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Tragische Verluste in Liedermacherkreisen

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14.03.2005
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Tragische Verluste in Liedermacherkreisen

Tragische Verluste in Liedermacherkreisen


Nachdem Frau Berger und Kripoassistent Schmidt ganz New York von dreißigjährigen feministischen Autorinnen befreit und nebenbei sämtliche Intellektuellen Amerikas in Angst und Schrecken versetzt hatten, war es Zeit, sich wieder um die Heimat zu kümmern, denn es gab noch viel zu tun.
Inzwischen hatten die beiden in Las Vegas geheiratet und nannten sich von nun an Ehepaar Schneider. Gefälschte Pässe erhielten sie von den fundamentalistischen Evangelikalen, denen die feministische Attitüde organisierter, dreißigjähriger Autorinnen sowieso ein Dorn im Auge war.
Der Kommissar war sehr beunruhigt. Die Tatsache, dass man einen über die Dorfgrenzen hinaus bekannten Liedermacher, Theaterregisseur und ehemaligen Kinderstar des Dorfschauspielensembles mit geöffnetem Schädel nebst heraus getrennten Gehirn, an der Nase hängend auf dem Dachboden des Schauspielhauses fand, weckten in ihm böse Erinnerungen. Dies war eine eindeutige Handschrift. Der Täter brauchte nicht einmal ein Bekennerschreiben zu hinterlassen. Sofort stürmten alle Liedermacher, Theaterregisseure und ehemaligen Kinderstars ins Dorf, um ein Gedenkkonzert zu veranstalten.
Wie der Zufall es wollte, befand sich am Tag des Konzertes auch das Ehepaar Schneider unter den Zuschauern. Getarnt, versteht sich. Voller Entzücken kramte Frau Schneider in der Handtasche mit den chirurgischen Instrumenten herum.
„Da ist die fette Sau!“ Offensichtlich hegte Herr Schneider wegen schlechter Behandlung immer noch Groll gegen den Kommissar.
„Möchtest du das Filet oder lieber die Innereien, Liebling?“
„Ich denke, den heben wir uns für den Nachtisch auf…hör dir die Scheiße an!“

…Deine Stimme war wie der Schrei der Welten/Deine Wort wie die Schwerter der Armen/Tralalalala…

"…das is kein Rock’nRoll!“ Herr Schneider war erboßt.
„O.K., kümmern wir uns zuerst um den Langhaarigen mit der Nickelbrille da.“

…Und ich hab so geweint/Du warst mein bester Freund/Tralalalala…

Am nächsten Morgen fand man den Langhaarigen mit der Nickelbrille. Der Kommissar und sein neuer Assistent eilten zum Tatort.
„Schuuuultz! Was haben wir hier?“ plärrte der Kommissar.
„Einen toten Liedermacher.“
„Was Sie nich sagen. Wohl Kriminalistik studiert was?“
„Naja…dass er tot ist erkennt man am offensichtlich abgetrennten Kopf, und ich nehme an, die Gitarre, die bis zum Korpus in seinem Rektum steckt gehört ihm. Und die abgeschnittenen Haare, die den Schriftzug „Du bist kein Rock’nRoll!“ ergeben, sind ein Hinweis darauf, dass er wohl einer der Teilnehmer am gestrigen Gedenkkonzert war.“
“Fresse, Professor!“ Der Kommissar war von soviel Klugscheißerei echt angewidert.

Das tragische und abrupte Ableben des Barden löste eine spontane Massenpanik aus. Alle im Dorf befindlichen Liedermacher, Theaterregisseure und ehemaligen Kinderstars rannten wie die aufgescheuchten Hühner durch das Dorf. Den Theaterregisseure und ehemaligen Kinderstars gelang es, ins Nachbardorf zu flüchten. Die Liedermacher klampften wirre Klagelieder und wussten weder ein noch aus. Gegen Abend aber war das Dorf liedermacherfrei.
Einige Tage vergingen und das Ehepaar Schneider wurde langsam nervös, denn es häuften sich die Gerüchte, dass die Intellektuellen des Landes ans Auswandern dachten. Die Literaten waren erledigt, die Reste der Liedermacher- und Theaterregisseurszene geflohen, und da Frau Schneider was für Gemälde übrig hatte, blieben die Maler vorerst verschont. Fast wäre das Ehepaar Schneider an Langeweile erstickt, hätte nicht die französische Regierung ein Gesetz zur finanziellen Förderung und Unterstützung der Kleinkunst verabschiedet. Doch unmittelbar danach ging ein Ruck durch Frankreich, denn die Schneiders waren schon über die Staatsgrenzen hinaus berühmt-berüchtigt. Die Kleinkunstbühnen Frankreichs wurden geschlossen, die Türen der Kunsthochschulen verrammelt und die Akkustikgitarrenbauindustrie brach in sich zusammen.

