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Trauerspiel unter der Dusche...

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09.02.2002
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Trauerspiel unter der Dusche...

Erschöpfung.
Ein Tag, an dem alles Erdenkliche, was auch nur schief gehen kann, widerfuhr.
Es war zur späten Abendstund’, als sie wieder Zuhause ankamen, sich nichts sehnlicher wünschten, als eine warme Dusche und ein Bett.
Sie ließen sich unwillig etwas zu tun auf die Couch fallen. Tiefes Seufzen gefolgt von einem langen Gähnen.
Endlich hatten sie an jenem Tag die Zeit gefunden, die schon lange geplante Radtour zu unternehmen. Quer durch den Wald, bis hin zum Badesee, an den sich kaum noch jemand erinnerte. Doch es kam, wie es kommen musste: Eine Panne. Ein Platten war noch das Angenehmste daran. Viel schlimmer erschien die Tatsache, dass die Fahrradkette gerissen war. Es war nicht zu beheben.

Trotz alledem war es ein schöner Tag. Die Laune war nicht zu trüben. Selbst jetzt nicht. Zwar waren sie müde, aber dennoch glücklich. Er lachte. Lachte über all die kuriosen Dinge, die immer wieder über ihn kamen. Sie blickte ihn fragend, aber lächelnd an. Sein Gesicht war noch immer mit Kettenschmiere verschmutzt und sie fragte sich innerlich, warum Männer in solchen Situationen nur so unverschämt attraktiv aussahen.
Stille.
Er legte seinen Kopf, auf ihren warmen Schoß und blickte ihr ins Antlitz. Ihr Gesicht war ebenso verschmutzt, wie das seine. Er grinste. Etwas spitzbübisch und rätselhaft. Mehrere Minuten.
Ohne einen Ton zu sagen, erhob er sich mit einem leisen Stöhnen von ihrem Schoß, als sei es eine schwere Anstrengung gewesen. Er streckte sich, gähnte und stand schließlich auf, um ins Badezimmer zu gehen.

