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Traum eines Engels
Engelstraum
Ich fühl mich frei so wie ich vor mir hin tanze.
Ich trage ein weißes Leinenhemd das bis zum Boden reicht. Die langen Ärmel sind unten breiter. Ein goldener Gürtel ist um meine Taille geschwungen.
Eine goldene Scheibe an die andere gelegt. Schuhe hab ich keine an. Meine gold-braunen Haare fallen mir über die Schultern. Ich liebte das Leben. Meines ist erfüllt gewesen. "Dein Leben würde ich gerne haben", das haben viele zu mir gesagt. Damals wussten sie noch nichts von meiner Krankheit. Es war mein Schicksal. Ich bin sehr gut damit klar gekommen.
Der weiße Rauch der mich umringt gleicht den Wolken. Die ferne Musik lässt mich fasst schweben. Ich tanze leicht wie eine Feder. Tanze und tanze. Tanze weiter bis ich an eine Doppeltüre komme, mit der Nummer 9 738 953, in schönen Goldzahlen angehängt. Die wunderschöne gold und weiß verzierte Türe wird schwungvoll aber leicht aufgemacht. Dahinter ist ein leerer runder Raum. Kleiner als eine Halle, größer als ein normaler Raum. Egal wo man hinschaut. An die Decke, die Wände oder den Fliesenfußboden. Überall sieht man beeindruckende Verzierungen. Wunderschöne Engel die sich zärtlich lieben, kleine Engel die mit Schmetterlingen spielen, männliche Engel - hoch auf reinen weißen Rössern, Engel die flöte und Harfe spielen. So was habe ich noch nie gesehen. Es ist ... wunderschön. Mann kann die Harfen und Flöten von der Decke hören. In dem reich verzierten Raum gibt es sechs Türen. Alle Türen sind in gold. Obst ist in die Türen geschliffen. Weintrauben, Zitronen. Viele verschiedene Obstsorten. Eine sanfte Brise im Rücken bringt mich zum weitergehen. Es ist als ob mir die Brise den Weg zeigt, als ob der Wind möchte dass ich auf die Türe geradezu gehe. Ich schaue nach oben und auf den Boden um mir alles ein bisschen genauer anzuschauen. Da tanzt ein kleiner Engel auf einem weißen Gebilde das mit dem Rauch geformt ist. Ich höre ihn mit seiner Flöte spielen. Ich kann sein Geseicht nicht erkennen. Er hat goldblonde kurze Locken. Seine Flügel sind klein aber wohlgeformt. Ein bisschen dicklich ist er. Ein weißes Leinentuch ist um seine Taille geschlungen. Ich bin an der Tür angekommen. Sie hat keine Klinke. Aber sobald ich vor ihr stehen bleibe schwingt sie auf. In dem Zimmer wo ich jetzt eintrete ist alles in gold und weiß gehalten. Das sehr große Himmelbett ist ganz in gold. Das Bettzeug ist reinste weiße Seide. An der linken Seite gibt es drei große hohe Fenster. Lange weiß-goldene Leinentücher dienen als Gardinen. Zwischen zwei Fenstern steht ein kleiner goldener Frisiertisch. Der wunderschöne Spiegel ist mit goldenen Äpfeln bestückt. Auf der rechten Seite steht ein kleiner weißer Schrank. Daneben steht eine weiße Kommode. Ich gehe zum Fenster. Durch das hohe Fenster sehe ich das es sehr schön draußen ist. Engel spielen am Wasserfall. Auf der Wiese liegen Engel die träumen. Viele pflücken, mir nicht bekannte, Blumen. Sie legen die Blumen in kleine Kränze um sie auf ihre goldenen Häupter zu legen. Ich öffne langsam das Fenster. Sie gehen ungewöhnlich leicht auf. Die Luft ist erfüllt vom Duft der Blumen und der lieblich klingenden Musik. Ich atme eine Brise Luft ein und schließe die Fenster wieder. Jetzt merke ich, das ich sehr müde bin. Ich lege mich auf das Himmelbett. Mein Blick geht nach innen. Und schon bin ich eingeschlafen. Ich träume von einem Raum in dem ich liege. Es ist dunkel, nur ein kleiner Lichtstrahl fällt von draußen in das Zimmer. Es riecht merkwürdig. Das Bett ist nicht sehr groß. Es ist ungemütlich. Neben mir auf einem Tisch mit Schubladen der bis zum Bett hoch reicht steht ein Strauß Blumen in einem gläsernem Gefäß. Daneben steht ein Paket. Ich nehme es in die Hand und öffne es. Kleine daumengroße Pralinen kommen zum Vorschein. Weil ich keinen Hunger habe stelle ich die Schachtel wieder zurück. Als ich mich in das Kissen lege fange ich an, an die Decke zu starren. Auf einmal ist da nur eine kalte Leere. Ich muss eingeschlafen sein. Dann denke ich nichts mehr. Starre nur in diese kalte Leere. Und so schnell wie sie gekommen ist, ist sie auch wieder weg. Ich wache im Krankenhaus auf. Die Sonne geht auf und die ersten Sonnenstrahlen fallen durch die kleiner Öffnung der Gardine ins Zimmer. Draußen zwitschern die Vögel. Es klopft an der Tür. "Ja bitte?", rufe ich mit meiner noch krächzenden Stimme Richtung Tür. Eine Weißbekleidete Schwester erscheint in der Tür. "Guten Morgen Frau McGowan" ruft sie lächelnd. Sie geht zum Fenster und öffnet die Gardine. Das Zimmer ist auf einmal überflutet von den warmen Sonnenstrahlen. "Ein zum entlassen wundervoller Morgen" sagt sie mir gerade als ich mich aufrichte und in meine weißen Pantoffeln schlüpfen will. "Ja nicht wahr", erwidere ich ihr erfreut.