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Traum der Zeit

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24.06.2017
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Traum der Zeit

Nervös wippte sie auf ihren Ballen von einem Fuß zum anderen, während sie im strömenden Regen vor seiner Haustür stand und wartete, dass er das Klingeln bemerken würde. Ein Schirm wäre vermutlich von Vorteil gewesen, doch das Wetter hatte aufgrund des strahlenden Sonnenscheins keine Stunde zuvor nichts in dieser Richtung vermuten lassen. Drei Mal hatte sie die Klingel betätigt, bis sich endlich die Tür öffnete. Erstaunt, dass er sich nicht erkundigte, wer vor seinem Haus auf Einlass wartete, öffnete sie die Tür. Endlich im Trockenen. Sie stieg die Treppen hinauf und fand eine halb geöffnete Wohnungstür vor. Ohne Umschweife schob sie die Tür weiter auf und trat hinein. Langsam wurde klar, wieso er seit fast einer Woche nichts mehr von sich hören hat lassen. Durch das ganze kleine Apartment hindurch zogen sich ein gewobenes Netz aus roten Fäden, die an den Wänden befestigte vollgekritzelte Zettel verbanden und ein logisches Netzwerk zu bilden schienen. Jedes Stück Papier enthielt wirr und chaotisch hingeschriebene Berechnungen, die sich ihrem Verständnis entzogen. Sie ging ein paar Schritte, setzte sich auf sein Bett und sah ihn an. Völlig verstört und abgelenkt blickte er ihr in die Augen. Seine Haare waren komplett verwuschelt, sein T-Shirt schien er auch schon seit Tagen nicht mehr gewechselt zu haben. Was einst weiß war, war nun eine bunte Mischung aus allen erdenklichen, zumeist ungesund aussehenden Farben. Reglos stand er da, erschöpft starrte er ihr weiter in die Augen. Sein Blick wandte sich von dem eines verstörten zu dem eines verträumten Mannes, ein sanftes Lächeln zeigte sich auf seinem übermüdeten Gesicht. Dann, es war nur der Hauch einer Sekunde vergangen, fiel er auf seine Knie und sackte mit seinem Kopf in ihren Schoß. Sie nahm ihre rechte Hand und strich ihm damit sachte durch die Haare. Ein paar Augenblicke später wurde sein Atmen ruhig und bestimmt und sie wusste dass er schläft.

Stunden waren vergangen und noch immer vernahm sie sein tiefes, langsames Atemgeräusch. Sie saß an seinem Tisch und blickte durch das Fenster mit einem leeren Blick in den Regen. Noch immer ergoss es sich in Strömen über die Stadt, sogar Blitze waren mal hier und mal dort zu sehen. Vor ihr lag ein Notizbuch, sein Umschlag war bereits abgenutzt und seine Seiten fast alle bis auf ein paar der letzten vollgeschrieben. Sie wusste nicht, ob sie es lesen durfte, doch es lag aufgeschlagen auf dem Tisch und ihre Optionen der Beschäftigung waren beschränkt. Also blätterte sie hindurch und fand vorerst nur wirr anmutende Berechnungen, die denen auf den Zetteln an der Wand stark zu ähneln schienen. Doch nach einigen Seiten kamen geschriebene Worte, in seiner Schrift.

„Die Tage vergehen, doch die Lösung des Problems scheint keinen Schritt näher. Meine gesamte Konzentration richtet sich lediglich auf die Entwicklung der Stabilisierung von Einstein-Rosen Brücken, ohne die kaum zu realisierende Verwendung negativer Energie.“

„Er war wieder hier, wollte sich erkundigen, wie denn der Stand des Projektes ist. Meine Erklärungen schienen ihn nicht zu beeindrucken, er wies mich nur vehement auf den einzuhaltenden Zeitplan hin. Ich konnte mich über seine Dummheit nur im stillen aufregen - dieses Projekt beinhaltet die Zeit, der Zeitplan ist völlig überflüssig. Doch seine mich angrinsende Baretta hielt mich davon ab, ihn unnötig zu provozieren.“

Sie war also nicht die erste, die ihn besucht hatte. Doch eine Baretta? Wen kannte er, der ihn mit einer Waffe bedrohen könnte? Woran arbeitete er überhaupt?

