zu weiterführender Verwendung, ist aber mAn. eine saubere, in sich schlüßige Extrapolation eines singulären Technologietransfers in eine bäuerlich-dörfliche Welt, die unter den hohen Temperaturen in Folge der Erderwärmung leidet.
Für den Machismus in der Story gleich meine (in vorauseilendem Gehorsam) Entschuldigung an die Damenwelt.
Proxi

 

Hallo Pro!

Interessantes Thema und Szenario.
Auch logisch konstruiert. Nur an einem Punkt vielleicht eine kleine Schwäche:

bis ihnen die Energie ausgegangen war. Was auch immer das bedeutete.
Diese (Fette) Aussage ist zu allgemein. Wenn die Bauern gar keine Vorstellung von Energie haben, wie können sie dann ein Windrad mit Dynamo bauen? Das muss nach meiner Meinung noch geklärt werden. Ebenso, das dieser Technologietransfer nicht ausschließlich theoretischer Natur gewesen sein kann, sondern auch fertige Hardware betraf.
(Monitor am Tretgestell)
Naja, vielleicht sehe ich das auch alles zu eng.

Gruß
Asterix

 

Hallo Proproxilator!

Natürlich nur ein Rohentwurf.

Ja, so liest es sich auch: Voller Fehler, sprachlich sind deine Partizipialkonstruktionen ("den von schwerer Feldarbeit gekrümmten", "dem das linke Bein umschließenden", "auf der offenen Handfläche haltend") etwas, woran du arbeiten kannst und der Inhalt geht über eine grobe und lieblose Skizze nicht hinaus.

Ich würde sie löschen lassen, überarbeiten und wieder einstellen, wenn sie fertig ist.

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo Proxi!

Die Welt nach dem Klimakollaps? Mit neuen Menschen, die ahnungslos übernehmen, was von unserer tollen Zivilisation übriggeblieben ist, was da in erster Linie das Internet samt zugehöriger Technologie und – vermutlich gentechnisch manipulierte – »Dürrgerste 08/15« samt der heute üblichen Anbaumethode auf Feldern sind.

Also was die Glaubwürdigkeit dieses »singulären Technologietransfers« in der beschriebenen Form betrifft, steht die Geschichte meiner Ansicht nach auf sehr wackligen Beinen. Zumindest stellen sich bei mir so Fragen ein, wie: Wenn das Interent überlebt, warum dann nicht die Informationen darin? Wie kann das Internet ohne Strom überlebt haben, wenn doch bei Fehlen von Strom alle Daten verlorengehen, weshalb wohl mit der Hardware alleine dann auch nicht mehr viel anzufangen sein wird? Wenn die für das Internet nötigen technischen Geräte und Kabel überlebt haben (davon gehe ich aus, da die Menschheit offenbar noch nicht wieder soweit ist, diese selbst herzustellen), warum dann sonst nichts? Warum schmelzen die Kabelisolierungen nicht in der Hitze? Und ist die Methode, auf Feldern anzubauen, ein natürlicher, menschlicher Trieb, oder ist aus der »Dürrgerste 08/15« zu schließen, daß insbesondere von Monsanto geimpfte GvO-Bauern den Kollaps überlebt haben?

Lasse ich das Wie und Warum aber außer Acht und nehme die Situation, wie sie ist, zähneknirschend hin, dann erkenne ich einerseits den pessimistischen Blick, daß die Menschheit wieder nichts besser machen würde – das ist schon am Beispiel des Vogels zu erkennen, den sie einsperren und für ihre Zwecke benutzen, und auch er entkommt seiner Rolle nicht und ist dankbar für das eine Korn, das der Mensch ihm in seinen Käfig reicht.

