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Tränen
Tränen
© by Füreder Michaela
Es ist bereits spät geworden, als Jeanny nach Hause kommt. Die Sonne verschwindet hinter dem kleinen Hügel und Jeanny betritt das Haus. Sie zieht ihr Schuhe aus und betritt das Wohnzimmer. Ihr Mutter sieht auf. „Wo warst du so lange?“. Jeanny legt die Tasche auf den Tisch. „Der Bus ist später gefahren!“, antwortet sie und geht in die Küche. Mit einem Glas Wasser kommt sie wieder zurück. Ihre Mutter steht auf. „Heute am Abend kommt Daniel!“, sagt sie. Jeanny nickt. Daniel ist der neue Freund ihrer Mutter. Er ist ziemlich okay. Doch das komische an dieser Sache ist, dass ihre Mutter nie über ihren Vater spricht. Sie hat ihn nie kennen gelernt. Für sie ist er ein fremder Mann. Und genau das macht ihr Angst. Er konnte genauso der Mann von nebenan sein. Jeanny nimmt ihre Schultasche und steigt zu ihrem Zimmer hoch. Sie öffnet ihr Fenster. Frische Luft weht ihr in das Gesicht. Sie sieht den Wald und genau in dem Moment schweifen ihre Gedanken ab. Sie denkt an Alex. Es ist seltsam. Sie muss immer an ihn denken. Er hat sie verzaubert. Jeanny beginnt zu lächeln. Immerhin kennt sie ihn schon seit sieben Jahren. Jeanny sinkt auf ihr Bett. Sogleich beginnt sie zu träumen. Sie stellt sich vor wie es ist Alex zu küssen. Schnell reißt sie sich aus ihren Gedanken. Was ist nur los mit ihr? So hat sie sich schon lange nicht mehr gefühlt! Ein Klopfen reißt sie aus ihren Gedanken. Im Türrahmen steht ihre Mutter. Sie sieht bedrückt aus. Sie schließt die Tür. „Ich muss mit dir sprechen!“. Ihre Stimme zittert und genau das verwundert sie. Jeanny sieht ihre Mutter an. „Um was geht es denn Mam?“, fragt sie. Ihr Mutter geht zum Fenster. „Es geht um …um deinen Vater!“. Jeanny horcht auf. „Was ist denn mit ihm?“, fragt sie vorsichtig. Ihre Mutter steht da und schweigt. Jeanny fällt auf das sie mit sich selbst kämpft. Kämpft ob sie es ihr erzählen sollte. „Es ist wohl am Besten, wenn ich von ganz vorne beginne!“, flüstert sie. Wieder schweigt sie. Jeanny bemerkt das sie nicht weiß wo sie anfangen soll. Sie weiß nicht ob es überhaupt richtig war. Schließlich schließt sie das Fenster. „Damals habe ich mich unsterblich in ihn verliebt. Ich dachte er wäre der richtige für mich. Wir heirateten in unserer Überheblichkeit und dann wurde ich eben schwanger!“. Sie hält stockend inne. Jeanny steht auf. Ihr Mutter beginnt zu schluchzen. „Ein Jahr ging alles glatt. Er hatte sich richtig in dich verliebt, aber dann habe ich gemerkt, das er dich so sehr ins Herz geschlossen hatte, das es schon gefährlich wurde. Wir begannen zu streiten. Er schlug mich und …!“. Ihr Mutter begräbt ihren Kopf in ihren Händen. Jeanny steht da. Kann nicht fassen was sie hört. Tränen schießen ihr in die Augen, doch sie unterdrückt sie. „Mam?“, flüstert sie mit bebender Stimme. Ihr Mutter sieht sie an. „Ich bin mit dir abgehauen. Ich dachte er würde uns nie wieder finden. Ich dachte es wäre vorbei. Dann lernte ich Daniel kennen. Er war der Erste Mensch dem ich wieder richtig vertraute also erzählte ich ihm alles. Wir zogen hier her und schwörten das wir es dir nicht erzählen, denn wir dachten ja es sei vorbei, aber …!“. Jeanny sinkt auf das Bett. Sie braucht es nicht weiter zu hören, sie wusste was ihre Mutter sagen wollte. Doch irgendwie freut sie sich. „Aber vielleicht will er uns ja nur besuchen!“, sagt sie. Ihre Mutter sieht sie mit geweiteten Augen an. „Nein!“, sagt sie mit einer Stimme die Jeanny erschaudern ließ. „Er kommt um dich zu holen Jeanny… er ist nur gekommen um mir dich wegzunehmen und seinen Schatz mitzunehmen. Und er würde über Leichen gehen um dich zu bekommen!“. Jeanny sitzt da. Kann nicht fassen was sie da gerade gehört hat. Ihr Mutter geht zu ihr. „Er hat Vorgestern angerufen. Ich habe Daniel nichts davon gesagt. Jeanny er wird bald hier sein!“. Jeanny steht auf. Ihre Mutter sieht ihr nach. Jeanny geht zum Fenster. Sie zittert. Und für einen winzigen Augenblick denkt sie, dass das alles nicht passiert ist. Doch die Wahrheit brennt sich in ihr Gedächtnis. Jetzt wo sie sie weiß, will sie sie nicht wissen. Sie sieht zu ihrer Mutter. Plötzlich klingelt es an der Tür. Jeanny zuckt unwillkürlich zusammen. Ihre Mutter erhebt sich. Sie verlässt das Zimmer. Jeannys Herz will und will sich nicht beruhigen. Sie hört die Stimme ihrer Mutter und die von Daniel. Doch in Wirklichkeit wird bald ihr Vater vor der Tür stehen und seinen Schatz verlangen, denn ihm ist alles egal.
