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Triumph der Kräfte

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26.10.2001
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Triumph der Kräfte

Triumph der Kräfte

Es war das bestgehütetste Geheimnis der Neuzeit.
Nicht einmal CNN, die Washington Post, oder der National Enqierer bekamen Wind davon.
Das allgemeine Rätselraten verdichtete sich zu einem Wirbel wildester Spekulationen, als man begann Downtown weitläufig abzusperren, und mit dem Aushub einer gewaltigen Baugrube anfing.
Ein nicht enden-wollender Strom an großvolumigen Muldenkippern fuhr Tag und Nacht durch die Stadt, und ließ das immer noch geheime Vorhaben zum Dauerbrenner der Berichterstattung aller Sender, sowie zum Hauptthema der Endlosdiskussionen an den abendlichen Stammtischen werden.
Nach neun Wochen war der Aushub beendet und eine umgekehrte Bewegung des Lastwagenstromes setzte ein.
Monatelange Vorbereitung war diesem Strom vorausgegangen, indem auf einem riesigen Freigelände außerhalb der Stadt Unmengen von Stahl, Glas, Marmor, Kunststoff und Kabelsträngen in genau vorgegebene Formen gepresst und auf millimetergenaue Maße zugeschnitten wurden.
Keiner der dort Angestellten wußte irgendetwas Erhellendes über den Sinn seiner Arbeit zu berichten. Wenn es jemanden geben sollte der all das durchschaute, so war die betreffende Person durch eine Stillschweigeklausel in ihrem Vertrag zum Schweigen verurteilt.
Unterdessen, von der übrigen Welt fast unbemerkt, fanden immer wieder Treffen geistiger Führungskräfte der gesamten Weltreligionen statt.
Niemand fehlte, nicht einmal die Stammesältesten der fast schon ausgestorbenen ethnischen Minderheiten noch überlebender Indiostämme, oder Schamanen der Ureinwohner entferntester Gebiete, ebenso wenig wie die Führer der großen Weltreligionen.

Während die Grube in Downtown sich zunehmends mit einem scheinbaren Wirrwarr seltsam geformter Teile füllte, begannen die Auserwählten ihrer Völker, sich in eine tiefe, machtstrahlende Trance zu versetzen, aus welcher sie bis zum Zeitpunkt der Erfüllung des Vorhabens nicht mehr erwachen sollten.

Der übrigen Welt blieb das aber verborgen, weil man die Hinweise einiger Personen aus der Wissenschaft als pure Spinnerei abtat, wie man es mit allem hielt, was in irgendeiner Form mit Glauben oder Spiritualität zu tun hatte.
Der große Tag rückte näher.
Dies wurde dadurch offenbar, dass die Polizeipräsenz mit einem Male spürbar zunahm, als die festen Barrieren um den Ort des Geschehens abgebaut und durch Flatterbandabsperrungen ersetzt wurden.
Aus aller Welt reisten nun Kamerateams an und begannen die neue Begrenzung zu belagern.
Jeder der hineinging, wurde überfallartig von einem Wall aus Mikrofonen und Kameras umgeben, aus dem es für die so Eingekreisten schier kein Entrinnen gab.
Selbst der Bürgermeister der Stadt wusste nicht zu sagen, was dort, im Herzen seiner Stadt, vor sich ging, da er nur das Datum und die dazugehörige Uhrzeit des angekündigten Geschehens kannte.
Alles war absolut topSecret.
Das einzige, was er zum Vorhaben zu sagen imstande war, beschränkte sich auf die Worte:“Es wird sich etwas noch nie dagewesenes, Unglaubliches ereignen, und mir wurde versichert, dass es die Welt verändern wird.“

