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Turm der Seelen

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14.09.2001
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Turm der Seelen

"Wohin?"
"Na, zum Turm der Seelen."
"Glaubst du echt?"
"Ja. Wir müssten bald da sein."
"Jetzt sind wir da!"
"In der Tat. Pass auf, wenn du aussteigst und dich ihm näherst, dass dein Geist nicht überflutet wird von den Gedankenfragmenten der Seelen."
"Aber klar doch! Mir wird nix passieren!"
"Dann mach's gut."

Den Fuß auf schwarzen Stein gesetzt, erkennt er den Turm. Er hat viele Öffnungen, die Seelen beherbergen.
So wird auch er von einer magischen Kraft angezogen und versinkt alsbald in dem Geistgemisch.
Es war zufälligerweise genau die Stelle an der des Onkels Haarwuchs zurückging, wo Tante Else letzte Weihnachten den Hund vergrub, der an einem Christstollen aus Diamanten erstickt war. Auch heute noch denkt sie dabei an die große Fleischkanone im blauen Tal, die Sack und Pack auf ihre ballistische Reise schickt. Dass der Hund sich war, was auch anders hätte gemacht werden können. Nun regt sich kein Würmchen mehr unter dem Leichnam der Freude. Urahnen unter Ahnen unter Vorfahren unter der Erde.
Wo ist das Regenland, wo Sehne an Sehne laubreife Linden umschlingen?
Grasgrün, Nebelkopf, Leben zwischen Eins und Zwei. Umtanzen den Windwicht nicht auch die gleichen, die immergleichen Glimmersteinchen?
"Da beißt du auf Granit, Bauernsohn, heute ist der Metallstuhl schon reserviert. Hast du überhaupt Heimweh?"
"Ja."

Zerstoßen unter den Beinen ist das Unverfängliche auf dem Schiefgang der Irritation. Korken. Die Wandwaage neigt sich zu Ungunsten des Gefangenen.
"Dreimal lebenslänglich!"
Wirst auch du aus dem Sumpf den Stopfen ziehen, der vom König einst verraten wurde, aber Ringelsturz brachte?
"Nein, ich kann nicht."
"Nein, tu es nicht!"
Gib mir den Säbel, ich will die Blitze töten. Stromstrotzend Aderpeitschen zu Schnitt bringen lassen; ich habe sie lange genug erduldet, wie sie gierten und geiferten vor meinem rindverstandenen Sofa, Rauchhöhlen röhrend auskeuchend. Spiralförmig ihr Nimmerweg der Himmelsflucht, der wettblauen. Genau: Erdsau! Sie sollte sich einziehen, damit Dreck revers auf Staub und Asche verwegen sein. Nichts kann den Rastflüchter noch aus seiner verhangenen Bodenstelle vertreiben. Erst wenn die Sterne sich niedersenken und gleißend Knochen durchleuchten in der blauschwarzen Randnacht, Gras sich biegt unter der Last des unbegreiflichen Perlengitters, wird zur Hochlage für sein Unterwesen aufgespielt.
"Ich hab die Wände nicht mit Binsen bestrichen, damit so ein Kragen von einem Dieb sein Nachrad damit schiebt! Die ganze Einwerkung!"
Nicht bekannte Wintertannenleute. Waren aus einer fremden Welt: Wirtshauspantoffeln wirst du unter deinen Brei mengen. Verschling Gummi mit Frostnattern. Doch warte, wenn der Puderläufer kommt, restverstecke das Mahl unter einer Vormachung. Sonst wird der Nutzen den Anfang überwiegen.
Wer wir waren, werden wichtige Weise wissen wollen. Wenn Weihnachten winkt, weiße Watte windgewiesen Wegehügel wälzt, werden wir wahre Wunder wirken!

 

Hab's noch geschafft, eine Story zu schreiben und zu posten! Zeitnot ohne Ende.

 

Hallo Leif!

Eigentlich hab ich mich ja schon gewundert, daß Du bisher noch nix gepostet hast...;)

Hab sie jetzt ein erstes Mal durchgelesen - auf alle Fälle zu wenig um eine Kritik abgeben zu können, der Text ist ja nicht einfach.

Aber eine Frage: Wolltest Du den ersten Teil dieses Satzes so schreiben oder fehlt da was?

Dass der Hund sich war, was auch anders hätte gemacht werden können.

Alles liebe
Susi

 

Das war Absicht.
Und der Text ist nicht einfach, ja. :D

 

Also, Leif, was glaubst Du... Ob sie alle Deine Geschichte noch nicht angeklickt haben, weil sie seitenweise Text dahinter vermuten? Oder ist noch niemand hinter Deinen Text gestiegen? (Ich rate leise, nur für mich...:D )

Ich übrigens auch nicht. Obwohl ich Ansätze habe - ob sie stimmen weiß ich nicht, vor allem, weil ich nur Teile der Geschichte damit verbinden kann.

