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Serie Tren-nungs-ge-schich-ten

Seniors
Beitritt
02.02.2005
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1.047
Zuletzt bearbeitet:

Tren-nungs-ge-schich-ten

(überarbeitete Fassung)

Am Montagmorgen war es besonders laut im Klassenzimmer der Buchstaben-Schule. Alle Buchstaben wirbelten im Raum herum und redeten durcheinander. Jeder wollte von seinen Abenteuern am Wochenende berichten.
Besonders laut schrie das e: „Ich hatte am Wochenende besonders viel zu tun, denn alle Hobby-Geschichtenerfinder nutzen die freien Tage, um ihre Kurzgeschichten und Romane zu schreiben.“ E wollte von einer interessanten Begebenheit erzählen, als sich die Tür öffnete und Lehrer Ausrufezeichen das Klassenzimmer betrat.
In diesem Moment schoss l ein Papierkügelchen auf m. Doch dieses verfehlte sein Ziel und nahm Kurs auf den Lehrer. Ausrufezeichen konnte sich gerade noch bücken, bevor er getroffen wurde. Das brachte die Klasse zum Lachen, denn der Lehrer sah nun einem Fragezeichen sehr ähnlich.
„Ruhe, meine Herrschaften!“, rief er den Buchstabenkindern zu und klatschte dabei in die Hände. „Wir wollen mit dem Unterricht beginnen. Wie ich schon angekündigt habe, befassen wir uns heute mit der Trennung von Worten. Kann mir einer von euch sagen, was wir darunter verstehen?“
Im Klassenzimmer war es mucksmäuschen still geworden. Die Buchstaben sahen sich verwundert an und zuckten mit den Schultern.
„Wenn keiner einen Vorschlag hat, will ich mal eine Hilfe geben“, begann Ausrufezeichen. „Ich möchte, dass die Buchstaben s, o, doppeltes n und e nach vorne kommen.“
Zwischen den Buchstabenreihen wurden Stühle gerückt und die genannten Schriftzeichen versammelten sich vor der Klasse.
„Welches Wort könnt ihr vier beziehungsweise fünf Buchstaben bilden?“ Der Lehrer sah die Kandidaten erwartungsvoll an.
Schnell formierten sich s und o, nahmen das doppelte n in ihre Mitte und das e bildete den Schluss. Strahlend wie die ‚Sonne’ standen sie vor Ausrufezeichen.
„Prima habt ihr das gemacht. So, und nun kommen wir zur Teilung des Wortes.“ Daraufhin stellte sich der Lehrer vor das Doppel-n, drückte beide Buchstaben zur Seite, das ein nach rechts, das andere n nach links.
„Autsch“, riefen Beiden aus. „Das können Sie doch nicht machen. Uns trennt so leicht keiner.“ Doppel-n versuchte verzweifelt wieder zusammen zu kommen. Aber der Lehrer nahm einen Stuhl und stellte ihn zwischen die Zwillingsbuchstaben.
„So wird das Wort ‚Sonne’ getrennt, nämlich in ‚Son-ne’. Und da könnt ihr noch so laut protestieren, wenn die Zeile, die ein Schriftsteller schreibt, zu kurz ist und das komplette Wort ‚Sonne’ nicht mehr hineinpasst, dann müsst ihr euch teilen. Das sind nun mal die Regeln.“
Die beiden n jammerten noch eine Weile, doch als Ausrufezeichen noch weitere Beispiele anführte, sahen sie ein, dass sich alle Zwillingsbuchstaben teilen mussten. So wurden bei ‚Stelle’ die beiden l getrennt, bei ‚Stimme’ die beiden m und so weiter.
Nach einiger Zeit beruhigte sich Doppel-n etwas.
Am Schlimmsten traf es die Vokale, die auch Selbstlaute genannt wurden. Das sind a, e, i, o, und u. Standen sie am Anfang des Wortes, trennte sie Ausrufezeichen gnadenlos von der restlichen Buchstabenfolge.
Das a stand plötzlich ganz alleine da und schwankte hin und her, denn es hatte nun auf beiden Seiten seine Stützen verloren. Der Lehrer schob den Rest des Wortes ‚Abend’ einfach weg. Auch das o wurde von seinem ma getrennt und wäre beinahe vor lauter Schreck davon gerollt.
Besonders schlimm wurde das Geschrei bei st. „Wir sehen gar nicht ein, dass wir uns trennen lassen“, schimpften die beiden. „Sch kann auch zusammen bleiben. Wir protestieren energisch.“
Obwohl sie sich mit aller Kraft dagegen wehrten, nutzte es ihnen nichts. Ausrufezeichen stellte sich einfach zwischen s und t und so konnten sie sich nicht mehr vereinen.
Zum Glück ertönte in diesem Moment die Schulklingel und die Stunde des Trennungsschmerzes war zu Ende. Schnell vereinigten sich die getrennten Buchstaben wieder und verließen eilig das Klassenzimmer, ohne dass Ausrufezeichen die Chance hatte, ihnen noch einige Übungsaufgaben für zu Hause mit auf dem Weg zu geben.
Auf dem Heimweg kuschelte sich s ganz eng an das t und meinte: „Hoffentlich sind die Zeilen immer lang genug, wenn Worte mit unserer Verbindung geschrieben werden, damit wir zusammen bleiben können.“
T sah auf das kleine s herab und umschlang es mit seinen Armen. „Auf immer und ewig!“