Das Hauptthema scheint aber mehr eine Kritik an der heutigen »Informationsgesellschaft« zu sein und wie wir uns von ihr kommandieren lassen. Die beiden Protagonisten mit den drei Namen (Bonger, Tonger und Tronger, was ein bisschen an Tick, Trick und Track erinnert) haben keine Zeit mehr für die wichtigen Dinge – z.B. das Bestellen von dem Feld ( :D ) –, wie es manchem heutzutage auch mit dem Handyfonieren oder dem Internet geht, und dabei sind die erhaltenen Informationen oft nicht im Mindesten von Belang. Das bringst Du aber im letzten Absatz für meinen Geschmack zu deutlich zum Ausdruck, schöner wäre es, dem Leser würde es sich selbst erschließen.
Das Thema und besonders dieser Tante Mingera-Satz haben mich sehr an das Buch Wir amüsieren uns zu Tode von Neil Postman erinnert – ich nehme mal an, das war Deine Inspirationsquelle, falls nicht, kann ich es Dir und allen anderen nur empfehlen. Es schärft den kritischen Blick auf die Medienlandschaft und unseren Umgang damit, und es war zumindest für mich sehr prägend (hab es schon vor 20 Jahren gelesen).

Aber wenn Du hinterher einen Machismus ansprichst, den ich gar nicht wahrgenommen hatte und deshalb gerade danach zu suchen beginne, kann ich natürlich auch einfach die Aussage »Frau hält Mann wie eh und je vom Arbeiten ab« herauslesen, aber daran ist echt nur Deine Anmerkung schuld. Du könntest dem ja ganz einfach aus dem Weg gehen, indem Du eine Frau und einen Mann zusammenarbeiten läßt. Während er ständig irgendwelche Mails bekommt, will sie sich über die neuesten Ergebnisse im Kieselsteinweitwurf auf dem Laufenden halten.
Damit kämest Du dem Thema sogar noch ein Stück näher, da es sich nicht mehr nur um persönliche, sondern auch solche Mitteilungen handeln würde, denen eine allgemeine Wichtigkeit anhaftet, und die doch in Wirklichkeit so belanglos wie zeitraubend sind.

Korrekturen und Änderungsvorschläge willst Du ja keine, also lassen wir die Peinlichkeiten drin … :Pfeif:

Gern gelesen jedenfalls, und den Signalvogel fand ich sehr originell!

Ach ja:

Wenn die Bauern gar keine Vorstellung von Energie haben, wie können sie dann ein Windrad mit Dynamo bauen?
Ich glaube, der von Dir kritisierte Satz sollte darauf hinweisen, daß sie zwar Strom erzeugen und verwenden, aber die Bezeichnung Energie dafür nicht kennen, was weniger mit der Einfalt der Bauern zu hat als mit der bruchstückhaften Überlieferung. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 
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Hallo Proxi


Nach Susis Beitrag und weiteren Überlegungen kommt mir dein angestrebtes Ziel, einen schlüssigen und sauberen Technologietransfer aufzuzeigen, einfach zu hoch gesteckt vor.
Ein solcher Transfer kann nur (fremd?) gesteuert sein. In deinem Entwurf aber regiert der Zufall in Gestalt des weisen Mannes, der als Symbol für die von Generation zu Generation (mündlich?) überlieferten Geschichten/Wissen steht. Insofern ist natürlich fast alles plötzlich schlüssig, solange es mit Bordmitteln der Bauern plus zufällig gefundener Dinge wie Internet taugliche Hardware, Dynamos, Kondensatoren usw. umsetzbar ist.
Natürlich ergibt das auch eine gute Geschichte, selbst mit Ackerfurchen und Gen-Saatgut. Der Zusatz 08/15 (beim Saatgut) ist arg satirisch.
Mein Vorschlag: Bleib auf dieser Spur, sie wird deine Story um so manchen Prüfstein herum führen!
Dazu passen ja auch schon andere Fakten, wie z.B.:

Das der Gebrauch des Internet durch ein Tier (Sperling) überhaupt erst möglich und sinnvoll wird, ist ein sehr gelungenes Bild von dem technischen Flickwerk einer solchen Nachendzeit-Gesellschaft. Und ebenfalls Satirisch.