Das Wasser plätscherte und sie hörte ihn leise ein Lied unter der Dusche singen. So, wie er es früher immer tat. Bei jeder Gelegenheit. Ein Lächeln konnte sie nicht unterdrücken und sie verspürte unerwartet die Lust, sich dies von nahem anzuhören. Drum schlich sie sich leise - der Kleidung schon entledigt - ebenfalls ins Badezimmer. Er bemerkte sie nicht. Vielleicht aber wollte er das Spiel auch ganz einfach nur mitspielen.
Langsam schritt sie zu ihm unter die Dusche. Der Dampf des warmen Wassers stieg ihr ins Gesicht und der Geruch von irgendwelchem Duschbad in die Nase. Es war einfach herrlich!
Sie legte sanft ihre Hände auf seine entspannten Schulterblätter.
„Ich hab’ dich gar nicht kommen hören...“, raunte er, als sein Gesang verstummte.
Es war gelogen. Sie wusste es.
Er drehte sich um, legte beide Hände auf ihre Wangen und ersuchte Kontakt zu ihren Augen. Fast glaubte er, in ihnen zu ertrinken, fast gänzlich in das dunkle Braun einzutauchen und sich darin zu verlieren.
Er küsste die Wassertropfen auf ihrer Nase zärtlich fort und vergrub seine Hände nun in ihrem Haar, welches über ihre Schultern gespült wurde. Nun war sie es, die lachte. Herzlich und befreiend. Es steckte ihn an. Ein inniger Kuss folgte. Zuerst sanft, dann etwas nachdrücklicher, fordernder. Die Hände hielten nicht länger still, zu groß war das Bedürfnis, die fremden Gefilde zu erforschen.
Körper, die geschmeidig voneinander glitten. Immer wieder, immer bebender. Der Zauber heftiger Inbrunst versprühte sich in dem kleinen Raum. Jenes seltsame Kribbeln, das sie stets in seiner Gegenwart empfand, wurde zu einem Schauer, der irgendwo tief in ihrem Körper begann und dafür sorgte, dass sich jedes einzelne Härchen auf ihrer Haut sträubte. Es war bloß zu ertragen, wenn sie sich ganz fest an ihn schmiegte. Kaum konnte sie erkennen, wo ihr Körper endete, und der seine begann.
Ihr gefiel es, seine Hände auf ihrer Haut zu spüren und sie merkte, dass sie ihn ebenfalls berühren wollte. Dass sie ihm keinen Widerstand entgegensetzen konnte, wenn er in diesem Augenblick versuchen würde, seine Wünsche mit Gewalt zu erreichen. Denn sie selbst, wollte es ebenfalls, obgleich sie nicht wagte, eine eindeutige Geste zu machen.
Plötzlich löste er sich von ihren Lippen. Ganz unerwartet. Sein Blick war ernst. Ihre Augen begannen zu zittern und ihre Knie gaben nach. Sanft hielt er sie noch immer fest.
„Ich liebe dich.“, flüsterte er leise, aber laut genug, damit sie es verstehen konnte.
Dieses Mal war sie es, die zurückwich. Sie war keineswegs erschrocken, jedoch verunsichert.
<Ich liebe dich>, diese Worte hatte ihr schon lange keiner mehr gesagt. Lange Zeit hatte sie es auch nicht mehr gefühlt.
„Was ist?“, fragte er sichtlich enttäuscht, als sie ihren Kopf senkte und seinem Blick auswich. Wie lange hatte er bloß gebraucht um diese Worte auszusprechen? Er wusste, dass er die Wahrheit sprach, doch Überwindung hatten ihn solche Momente schon immer gekostet. Fühlte sie denn nicht genauso? Nach so langer Zeit? Zugegeben. Sie beide hatten vor ihrer gemeinsamen Zeit einige trostlose Beziehungen hinter sich gebracht, die aber niemals länger als 3 Monate andauerten. Doch nun war 1 Jahr vorüber, hieße das denn nicht, dass sie einander wirklich brauchten? Vor diesem einem Jahr kannten sie sich schon in und auswendig. Jede Bewegung, jede Geste. Schon von Kindestagen an waren sie befreundet und doch war da immer mehr, als sie selbst zugaben. Wobei es jeder aus dem Freundeskreis wusste. Es gab stets kleine Sticheleien und Verkupplungsversuche deswegen. <Die sind doch arg ineinander verknallt, sieht jeder.>, hieß es immer. Dies wurde ihnen selbst aber erst klar, als er zum Wehrdienst musste und sie sich kaum sahen.

Sie schaute nur auf den mit Fließen bedeckten Boden; schaute zu, wie das Wasser in den Abguss lief, alleine um nicht seinen Schmerz zu sehen, den er sicher empfand.
„Was willst du denn jetzt von mir hören?“, fragte sie kleinlaut, „Dass ich dich ebenfalls liebe?“
„Tust du es denn nicht?“
„Das sagte ich nicht.“, widersprach sie ihm etwas verärgert, „Nur, <Ich liebe dich> heißt nicht <Ich mag dich>, oder <Ich möchte mit dir zusammen sein>.“
Er blieb stumm. Spätestens jetzt erstarb jede Freude, die sie am Tag empfangen durften.
Eine Panne...
„Was heißt das denn schon: zu lieben?“, fragte sie ihn. Er war nicht mehr fähig eine Antwort zu geben, „Siehst du? Du verstehst genauso wenig von der Liebe, wie ich selbst. Mir wurde es nie beigebracht.“
„Du musst es selbst lernen.“, er versuchte ruhig zu bleiben, was ihm sichtlich schwer fiel.
„Mag sein...“
Betretenes Schweigen.
„Aber...sag mir...können Menschen einfach so einander lieben? Ist das der Grund, weshalb es so schnell wieder vergessen werden kann? Eine Trennung so schnell widerfahren?“, sie nahm sich ein Handtuch, wickelte sich ein und setzte sich auf den Boden.
Er war verbittert.
„Hängst du noch an deinem Ex? Ist es das?“
„Wohl kaum!“
Tränen schossen ihr in die Augen. Brennende, die sie gar nicht erst zu verbergen versuchte. Es wäre ihr ohnehin nicht geglückt, „Ich habe einfach nur Angst! Jedes Mal wenn mir jemand sagte, dass er mich liebt, dauerte es nicht lange und alles ging zu Bruch. Ich weiß nicht mehr ob ich mich nun über deine Worte freuen soll. Freilich tu ich es, sind sie ernst gemeint.“
„Hast du etwa Zweifel an meiner Liebe? Glaubst du, ich sage es einfach nur so daher?!“, er wurde lauter.
Die Kette riss...
„Ich weiß nicht, was ich glauben soll.“, ihre Stimme zitterte.
Wenn man <liebt>, heißt das, sich ganz und gar dem Partner anzuvertrauen? Würde es denn wirklich schon reichen, nur daran zu glauben? Würde man dann tatsächlich <lieben>?