 

Die Buchstaben waren inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt, da Benny seinen Schulranzen das ganze Wochenende nicht geöffnet hatte.
:)
„So, Kinder“, befahl der Lehrer.
"So" ist doch kein Befehl
Am Schlimmsten traf es st. Er war ziemlich sauer.

st sind ja wohl 2, oder? Also "sie waren sauer"
„Fern-seh-pro-g-ramm“.
das trennt man doch nicht so, oder? nicht "gramm"?
Nur ck freute sich, denn c konnte auch bei der Trennung bei seinem geliebten k bleiben.
nein ck wird auch getrennt und zwar
schnek-
ken
indem du die Verbindungslinie wegwischt.“
wegwischst
denn er hatte auf beiden Seiten seine Stützen verloren.
es
Hi bambu,
nette kleine Buchstabengeschichte :)
Du hast jedoch die Buchstaben immer mit "er" tituliert. ich würde es wähklen, du sagst ja auch z.b. "das große A", also eben es.
Schön geschrieben :)
Bruder Tserk

 

Hallo bambu,

eine nette Idee! :)

Total begeistert bin ich allerdings von Deiner Geschichte nicht ... Ich glaube, dass es daher rührt, dass mir ein wenig eine spannende Handlung fehlt. Dafür, dass nichts weiter passiert, als dass die Kinder lernen, die Wörter zu trennen und die Buchstaben sich dagegen wehren, ist mir Deine Geschichte etwas zu lang geraten ...

Gut gelungen ist Dir die Beschreibung der Angst der Buchstaben, die durch den fiesen Trennungsstrich von Partnern und Freunden getrennt werden ...

Eine schöne Idee ist auch, dass die Kinder sich anhand Deiner Geschichte besser werde merken können, welche Buchstabenkombinationen wie oder auch gar nicht getrennt werden dürfen.

Beim Lesen merkte ich, dass ich selber gar nicht so richtig fit mit den Trennungsregeln bin. Im Zweifelsfall vermeide ich oft einfach eine Trennung ... :D

Eine Kleinigkeit:

waren die Kinder in ihrer Lektion vertieft.

in ihre Lektion

Und: Diese Geschichte gehört doch auch zu unseren "Thema des Monats Februar"-Geschichten, oder? Vielleicht kannst Du maus bitten, den Titel entsprechend zu ändern.

Ich find's toll, dass auf einmal so viele Buchstabengeschichten entstehen!

Lieben Gruß
al-dente

 

hi bambu,

ich schließe mich al-dente an: Inhaltlich hier ein bisschen dünn. Aber dennoch nett beschrieben, das arme st ...

Das Wochenende lag hinter ihnen und jeder der Schülerinnen und Schüler wollte seine Erlebnisse erzählen.
ihnen ist hier in dem Moment noch ohne Bezug ... ich würde den Satz ein bisschen umstellen.

Liebe Grüße
Anne

 

Hallo tserk, al-dente, Anne,

so viele Kritiken schon, obwohl ich nur mal vier Stunden nicht anwesend war. Vielen Dank dafür.