Die Informationen via Mail vom Dorf zum Feld sind nicht dringlichen Inhalts, halten nur von der Arbeit ab. Das geht in Richtung Satire/Gesellschaftskritik.

Ich denke, darin liegt der Anspruch, den deine Story am ehesten gerecht werden kann.
Alles andere wird schwierig, wirklich sehr schwierig. Womit wir wieder bei Susis Beitrag wären.

Gruß
Asterix

 

@ asterix

Diese (Fette) Aussage ist zu allgemein.
Ja und Nein. In einer fertigen Story hätte ich vielleicht noch was dazu gesagt, aber hier geht es darum, dass eine künftige Generation wohl kaum die Konsequenzen nachvollziehen kann, die ein Ende der primären Energieträger für die vorige Zivilisation bedeutet hat. Es ist ja nicht so, dass eine Reduzierung um, sagen wir 50 Prozent der zur Verfügung stehenden Energie eine Halbierung des Verbrauches bewirkt, sondern den ZUSAMMENBRUCH des Systems! Eben darum geht es den Bauern, die nur soviel verbrauchen können, wie sie mechanisch produzieren.
Ebenso, das dieser Technologietransfer nicht ausschließlich theoretischer Natur gewesen sein kann, sondern auch fertige Hardware betraf.
Die Technologie ist ja nur, in quasi rudimentärer Form, weitergeführt worden. Als einfache Nutzungsmethode des knappen Stroms. (wieso fragt eigentlich keiner, weshalb die unbedingt ein Netz brauchen, statt mit dem Strom z.B., Getreidemühlen zu betreiben?).
Naja, vielleicht sehe ich das auch alles zu eng.
Nein, alles durchaus berechtigte Fragen, die aber auch auf eine gewisse Konditionierung im Bereich der SF hindeuten.

@ yours truly

Voller Fehler, sprachlich sind deine Partizipialkonstruktionen
Wohl wahr, aber unerheblich.
Inhalt geht über eine grobe und lieblose Skizze nicht hinaus.
Ist ein Gedankensplitter. Und zur Lieblosigkeit: siehe Posting an Susi
Ich würde sie löschen lassen, überarbeiten und wieder einstellen, wenn sie fertig ist.
Nö, dafür ist sie viel zu unergiebig.