Er schritt zu ihr. Sie schaute hinauf, etwas furchtsam. Ob er wusste, was er für einen Gesichtsausdruck machte? Dass es nur einen Augenblick länger bedurft hätte, ehe sie schwach geworden wäre?
Erst hockte er sich zu ihr hinunter. Wollte sie umarmen. Doch sie wehrte sich dagegen. So tun als ob nichts gewesen wäre? Dafür war sie nicht stark genug.
Doch er zog sie gegen ihren Willen an sich und umschloss ihren hilflosen Körper ganz fest.
„Ich liebe dich!“, sagte er nun ein weiteres Mal. Sie wollte es nicht hören.
„Ich liebe dich!“
„Sei doch still.“, flehte sie, versuchte sich aus seinem Griff zu lösen. Vergebens.
„Ich liebe dich! Ich meine es ernst!“
Ein leises Weinen ertönte. Die Umarmung brach.
„Wie soll ich denn etwas erwidern können, wenn du mich so überwältigst?“, fragte sie kaum hörbar, doch es war kein Vorwurf.

„Kaum sehen wir uns ein paar Tage nicht, sind meine Gedanken voll von dir..“, sagte sie, als er den Raum verlassen wollte, „Du gehst mir nicht aus dem Kopf. Doch heißt das, dass ich dich liebe? Es tut mir weh, wenn du niedergeschlagen bist, möchte dich nur lachen und zufrieden sehen...ist das Liebe? Reicht das aus?“
„Du, ich...“
„Ich...ich wollte es dir sagen! Seit Wochen schon. Doch versuche ich es, sind meine Lippen versiegelt und es kommt nicht ein Ton heraus. Vielleicht darf ich diese Worte nicht sagen, trotz all des Schmerzes, den ich dir damit sicherlich zufüge.
Was ist, wenn ich mich von der Inbrunst deiner Liebe und dem schönen Gefühl, gewollt zu werden, bezwingen lasse? Es ist dir schon genauso ergangen wie mir, du weißt es.“
Sein Antlitz blieb starr:„Willst du denn alle vorherigen Beziehungen mit der unseren vergleichen? Früher oder später wäre sie dann zum scheitern verurteilt und alle anderen, die nach ihr noch folgen mögen. Sei doch nicht so dumm!“
„Worum geht es dir eigentlich?“, wollte sie auf einmal wissen, „Dass ich dir sage, dass ich dich liebe? Okay! Ich liebe dich. Verlang’ jetzt aber nicht von mir, dass es ernst gemeint ist! Ich weiß es nicht.“

Sein Zorn verflog. Sanft strich er ihr über die glühenden Wangen. Nach einer kurzen Pause, fügte sie noch hinzu: „Müssen es denn immer nur Worte sein? Reicht es dir denn nicht, dass ich da bin?“

Er nickte.

