Was ist neu

Tränen, die Du nicht siehst

Mitglied
Beitritt
16.11.2001
Beiträge
52

Tränen, die Du nicht siehst

Als Du gestern anriefst und mir sagtest, dass Deine Welt in Scherben liegt, war ich wie gelähmt. Ein dicker Kloß saß in meiner Kehle und schnürte mir die Luft ab. Nur mit Mühe konnte ich das Zittern in meiner Stimme unterdrücken. Du solltest nicht merken, wie sehr mich Dein Unglück bewegte. Schließlich war ich nicht nur eine Geliebte, sondern ein Freund – für Dich. Ich jedoch sah viel mehr in Dir. Durch Dich hatte ich erfahren dürfen, was wahre Liebe ist. Ich konnte verzichten, ohne unglücklich zu sein. Ich konnte selbstlos lieben, Dich, weit entfernt von mir, den Mann einer anderen Frau, und ich konnte mich begnügen mit den kleinen Zärtlichkeiten, die wir uns gelegentlich gestatteten. Nur Dein Glück war mir wichtig, ganz egal, wo und von wem Du es bekommst.

Jetzt hattest Du mir mit Tränen erstickter Stimme gesagt, dass Dein Glück Dich verlassen hat. Und Schuld daran war nicht Deine kleine Untreue. Das wäre leichter gewesen. Sie hatte sich verliebt. Sie hatte gesagt, dass es ihr leid tut, doch sie könne nicht mehr mit Dir leben. Sie hätte ihr wahres Glück gefunden.

Meine Chance, Dich doch an meine Seite zu bekommen? Vielleicht. Aber da war keine Freude. Es schmerzte. Es brannte meine Seele aus, denn den glücklichen Mann, den ich liebte, gab es nicht mehr. Am anderen Ende des Telefons stand ein Mann, dem plötzlich der Boden unter den Füßen fehlte, und ich wusste, niemals das ersetzen zu können, was sein Leben so wunderbar machte. Ich war immer nur ein winziger Teil dieses großen Glücks.

Mancher mag nun denken, dass es ihm recht geschehen sei. Wer betrügt, muss damit rechnen, dass er eines Tages selbst der Betrogene sein wird. Doch war er seiner Frau tatsächlich jemals untreu? Hatte er nicht immer gesagt, dass er sie über alles liebt, sich niemals von ihr trennen würde, und war sein Verhältnis zu mir nicht eher soetwas wie das berühmte I-Tüpfelchen, das ein Gesamtbild letztlich nur perfekt macht?

Aus trotziger Angst heraus hattest Du ihr dann von mir erzählt. Du wolltest ihr weh tun. Sie aber sagte nur, sie wüsste es, und dass es nie eine Rolle gespielt hätte. Ich sei keine Gefahr für sie gewesen. Sie war sich Deiner Liebe sicher. Sie schäme sich dafür, bei ihrer Entscheidung nur an sich gedacht zu haben. Kein Trost für Dich.

Dein Schluchzen war so furchtbar. Ich wollte Dich in den Arm nehmen, aber Du warst weit weg, und nicht nur räumlich betrachtet. Und selbst wenn ich bei Dir gewesen wäre, hättest Du nicht als Mann in meinem Arm Trost gesucht. Mir rannen die Tränen über das Gesicht. Die Schminke brannte in den Augen. Ich sehnte mich nach Deiner Nähe, um meinen Schmerz über Dein Leid zu lindern. Dein Unglück machte mir klar, dass meine Liebe zu Dir nicht so selbstlos ist wie ich bisher glaubte.

 

Es ist eine allzu menschliche Reaktion, die Reaktion des Mannes. Solange das Leben schön in den geregelten Bahnen verläuft, er alles hat, wonach er sich sehnt, solange ist alles so schön, dass er glücklich ist. Er hat schliesslich alle Fäden in der Hand, das Geheimnis ist auf seiner Seite, dachte er zumindest...

Wird dem Kind eines seiner Spielzeuge genommen, sind die Tränen sofort da. Es schreit laut und jammervoll. "Mein wichtigstes Spielzeug ist weg!" War das Spielzeug tatsächlich das wichtigste oder geht es nur ums Prinzip? Dabei wird das wichtigste Spielzeug doch so schnell vergessen, wenn ein interessanteres auftaucht...