„Wie wär’s mit England? Ist da noch was zu tun?“
„Kann schon sein.“
„Na dann, auf nach England!“ Frau Schneiders Herz hüpfte vor Entzücken.

 

Mahlzeit!

Sorry, aber das is irgendwie nix. Ich sehe wohl, worauf du hinauswillst. Aber eine Idee alleine macht leider noch keine gute Geschichte. Denn die Umsetzung ist mE sehr schludrig und hopplahopp und wird dem Leser schon beinahe in Stichwortform vor die Füße geklatscht. Das wirkt wie "Friss oder stirb - ich bin jetzt zu faul, das vernünftig zu erzählen..."

Soll heißen: Das ist mir erzählerisch viel zu dünn - du holperst völlig unelegant von einem "Und dann passiert xy" zum nächsten. Gut erzählt ist anders...

 

Ich mag halt die Stichwortform, und ich habe keine Lust, mich zu sehr an Details aufzuhalten und etwas "vernünftig zu erzählen". Das würde die Geschichte vielleicht länger oder etwas eleganter machen, was in diesem Fall mE völlig unpassend wäre. Jede Geschichte ist irgendwie "Friß oder stirb". Genau das ist auch meine Absicht. Mein Prots sind Holzhacker und keine Gentlemen. Deswegen finde ich, dass Du mit deinem Kommentar "holprig" genau den Punkt triffst.
Trotzdem danke!

P.S.: ich weiß noch nicht mal was das ist, "gut erzählen"

 

Angrynowaka schrieb:
und ich habe keine Lust, mich zu sehr an Details aufzuhalten und etwas "vernünftig zu erzählen". [...] Jede Geschichte ist irgendwie "Friß oder stirb".
Wenn du keine Lust hast, dann lass es halt. Aber dann verschon uns auch mit den Auszügen aus deinen Notizbüchern. Ich versuche jetzt mal, nicht zu deutlich zu kommunizieren, wie ärgerlich mich diese Aussage macht, und das nicht nur, weil du teilweise gute Ideen durch diese schludrige Ausführung geradezu dahinmetzelst, sondern insbesondere in Hinblick auf andere Autoren hier, die viel Mühe und gedankliche und handwerkliche Arbeit in ihre Geschichten investieren. Um es auf den Punkt zu bringen: Das hier ist kein Abladeplatz für schnell dahingetippten Gedankenmüll! Dafür leg dir bitte ein Blog o.ä. zu!

Deine Angewohnheit, irgendwelche mal eben hingehackten Texte hier reinzustellen und dann fast kommentarlos vor sich hin schimmeln zu lassen, ist mir bereits aufgefallen. Sei aber versichert, dass es eine Grenze gibt, wie viel "Friß" und allgemeine Lustlosigkeit bei der Erstellung von Texten hier geduldet ist. Irgendwo gibt es nämlich eine Grenze, wo Geschichten aufhören und hingerotzter Trash anfängt. Das nur zu deiner Information. Und dieser Text hier ist für mich hart an der Grenze!

P.S.: ich weiß noch nicht mal was das ist, "gut erzählen"
Das merkt man leider ... :dozey:

 

Oben steht die Geschichte, das ist mein Stil, kurz gedacht, kurz geschrieben, kurz zu lesen. Ich habe nun festgestellt, dass Dir sowas nicht gefällt. Wieviel Mühe oder handwerkliche Arbeit ich in die Geschichten investiere ist meine Sache. Wenn Sie nicht gut ankommt, habe ich halt Pech.
Als Musiker muss ich sagen, dass ich auch meine Lieder nicht ständig korrigiere oder elganter oder amüsanter oder was weiß ich mache, wenn ich von Kollegen wegen Inhalt oder Ausführung kritisiert werde. Ich schreibe die Geschichten in erster Linie für mich selbst, d.h. wenn sie mir gefallen, sind sie gut.

Wenn mich dies disqualifiziert, hier Geschichten rein zu stellen, dann lass ich es lieber.

 

Sorry, aber das ist für mich nur schwerlich ein "Stil", sondern eher die Abwesenheit eines solchen. So einen Text kann ganz ehrlich fast jeder in 10 Minuten hinklatschen. Das hat nichts mit Stil zu tun. So weit meine Ansicht dazu.