„Ich musste schweren Herzens den Kontakt zu ihr abbrechen. Sie darf nicht hineingezogen werden, es ist zu gefährlich. Ich kann es ihr nicht sagen, ich kann es nicht erklären, diese Belastung…“

In Gefahr bringen? Worin war er verwickelt? Woran arbeitet er so intensiv, dass er die Welt um sich herum vergessen muss? Sie blätterte ein paar Seiten vor und versuchten zwischen den mathematischen Hieroglyphen Worte zu entdecken, die ihr beim Verständnis seiner Arbeit weiterhelfen könnten. Auf einer der ersten Seiten fanden sich tatsächlich ganz klein zwischen den Berechnungen ein paar Zeilen reiner Worte.

„…Die Einstein-Rosen Brücken sind eine Lösung der relativistischen Feldgleichungen, die eine Verbindung zwischen zwei Raumzeitpunkten ermöglichen, die kürzer als die kürzeste Geodäten selbst ist. Variiert man nur die Zeit bei dieser Verbindung, so bietet sich die Möglichkeit, zwischen allen Zeiten des Universums hin und her zu springen. Die Stabilisierung einer solchen Verbindung ist das zu lösende Problem…“

Das war zu viel für sie. Sie legte ihren Kopf auf ihre Hand und blätterte halbherzig durch die Seiten. Eine kleine Träne kullerte aus ihrem linken Auge und verwässerte die Tinte auf einer der Seiten. Sie erhob sich und gesellte sich zu ihm ins Bett, rückte nah an ihn heran und lag ihren Kopf auf seine auf- und abgehende Brust. Obwohl er noch schlief, griff seine Hand nach ihrer und umklammerte sie fest. Sie schloss ihre Augen und schlief zu seinem rhythmisch betörendem Atem ein.

Die Sonne kämpfte sich durch eines der Fenster langsam und doch bestimmt den Weg bis zu dem Bett vor, in dem die beiden noch immer eng beinander lagen. Als die ersten Strahlen ihr Gesicht erreichten und das blendende Licht ihre Augen zwang sich langsam zu öffnen, erschrak sie. Seine Wohnung sah völlig normal aus, nirgendwo war etwas von dem Netz aus roten Fäden zu sehen. Sie blickte zu ihm und sah sein sauberes weißes T-Shirt und seine kaum verwuschelten Haare. Seine Augen öffneten sich nun auch und er grinste sie an. Sie versuchte ihre Mundwinkel zu bewegen, um ein wenig zu lächeln, doch sie war noch zu sehr in den Erinnerungen des letzten Tages versunken. Dabei waren es keine Erinnerungen, es war lediglich ein Traum. Sie betrachtete, wie er sich erhob und langsam in Richtung Küche schritt. Auch sie setzte sich auf und ließ ihre Beine von der Bettkante baumeln. Ihr Blick streifte durch den ganzen Raum, nicht wissend, was sie denken soll. Also erhob sie sich und schritt zu seinem Schreibtisch ans Fenster, um sich direkt von der Sonne wecken zu lassen. Als sie da stand, bewegte sich ihr Blick runter auf den Schreibtisch und blieb bei einem Buch hängen. Es war aufgeschlagen und ein beschriebener Zettel lag zwischen den Seiten. Darauf war lediglich eine Uhrzeit und ein Straßenname zu sehen. Vermutlich ein Arzttermin, dachte sie sich. Sie nahm den Zettel heraus und schlug das Buch zu. Als sie den Titel las, begann ihr Herz zu rasen, die Knie wurden weich und sie fühlte einen tiefen Schauer durch ihren gesamten Körper gehen.

„Theorie der Einstein-Rosen Brücken“

 

Hallo ridbeatz & herzlich willkommen bei den Wortkriegern!


Deiner Geschichte fehlt irgendwie ein "roter Faden", der sich durch die Story zieht.
Am Ende der Geschichte löst du zwar auf, dass sie es geträumt hat, aber der Leser weiß nicht, wann dieser Traum beginnt. Und das macht die Geschichte langweilig. Ich hätte mir ja einen Grund für den Traum gewünscht, aber der fehlt komplett.
Schläft sie, hat sie jemand K.o. geschlagen oder liegt die Frau im Koma?

