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Träume

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25.10.2013
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Träume

Langsam drehte sich der Türknauf herum. Die Tür knarrte leise, während sie sich Stück für Stück öffnete. Stefan lag in seinem Bett. Wie gelähmt starrte er auf die Tür. Dann stand sie offen. Für einen Augenblick stand sein Herz still. Eine Fratze des Grauens, wie Stefan sie noch nie gesehen hat. Eine Mischung aus Mensch, Bär und Hyäne -mit einem Schuss Zombie- glotzte ihn aus rot glühenden Augen an. Das Monster fletschte sein blutverschmiertes und mit mächtigen Reißzähnen besetztes Maul. Es hob seine Klauen und kam langsam auf Stefan zu. Dann plötzlich, mit lautem Gebrüll machte es einen Satz und sprang ihn an.
Mit einem lauten Schrei wachte Stefan auf. Er saß senkrecht in seinem Bett. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein Herz pochte wild.
Ein Weilchen saß er einfach nur da und rührte sich nicht, so sehr war ihm der Schreck ins Mark geschossen. Nach einer Weile und da er im Moment eh nicht wieder einschlafen konnte, entschloss er sich in der Küche ein Glas Wasser zu trinken zu gehen. So verließ er das Bett, zog sich sein Puschen an, warf den Bademantel über und ging in die Küche. Als er dort das Licht anmachte schien sein Herz, zum zweiten Mal still zu stehen. Die ganze Küche war mit Blut beschmiert. Ein Ozean, dieser roten klebrigen Masse ergoss sich zu seinen Füßen.
In der hinteren rechten Ecke bewegte sich etwas, dort stand jemand, eingehüllt in eine schwarze Kutte. Langsam drehte sich die Person um.
Mit Entsetzen erkannte er das grausam entstellte Gesicht seiner Nachbarin.
In ihrer rechten Hand hielt sie ein langes Fleischermesser. Einer Wahnsinnigen gleich kicherte sie gehässig aus verfaulten Zähnen und grinste Stefan fiese an. Ihre holen toten Augen fixierten ihn. Stefan, vor entsetzen starr, wollte fliehen, aber er konnte sich nicht rühren. So sehr er sich auch bemühte, seine Beine gehorchten ihm nicht. Währenddessen kam seine Nachbarin unaufhaltsam auf ihn zu und hob das blutverschmierte Messer hoch zum Stoß und ...
Mit einem lauten Schrei wachte Stefan auf. Er saß senkrecht in seinem Bett. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein Herz pochte wild.
Mit großer Erleichterung sah er, dass es bereits hell war. Er sprang zum Fenster und riss die Gardinen weg. Mit dem einströmenden Licht, hoffte er -nun endgültig- alles Grauen in die Traumwelt zu verbannen und dort zu belassen. Es gelang.
Er schaute auf die Wiese vor seinem Haus. Draußen und drinnen war alles ruhig und friedlich. Er öffnete das Fenster und atmete tief die frische Luft ein.
Die Vögel zwitscherten helle, freundliche Lieder und Kinder pfiffen fröhlich auf dem Weg zu Schule.
Plötzlich erhob sich ein Heulton.
Dann sah er etwas in der Ferne vom Himmel fallen. Mehr Zeit zum Überlegen hatte er nicht. Ein Lichtblitz verbrannte binnen Sekunden alles, was ...
Laut schreiend wachte Stefan auf. Er saß senkrecht in seinem Bett. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein Herz pochte wild.
Es war hell.
Er sprang vom seinem Bett, rannte die Treppe hinunter, zur Haustür und sprang aus dem Haus heraus. Schwitzend und dem Wahnsinn nahe stand er dort, in seiner Pyjamahose, barfuß, mit Tränen in den Augen und starrte wie betäubt in die Gegend.
Ein kleiner Dackel kam, lustig mit den Beinen wackelnd, auf ihn zu gelaufen. Er schnüffelte an seinen Füßen. Gerade wollte Stefan sich hinunter beugen, um ihn zu streicheln, als der Hund bösartig glucksend sein Bein hob und laut lachend gegen Stefans Wade pinkelte.
Mit einem lautem Schrei wachte Stefan auf. Er saß senkrecht in seinem Bett. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein Herz pochte wild.
Es war hell.
Verzweifelt streifte er sich seinen Bademantel über und ging mit hängenden Schultern die Treppen herunter zur Haustür. In der Wohnung vor der Tür lag ein Brief. Er hob ihn auf und öffnete ihn. Er las: „Telefonrechnung; zahlen Sie bitte binnen acht Tagen mit dem beiliegendem Überweisungsträger 2.000.000.—Euro auf eines unser unten genannten Konten.“
Mit einem lauten Schrei wachte Stefan auf. Er saß senkrecht in seinem Bett. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein Herz pochte wild.
Es war hell.
In schierer Verzweiflung sprang er aus dem Bett, hechtete die Treppe hinunter, rannte zur Haustür und riss sie auf. Er wollte gerade hinaus rennen, als er einen kleinen Mann mit Glatze und Brille wahrnahm. „Ich bin Gerichtsvollzieher”, stellte er sich vor, „Ich soll hier diese offene Telefonrechnung in Höhe von zwei Millionen eintreiben. Tja”, sagte der Mann, rollte mit den Augen und zuckte mit den Schultern, “wir müssen leider ihr Leben pfänden.”
Mit einem lauten Schrei wachte Stefan auf. Er saß senkrecht in seinem Bett. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein Herz pochte wild.
Es war dunkel.
Den Tränen nahe schaute er verzweifelt an die Wand vor sich. Alles schien still und ruhig.
Dann jedoch bemerkte er in seinem Augenwinkel, etwas neben sich. Etwas, daß sich bewegte. Resigniert drehte er seinen Kopf dorthin.
Und da saß es.
Das Monster von vorhin, mit seinen rot glühenden Augen und seinen von Blut verkrusteten Zähnen.
Es bohrte sich in der Nase.
Dann sah es Stefan.
Verlegen wischte es sich schnell den Popel in sein verwartztes Fell, fletschte seine Zähne, öffnete sein Maul, grunzte: „Ah, da bist du ja wieder, dann können wir ja weiter machen” und sprang auf Stefan zu.
Mit einem lauten Schrei wachte Stefan auf. Er saß senkrecht in seinem Bett. Kalter Schweiß stand ihm auf der Stirn. Sein Herz pochte wild.