Es begann mit einem plötzlichen Sog in Richtung Zentrum der abgesperrten Zone.
Der Himmel verfinsterte sich, als augenblicklich alles herumliegende Papier, aller Staub der Stadt in Richtung des abgesperrten Platzes gesogen wurde.
Menschen rannten schreiend auf das Zentrum dieses Wirbels zu, welcher in seiner Mitte den staubigen Orkan geradezu aufzufressen schien, als die gewaltige Wolke sich mit einem Mal unter grollendem Donnerhall aufbäumte, um in zwei kurz aufeinanderfolgenden Wehen zwei mächtige, in der Mittagssonne glitzernde Wolkenkratzer zu gebären, welche je 400 Meter hoch in den blauen Septemberhimmel hinaufragten.
Seitlich eines jeden Turmes befanden sich große, gezackte Löcher aus denen es emsig Rauchte und große orangerote Flammenzungen herausleckten.
Fast sah es so aus, als wäre etwas schiefgegangen, als sich plötzlich eines der Löcher mit einem Donnerknall in eine orangerote Feuerblume hüllte, aus ihr heraus ein vierstrahliges Düsenflugzeug entließ und sich im selben Moment wie durch Zauberhand hinter dem Luftgeborenen schloss, als sei dort niemals zuvor eine Öffnung gewesen.
Kurze Zeit später wiederholte sich der Vorgang an dem Turm, welcher erst als zweiter in den Himmel gewachsen war.
Die Sicherheitskräfte zogen sich vom Areal rund um die beiden neuerstandenen Giganten zurück, noch während sich das Summen der Düsentriebwerke des letzten Flugzeugs in der Ferne verlor.
Erstaunlich schnell fand die Stadt zu ihrem gewohnten Rhythmus zurück.
Es war getan.
Der 11. September ging in die Annalen der Geschichte ein.

26.04.2002 AP
Basierend auf der Idee von „Großvaters Ankunft“//CD„Zeitumkehr“ von CoraTanou.

[ 30.05.2002, 12:08: Beitrag editiert von: Lord Arion ]

 

Hallo Lord Arion,

interessante Idee, einfach alles rückgängig zu machen. Wenn’s so einfach wäre...

Ich habe eine Weile gebraucht, mich in deine Geschichte einzulesen. Vor allem den ersten Absatz fand ich schwer zu lesen, insbesondere den Satz:

Keiner der dort Angestellten wußte irgentetwas erhellendes über den Sinn seiner Arbeit zu berichten, und wenn es jemand gab, der all das durchschaute, so war die betreffende Person durch eine vertragliche Stillschweigeklausel in ihrem Vertrag von Bekanntgabe irgendwelcher Hinweise dispensiert.
Vertraglich und Vertrag ist doppelt gemoppelt, eines davon könntest du weglassen. Du verwendest hier - und ich finde auch generell - sehr viele Substantive. Das macht das Lesen anstrengend. Ich musste den Satz erst noch mal lesen, bevor mir der Sinn klar war.

Beim Weiterlesen wurde ich allerdings ganz schön neugierig und wollte endlich wissen, was es mit diesem komischen Bauvorhaben auf sich hat. Der Aufbau von Spannung ist dir gelungen!

Viele Grüße
Cat

P.S: Wieso fängst du eigentlich bei jedem Satz eine neue Zeile an?

 

Hi Cat

Weil ich finde, dass es sich so entspannter für die Augen lesen lässt.

Über das doppelt-gemoppelte denk ich mal nach ;)

Lord

 

Für alle die´s noch nicht wissen:
es gibt eine Antwort auf den 11.09...eine mögliche zumindest... (auch wenn der Versuch, die Story wieder aus der Versenkung zu holen vielleicht nicht unumstritten ist...

Lord

 

Thanx fürs Lesen Bo...das waren meine Gedanken beim Schreiben...jede Bewegung trägt ja immer auch eine Gegenbewegung in sich...
Gruss:
Lord

 

Hallo Lord,
Der Anfang hat mich aufgrund seines Stils gereizt, die Geschichte weiter zu lesen. Gute Textidee. Im eigentlichen Höhepunkt würde ich die Sätze noch kürzen, so ist es nach der zweiten Hälfte der Geschichte etwas anstrengend für den Leser.

Postitiv aufgefallen sind mir die Technik-Begriffe, die dem Text ein gewisses Mass an Vorstellbarkeit + Glaubwürdigkeit geben, wie "großvolumigen Muldenkippern". Das braucht es bei einem solchen Thema.

Details

Monatelange Vorbereitung war diesem Strom vorausgegangen, indem auf einem riesigen Freigelände außerhalb der Stadt Unmengen von Stahl, Glas, Marmor, Kunststoff und Kabelsträngen in genau vorgegebene Formen gepresst,[< dieses Komma bitte streichen] und auf millimetergenaue Maße zugeschnitten wurden.

erhellendes
> Erhellendes.

dispensiert.
>dispendiert?