„Hey was los?”. Jeanny sieht auf. Alex kommt ihr mit einem Lächeln entgegen. Jeanny quält sich zu einem Lächeln. Alexs Geschichtsausdruck wird aber sofort wieder anders. „Was ist los?“, fragt er diesmal ernsthaft. Jeanny sieht auf den Boden. „Die typischen Probleme eben!“, sagt Jeanny zurück. Alex sieht sie weiter an. Jeanny spürt seinen Blick und dreht sich weg. „Lass mich in Ruhe!“. Sofort bereut sie diese Worte. Sie wollte ihn nicht vergraulen oder gar beleidigen. Sie sieht ihn aus den Augenwinkeln an. Er scheint bedrückt. „Wenn du meinst!“.
In der Klasse herrschte die typische Aufregung. Alle rufen durcheinander. Jeanny setzt sich. Alex unterhält sich mit seinen Freunden. Jeanny holt ihre Sachen heraus und öffnet ihr Buch. Plötzlich spürt sie das vibrieren ihres Handys. Sie holt es heraus. Sie hat eine SMS bekommen. Sie öffnet die Mitteilung und erstarrt sogleich. Dort stehen nur wenige Worte, doch diese reichen aus um sie zu beunruhigen. Doch sie hört wie die Klasse plötzlich verstummt. Schnell steckt sie das Handy in ihr Bankfach. Alex setzt sich neben sie. Jeanny erhebt sich. Der Lehrer setzt sich und nun auch die Schüler. Der Unterricht beginnt und fast vergisst Jeanny die SMS. Doch dann als es läutet steckt ihr Alex einen Brief in die Federnschachtel. Er geht weg. Jeanny starrt auf den Zettel. Sie nimmt ihn, wirft sich ihre Tasche um und öffnet ihn. Dort steht in seiner Schrift: Muss unbedingt mit dir reden! Treffen wir uns unten hinter dem grünen Baum auf der Bank! Ps.: vergiss dein Handy nicht! :-)
Jeanny nimmt ihr Handy aus dem Bankfach. Hat er die SMS gelesen. Jeanny denkt nicht mehr darüber nach und geht zum Treffpunkt. Alex sitzt bereits auf der Bank. Jeanny tritt in sein Blickfeld. „Ja!“, sagt sie. Alex erhebt sich. „Ich weiß ich hätte es nicht tun sollen, aber ich hab deine SMS gelesen!“. Jeanny fällt die Schultasche aus der Hand. Sie landet am Boden. Er hat sie gelesen. Alex geht zu ihr. „Ich weiß zwar nicht um was es geht Jeanny aber dieses eine SMS…!“. Jeanny packt die Schultasche. „Geht dich gar nichts an Alex Oberschnüffler…ich hasse dich!“. Mit diesen Worten läuft sie davon. In diesem Moment scheint ihr Herz zu zerspringen. Eine Welt bricht zusammen. Jeanny steigt in den Bus. Sie setzt sich und versucht ihren Atem zu beruhigen. Sie hebt den Kopf und dann fällt er ihr zum ersten Mal auf. Ein Mann mit einem schwarzen langen Mantel der sich an eine Wand lehnt und in ihre Richtung sieht. Jeanny kann den Blick nicht mehr von dem Fremden abwenden. Er ist fremd, doch irgend wie vertraut. Doch dann sieht sie Alex kommen. Jeanny sieht ihn an. Ihre Blickt treffen sich. Schnell sieht sie wieder zu dem Mann, doch dieser war verschwunden. Jeanny holt ihr Handy heraus. Der Bus fährt weg. Sie öffnet die Nachricht und schaut auf die Worte: Ich werde dich mitnehmen und dann wirst du für immer mir gehören mein kleiner Engel.