@ tserk
Zunächst zu den Trennungsregeln. Ich habe hier die neue Rechtschreibung verwendet, die bei uns in Hessen jetzt Pflicht ist. Ich weiß im Moment nicht, ob es noch Bundesländer gibt, die sich hier nicht anschließen.
Ich war selbst sehr erstaunt, als ich im Rechtschreibduden die Trennungsstriche bei dem Wort "Programm" gelesen habe. Dasselbe gilt auch für ck. Es wird nicht mehr in kk geteilt, sondern kommt komplet auf die andere Seite rüber.
Ein weiteres Problem, ob ich "es" oder "er" schreibe habe ich auch. Ich habe versucht, es männlich zu nehmen, da es "der" Buchstabe heißt. Aber sicher bin ich mir da nicht mehr, denn die anderen Buchstaben-Geschichten-Schreiber (was ein Wort *smile*) verwenden meistens die sächlichen Form. In die springe ich auch manchmal noch rein. Es ist eigentich logischer.
Die anderen Fehler werde ich morgen früh gleich ausbessern.

@ al-dente
Es sollte mehr ein Lernen der Trennung von Wörtern sein. Aber ich wäre dir dankbar, wenn du mir Tipps geben könntest, wie ich noch ein bisschen mehr Action hineinbringen kann.
Fehlerberichtigung erfolgt morgen.

@ Anne
Schön, dass dir die Geschichte gefallen hat, obwohl sie etwas dünn geraten ist. Auch an dich die Bitte, wenn du einen Tipp zur Anreicherung der Geschichte hast, teile ihn mir bitte mit.
Auch deinen entdeckten Fehler werde ich morgen berichtigen.

Nochmals vielen Dank an alle für eure Kritik
Bis bald
bambu

 

Hallo al-dente,
hallo Anne,

ich habe mir meine Geschichte nochmal durch den Kopf gehen lassen und dabei auch gemerkt, dass es eigentlich weniger um die Buchstaben ging, als um das Lernen von Wortrennungen.
Deshalb jetzt meine neue Fassung. Hier reden und denken wieder die Buchstaben.

Ich hoffe, ich habe dabei die richtige Form gefunden. Ich freue mich schon auf eure neue Kritik.
Übrigens, in der alten Fassung sind trotzdem die oben genannten Fehler berichtigt. Wenn ihr die beiden Versionen verglichen habt, werde ich dann wieder die alte Fassung, falls gewünscht, löschen.

Bis bald
bambu

 

Hallo bambu,

endlich habe ich die Zeit gefunden, Deine Neufassung zu lesen. Ich finde, es hat dem Text gut getan, dass Du ihn ein wenig gekürzt hast.
Ein netter Text, der kindgerecht das Problem der Wörtertrennungen angeht.

Nach wie vor finde ich, dass die Geschichte nicht wirklich spannend ist. Allerdings weiß ich, wie schwierig es ist, zugleich lehrreich und spannend und lustig zu sein. :D

Am Schlimmsten traf es die Vokal oder auch Selbstlaute genannt
...traf es die Vokale, die auch Selbstlaute genannt wurden.

Lieben Gruß
al-dente

 

Wirklich eine sehr originelle Idee, beide Versionen der Geschichte laden einen richtig zum Schmunzeln ein.

 

Hallo al-dente,
hallo Sebastian.

ihr tretet ja heute immer im Doppelpack auf. Freut mich, dass euch auch diese Geschichte gefallen hat.

@ al-dente
Ja, mit der Spannung ist es nicht immer so leicht, die in die Buchstaben-Geschichten einzuarbeiten. Aber das weißt du ja selbst.
Den Fehler werde ich noch ausbessern.

@ Sebastian
Schön, dass du Gefallen an den Kindergeschichten gefunden hast. Freue mich über jeden Fan meiner Buchstabengeschichten. Allerdings werde ich die alte Version jetzt löschen. Vielleicht kann ich sie in abgeänderter Form später noch mals als normale Kindergeschichte einstellen.

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren an euch beide.

Viele Grüße
bambu

 

Hi bambu!