Will man nicht loslassen, weil man ja so komfortabel ist? Braucht man zwei Spielzeuge, um glücklich zu sein? Warum braucht man das zweite überhaupt, wenn man das erste doch so liebt und nie verlieren will? Zeigt es nicht, dass einem ohnehin schon etwas fehlt? Ist das angebliche Lieblingsspielzeug wirklich so viel wert oder ist sein wahrer Wert eher diese wunderbare trügerisch Sicherheit, die es bietet?

Die Zeit heilt alle Wunden, sagt man doch so tröstlich. Sobald die neue, unbekannte Situation, in der der Mann mal ausnahmsweise nicht die Zügel in der Hand hält, zur Gewohnheit übergeht, wird er auch wieder klar denken können, vielleicht wird er sogar aus seinem Schneckenhaus herausgelockt und bemerkt, was es war, dass ihm fehlte und was ihm seine Frau nicht geben konnte. Denn umsonst hatte er sie ja nicht betrogen.

Und die Ich-Erzählerin wird auch Bilanz ziehen müssen: will sie die Scherben aufheben und zusammenkleben oder wird sie einen neuen Weg in ihrem Leben einschlagen. Denn auch für sie ist gerade eine Welt zusammengebrochen, eine Welt, die vertraut, bekannt, vielleicht auch ein wenig bequem war, wer weiss?

Eine Geliebte hat nicht nur den Schmerz, dass der Geliebte immer wieder zu seiner Frau nach Hause zurückkehrt, sondern auch die Gewissheit, dass sie sich nicht mit seinen Launen und seinen schlechten Angewohnheiten herumplagen muss. Sie kann sich die Zeit einteilen, in denen sie geliebt wird, die Ehefrau kann das weniger. Und warum hat sich die Ehefrau neu verliebt und gibt die Sicherheit auf, wenn doch alles so "perfekt" war? Vielleicht tauschen nun auch beide Frauen die Rollen und experimentieren mit etwas anderem, wer weiss?

Wird die Ich-Erzählerin nun den Schritt wagen, aus dem Schatten heraus ins Sonnenlicht zu treten, dorthin, wo sie eigentlich gehört? Und wie wird das Sonnenlicht genau aussehen?

Falls auch nur ein Körnchen Wahrheit in dieser Story ist, wünsche ich Dir mit meinem ganzen Herzen alle Kraft, die möglich ist. Ich denke an Dich. Take care.

Heike

[Beitrag editiert von: Roswitha am 09.02.2002 um 06:59]

 

Auch ich habe diese Geschichte mit einer gewissen "Bestuerzung" gelesen. Wohl, da es jemand geschafft hat, das in Worte zu fassen, was ich nie koennte.

Wie Roswitha schon ansprach, stellt sich die Frage, was die Ich-Erzaehlerin tun wird. Ich denke, in keinem Fall wird das Sonnenlicht das sein, dass man sich als Geliebte wohl meist wuenscht: einmal den Platz der rechtmaessigen Frau einzunehmen. Denn in dem Moment, in dem die "richtige" geht, ist auch die Beziehung zur Geliebten vorbei. So war es zumindest in dem mir bekannten Fall.

Insofern hoffe ich, dass Sandra dieses nicht wirklich erlebt hat, und wenn doch, dann den Mut hat, das Sonnenlicht auch dort zu suchen, wo man es nicht vermutet. Den Mut, den Weg, den sie nun vielleicht alleine zu gehen hat, zu beschreiten, egal, wie steinig er sein mag. Denn egal wie schwer es ist, es lohnt sich.

Gruesse
Dany

 

@ Dany

Auch ein sich lohnender steiniger Weg ist immer noch ein steiniger Weg. :( Man muss sich echt zusammenreissen, damit man durchhält, so ist nun einmal das Leben... Ich persönlich habe echt Probleme mit steinigen Wegen, sie sind mir einfach zu hart. Halt bloss die Ohren steif, Sandra!