 

Hallo damantau

und herzlich willkommen bei den Wortkriegern. Hast Du bei dem Text die Pointe vergessen? Müsste die nicht so aussehen, dass er sich langsam dran gewöhnt, dass er aufwacht, bevor was Schlimmes passiert und gerade wenn er sich darauf verlässt, wacht er nicht auf und es ist Realität? Also er müsste halt nicht nur den Traum mit Realität, sondern als Pointe dann auch Realität mit Traum verwechseln. Zum Beispiel könnte er den Briefträger erschlagen, weil er meint, der sei der Gerichtsvollzieher aus dem Traum. In der jetzigen Form ist der Text ein ewiges Ringelreihen ohne Höhepunkte - pointless halt. Da wird es dann auch beliebig, ob man noch ein Glied in die Kette hängt, oder eins rausnimmt.

Er war jetzt auch nicht so geschrieben, dass ich mich irgendwie mit Stafan mitfürchten oder auch nur leise gruseln könnte.

lg,
fiz

 

Hallo Dannmantau!

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

Ich schließe mich feirefiz an. Ich habe nämlich auch gedacht, dass er es irgendwann verdreht und gar nichts mehr glaubt, was ihm widerfährt, weil er ohnehin zu träumen glaubt, sich dann aber doch - schmerzlich feststellend - in der Realität befindet.

In dem Moment, als der Brief mit der Rechnung ankam, hatte ich die innere Haltung, bzw. Erwartung, dass er jetzt denkt "Ach, ich träume ja eh nur", um dann aber in der Realität angekommen zu sein. Dann ging der Text weiter ... und ich dachte beim Briefträger "Ah, JETZT aber!". Dann ging der Text aber weiter ... :hmm:
Das wäre zwar sehr vorausschaubar gewesen, aber irgendwie auch witzig/ komisch.

Ich vermute, Du wolltest damit diesen Teufelskreis verdeutlichen, dass er in ewigen Träumen lebt, aus denen er nicht mehr zu erwachen droht. Dass irgendwann alle seine Träume fortgesetzt werden, dass er darin gefangen ist.

Ich stimme jedoch mit feirefiz überein, da fehlt dann irgendwann eine Pointe.

Viel Spaß bei den Wortkriegern wünscht
Meraviglia

 

Moin,

vielen Dank für die Kritik.

Für mich war der reizvolle/amüsante Gedanke, daß er in seinem Ursprungstraum wieder aufwacht.

Grüße
Dannmantau

 

Hi Dannmantau!

Grundsätzlich coole Idee. Ich hatte auch mal einen Traum aus dem ich mehrere Male erwacht bin! Und ich war aber nie wirklich wach - genauso, wie den Protagonist. Grauenhaft! Nur muss ich leider sagen, das ich an deiner Geschichte nichts Grauenhaftes entdecken kann. Das liegt zum einen an der etwas dünnen Ausführung. Du beschreibst alles, anstatt es zu zeigen.
Wie hier zum Beispiel:

Eine Mischung aus Mensch, Bär und Hyäne -mit einem Schuss Zombie- glotzte ihn aus rot glühenden Augen an.
Da würde mir (nur als exemplarisches Beispiel) besser gefallen: " Es war etwas dem Menschen nicht Unähnliches. Mit rot glühenden Augen glotze es ihn an. XYZ wurde beinahe wahnsinnig vor Angst."
So oder irgendwie in der Art. Und diese unglücklichen Formulierungen ziehen sich durch die gesamte Geschichte.
Auch diese ständige Wiederholung von "dem Herz das still stand". Bitte versuchen anders zu formulieren.
Außerdem noch ein Brise "Spannung" etwas mehr "Stilsicherheit" und etwas gründlicheres Arbeiten und ...
... dann wird das in Zukunft schon viel geschmeidiger klingen.

So: Bitte den Kopf nicht hängen lassen: Ich habe mir hier auch schon ein paar Dinge reinziehen müssen. Aber glaube mir, wenn du wirklich ernsthaft weiterkommen willst: Bleib dran!

LG, Mirkoo

 

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