Die Idee ist gut, aber die Umsetzung ist es leider nicht.


LG
betze

 

hallo betzebub und vielen Dank für deinen Kommentar! Ehrlich gesagt war der Grundgedanke, dass
sie die ganze Zeit wach ist, erst denkt sie hätte geträumt, doch dann am Ende herauskommt, dass die Arbeit ihres Freundes an Zeitreisen ("zwischen allen Zeiten hin und herspringen") Früchte getragen haben könnte.

Dennoch werde ich mich an deine Tipps erinnern, bei der nächsten Geschichte, die ich schreibe.

Gruß
ridbeatz

 

ridbeatz


Schreib doch über was Alltägliches. Nichts, wofür du und der Leser eine mehrseitige wissenschafte Erklärung lesen muss.

Das du Zeitreisen meinst, wird nämlich nie klar.

 

Hallo ridbeatz

Für mich was der Text Insgesamt stimmig.
Ich fand es im mittel teil zu vage gehallten. Ich denke das war auch so gewünscht? Aber für mich müsste es noch einbisschen klarer gezeichnet werden.

Beim Schluss, ich weiss nicht, wolltest du da zweifel schüren ob es doch geträumt war?
Naja auch das könnte mann mehr zeigen mehr zweifel schüren.

Vielleicht bin ich aber auch Komplet, auf dem Holzweg.

Gruss Thelos

 
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Hallo Ridbeatz,

so richtig gepackt hat mich die Geschichte nicht. Die Auflösung als Traum reißt es nicht raus.

Ich nehme an, du meinst Einstein-Rosen-Brücken. Das Bose-Einstein-Kondensat ist ein Aggregatszustand.

Grüße
Holger

 
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@HoWoA Verdammt du hast recht, da war ich nicht aufmerksam genug.
Schade dass es dich nicht gepackt hat, werde daran arbeiten, dass es besser wird.

Gruß
ridbeatz
.

Grüße
ridbeat

@Thelos
Nein, so wie du die Geschichte aufgefasst hast, war es tatsächlich beabsichtigt. Ja, es sollte tatsächlich vage bleiben. Und ja, ich wollte Zweifel schüren, ob es wirklich ein Traum war. Im Nachhinein betrachtet - stimmt, die Zweifel hätte ich deutlicher zum Ausdruck bringen können.

Grüße
ridbeat

@betzebub
schade aber danke für den tipp! :)

 

Hallo ridbeatz,

mir gefällt deine Idee gut.
Besonders gern mag ich, wenn die Spannung metaphorisch über das Wetter erzeugt wird. Für meinen Geschmack hättest du das nur noch etwas intensiver ausbauen können. ;)
Z.B. dass das Gewitter erst langsam anfängt, und während sie die Notizen liest, das Gewitter immer näher rückt. Irgendwie so. Das vielleicht auch in Verbindung mit ihrer Verwirrung...

Ich hoffe das war einigermaßen verständlich. Ich bin noch neu und muss noch ganz schön üben.:shy:

Beste Grüße johair

 

johair freut mich, dass es dir gefallen hat! :) Werd bei der nächsten ähnlichen Story deinen Rat beherzigen.

Gruß
Ridbeatz

 

Hallo ridbeatz,

die Geschichte hat für mich zwei wesentliche Probleme. Zum einen die vielen formalen Stolpersteine. Unsaubere Formulierungen, Zeitfehler etc. Zum anderen kommt es mir nicht vor wie eine wirkliche Geschichte. Aber eins nach dem anderen.

Nervös wippte sie auf ihren Ballen von einem Fuß zum anderen, während sie im strömenden Regen vor seiner Haustür stand und wartete, dass er das Klingeln bemerken würde.