 

Hi, Ihr zwei!
Wahnsinn, was Euch zu den paar Zeilen so alles einfällt. Ich habe das nicht erlebt, aber ich könnte es erleben, wenn einiges schief geht, was besser einfach so weiter gehen sollte, wie es bisher funktioniert. Die Geschichte enthält viel Wahres, aber ich habe alles in einem Anflug von Melancholie in eine fingierte Handlung gepackt. Sorry, wollte niemanden hinters Licht führen.

Angst vor steinigen Wegen habe ich nicht, dafür hat sich im Laufe meiner knapp 30 Lenze genügend Hornhaut sowohl an den Füßen als auch auf der Seele gebildet, aber ich gehe auch lieber auf einer grünen Wiese – im Sonnenlicht!

Das mit dem Spielzeug ist ein gutes Gleichnis, doch ich hatte als Kind eine Puppe und ein Polizeiauto – die ich beide gleich lieb hatte… Und da in jedem Mann ja bekanntlich ein Kind steckt, kann ich durchaus verstehen, wenn er sich nicht entscheiden kann. Aber Du liegst richtig, wenn Du sagst, dass ihm Zuhause irgendetwas fehlen muss, wenn er sich „auswärts" umschaut. Allerdings hat ER gefunden ohne zu suchen, das macht die Lage gleichsam schwieriger.

Aber nun genug des Philosophierens. Ich bin vielleicht nicht ganz zufrieden, aber doch glücklich! Ciaoi und Danke nochmal! Sandra

 

@Roswitha: Sicher ist ein steiniger Weg schwer und man muss sich zusammenreissen. Nur weiss ich leider zu gut, dass man in der Situation, die die KG beschreibt, einfach keine Wahl hat. Da gibt es nur die Moeglichkeiten aufgeben, oder weitergehen. Denn dadurch, dass man nur die "zweite" ist, hatte man noch nie eine Mitsprachemoeglichkeit.

@Sandra: Du sagst, es koennte so passieren. Daher nehme ich an, dass der Zustand "Geliebte" wohl vorhanden ist. Ich kann wohl, aus meiner Sicht gesehen, nur sagen, ich wuensche Dir die Kraft, das durchzustehen, egal, ob es gut geht, oder nicht. Brauchen wirst Du sie wohl irgendwann. Ich bin noch nicht so alt wie Du, ja, und vielleicht auch um einiges unerfahrener. Aber ich weiss, dass ich jetzt manchmal viel ruhiger leben wuerde, haette es diesen Zustand nicht gegeben und haette ich die Liebe einfach Liebe sein lassen, und nicht mehr verlangt, als eine gute Freundin zu sein.

Liebe Gruesse,
Dany

 

Hallo, liebe Dany!
Ja, der „Zustand" Geliebte trifft tatsächlich zu. Gezielt danach gesucht habe ich auch nicht, es hat sich einfach so ergeben. Ich habe auch nicht nach mehr verlangt. Weißt Du, ich bin der Ansicht – und das mag vollkommen bescheuert sein – aber, er entscheidet, was er will, weil er Verantwortung nicht nur für sich trägt. Einzige Bedingung: Er muss mich anständig behandeln und ehrlich zu mir sein. Warum ich auf die Erfüllung meiner Wünsche verzichten kann, kann ich nicht erklären, es ist einfach so. Bei ihm übrigens zum ersten Mal. Da ist kein Besitzstreben, keine Eifersucht, da ist nur Glück, wenn es ihm gut geht und Unglück, wenn er traurig ist. Darüber definiert sich alles. Zu passender Zeit werde ich ihm sagen, was ich genau empfinde, damit es mir nicht eines Tages genauso ergeht wie der Erzählerin in der Geschichte. Da wusste er ja nicht, dass sie ihn so sehr liebt, und er in ihr ein neues, sicher ein anderes, aber gewiss auch ein gutes Glück hätte finden können. Das ist meine Erkenntnis aus dieser melancholischen Fantasie-Geburt. Viele Grüße und Danke für die lieben Wünsche. Sandra

PS: Wer das sonst noch liest, muss mich wohl für eine völlig durchgeknallte Psycho-Tante halten… Tschuldigung! :rolleyes:

 

Liebe Sandra,

Ich weiss, dass das sich alles nur um ihn dreht. Erzaehlst Du mir nichts neues. Ich kann Dir nur raten, ihm zu sagen, was Du empfindest. Bei mir waren die Fronten immer klar, auch, wie wir beide fuehlten, dass es fuer beide DIE Liebe war, daher wusste er auch, was er mir antat, als er sich trennte. Denn im Endeffekt leidest Du am meisten im schlechtesten Fall...

