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Treibsand

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22.07.2003
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Treibsand

Ich lebe jetzt schon seit meiner Geburt in diesem Wald und schon in den ersten Stunden die ich auf dieser Welt verbrachte, prägte mir meine Mutter immer wieder diesen einen Satz ein:“Hüte dich vor den Menschen, mein Sohn,“ sagte sie fortwährend „die Menschen sind schlau und hinterlistig!“

Was aber dieser eine Mensch da machte, der in einiger Entfernung von mir wild mit seinen Armen fuchtelte und laut schrie, das sah ganz und gar nicht schlau aus. Der Mensch steckte bis zur Hälfte in der Erde. Neugierig verließ ich meine Höhle und kletterte am Baumstamm hinab und hüpfte langsam näher heran. Es sah aus, als würde er von der Erde gefressen werden. Das große sandiger Loch in dem er steckte, fraß ihn immer mehr. Es saugte ihn wie große braune Lippen ein und drückte ihm den Atem ab.

Jetzt schnaufte der Mensch wie der große alte Bär, kurz nach einer Jagd. Er wedelte nun nicht mehr mit seinen Armen, sondern es sah aus, als würde er anfangen zu graben. Ob er sich wohl eine Höhle bauen wollte? So wie das Erdferkel draußen vor dem Wald? Ich hüpfte noch näher heran. Ich war jetzt knapp eine Astlänge von ihm entfernt. Als mich der Mensch bemerkte, wurde er ganz rot und fing an zu schreien. So wie kleine Eichhornbabies, wenn sie Hunger haben. Das war eine Idee! Vielleicht hatte er Hunger. Schnell hüpfte ich zurück zu meiner Höhle und schleppte Nüsse herbei so viel ich tragen konnte. Außer Atem kam ich wieder zurück. Ich setzte mich auf meinen alten Platz und begann ihm die Nüsse zu zuwerfen. Der Mensch der mittlerweile weiter in der Erde steckte wurde zornig. Nach der vierten Nuss, die ich ihm freundlicherweise überlassen hatte, brüllte er mich noch mehr an als vorher. Ja, er fing sogar an, mich mit Sand zu bewerfen. Ich verstand die Welt nicht mehr! Er hörte nicht auf mit Sand zu schmeißen. Wollte er vielleicht spielen? Ich nahm nun auch eine Pfote voll Dreck und schmiss ebenfalls mit allem was so herumlag: Kleine Stöckchen, Erdbröckchen, Haselnüsse,...

Als ich für einen Moment inne hielt, merkte ich, dass seine Arme verschwunden waren und nur noch der rote Kopf heraus kuckte. Der Mensch war auf einmal sehr ruhig. Ich traute mich etwas näher und noch näher, bis ich direkt vor ihm stand. Ich berührte ihn mit meiner Pfote an der Nasenspitze und schaute ihm in die Augen. Plötzlich rutschte mir der Boden unter den Füßen weg und vor lauter Schreck rannte ich was meine Beinchen hergaben und stoppte erst wieder in meiner Höhle.

Puh! Es dauerte eine kleine Weile bis ich mich von dem Schrecken erholt hatte. Ob meine Mutter doch Recht hatte? Vielleicht war dieser Mensch tatsächlich hinterlistig und wollte mich fangen in dem er die Erde unter meinen Füßen wegriss und mich in seinen unterirdischen Bau zog! Entsetzt und doch neugierig schlüpfte ich wieder hinaus. Ich musste unbedingt noch einmal zurücklaufen um nachzuschauen. Von hier oben war nichts zu erkennen. Langsam und auf alles gefasst, schlich ich am Baumstamm hinab und in die Richtung, wo der Mensch vorhin noch in der Erde steckte. Wo war er denn jetzt? In seiner Höhle? Es war jedenfalls nichts mehr von ihm zu sehen. Nur das braune Bündel, das er anfangs noch mit den Händen festgehalten hatte, stand noch da. Komisch.

Als ich nach einer Inspektion seines Bündels nichts Brauchbares für mich entdecken konnte, hüpfte ich langsam wieder zurück. Die ganze Sache kam mir doch sehr merkwürdig vor!

 

hi farewell

Schön abgedrehte Geschichte, obwohl die Pointe durch den Titel verhunzt wird :I

Die Sprache ist angemessen und liest sich flüssig, die Szene, wo der Prot den Mann beobachtet, ist lebhaft geschildert, sodass man sich gut ins Geschehen hineinversetzen kann.

Als Tip: Es ist zwar weitverbreitet, mit Fragen Spannung zu erzeugen, aber ich denke, es geht auch eleganter.

Ob er sich wohl eine Höhle bauen wollte? So wie das Erdferkel draußen vor dem Wald?

Hier sind die Fragen kaum zu vermeiden, aber:

Wollte er vielleicht spielen?
oder:
Wo war er denn jetzt? In seiner Höhle?

ist nicht unbedingt nötig, der Leser denkt sich solche Sachen meist auch selbst ;)
Vielleicht fällt dir da ne andere Handlung oder Beobachtung des Prot an, um seine Ratlosigkeit auszudrücken.

Liebe Grüße
wolkenkind

 

Danke für die Kritik. Hab mir alles notiert. Ändern werde ich diese Geschichte nicht mehr, weil es meine allererste Geschichte ist. Aber ich werde mich schnellstmöglich an einer neuen versuchen und dann werde ich Deine Tipps berücksichtigen!

Danke für den Hinweis mit dem Titel. War mir gar nicht bewusst! :rolleyes:

 

Hallo Farewell!
Deine Geschichte finde ich total lustig. Du hast das Eichhörnchen brillant rübergebracht und ich konnte es mir sehr gut vorstellen.
Ein anderer Titel wäre vielleicht angebrachter, da er zuviel verrät, für meinen Geschmack.

Das große sandiger Loch in dem er steckte, fraß ihn immer mehr.
(sandige)

Hoffe mehr von Dir,aus dieser Richtung zu lesen.

LG Joker

 

Ups, doch noch ein kleines Fehlerchen.. tztztztz.

Danke! Werde mir Mühe geben! *G*

 

Hallo Farewell!
*hehe* Nette Geschichte. gab ein paar Stellen, an denen ich schmunzeln musste.
Der Titel verrät wirklich schon zu viel, mMn.
Eine nette Geschichte für zwischendurch, nicht mehr, nicht weniger. Für deinen Einstand hier durchaus solide :)

bye und tschö

 

Hi Farewell!

Kann mich den anderen nur anschließen, nette Geschichte, aber die Sache mit dem Titel, traurig:D .
Nein, natürlich nicht ernst gemeint, ist mir auch schon passiert, aber wie heisst es so schön, aus Fehlern lehrnt man.
Mach weiter so!

Mfg, Dreamcatcher

 

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