Irgendwie hab ich das Gefühl, es ist eine moderne Jesus-Geschichte. Jesus kommt auf den elekrischen Stuhl? :susp: Aber was mach ich dann vor allem mit dem zweiten Absatz...:confused: ? - Stimmt doch nicht, oder?

Alles liebe
Susi

 

Es ist keine Jesusgeschichte. Aber jetzt, wo du es sagst, kann ich deine Vermutung gut verstehen.
Naja irgendwann werde ich es aufklären. Aber vielleicht kommt noch jemand dahinter. Die Antwort liegt im Text.

 

Hallo Leif,

ich vermute stark, dass du -wie du selbst bekräftigst - dir sehr viel bei deinem Text gedacht hast. Allerdings hast du dich vielleicht ein wenig zu intensiv in eine Anhäufung von symbolschwangeren Metaphern versteigert und den Leser vergessen. Mag sein, dass man nach hundert mal lesen und stundenlangem Nachdenken einen Sinn, zumindest eine stimmige Interpretation hinkriegt. Aber dazu fehlt mir die Motivation, sorry.
Du solltest es dem Leser etwas erleichtern, etwas viel, viel mehr.
Gruß vom querkopp

 

Ich lach mich tot! Bitte nicht nach Metaphern oder Sinn suchen! Das ist ja wie im Deutschunterricht! :lol:

Du solltest es dem Leser etwas erleichtern, etwas viel, viel mehr.

Ich behaupte mal, dass diese Story so etwas von konkret und klar ist, dass sie eigentlich eine Unverschämtheit darstellt.

Versucht nichts zu interpretieren!

 

NEIIIIIN, nicht totlachen. das hab ich nicht gewollt. :(

Ohne Interpretation des Textes erkenne ich ungefähr den Sinngehalt der sich bei mir nach einer guten Portion :dope: und dem emotional aufgeladenen Lesen des Frankurter Telefonbuches aufdrängt. :confused:

Wenn ich mal verstehen sollte, was du mit deinen Ausführungen meinst, verspreche ich dir es bestimmt nicht als Unverschämtheit aufzufassen. Ich glaube, ich stehe total auf dem Schlauch, hoffe ich bin nicht der Einzige, sonst verliere ich den Glauben mich und meinen Deutschlehrer :D

 

Eines hast Du immerhin schon bewirkt: Es ist die erste Geschichte, die ich schon fast auswendig kann...:D

 

Irgendwem wird schon ein Licht aufgehen. Ich dachte das wäre alles klar... :confused:

 

Grund zur Freude

Obiger Beitrag war mein 700.!

 

Begreift die Stelle, bevor es richtig verwirrend wird.
Begreift die Einleitung.

 

danke für den tip leif habs mir angeschaut nich verstanden dann den beginn gelesen. ich denke du machst es da wie hesse in steppenwolf und schreibst über die verschiedenen seelenfragmente und ihre gegensätzlichkeiten.

 

In etwa! Die Hauptperson wird von den Fragmenten verstorbener Seelen bestürmt, was zur totalen Verwirrung führt.

Lecters Erben werden Menschenleber fressen.

 

Hey, die ist gut! Leif, kennst du Hardboiled Wonderland von Haruki Murakami? Da gibts einen Typen, der Träume lesen muß, die aber auch nur in Fragmenten daherkommen. Diese Träume selbst werden im Buch allerdings nie beschrieben, aber genau so wie in deiner Geschichte stell ich mir das vor!

 

Danke!
Hardboiled Wonderland hab ich noch nicht gelesen, aber mal von gehört.

 

Hi Namensvetter,

beim Lesen Deiner Geschichte mußte ich Tränen vor Lachen vergießen, weil mir mein Lieblingsprophet Zathustra nicht aus dem Kopf ging. Ich sah meinen lieben Friedrich in einer Turiner Sommernacht, tief gebeugt über seiner treibenden Feder. Und er schrieb:

"Wohin?"
"Na, zum Turm der Seelen."
Gruß,
Leif2

 

Hi, Leif!

Ich kapier leider nicht, wovon du redest. Wer ist Friedrich (?) Zathustra?

Du dachtest wohl auch, mit deinem Namen kämst du in jedes Forum rein, ohne dir einen Nick ausdenken zu müssen. Aber hier war ich schneller! :naughty:
Es gibt noch einen hier, der Leif heißt. Aber der hat nen Nick.

 

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