@susi
Zumindest stellen sich bei mir so Fragen ein, wie: Wenn das Interent überlebt, warum dann nicht die Informationen darin?
Weil jedes NEUE Netz erst mal leer ist?
warum dann sonst nichts?
Um das Internet in heutiger Form zu betreiben, braucht es sehr viel Energie.
Warum schmelzen die Kabelisolierungen nicht in der Hitze?
Du hast schon mal ein Stromkabel in der Hand gehabt?
Die sind mit Sicherheit robuster, als menschliches Fleisch.
Und ist die Methode, auf Feldern anzubauen, ein natürlicher, menschlicher Trieb,
Ja, nennt man Hunger.
oder ist aus der »Dürrgerste 08/15« zu schließen, daß insbesondere von Monsanto geimpfte GvO-Bauern den Kollaps überlebt haben?
Das ist meine Verarschung der ganzen Idioten, die Gentechnik per se für Teufelzeug halten. Hey, wie viele natürliche Getreidesorten kennst Du denn, die bei Temperaturen von sagen wir, 40 Grad und wenig Wasser immer noch gut gedeihen? 08/15 deshalb, weil es eben irrelevant ist, wer das Zeug produziert, wenn es uns als Menschheit an die „cojones“ geht.
erkenne ich einerseits den pessimistischen Blick,
Realistisch. S. Lem hat das Internet und virtuell generierte Welten prophezeit und auch, dass der Mensch sie als Spielzeug und Sexwiese nutzen würde.
ist schon am Beispiel des Vogels zu erkennen, den sie einsperren und für ihre Zwecke benutzen,
Leider hat keiner den Witz erkannt, der auch im Titel steckt: twittern heißt im Deutschen zwitschern, deshalb der Vogel, als Einstiegsgag.
Das Hauptthema scheint aber mehr eine Kritik an der heutigen »Informationsgesellschaft« zu sein und wie wir uns von ihr kommandieren lassen.
Nur bedingt. Aber wir nutzen eben das, was unsere Instinkte anspricht, nicht unsere Vernunft.
Die beiden Protagonisten mit den drei Namen (Bonger, Tonger und Tronger, was ein bisschen an Tick, Trick und Track erinnert)
Nur 2 Namen, der dritte ist ein Schreibfehler (*hüstl*)
haben keine Zeit mehr für die wichtigen Dinge – z.B. das Bestellen von dem Feld ( )
Hatte ich erwähnt, dass die Ösis ausgestorben waren, weil sie sich nicht einig wurden, ob sie den Bäcer oder dem Bäcker um brot angehen sollten?
, und dabei sind die erhaltenen Informationen oft nicht im Mindesten von Belang.
Redundanz als Ausdrucksform von Kultur war immer eines meiner Themen.
ich nehme mal an, das war Deine Inspirationsquelle,
ich kenne und schätze es (auch die beiden Bücher, auf die es sich bezieht) aber es ist, wie alles von Postman, mit Vorsicht zu genießen.
Aber „inspiriert“ hat mich die Spiegelnotiz, dass eine Abgeordnete das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl vorab per „twitter“ in die Welt posaunt hat.
Es schärft den kritischen Blick auf die Medienlandschaft und unseren Umgang damit,
Wie gesagt, viel Wahres darin und ebensoviel Blödsinn.
Aber wenn Du hinterher einen Machismus ansprichst, den ich gar nicht wahrgenommen hatte
Klischee der Frau als Schnattertasche?
Korrekturen und Änderungsvorschläge willst Du ja keine, also lassen wir die Peinlichkeiten drin …
Wenn ich mich literarisch messen will, poste ich nicht in SF.
Gern gelesen jedenfalls, und den Signalvogel fand ich sehr originell!
Das kann ich Dir twittern!

@asterix

Ein solcher Transfer kann nur (fremd?) gesteuert sein.
Glaube ich nicht, man hat halt gerettet, was zu retten war.
Insofern ist natürlich fast alles plötzlich schlüssig, solange es mit Bordmitteln der Bauern plus zufällig gefundener Dinge wie Internet taugliche Hardware, Dynamos, Kondensatoren usw. umsetzbar ist.
Das Zeug war nie weg, nur die Energie zum Betrieb war nicht da.
Der Zusatz 08/15 (beim Saatgut) ist arg satirisch.
So war die Story angelegt. Als das nicht funktioniert hat, habe ich die Sache schnell und lustlos zum Ende gebracht (mit so 2 Promille).
Das der Gebrauch des Internet durch ein Tier (Sperling) überhaupt erst möglich und sinnvoll wird, ist ein sehr gelungenes Bild von dem technischen Flickwerk einer solchen Nachendzeit-Gesellschaft. Und ebenfalls Satirisch.
Was ihr so reininterpretiert... Er ZWITSCHERT halt.
Das geht in Richtung Satire/Gesellschaftskritik.
Da kriegt ihr mich nicht reingeprügelt.
Alles andere wird schwierig, wirklich sehr schwierig. Womit wir wieder bei Susis Beitrag wären.
Ich fühle mich ja echt geehrt, aber das ist wirklich nur so ne kleine Story ohne jeden höheren Anspruch für Zwischendurch. Wenn ich geahnt hätte, dass sich SF-Fremde das durchlesen, hätte ich sie wohl nicht eingestellt.