Viel viel Glueck!
Dany

 

Uaaaah!

Ich will ja niemandem auf die Zehen treten, aber diese tausendfach durchgekauten Ausreden und Beschönigungen bringen mich echt auf die Palme.

Doch war er seiner Frau tatsächlich jemals untreu? Hatte er nicht immer gesagt, dass er sie über alles liebt, sich niemals von ihr trennen würde
Das heißt also, daß es keine Untreue ist, sein Ding woanders reinzustecken (bzw. stecken zu lassen), solang man nur dem Partner fleißig weiterhin versichert, wie sehr man ihn doch liebt und daß man mit ihm zusammensein möchte? Sorry, aber das is ja wohl lächerlich.
war sein Verhältnis zu mir nicht eher soetwas wie das berühmte I-Tüpfelchen, das ein Gesamtbild letztlich nur perfekt macht?
Na klar doch, der Traum einer jeden Ehefrau: "wir sind so glücklich, haben alles, was wir uns wünschen, führen eine tolle Ehe, das einzige, was fehlt, ist eine Geliebte für ihn!" :rolleyes:

Und mein Lieblingsklischee fehlt auch nicht, auch wenn es nur angedeutet wird:

Jetzt hattest Du mir mit Tränen erstickter Stimme gesagt, dass Dein Glück Dich verlassen hat. Und Schuld daran war nicht Deine kleine Untreue. Das wäre leichter gewesen. Sie hatte sich verliebt.
Jaha: Wenn eine Frau sich in einen anderen verliebt, dann ist das viel schlimmer und schmerzhafter, als wenn ein Mann seine Ehe mal eben so aufs Spiel setzt, weil er halt grad aus Spaß an der Freude was anderes nebenher laufen haben will...
Nur eines hab ich vermißt: Die immer wieder beliebte Rechtfertigung, daß er ja nicht fremdgehen würde, bzw. man keine Chance hätte, sich in die Beziehung zu drängen, wenn wirklich alles in Ordnung wäre in der Ehe. Das hätte noch gepaßt, is ja auch prima, wozu an der Beziehung arbeiten, ne Geliebte muß her, wenns kriselt!

Verzeih mir den Sarkasmus, aber mir kommts bei dem Thema echt hoch.

Gruß von Mad-Sav

[Beitrag editiert von: raven am 12.02.2002 um 05:19]

 

Hi raven!
Im Prinzip hast Du ja völlig recht. Ich habe genauso gedacht, bevor ich IHN kennenlernte. Mein Fehler mag sein, dass ich beim Schreiben nicht darüber nachdenke, ob ich irgendwelche Klischees bediene oder nicht, ich schreibe einfach. Zu viel DENKEN macht mein Schreiben kompliziert, dann doch lieber riskieren, dass einer der Leser mit morgendlicher Übelkeit zu kämpfen hat. Tut mir ja leid, dass es gerade Dich erwischt hat – aber was treibst Du Dich auch morgens um fünf Uhr im Internet rum??? Scherz beiseite – ich habe verstanden und danke auch. Aber: „Auswärts Poppen" ist heute nicht unbedingt mehr mit Fremdgehen gleich zu setzen.
Gruß und weiterhin viel Spaß bei Deinen morgendlichen Lektüre-Streifzügen durchs KG.de, Sandra ;)

 

@ Raven

Zitat "Verzeih mir den Sarkasmus, aber mir kommts bei dem Thema echt hoch."