Der erste Satz ist schon problematisch, zu unpräzise. Es geht doch gar nicht darum, dass er das Klingeln bemerkt, sondern um das, was daraus folgt, nämlich, dass er die Tür öffnet. Mit deiner Formulierung klingt es fast, als würde sie auf eine Nachricht von ihm warten, die ihr sagt, dass er das Klingeln bemerkt hat und sie damit zufrieden ist und wieder gehen kann. Das meinst du natürlich nicht, deshalb würd ich das umformulieren.
Ein weiteres Problem ist, dass der Satz für einen ersten Satz einfach extrem ungelenk und langweilig daher kommt. Der zieht mich nicht in die Geschichte, erzeugt keine Neugierde, nichts. Alles Wesentliche spielt sich im Folgenden in der Wohnung ab. Vielleicht wäre es sinnvoll, einen direkteren Einstieg zu wählen, also bereits in der Wohnung zu beginnen.

Ein Schirm wäre vermutlich von Vorteil gewesen, doch das Wetter hatte aufgrund des strahlenden Sonnenscheins keine Stunde zuvor nichts in dieser Richtung vermuten lassen.

Der nächste Satz, auch problematisch, da er überhaupt keine Relevanz für den Text hat. Und überhaupt, das Wetter? Es gibt kaum etwas langweiligeres als das Wetter (es sei denn, es hat eine besondere Bedeutung).

Drei Mal hatte sie die Klingel betätigt, bis sich endlich die Tür öffnete. Erstaunt, dass er sich nicht erkundigte, wer vor seinem Haus auf Einlass wartete, öffnete sie die Tür.

Erst öffnet sich die Tür von alleine, dann muss sie die Tür nochmal selbst öffnen.

Und:

Drei Mal hatte sie die Klingel betätigt, bis sich endlich die Tür öffnete. Erstaunt, dass er sich nicht erkundigte, wer vor seinem Haus auf Einlass wartete, öffnete sie die Tür. Endlich im Trockenen. Sie stieg die Treppen hinauf und fand eine halb geöffnete Wohnungstür vor. Ohne Umschweife schob sie die Tür weiter auf und trat hinein.

Für Tür lässt sich nicht ohne weiteres ein Synonym finden, aber vielleicht kannst du die Stelle so schreiben, dass du den Begriff einfach nicht so häufig benutzen musst. Wenn sich die Haustür nur noch einmal öffnet, würdest du das Wort ja einmal wenigstens schon eliminieren.

Langsam wurde klar, wieso er seit fast einer Woche nichts mehr von sich hören hat lassen.

Plusquamperfekt --> hatte

Durch das ganze kleine Apartment hindurch zogen sich ein gewobenes Netz aus roten Fäden, die an den Wänden befestigte vollgekritzelte Zettel verbanden und ein logisches Netzwerk zu bilden schienen.

Ein verunglückter Satz. "kleine" kann weg, denn die Info bringt uns nicht wirklich was, "zogen" wird zu "zog". Der Relativsatz schließt außerdem nicht sinnvoll an den Hauptsatz an. Du hast da ein "gewobenes Netz aus roten Fäden", demnach müsste der Relativ Satz mit "das" eingeleitet werden. Du benutzst "die", um dich auf die roten Fäden zu beziehen. Das funktioniert aber nicht, weil die roten Fäden zu dem Netz gehören.

Jedes Stück Papier enthielt wirr und chaotisch hingeschriebene Berechnungen, die sich ihrem Verständnis entzogen.

EIns davon kannst du dir sparen, sind ja quasi Synonyme.

Sie ging ein paar Schritte, setzte sich auf sein Bett und sah ihn an.

Gefällt mir auch nicht wirklich, das geht doch eleganter. Warum nicht einfach: "Sie fand ihn im Schlafzimmer, setzte sich auf sein Bett und sah ihn an."? Dann hast du nicht dieses komische "gehen", bei dem ich mich frage: "Wohin?"

Völlig verstört und abgelenkt blickte er ihr in die Augen.

Abgelnkt? In wiefern abgelenkt? Das versteh ich nicht. Wenn er sie anschaut, wie ist er dann abgelenkt? Woran erkennt sie das? Von was glaubt sie, wird er abgelenkt? Und überhaupt, im Satz vorher schreibst du, dass sie ihn ansieht. Und jetzt schreibst du, dass er ihr in die AUgen blickt. Im Sinne dieser Interaktion, fänd ich es passender, würdest du hier sowas schreiben wie: "Er erwiderte ihren Blick." Das würde diesen stummen Dialog besser zur Geltung bringen, finde ich.

Seine Haare waren komplett verwuschelt,

Das Adverb kann weg, würd ich sagen. Verstärkt das Bild nicht.