Liebe Grüße an Alle

 
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Hallo Proxi!

Zitat von mir:
Der Zusatz 08/15 (beim Saatgut) ist arg satirisch.

So war die Story angelegt.

Na also, sag ich doch die ganze Zeit!
Zieh das Ding durch, ist prima!

Übrigens hab ich keine Story beurteil, sondern den Rohentwurf zu einer Geschichte. Das ist in der Vorgehensweise ein Himmelweiter Unterschied!
Aus deinem Anhang:

Natürlich nur ein Rohentwurf. Also Stil und Re/Gra-Mäkeleien lassen.

Gruß
Asterix

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Proxi!

Eben darum geht es den Bauern, die nur soviel verbrauchen können, wie sie mechanisch produzieren.
Du hättest aber auch ein bisschen großzügiger sein können und ihnen eine schöne Photovoltaikanlage hinstellen, oder wenigstens ein kleines Solarmodul. Daß sie fast bis in die Steinzeit zurückfallen, entspricht ja beinahe einer Zeitreise. :D

wieso fragt eigentlich keiner, weshalb die unbedingt ein Netz brauchen, statt mit dem Strom z.B., Getreidemühlen zu betreiben?).
Du willst wahrscheinlich die Antwort darauf geben, also frag ich Dich halt: Wieso brauchen die ein Internetz, statt mit dem Strom z.B. Getreidemühlen zu betreiben?
Tatsächlich war mir aber nicht nach der Frage, weil ich es erstens für die Geschichte als gegeben hingenommen habe, und zweitens, weil ich dachte, es wäre für das angesprochene Kommunikationsthema erforderlich, das mit einer Getreidemühle anstelle des Computers nicht funktioniert hätte. ;)

Weil jedes NEUE Netz erst mal leer ist?
Also wurden auch die Programmierkenntnisse mitüberliefert? Oder wie konnten sie es wiederherstellen, wenn es ganz leer war? – Aufgrund dieser Frage ging ich ursprünglich davon aus, daß es eben nicht leer gewesen sein wird.

Du hast schon mal ein Stromkabel in der Hand gehabt?
Die sind mit Sicherheit robuster, als menschliches Fleisch.
Deshalb ist es für Menschen auch nicht sehr ratsam, sich bei brütender Hitze unbedingt lange in der Sonne aufzuhalten.
Ich hab im Hitzesommer 2003 am Balkon etwas gearbeitet und die Kabeltrommel samt Bohrmaschine draußen gelassen, während ich zu Mittag reingegangen bin, weil ich mich gefühlt hab wie die Wurst am Grill (über meinem Balkon ist nichts mehr, die Sonne heizt voll hin). Nach zwei oder drei Stunden war das Zeug nicht nur brennheiß (logisch), sondern auch die Isolierung des Kabels in der Kabeltrommel butterweich, gerade, daß sie nicht zerronnen ist, und meinen Fingerabdruck sieht man heute noch.
Deshalb wunderte ich mich über die in der prallen Sonne offen verlegten, schwarzen (!) Kabel (bzw. darüber, daß sie dabei trotz extremer Hitze nicht schmelzen).

Ja, nennt man Hunger.
Nein, der Hunger treibt einen zwar zum Anbauen (und Sammeln und Jagen), aber nicht automatisch zum Anbauen auf Feldern, da der Körper nach Vielfalt verlangt, um mit sämtlichen Stoffen versorgt zu werden. Deshalb ist der natürliche Trieb auch die Vielfalt im Anbau von Getreide, Obst und Gemüse, und deshalb halte ich es für unwahrscheinlich, daß sich sofort wieder eine Methode entwickeln würde, die eher auf Wirtschaftlichkeit ausgelegt ist.
Du mußt mir natürlich nicht zustimmen, ich wollte das nur begründen, da Du mich offenbar nicht ganz ernst nimmst.
Aber vielleicht hab ich es auch falsch interpretiert und Du meintest gar nicht, daß sie, abgesehen von den erhalten gebliebenen Technologien, bei Null beginnen? Ich hatte das jedenfalls so verstanden.