Sie steckt das Handy weg. Drei Haltestellen weiter erhebt sich Jeanny und steigt aus. Sie wartet bis der Bus weitergefahren ist. Dann erst sieht sie ihm nach. Alex sitzt ganz hinten und sieht ihr nach. Jeanny sieht weg und geht nach Hause. Sie denkt keinen einzigen Moment darüber nach. Sie biegt um die Ecke. Sogleich bleibt sie verwundert stehen. Vor dem Haus ihrer Mutter steht ein fremder Wagen. Jeanny beschließt hinten hineinzugehen. Sie schleicht um das Haus herum und geht durch den hinteren Eingang in das Haus. Sie legt ihre Schultasche weg und betritt die Küche. Dort herrscht das reinste Chaos. Und plötzlich trifft sie die schreckliche Wahrheit. Er ist da. Wie gelähmt steht sie da. Kann nicht fassen was sie gerade herausgefunden hatte. Doch dann dringt ein anderer Gedanke in ihren Kopf. Ihre Mutter. Fast im selben Moment hört sie einen Schrei. Die Tür zum Wohnzimmer geht auf und ihre Mutter fällt auf den Boden. Hinter ihr erscheint ein Mann. Eingehüllt in einen schwarzen Mantel. Beide sehen Jeanny an. Jeanny erkennt den Mann wieder. Er war beim Bus gewesen. Er beginnt zu lächeln. „Jeanny!“. Der Schrei ihrer Mutter wirft sie aus ihren Gedanken. „Lauf!“. Jeanny dreht um und läuft. Sie reist die Tür auf und stürmt die Treppe hinunter. Hinter sich hört sie Schritte. Sie spürt etwas hartes in ihrem Rücken und stürzt. Mit einem Mal ist er über ihr. Er packt sie. Jeanny schreit. Schreit lauter als sie jemals geschrieen hatte. Sie spürt wie er ihre Bluse nimmt und sie mit Gewalt aufreist. Dann packt er ihre Hände. Jeanny schlägt um sich. Mit einem Mal trifft sie ein Schlag ins Gesicht. Momentan ist sie wie gelähmt. Ihr Vater nützt das aus und schlägt weiter auf sie ein. Dumpf hört Jeanny einen Schrei. Nein. Es sind zwei. Einer gehört ihrer Mutter, aber wem gehört der andere. Mit einem Mal spürt sie wie sich ihr Vater von ihr löst. Sie reißt ihre Augen auf und sieht sich um. Ihr Vater liegt in der Wiese. Drei Meter von ihr entfernt. Über ihm steht Daniel. „Lauf Jeanny…hol Hilfe!“. Jeanny aber bleibt wo sie ist. Ihr Vater erhebt sich. „Jeanny…mach dir keine Sorgen geh jetzt!“. Jeanny erhebt sich und läuft. Lässt es hinter sich und rennt auf den Wald zu.
Sie sinkt zu Boden und sieht sich gehetzt um. Niemand ist ihr gefolgt. Ihr Atem rast. Sie zieht die zerfetzte Bluse um ihren Körper und beginnt dann einfach nur hemmungslos zu weinen. Minuten vergehen die ihr scheinen als wären es Stunden. Doch dann hat sie eine Idee. Alex wohnt doch nicht weit von ihr. Er hat ihr das Haus sogar schon einmal gezeigt. Er wird ihr helfen. Langsam steht sie auf und geht in Richtung seines Hauses. Immer wieder sieht sie zurück um sicher zu sein, das ihr niemand folg. Und dann endete der Wald und Jeanny kann einige Häuser erkennen. Unter ihnen ist auch das Haus von Alex. Sie zittert leicht. Doch dann verlässt sie der Mut. Sie dreht sich um und geht in den Wald zurück. Fast im selben Moment hört sie eine Stimme. „Jeanny!“. Panik ergreift sie. Sie hört Schritte. Ohne zurück zu sehen läuft sie davon. Die Schritte folgen ihr. Und dann plötzlich spürt sie etwas unter ihren Füßen. Sie schreit auf und stürzt zu Boden. Die Schritte sind ganz nah. Schnell schließt sie ihre Augen. Dann spürt sie wie sie jemand nimmt. „Jeanny!“. Jeanny schreit auf. „Verschwinde!“. Jemand dreht sie auf den Rücken. Jeanny schlägt um sich. „Nein!“. Doch dann spürt sie wie sie jemand mit sanfter Gewalt auf den Boden drückt. „Ich bin´s Alex!“. Jeannys Hände erschlaffen. Sie spürt seinen Atem. „Ist ja alles gut!“. Jeanny packt plötzlich die Müdigkeit. „Alex!“, flüstert sie. Doch seine Antwort hört sie nicht mehr.