Reglos stand er da,

Ich verstehe nicht. Als ich gelesen habe, wie sie sich aufs Bett setzt, hab ich den Eindruck erlangt, er würde im Bett liegen. Dazu passen auch seine verwuschelten Haare. Jetzt steht er plötzlich?

Sein Blick wandte sich von dem eines verstörten zu dem eines verträumten Mannes,

wandelte

Ein paar Augenblicke später wurde sein Atmen ruhig und bestimmt

Wie funktioniert "bestimmtes" Atmen? Darunter kann ich mir nichts vorstellen.

und sie wusste dass er schläft.

--> schlief. Einer von zahlreichen Zeitfehlern.

An dieser Stelle hör ich mal auf mit den Anmerkungen. Das war jetzt nur der erste Absatz und allein hier gibt es jede Menge Ungenauigkeiten, Ungereimtheiten und Fehler. Da würde ich dir zu mehr Aufmerksamkeit, zu einem genaueren Arbeiten raten. Die Sache mit den ungenauen Formulierungen wird natürlich durch Übung besser. So oder so, diese eher formalen Aspekte könntest du erstmal auf Vordermann bringen (das gilt für den gesamten Text, nicht nur diesen Absatz, da gibts noch jede Menge Kleinkram, den du verbessern kannst).

Jetzt zum Herz der Sache. Ich hab gesagt, dass mir der Text nicht wirklich wie eine Geschichte vorkommt. Liegt daran, dass der Text keinen Konflikt bietet. Da ist nichts, das Spannung erzeugt, nichts, das aufgelöst werden könnte. Das ist höchstens der Ansatz zu einer Geschichte. Erst ganz am Ende kommt so etwas wie ein Konflikt auf, nämlich wenn die Protagonistin Panik bekommt, ob ihr Traum wirklich ein Traum war oder ob sie gerade durch die Zeit gereist ist. Daraus ließe sich sicherlich was machen, aber du hakst das ja in ein oder zwei Sätzen ab. Das ist längst nicht ausreichend. Aus dem Thema "Traum oder Zeitreise" ließe sich ja potentiell ein ganzer Roman formen. Du aber verlässt dich zu sehr auf den Effekt. Das reicht nicht. Stell den Konflikt stattdessen in den Mittelpunkt, bring uns dazu, mit der Protagonistin zu fiebern. Im Moment lässt sich der Plot halt herunterbrechen auf: Frau geht in Apartment ihres Freundes, findet merkwürdige Aufzeichnungen über Wurmlöcher und Zeitreisen, wacht auf, war nur ein Traum (oder auch nicht), the end. Das ist schon arg wenig.

Dazu kommen die überaus blassen Figuren. Blass zum einen, weil du uns so gut wie nichts über sie erzählst. Sie müssen nicht unbedingt Namen haben, aber sie sollten schon irgendwas haben, das sie greifbar macht. Das sind jetzt halt nur Schablonen, die du in Position bringst, um am Ende deinen Effekt zu kreieren. Da liegt das andere Problem. Es findet keinerlei Entwicklung statt. Wie auch bei einem Plot, der keiner ist.

Ja, also ich meine du verschenkst extrem viel. Dabei habe ich durchaus den Eindruck, dass du was aus deinem Text machen könntest. Denn auch wenn ich oben beim Formalen viele Dinge kritisiert habe, so liest sich der Text ja nicht vollkommen scheußlich. Da müsstest du deinem Text einfach mehr Fürsorge zukommen lassen. Und was das Grundgerüst angeht, die Geschichte selbst, da würd ich mir an deiner Stelle überlegen, nochmal ganz von vorne dran zu gehen, und den hier präsentierten Inhalt vielleicht nur zu einem Auftakt zu machen. Wenn es dir darum geht, dass die Prota sich fragen soll, ob sie geträumt hat oder sich auf einer Zeitreise befindet, dann mach das zum zentralen Konflikt. Stell das in den Mittelpunkt und schick uns zusammen mit ihr auf die Reise. Davon hätten sowohl du, als auch wir viel mehr als von diesem hingeklatschten Effekt in den letzten paar Zeilen.

Viele Grüße
Mix

 

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