Das ist meine Verarschung der ganzen Idioten, die Gentechnik per se für Teufelzeug halten.
Nette Wortwahl! :)
Aber ich muß mich nicht betroffen fühlen, denn »per se« verteufle ich gar nichts, und etwas als »Teufelszeug« zu bezeichnen, entspricht dem Bildungsstand im Mittelalter.
Ich bilde mir meine Meinung durch Informationen, und es gibt eine Reihe von Gründen, warum ich dagegen bin, die ich aber hier natürlich nicht alle aufzählen kann, da es zuviel off-topic wäre.

Hey, wie viele natürliche Getreidesorten kennst Du denn, die bei Temperaturen von sagen wir, 40 Grad und wenig Wasser immer noch gut gedeihen?
Interessant finde ich ja den Widerspruch, daß es dieselben sind, die einerseits meinen, es würde eh alles nicht so schlimm und wir könnten ruhig so weitermachen wie bisher, die andererseits aber glauben, die Natur beeinflussen zu müssen, weil sie ihr nicht trauen.
Von »gut gedeihen« kann man halt auch nur sprechen, wenn man noch nichts von den Schäden gehört hat, die allein nur in der Umwelt dadurch entstehen. Abgesehen davon hat man die Auswirkung auf Menschen und Tiere noch nicht ausreichend erforscht: Wie man u.a. in der arte-Dokumentation über Monsanto erfahren konnte, wurden die für die Genehmigung erforderlichen Langzeittests nie durchgeführt, sondern Monsanto brachte seine gentechnisch manipulierten Kreationen aufgrund politischer Verbindungen durch das Prüfverfahren. – Politische Verbindungen nutzt man in erster Linie dann, wenn man selbst nicht davon überzeugt ist, daß man sein Ziel auch auf legalem Weg erreichen könnte.

08/15 deshalb, weil es eben irrelevant ist, wer das Zeug produziert, wenn es uns als Menschheit an die „cojones“ geht.
Ich glaub, Du willst mich verarschen – oder meinst Du das tatsächlich ernst? :susp:
Mir ist es nicht egal, ob sich natürliche Sorten auch weiterhin vermehren lassen, oder ob wir alle von Konzernen abhängig sind, die uns Genfood aufzwingen, weil sie alles andere zunichte gemacht haben (siehe z.B. Mexikos Probleme mit dem Pollenflug des Genmais' aus den USA in der arte-Dokumentation).

Realistisch. S. Lem hat das Internet und virtuell generierte Welten prophezeit und auch, dass der Mensch sie als Spielzeug und Sexwiese nutzen würde.
Leider hat keiner den Witz erkannt, der auch im Titel steckt: twittern heißt im Deutschen zwitschern, deshalb der Vogel, als Einstiegsgag.
Im Titel fehlt zwar das i, aber daß es wohl zwitschern heißen sollte, war mir schon klar. Den Witz sehe ich allerdings nicht. Wenn seine Frau ihm etwas zwitschern will (i.S.v. erzählen), zwitschert erst einmal der Vogel. Und?

Nur bedingt. Aber wir nutzen eben das, was unsere Instinkte anspricht, nicht unsere Vernunft.
Wenn man erkennt, daß etwas falsch läuft, hat man immer zwei Möglichkeiten: So weiterzumachen oder sein Verhalten zu ändern, bewußter zu leben und sich nicht nur unterhalten zu lassen, damit die Lebenszeit irgendwie dahingeht.