Als sie erwacht hört sie nur das Trommeln des Regens. Doch worauf trommelt er. Langsam öffnet sie ihre Augen. Sie erkennt das Zimmer sofort. Es ist das Zimmer von Alex. Der Regen trommelt auf das Dachflächenfenster über ihr. Sie richtet sich auf. Sofort wird ihr schwindelig. Sie sinkt zurück. Fast im selben Moment hört sie wie die Türe aufgeht. Sie hört Schritte und sieht dann Alex. Er stellt etwas am Tisch ab und sieht sie dann an. Er setzt sich. „Geht es dir wieder besser?“, fragt er. Jeanny nickt umständlich. Ein Gedanke trifft sie mit einem Schlag. Sie hier, mit Alex in einem Zimmer. Das kann nicht gut gehen. Alex nimmt die Tasse vom Tisch und reicht sie Jeanny. Jeanny setzt sich vorsichtig auf und nimmt die Tasse. Teegeruch steigt ihr in die Nase. Lang schweigen beide. „Was ist geschehen?“. Jeanny verschüttet etwas Tee. Sie sieht ihn an. „Nichts!“, sagt sie mit zitternder Stimme. Alex stellt die Tasse weg und rutscht näher. „Ich will dir helfen…Jeanny du hattest eine zerrissene Bluse, Wunden überall…verdammt was ist nur geschehen?“. Jeanny trinkt. Achtet nicht auf ihn. Sie darf es ihm unter keinen Umständen erzählen. So bringt sie ihn, den zweitliebsten Menschen überhaupt, in Gefahr und das will sie nicht riskieren. Alex nimmt ihre Tasse und stellt sie weg. Er nimmt ihre Hände. Jeanny zuckt zusammen. Sie sieht in sein Gesicht. Ihr Herz rast. Fast so als würde es heute Überstunden machen. Ihre Gedanken drehen sich nur darum was jetzt geschehen wird. Sie will ihn schon lange küssen. Will schon lange wissen wie es ist ihn zu küssen. Jeanny bringt ihre Gedanken unter Kontrolle und befreit sich aus seinem Griff. Alex lässt die Hände sinken und sieht sie einfach nur an. Jeanny hat den Kopf gesenkt. Will ihn nicht länger ansehen. „Es war dein Vater!“. Jeanny zuckt zusammen. Erschrocken sieht sie Alex an. Alex sitzt da. In seinen Augen liegt etwas das Jeanny nicht kennt. „Dein Vater hat dir das angetan!“. Jeanny krallt ihre Fingern in die Bettdecke und sieht darauf. Vor ihren Augen sieht sie ihn. Sieht ihn wie er die Hand hebt. Und plötzlich spürt sie eine Hand auf der ihrigen. Ihr Herz scheint still zu stehen. Langsam sieht sie auf. Er sieht sie an. Zwinkert keinen einzigen Moment. Sieht sie einfach nur an. In diesem Moment weiß Jeanny nicht an was sie denken soll. Sie ist wie gelähmt. Die Umgebung löst sich auf. Sie schließt die Augen. Keine Sekunde später spürt sie seine Lippen auf den ihrigen. Sie spürt seinen Griff und zusammen sinken sie in die Kissen hinab. Sie spürt seine Hände überall. Und dann plötzlich klingelt etwas. Alex richtet sich auf. Jeanny öffnet die Augen. Sie sieht ihm an das er jetzt am liebsten die Welt verfluchen würde. Dennoch steht er auf. Jeanny spürt seinen Blick. Sie sieht ihn an. Es klingelt wieder. Alex verlässt das Zimmer. Jeanny atmet schnell. Noch immer spürt sie seine Lippen. Spürt seinen Griff. Sie lehnt sich in die Kissen zurück. Hört Stimmen unten. Sie schließt ihre Augen und ist im selben Moment eingeschlafen.