Ansonsten: Wenn dir tatsächlich weder an einer ernsthaften Kommunikation mit dem Leser (und nichts anderes ist eine gut erzählte Geschichte letzten Endes) noch an Feedback bzw. Weiterentwicklung als Autor noch an einer gewissen Minimalqualität deiner Erzählungen gelegen ist, dann ist das hier wohl tatsächlich das falsche Forum für dich, sorry. Mirko (der Webmaster) hat diese Seite einst ins Leben gerufen und seit dem viel Arbeit investiert, um ambitionierten Autoren eine Plattform fürs Erzählen und Lesern für die Lektüre interessanter Geschichten zu bieten. Nicht für die egozentrische "Friss oder stirb"-Nabelschau von Minimal-"Literaten". Ich denke, damit wäre, was diesen Text betrifft, alles gesagt.

 

Hallo angrynowaka!

Ich frage mich, was Du hier satirieren willst - in der Geschichte hab ich nichts gefunden, und Deinen Kommentaren nach zu schließen scheint es da tatsächlich nichts zu geben. :confused:
Eine Satire ist nicht bloß etwas (vermeintlich) Witziges, sondern sie behandelt ein Thema - siehe dazu den Hinweis in der Satirerubrik.
Stilistisch gefällt sie mir ebensowenig wie Horni, aber da Du ja schon sagst, nichts dazulernen zu wollen, erübrigt sich die Mühe, Dir irgendwelche Hinweise zu geben.

Außerdem fiel mir auf, daß es sich hier um eine Serie oder Fortsetzungsgeschichte handelt, von der der (vermutlich) erste Teil, "Verluste im Literaturzirkel" in "Das Sterben ist ästhetisch bunt" veröffentlicht wird. Dadurch kann der Leser vermutlich mit dem Einstieg in diese Geschichte über die dreißigjährigen feministischen Autorinnen aus dem anderen Teil nicht viel anfangen - sie werden erwähnt, ohne hier irgendeine Rolle zu spielen.
Und am Schluß leitest Du mit „Na dann, auf nach England!“ bereits zur nächsten Folge über? - Wenn schon, dann würde ich jede Geschichte für sich stehen lassen, ohne diese Bindeglieder.

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Was ist schlimm daran einen Text in 10 Minuten zu schreiben?

Horni: Ich bin nun wirklich keine Egozentriker, aber wenn ich mir vorwerfen lassen muss, gedanklichen Müll zu produzieren, dann reagier ich halt tortzig. Mir ist durchaus an Kommunikation gelegen, d.h. aber nicht, das ich nach dem Sinn anderer schreiben muss. Und die positiven oder negativen Kritiken verarbeite ich in der nächsten Geschichte, wenn ich denke, dass es rein passt.

Häferl: Hatte ich einen Bezug zur ersten Geschichte mir rein genommen, wären sicher andere darüber gestolpert, weil die Geschichte zur Zeit nicht verfügbar ist. Hätte ich gar keinen Bezug zur ersten Geschichte gemacht, wäre es trotzdem noch dasselbe Thema und anderen wäre das vielleicht trotzdem irgendwie bekannt vorgekommen. Wie man es macht, macht man es verkehrt. Erst waren die Autorinnen dran, jetzt die Liedermacher. Ich mache mich halt lustig, weil mir manchmal dieses intellektuelle Gerede auf den Geist geht. Ist mir wohl nicht so gelungen.

 
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Naaa, ganz cool bleiben. Der Vorläufer taugt doch richtig was, Angrynowaka. Das Problem mit diesem Teil ist, dass du versucht hast, dasselbe Thema nochmal zu verbauen, obwohl du dafür schon alles Pulver für Verluste im Literaturzirkel verschossen hast. D.h. diese Geschichte konnte gar nichts werden.
Ich denke, man muss sich da jetzt nicht so drauf einschießen.

 
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Morphin schrieb:
der Stil ist grottenschlecht, der Inhalt noch nicht mal ansatzweise satirisch.

Das ist wieder so eine Kritik...mmh...was ist den grottenschlechter Stil? Und ich will jetzt nicht hören "Deiner!" Das will ich dann schon genau wissen. Den Text als schampig geschrieben abzustempeln, weil zwei Buchstaben(korrigiert) nicht da stehen, wo sie sollten, ist schon hart.

Ich hätte nicht gedacht, dass einige eine nicht so populäre Geschichte gleich als persönlichen Beleidigung auffassen.

 

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