In der Nacht lag eine wahre Kluft zwischen ihnen. Er am Rande der linken Seite des Bettes, sie am Rande der rechten. Dazwischen: Kälte.
Kein Ton, keine Berührung, keine Blicke.
Und doch war er da, der Zauber.
Nur musste er endlich erkannt und genährt werden.

Er schlief eher als sie. Ganz langsam drehte sie sich auf die andere Seite, in der Angst, ihn aufzuwecken. Er regte sich nicht, nächtigte ganz ruhig, als sei nichts gewesen. In ihren Augen bebte ein Ozean. Grundlos, mag sein.
Ein Annähern, ganz scheu. Sie legte ihre Arme um seinen Bauch, den Kopf an seinem Rücken versuchte sie die aufkommenden Tränen zu ersticken.

Konnte sie denn niemandem mehr vertrauen? Sie weinte und sagte dies, obwohl sie es war, die sich mehr als irgendjemand sonst danach sehnte.

 

Wow... ich bin beeindruckt. Endlich mal wieder eine Geschichte, die mich durch un d durch berührt hat. Die Frage "Was ist Liebe" hat sich oder hab ich mir so oft schon gestellt...

Es tut mir weh, wenn du niedergeschlagen bist, möchte dich nur lachen und zufrieden sehen...ist das Liebe?

Das halte ich in der Tat für eine mögliche Antwort. Denn u.U. kann auch Selbstaufgabe darin enthalten sein, damit der andere lacht und zufrieden ist. Und wenn ich mich für jemanden in gewisser Hinsicht "aufgebe" halte ich das für Liebe. Auch wenn ich keine Gegenleistung außer vielleicht Freundschaft dafür erhalte...

Nun, zur Geschichte an sich. Zuerst dachte ich, es würde eine zwar gut geschriebene aber ansonsten recht konventionelle Unter-der-Dusche-Erotikstory werden. Ich bin froh, dass dann der Bruch kam. Ein Bruch, der durch "Ich liebe durch" sehr überraschend eingeleitet wurde. Denn eigentlich erwartet man, dass jetzt sowas wie "Ich liebe dich auch" (oder "ich weiß!!" *gg*) kommt - da die Frau nun aber zurückschreckt und sich eine Diskussion über die Natur und den Begriff der Liebe entwickelt, deren Emotionalität wundervoll dargestellt ist, macht das den Text (für mich zumindest) zu etwas Besonderem.

Die Stelle

„Hast du etwa Zweifel an meiner Liebe? Glaubst du, ich sage es einfach nur so daher?!“, er wurde lauter.
Die Kette riss...
„Ich weiß nicht, was ich glauben soll.“, ihre Stimme zitterte.

hat mir besonders gefallen. Die Kette interpretiert man mMn automatisch als die Verbindung zwischen den beiden Protagonisten, und diese Fahrradtour, die Erinnerung daran, als Parallele zu ihrer Beziehung zu sehen, finde ich sehr gelungen.

Richtige Kritikpunkte habe ich nicht, tut mir leid. Es ist eine traurige Geschichte, eine nachdenkliche Geschichte, und eine der wenigen, die ich mir ausdrucken werde.

Liebe Grüße,
Mario

 

Hi Hobbit,

Die Geschichte gefällt mir. Ich habe schon oft festgestellt, dass diese Dreiwortsätze "ich liebe dich" etc. die eigentlichen Problemauslöser sind. Viele meinen, es sei die Frage "was ist Liebe", die diesen Problemen zu Grunde liege.

Dem ist m.E. aber nicht so. Der Grund liegt tiefer, im Zweifel an den eigenen Gefühlen, an denen des anderen. An der Unsicherheit den anderen (auf der Gefühlsebene) dort wieder finden zu können (bzgl. des Grades an Vertrautheit), wo Du ihn verlassen hast.
Die Geschichte zeigt sehr schön, wie mit einem einzigen dieser Dreiwortsätze ein Tag voller ausschließlich positiver Gefühle, kippen kann. Eben weil Gefühle zum fühlen und nicht zum drüber nachdenken da sind. Dreiwortsätze bzw. über Gefühle reden aber, spült sie an die Oberfläche, macht sie hörbar, sichtbar und damit scheinbar für das nachdenken über Gefühle greifbar und gegenständlich. Was sie ja aber nicht sind. Sie werden eben durch die Worte der Dreiwortsätze oberflächlich.