Sie erwacht und fühlt sich gleich hellwach. Sie öffnet ihre Augen. Niemand ist im Zimmer. Sie steht auf . Die Tassen stehen noch immer am Schreibtisch. Sie nimmt die Tassen und öffnet die Zimmertür. Sogleich hört sie seine Stimme. Sie hält inne und lauscht. „… sie ist bei mir. Sie wollte mir nicht viel sagen, aber wie es aussieht ist ihr Vater bei ihr zuhause und hält ihre Mutter in seiner Gewalt…!“. Die Tassen fallen aus Jeannys Hand. Mit einem Mal ist es totenstill. Sie hört wie er auflegt und die Treppen hochgeht. Blitz-schnell verschwindet sie wieder im Zimmer. Sie erblickt das andere Fenster. Sie öffnet es und sieht hinunter. Über den Baum kann sie nach unten gelangen. Jeanny springt. Hält sich fest und klettert hinunter. Unten angekommen läuft sie so schnell sie kann zum Waldrand. Sie springt über umgefallene Bäume und steuert ein Ziel an. Ihr zuhause. Sie muss ihre Mutter und Daniel da raus holen, bevor es jemand anderer tut.
Das Haus liegt friedlich da. Nichts scheint darauf hinzuweißen das etwas geschehen ist. Jeanny atmet einmal tief durch und schleicht sich dann von hinten an das Haus heran. Sie erreicht die Hintertür und lauscht. Sie hört Stimmen. Sofort weiß sie das sie aus dem Wohnzimmer kommen. Sie öffnet leise die Tür. In der Küche herrscht das totale Chaos. Jeanny schleicht weiter. Ganz vorsichtig schaut sie in das Wohnzimmer. Ihre Mutter sitzt in einen Stuhl. An Händen und Füßen gefesselt. Daniel liegt zu ihren Füßen. Auch er ist an Händen und Füßen gefesselt. Vor ihnen, auf dem Sofa, liegt Jeannys Vater. In seiner rechten Hand glitzert eine Pistole. Diese ist auf ihre Mutter und auf Daniel gerichtet. Seine Augen sind geschlossen. Jeanny zieht sich leise zurück. Doch dann hebt Daniel plötzlich seinen Kopf und sieht in ihre Richtung. Jeanny erstarrt. Daniel sieht sie mit einem Blick an bei dem sie am liebsten verschwunden wäre. Sie hätte nicht herkommen sollen. Es war ein gewaltiger Fehler, wie sich keine Sekunde später herausstellt. Sie wird plötzlich von hinten gepackt und nach vorn geschmissen. Ihr Vater öffnet die Augen. Jeanny sieht auf. Dann beginnt ihr Vater zu lächeln. Ein Lächeln das sie erschaudern lässt. Jeanny sieht hinter sich. Dort steht ein Mann mit dunklen Haaren und braunen Augen. Er lächelt mit verschränkten Armen. Ihr Vater erhebt sich. „Willkommen mein Schatz hast du mich vermisst?“. Jeanny erhebt sich. „Nein!“. Ihr Vater drückt den anderen Mann die Waffe in die Hand. Dann geht er um Jeanny herum. „Du gefällst mir meine Kleine…und wie groß du geworden bist…willst du mich nicht einmal umarmen?“. Jeanny sieht ihn angeekelt an. „Da würd ich lieber ein Warzenschwein umarmen!“. Ihr Vater schlägt zu. Jeanny sinkt zu Boden. Daniel macht eine schnelle Bewegung in Richtung ihres Vaters erstarrt aber wieder. Jeanny sieht auf. „Falls du zu dumm bist um es zu merken Vater…ich hasse dich!“. Stille herrscht. Dann packt ihr Vater sie und hebt sie hoch. „Was fällt dir eigentlich ein!“, schreit er sie an. Jeanny befreit sich aus seinem Griff. „Ich sage nur das was ich sagen will!“. Ihr Vater zittert vor Zorn. Dann packt er die Waffe und hebt sie hoch. Jeanny reißt die Augen auf. Sie sieht direkt in den Lauf der Waffe. Ihr Herz steht still. Sie hat gar keine Zeit mehr Angst zu haben. Es herrscht Totenstille. Und dann lässt ihr Vater die Waffe sinken. „Wir nehmen sie mit!“, sagt er mit leiser bedrückter Stimme. Der andere Mann nimmt Jeanny. Im selben Moment hören sie vor der Tür Geräusche. Jeannys Vater packt Jeanny und hält ihr die Waffe an die Schläfe. Jeanny steht einfach nur da. Bekommt das um sie herum nicht mehr mit. Eine Stimme erklingt. „Polizei!“. Dann löst sich die Waffe von ihrer Schläfe. Jeanny sinkt auf den Boden. Stimmen und Schritte um sie herum. Ihr Atem rast. Tränen steigen ihr in die Augen. Plötzlich spürt sie wie sie jemand hochhebt. Sie hebt den Blick und erkennt Alex. Er steht vor ihr und hält sie. Jeanny fällt ihm um den Hals. Er schließt die Arme um sie und flüstert mit leiser Stimme: „Es ist vorbei!“.