Traumwiese
"Ist es nicht wunderschön hier...?", sagt sie leise und lässt ihren Blick verzaubert über die Wiese schweifen.
Blumen in allen nur vorstellbaren Farben strecken ihre Blüten dem gerade wieder zum Vorschein gekommenen Sonnenlicht entgegen. Das Gras glitzert noch leicht vom vorhergegangenen Regen und die Luft ist erfüllt vom Geruch der unzähligen Wildblumen. Das dunkle Grün erstreckt sich über hunderte von Metern und geht in weiter Ferne in einen dichten Nadelwald über.
"Komm", sagt sie, nimmt seine Hand und läuft los; immer geradewegs auf die Mitte der Wiese zu.
Die Wolken sind jetzt fast vollständig verschwunden und die Sonne zaubert ein schwaches Glitzern auf ihre glücklichen Gesichter. Sie laufen Hand in Hand an tiefroten Wiesenblumen vorbei und sehen sich dabei unentwegt an.
Als er ihr im Laufen einen Arm um die Hüfte legt und sie näher zu sich heran zieht, liegt in ihrem Blick tiefes Vertrauen und der Wunsch, ihn nie wieder loszulassen.
"Das ist das schönste Fleckchen Erde, das ich je gesehen habe!", ruft sie irgendwann begeistert und lässt sich rücklings ins hohe Gras fallen.
Er legt sich neben sie sehen Schulter an Schulter einer einsamen Wolke nach, die sich langsam ihren Weg Richtung Süden bahnt.
"Wo sie wohl hinfliegt...", sagt sie nachdenklich.
"Bestimmt zu ihrem Liebsten", antwortet er.
Das immer stärker werdende Sonnenlicht taucht die weitläufige Wiese in ein helles, unwirklich schönes Licht und es hat für beide den Anschein, als wären sie soeben zusammen in ihrem ganz persönlichen Paradies angekommen.
"Weißt du, dass du mich zum glücklichsten Mädchen der Welt machst?", sagt sie ganz unvermittelt und lächelt, als sie das glückliche Strahlen in seinen Augen sieht, während er behutsam nach ihrer Hand greift.
Sie sehen minutenlang schweigend in den Himmel, als sie plötzlich aufspringt und auf einen Punkt weit über dem angrenzenden Wald zeigt.
"Sieh mal, ein Regenbogen!"
Gelb- und Rottöne vermischen sich am Himmel mit Blau, Violett und Grün und zaubern ein wunderschönes Farbspektakel.
Er tritt leise hinter sie, schlingt seine Arme um ihren Oberkörper und legt sein Kinn auf ihren Scheitel. "Glaubst du, dass sich am Ende dieses Regenbogens ein Topf voller Gold befindet?" Sie dreht sich lachend zu ihm um. "Aber das ist doch alles nur Aberglaube und Träumerei!"
"Meinst du wirklich?" Er streicht mit seinen Fingern langsam über ihre linke Wange. "Manchmal können Träume auch wahr werden..."