Niemand fehlte, nicht einmal die Stammesältesten der fast schon ausgestorbenen Ethnischen Minderheiten noch überlebender Indiostämme, oder Schamanen der Ureinwohner entferntester Gebiete.
> Klingt mir zu holprig - trotz guter Einfälle.
> "Stammesälteste" soll sich wohl auf Minderheiten und Indiostämme beziehen. Aber für so einen langen Zeichenraum reicht die Kraft des Substantivs nicht aus.
>Niemand fehlte. Nicht einmal die Stammesältesten fast ausgestorbener ethnischer Minderheiten, noch Häuptlinge überlebender Indiostämme oder Schamanen aus entferntesten Gebieten.

Dies wurde dadurch offenbar, dass die Polizeipräsenz mit einem Male spürbar zunahm, als die festen Absperrungen um den Ort des Geschehens abgebaut und durch Flatterbandabsperrungen ersetzt wurden.
Aus aller Welt reisten nun Kamerateams an und begannen die Absperrungen zu belagern
> Dreimal "Absperrungen" hört sich nicht gut an.
>Dies wurde offenbar, als die Polizeipräsenz mit einem Male spürbar zunahm, als die festen Absperrungen um den Ort des Geschehens abgebaut und durch Flatterbänder ersetzt wurden.
Aus aller Welt reisten nun Kamerateams an und fingen mit ihrer Belagerung an.

> Obwohl mir das Wort"Flatterbandabsperrungen" gut gefallen hat... Aber manchmal muss man eine gute Formulierung opfern, um den Rest zu stärken.

aus dem es für die so Eingekreisten
> so ist redundant, besser:
> aus dem es für die Eingekreisten

Selbst der Bürgermeister der Stadt wusste nicht zu sagen, was genau dort, im Herzen seiner Stadt, vor sich ging, denn er kannte nur das Datum und die dazugehörige Uhrzeit des angekündigten Geschehens.
> klingt mir zu holprig. Auch stecken zu viele Füllwörter drin.
>Selbst der Bürgermeister der Stadt konnte nicht sagen, was im Herzen seiner Stadt vor sich ging. Denn er kannte nur Datum und Uhrzeit des angekündigten Geschehens.

Hör an dieser Stelle auf.

lg Pe

 

Hi Pet
Danke fürs ausführlich lesen.
Ich drucks mir aus und beschäftige mich noch mal damit... ich liebe es, dazu zu lernen und mich zu verbessern.Danke für die Mühe.
Lord

 

Moin Pet.
Ich habe mich nochmal drangesetzt und Deine Anregungen eingebaut.
Vielen Dank dafür... jetzt ist es besser.

Lord

 

Hi Lord,
Deine Geschichte liest sich jetzt wirklich besser. Hat sich gelohnt. Nur über den Satz mit den eth. Minderheiten stolper ich weiterhin aus o.g. Gründen und warum schreibst du ethnisch groß?

Pe

 

Hallo Lord Arion,

die Idee und die Geschichte haben mir gefallen.

Dass ein Zusammenwirken aller Kräfte die Umkehr bewirkt ist für mich fast mehr Science Fiction als der Umkehrprozess an sich. Aber na ja.

Manche deiner Sätze sind recht lang geraten ("Monatelange Vorbereitung war...", "Menschen rannten schreiend..." etc.) und waren nicht ganz einfach zu lesen. Evtl. würde ihnen eine Aufspaltung gut tun.

"irgentetwas erhellendes" >>> "irgendetwas Erhellendes"

"ethnisch" gehört auch mE klein.

Also: Interessante Geschichte, die ich gerne gelesen habe.