„„Kaum sehen wir uns ein paar Tage nicht, sind meine Gedanken voll von dir..“, sagte sie, als er den Raum verlassen wollte, „Du gehst mir nicht aus dem Kopf.“

Das gefällt mir. Das ist die Stelle, wo die Protagonistin nahe daran ist, die Schranke der Dreiwortsätze zu durchbrechen. Gibt es eine schönerer Art Gefühle transparent zu machen? Es ist schade, dass dieser Widerspruch in der Geschichte wie ich finde so nicht aufgelöst sondern einfach hingestellt wird, wie wir alle ihn immer wieder erleben

„Müssen es denn immer nur Worte sein? Reicht es dir denn nicht, dass ich da bin?“.

Wären sich die Protagonisten hier einig, wäre eine Auflösung nah.

Überhaupt hab ich noch’n paar Stellen gefunden, die mir nicht klar werden. Da sie sich vom Stil her alle ähneln, will ich mich hier mal nur auf eine beziehen, die anderen findest Du sicher selbst.

"So, wie er es früher immer tat. Bei jeder Gelegenheit."

Ich weiß, wofür Du das Stilmittel einsetzt, Du willst ihre melancholisch sich an früher erinnernde romantische Stimmung herausarbeiten. Ich finde aber ein solches Stilmittel darf nicht für sich stehen. Als Leser bin ich jetzt neugierig: wieso „früher“. „Was ist heute anders als früher?“ Ich erwarte zu Recht dass sich im Laufe der Geschichte auflöst, warum er es heute nicht mehr tut. Für mich löst es sich nicht auf – oder ich hab nicht genau genug gelesen….

Ok, jetzt erst mal: Danke für Deine Geschichte. Hab sie gerne gelesen. Einen schönen Tag noch und: man liest sich… :)

mod

 

Ahoi ihr's!

Danke für's Lesen, die Lobs und Kritiken.
Mich hat das alles in der Tat sehr zum Nachdenken gebracht.

Warum "früher"? Ich kann dir darauf jetzt nicht einmal wirklich eine Atwort geben. Tut mir Leid. Ich denke, dass man sich verändert, vielleicht nur ein wenig, doch man tut es. "Er" und "Sie" sind zusammen aufgewachsen, vielleicht erinnerte sie sich daran, sah, wie sehr sie doch noch Kinder sind - sein wollen.
Weiß ich nicht.

Oft weiß man, dass man jemanden liebt, doch dies dann auszusprechen...Ich weiß es klingt völlig bescheuert, was soll schon so schwer sein, dass zu sagen? Ich kann jetzt nur von mir sprechen, wenn ich sage, dass dann immer eine Blockade eintritt. keine Ahnung. Es fällt schwer. Es ist ein schwerwiegender Satz. So einfach, nur 3 Worte...

Egal.
Danke für's Lesen.

- Mareen

 