Klar, mir haben schon Sachen von dir gefallen, z.B. das hier, die Trennungsgeschichte. Die Situation im Klassenzimmer ist schön dargestellt und hier

Zitat

befassen wir uns heute mit der Trennung von Worten. Kann mir einer von euch sagen, was wir darunter verstehen?“

wurde ich in meine Schulzeit zurückversetzt - die Lehrer haben auch immer so gefragt, dabei sollte man doch erst lernen, was sie fragten!

Zitat

Besonders schlimm wurde das Geschrei bei st. „Wir sehen gar nicht ein, dass wir uns trennen lassen“, schimpften die beiden. „Sch kann auch zusammen bleiben. Wir protestieren energisch.“

Und da kam mir der Spruch `trenne nie st, denn es tut ihm weh´ in den Sinn, die Gesellschaft wird immer brutaler ;)

Nette Geschichte.

aquata

 

Hallo aquata,

freut mich, dass dir meine Buchstabengeschichte gefallen hat.
Ja, ich habe beim Schreiben auch ein wenig an meine eigene Schulzeit gedacht, die allerdings schon einige Jahre zurückliegt.
Und immer stellten die Lehrer ihre Fragen, so, als würden sie die Antworten selbst nicht wissen. *smile*
Auch der Spruch über das st ist mir im Gedächtnis haften geblieben. Nur nutzt es heute nichts mehr bei der dauernden Regeländerung. Irgendwie ist man mit dem Alten doch noch sehr verbunden.

Viele Grüße
bambu

 

Hi bambu,

einige Ideen (zb der I-Punkt, der das Ausrufe- fast zum Fragezeichen macht) fand ich gelungen.
Um die Geschichte etwas aufzupeppen, könnte man ja zb eines der Doppel-ns richtig glücklich werden lassen, dass es endlich mal alleine ist. Das könnte dann soweit gehen, dass dieses eine n abhaut und sogar die Buchstabenpolizei für die Suche mit eingeschaltet wird.
Das ganze könnte ja auch mit dem doppel-m passieren, dann musst du das n nicht mehr umschreiben. Das so als kleine Anregung.
Ich konnte mir die Buchstaben jedenfalls gut vorstellen :).

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo bernadette,

die Idee ist gut. Aber eine Frage: Wer soll die Polizei sein? Vielleicht die Buchstaben POLIZEI? Hast du einen Vorschlag?
Diese Geschichte werde ich wohl nicht mehr viel umarbeiten, aber ich will meine Buchstabengeschichten vielleicht mal alle zusammenfassen und da brauche ich noch ein paar Ideen, um noch durch kleine Szenen erweitern zu können.

Lieben Dank fürs Lesen und die gute Idee.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo bernadette,

ist das wirklich dein Ernst? *smile*
Na, da gibt es aber Verwirrung und ein heilloses Durcheinander unter meinen lieben Buchstaben.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo bambu,

deine Geschichte hat mir gefallen, der Titel ist etwas Doppeldeutig, aber die Trennungsstriche weisen schon den richtigen gedanklichen Weg. Denke, der Text knüpft gut an die Erfahrungswelt der Kinder an, gerade wenn das Ausrufezeichen plötzlich einem Fragezeichen ähnelt, schließlich bestehen Lehrer mindestens zur Hälfte aus Fragen …
Und was wird dauernd getrennt, obwohl man es nicht sollte? Die Ehe.

L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo Woltochinon.

freut mich, dass ich mit meiner Geschichte deinen Geschmack getroffen habe. Ja, leider sind es nicht nur die Buchstaben, die im Leben getrennt werden, ob man will oder nicht.

Auch dir ein Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren.

Viele Grüße
bambu

 

Hallo bambu,

ich kenne die alte Fassung der Geschichte nicht, aber so, wie sie hier steht, finde ich sie prima. :)
Ich glaube, so eine Einlage zwischendurch in der Deutschstunde, würde den Unterricht etwas aufpeppen und alle müden Geister würden wieder hellhörig werden.
Der Titel zur Geschichte ist sehr gut gewählt.
Gern gelesen.

Liebe Grüße
Goldis

 

Hallo Goldi,

vielen Dank für dein Lob.
Ich weiß zwar nicht, ob du etwas mit der Schule zu tun hast, aber wenn du die Geschichte brauchen kannst, um sie Schülern vorzulesen, da hätte ich nichts dagegen.

Viele Grüße
bambu

 

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