Viele Grüße :xmas:

Christian

 

Grüß dich, Lord,
vom handwerklichen ist die Geschichte in Ordnung, einzig deine Schreibweise von "topSecret" ist mir aufgefallen.
Das Ende überraschte mich wie beabsichtigt, allerdings musste ich auch sofort anfangen zu lachen.
Warum genau, dafür fehlt es mir wohl an Begabung, meine Gedanken zu artikulieren.
Wohl weil deine Geschichte in meinen Augen so wunderschön naiv das gute Ende durch Transzendenz schildert und sich dabei dem Tenor derer anschließt, die sich von Anfang an weigerten, jeglichen hinter dem Geschehenen steckendem Materialismus zu sehen.
Natürlich ist "Materialismus" in dieser Aussage weit gesteckt.
Aber man hüte sich vor präziserer Definitionen in diesen Zeiten, in denen der Geist der psychologischen Bauschuttprofitierer nach Monopolen trachtet.
para

 

Hi Para.
Danke für dein Lesen.
Ja, ich bin dankbar, mir noch einen Rest Naivität und Unschuld zurückbehalten zu haben.
Es erleichtert manch schwere Stunde.

l.G. Lord

 

National Inqierer
:lol:

National Enquirer, alter Junge!!! Hübsche Idee (auch wennse nich von dir is, hehehe, das is ok, weil weiter entwickelt), deren Umsetzung mich thematisch gelungen, stilistisch jedoch verbesserungswürdig dünkt. Mir fehlen Adjektive, Metaphern, Similes, alles ansatzweise vorhanden, aber nur ansatzweise. Etwas zu deskriptiv, fast so wie man die Story einem Freund erzählen würde. Du hast eine gute Geschichte erzählt, doch gut erzählt hast du sie m.E. nicht. Du bist, denke ich, der Typ, der Ideen sofort auf Papier bannt und vor lauter Geilheit vergisst, dass man viel Schleifen und überarbeiten muss, bevor man sie raushaut. Kann das beurteilen, neige zuweilen auch dazu ...

 

Hallo Lord Arion,

eigentlich ist die Idee mit der Zeitumkehr recht simpel, doch in diesem Fall finde ich den Plot recht gut, weil er so sehr gegen die von uns allen in Bildern gemachte Erfahrung arbeitet. Der Teil mit den religiösen Andeutungen paßt prima, erst dachte ich, es geht um eine neue Weltreligion, aber mit einem religiösen Eifer läßt sich ja vieles Vergleichen, was im Umfeld des 11.9. abspielte...

Beste Grüße,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Lord,

Ja, ich bin dankbar, mir noch einen Rest Naivität und Unschuld zurückbehalten zu haben.
Wer ist das nicht?
Liebe Grüße,
Steffen

 

@Alpha.

Hi Du alter Pirat(Chairdestroyer):D

Du hast recht...manchmal bin ich zu schnell, das ist aber weniger die Buchstabenverliebtheit, das ist einfach weil se(die Story) von mir weg will...
ich werde bestimmt noch basteln.

@Wolto
der Gedanke erschien mir sowohl tröstlich, als auch sogar in gewisser weise logisch zu sein.

@ Para
Ja... schön nicht???

ich wünsch euch allen ein gutes neues.

:D :D Lord:D

 

Moin Lord.

Eine ziemlich coole Story.
Wobei ich immer noch denke das der 11te September passieren MUSSTE. Aber das ist ein anderes Thema.

Was mich ein wenig stört: Da ja die Zeit quasi rückwärts läuft und die Gebäude sich selbst wieder aufbauen kommen doch die Flugzeuge rückwärts da raus, wenn die Ezti dann wieder normal läuft krachen die doch da wieder rein?

Vielleicht hättest Du die beien Flugzeuge auf dem Flughafen landen lassen sollen wo die Terrors eingestiegen sind und diese dann verhaftet...

Interessant wäre auch ein Abschnitt mit den Menschen gewesen die verzweifelt aus dem WTC gesprungen sind...das hat mich bei den ganzen Berichten über den 11.9. am meisten mit grauen erfüllt: Die Wahl: Verbrennen oder springen...
Einfach ein Textabschnitt das diese Leute wieder "auferstehen".

So genug genölt :)

Noch ne Frage:
Was ist das? Ein Buch? Ne Cd? :

Basierend auf der Idee von „Großvaters Ankunft“//CD„Zeitumkehr“ von CoraTanou.

*wink*

jaddi

 

Ich glaub, das is ne Buch-CD...

Werd mal über deinen (Interessanten) Vorschlag nachschlumpfen. Wenn ich die Muße hab, werd ichs vielleicht erweitern, denn du hast recht, es wäre logisch und ein besserer Abschluss, als der jetzige.
LG. Lord;) :)

 

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