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Trauer

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31.07.2002
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Trauer

Wenn ein Mensch stirbt, den man über Jahre in sein Herz geschlossen hat, der einfach da war und plötzlich ohne Vorankündigung geht- wohin auch immer- gibt es dafür einen Grund? Ist es nicht merkwürdig, dass einem dabei immer die gleichen Fragen durch den Kopf gehen: Warum musste er sterben? Warum jetzt? Was ergibt das für einen Sinn?
Aber diesen Fragen nachzugehen, würde bedeuten, aus einem leeren Kelch trinken zu wollen. Dennoch verleitet uns unser unbändiger Wissensdurst dazu, uns in die Gefahr zu begeben, die Leere in uns aufzunehmen und an ihr zu verzweifeln.
Plötzlich ist es so, als wäre der weitere Lebenspfad besäumt von Dornenbüschen. Immer wieder werden ganz unerwartet alte Wunden aufgerissen, die im Vorbeigehen durch unscheinbare Dinge- Dinge, die diesen Menschen zu etwas Einzigartigen gemacht haben- angeregt werden, angeregt werden zu bluten, den alten Schmerz wieder aufleben zu lassen und wieder einmal in die Leere der Verzweiflung zu verfallen.
Sicher wird der Schmerz schwinden, doch die Dornen werden bleiben und werden dafür sorgen, dass dieser Mensch nicht in Vergessenheit gerät.
Doch wann wird der Zeitpunkt gekommen sein, an dem ich die Dornen als Teil meines Lebens akzeptieren werde?! Wann werde ich mich nicht mehr vor dem Schmerz schützen wollen und werde aufhören, mir einzureden ich könne kein Blut sehen?! Wie kann ich begreifen, dass der Tag sein Licht und die Nacht seine Dunkelheit verloren hat?!
Doch da ist sie wieder- die Leere, die doch nicht füllt...

 

Danke für Deine Hinweise, kann verstehen, dass es schwierig ist, sich in die Trauer hineinzuversetzten. Muss auch zugeben, dass ich, als ich das geschrieben habe, weniger an den Leser gedacht habe, sondern vielmehr, meine eigenen Gefühle zu verarbeiten.
Aber trotzdem Danke, dass du es zumindest versucht hast.

Gruß Katrinchen

 

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