Hey Hobbit,
Deine Geschichte und das Thema hat mir sehr gut gefallen. Du hast einiges genau auf den Punkt gebracht. Ich kenne dieses Dilemma sehr gut, da ich diese Frage und diesen Satz als Beziehung-Tod-Ansage empfand, weil meine ersten Beziehungen nie länger hielten als 5 Monate und davon nur 2,5 wirklich glücklich. Daher ist es bei Beziehungen in diesem Zeitabschnitt unmöglich, wirklich sagen zu können, ob man jemanden liebt oder nicht. Es ist vieles noch zu unreif und zu jung. Doch hält man eine Beziehung für längere Zeit, passt dieses Thema vielleicht nicht mehr so zu, es sei denn, man ist schon zu lang zusammen. Ich könnte jetzt nach 2 Jahren problemlos meiner Freundin sagen, dass ich sie liebe, aber der Anfang war genau so.
Was ich als Problem sehe, ist das sich wirklich zu viele den Kopf darüber zerbrechen, wann und woran dieses Glück möglicherweise zerbrechen würde. Je mehr man sich darum kümmert, desto weniger geht man auf das wesentliche in einer frischen Beziehung ein, um sich genau das zu erfüllen, was man sich dabei erhofft. Dann rückt automatisch das Ende näher, eher als man es will, und man stumpft ab und rechnet fast jeden Tag mit einem AUS. Sie sollten versuchen einander attraktiv zu bleiben und den jetzigen Zeitpunkt zu genießen. Was sie sich jetzt aufbauen, ist später die Stütze, worauf sie bauen und vertrauen können, um dann auch sorgenfrei: „Ich liebe dich!“ sagen zu können. Und wenn es dann aus ist, hat man wenigstens die Zeit genutzt, aus der Beziehung etwas schönes zu machen, damit man sich nach einiger Zeit wieder ansehen kann und dann auch sagen kann: „Hey, es war eine tolle Zeit mit dir!“ anstatt : „ Du hast mir weh getan.“.
Du hast einen tollen Zauber in diese kleine Geschichte geschaffen, wäre schön falls du später eine Geschichte über die etwas reifere Liebe schreibst, beibehalten könntest.
Dickes LOB!

Daigoro

 

Hej Hobbit!

Eine sehr schöne, sehr nachdenkliche Geschichte! Mir hat die Parallele mit dem Fahrradausflug und der Panne sehr gut gefallen, man hört förmlich, wie die Kette ihrer Beziehung immer stärker gespannt wird und schließlich reißt!
Die Frage, was Liebe ist und ob man den anderen wirklich liebt, stellt sich wohl jeder irgendwann, und die Situation, in der diese Frage Deine Protagonisten einholt, gefällt mir, auch DEin Umgang damit.

Deine Sprache ist für mich an manchen Stellen einen Tick zu "künstlerisch", vor allem in den Dialogen. Versuch, den schmalen Grat zwischen Umgangssprache und THeaterdialog noch genauer zu treffen, dann sind Deine Dialoge nämloch wirklich gut! (Was mir auch nur selten gelingt).

Lieben Gruß

chaosqueen :queen:

 

Hallo Hobbit!

Ich muß zugeben, dass ich Deine Geschichte zunächst nur wegen Deinem Namen (ich mag Hobbits :)!) angeklickt habe, und in Kombination mit dem Titel bin ich neugierig geworden.
Ich hab mich dann schnell eingefunden in Deine Erzählung, und zwischendurch hatte ich einen richtigen Kloß im Hals, weil ich das Gefühl hatte, das Dilemma Deiner Hauptfigur mitzuerleben.
Danke für die Erfahrung.

LG!
Tanja

 

Hallo Hobbit!

Ich muss gestehen, ich war erst mal richtig sprachlos, als ich Deine Geschichte gelesen habe. Aber nach und nach wurde mir bewußt, dass genau Deine Geschichte tag täglich, hunderten von Menschen passiert. Einige von Ihnen schaffen es, die Kette ihrer Liebe, ihrer Beziehung zu stärken und bei anderen, bleibt die Kette entzwei, weil sich jeder der Partner an sein Ende der Kette klammert, anstatt zu versuchen, die Kette wieder zu einem Ganzen zu vereinen.
:teach:
Freundliche Grüße

Keksi

 

Hallo ihrs!

Danke für's lesen (wenn auch erst des Namens wegen) und Danke für das Lob und Nachdenken.
Wie schön, dass nicht nur ich mich so mit dem Thema (wenn auch ungewollt) auseinandersetze.

mfg Hobbit:rolleyes:

 

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