Hatte ich erwähnt, dass die Ösis ausgestorben waren, weil sie sich nicht einig wurden, ob sie den Bäcer oder dem Bäcker um brot angehen sollten?
Ausgestorben waren wir sicher nicht und von so einem Streit hab ich auch noch nichts gehört, hast Du eine Quelle? Ich kann mir nämlich nur vorstellen, daß Du »Bäck« oder »Beck« vs. »Bäcker« meinst, wir haben ja auch einen »Kassier« und keinen »Kassierer«. Und es hieß auch im Mittelhochdeutschen »Beck«, wie wir ja überhaupt mehr aus dem Alt- und Mittelhochdeutschen übernommen haben als die Deutschen – weshalb das Österreichische Deutsch ja auch insgesamt viel deutscher ist. :D

ich kenne und schätze es (auch die beiden Bücher, auf die es sich bezieht) aber es ist, wie alles von Postman, mit Vorsicht zu genießen.
Ich hab es leider schon lang nicht mehr und kann mich nur erinnern, daß das Zitat mit »Prinzessin Adelheid hat Keuchhusten« von Thoreau stammt, ansonsten weiß ich nicht mehr, auf welche Bücher es sich bezog, das ist zwanzig Jahre her …

Aber „inspiriert“ hat mich die Spiegelnotiz, dass eine Abgeordnete das Ergebnis der Bundespräsidentenwahl vorab per „twitter“ in die Welt posaunt hat.
Aha. *twitteraufWikipedianachschlag* Aha!

Wie gesagt, viel Wahres darin und ebensoviel Blödsinn.
Direkt an Blödsinn kann ich mich jetzt nicht erinnern, aber vielleicht hab ich ja nur die für mich persönlich wichtige Essenz im Gedächtnis behalten.

Klischee der Frau als Schnattertasche?
Klischee hin oder her: Es ist einmal etwas erfrischend anderes zur Realität!
Immerhin ist es ja auch den Männern die Anstrengung des Radelns wert und sie freuen sich lt. eigener Aussage, daß sie endlich mit jedem im Dorf quatschen können. Warum sollte mir da die Frau so sehr als Schnattertasche auffallen? (Noch dazu, wo ich selbst ein paar richtige Schnatterkoffer kenne. :D)

Wenn ich mich literarisch messen will, poste ich nicht in SF.
Rechtschreibung und Zeichensetzung zu korrigieren hat nichts mit einem literarischen Messen zu tun.

Asterix schrieb:
Das geht in Richtung Satire/Gesellschaftskritik.
Da kriegt ihr mich nicht reingeprügelt.
Aufgrund wovon hast Du denn das Gefühl, daß Dich hier irgendjemand irgendwo reinprügeln will?
Als Leser kann doch jeder nur sagen, was er sich denkt – man weiß vorher nicht, wie Du zu einem Vorschlag stehst, und sagt ihn frei heraus; wenn er Dir nicht gefällt, ist das Deine Entscheidung, aber prügeln will Dich bestimmt niemand.

Wenn ich geahnt hätte, dass sich SF-Fremde das durchlesen, hätte ich sie wohl nicht eingestellt.
Wow, Du kannst ja richtig charmant sein! So viele Blumen auf einmal, ich hab ja gar nicht so viele Vasen!

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hey Prox,

der Signalvogel ist wirklich gut, das ist fast schon ne Steampunk-Idee. Müsste man eigentlich klauen.
Der Rest der Geschichte ist leider mehr Fragment: So, wie sie dasteht, wäre sie vielleicht besser als Fantasy ausgestaltet (mit magischen Drähten in einer bäuerlichen Umgebung), ich hatte beim Lesen sofort Pratchetts Scheibenwelt vor Augen, weil er genau so etwas dauernd macht: Mittelalter + Anspielungen auf moderne Probleme verkleidet als Magie.

Um richtige SF daraus zu machen, bedarf es einiger Lückenfüller, die insbesondere die Entstehung der Situation plausibel machen.

Rechtschreibung und Interpunktion brauchen natürlich auch dringend Deine Hilfe.

Beste Grüße
Naut

 

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