Da sieht man mal, wie klischeehaft das wahre Leben sein kann... ;)

Ich denke, die wenigsten Leute beabsichtigen, in so eine "klischeehafte" Situation zu gelangen, es passiert einfach manchmal. Wenn man nicht selbst Teil davon ist, ist es sehr schwierig, zu verstehen, was vorgeht oder auch, wie man sich aus einer solchen Situation herauslösen könnte. Man selbst verschiebt seine eigenen Maßstäbe, bis sie passen, weil man sich eben verliebt hat. Wie vielen Leuten ist das wohl schon so gegangen? Wohl fast jedem...

Und trotz allem, ich denke, es gibt erhebliche Vorteile, "nur" die Geliebte zu sein, wenn man gut dabei die Nerven behält. Die Geliebte bekommt schließlich nur die positiven Schokoladenseiten zu sehen, die Ehefrau all den (üblen) Rest.

Die Geliebte hat immer den Abstand, sie könnte sich (theoretisch) eher lösen, da sie es gewöhnt ist, allein "ihren Mann" zu stehen. Die Ehefrau ist oft abhängiger (seelisch und finanziell), weil sie es gewöhnt ist, daß der Mann ihr dies oder das abnimmt, weil sie oft ihr Geld gemeinsam mit dem ihres Mannes angelegt hat und weil das (trügerische) Sicherheitsgefühl da ist, was man doch nicht gerne aufgeben möchte.

Die Geliebte/der Geliebte ist diejenige, die vor dem Mann/der Frau immer positiv erscheint, schreit nie rum, hat kaum schlechte Launen und sieht meist wie aus dem Ei gepellt aus, ganz anders als die Ehefrau/der Ehemann. Ist einfach ein Zeitding, man verbringt ja soviel mehr Zeit miteinander, wenn man verheiratet/gebunden ist, da kann man ja nicht immer seine postitiven Seiten hervorgekehrt lassen.

Dadurch kommt es wohl auch oft, daß "neue Besen" gut kehren und sicherlich "gewinnt" die Geliebte/der Geliebte des öfteren das Spiel (um danach dann als die/der meckernde/r neue Ehefrau/Ehemann dazustehen, hihi :p ).

Ich denke, wer lernen muß, ist der Mann in dieser Geschichte, aber wer wird ihn dazu bringen? Niemand vermutlich. Ich glaube auch nicht einmal, daß er sich irgendeiner Schuld bewußt ist. Es ist sicherlich auch verführerisch, die Sicherheit zu haben, nach Hause zu kommen und ein leckeres Essen auf dem Tisch stehen zu haben, und wenn's mal langweilig ist, die hübsche, selbstständige, beruflich erfolgreiche Geliebte (die so ganz anders ist als die Ehefrau) verwöhnen zu können.

Aber wer "befreit" sich gerne aus einer Situation, die so viel bietet? Wer würde die Geliebte wegschicken? Wer würde die Sicherheit aufgeben, wenn es denn gar nicht nötig ist? Wer würde eine Entscheidung treffen, wenn niemand danach verlangt? ...mal ganz ehrlich, Raven... Wenn man auf der einen Seite den sicheren Ehemann hätte, der den Müll rausbringt und das Geld nach Hause karrt, und auf der anderen den verführerischen Liebhaber, der einem täglich die wunderbarsten Komplimente macht, würde man da wirklich wählen WOLLEN? Ist es nicht allzu menschlich, die Sache noch ein wenig länger und noch ein wenig länger so zu lassen, herauszuzögern, bis... naja, das kann man dann ja entscheiden, wenn es ansteht... :)

Ja, ja, die Liebe... :p :cool:

[Beitrag editiert von: Roswitha am 12.02.2002 um 20:16]

 

Klar, jeder hat eine andere moralische Einstellung.
Ich denke aber, daß man in so eine Situation nicht reingerät oder reinrutscht, sondern sich bewußt dafür entscheidet. Jedem steht es frei zu sagen: Nein, ich will das nicht. Ich zumindest hab mich damals dagegen entschieden.

[Beitrag editiert von: raven am 13.02.2002 um 12:29]

 

Hi, Ihr Lieben!
Tja, jeder macht eben seine eigenen Erfahrungen und lernt mehr oder weniger daraus – und das ist richtig und gut so!
Und ich kann Eure Meinungen auch sehr gut nach vollziehen.
Auch wenn Raven mein Handeln für sich ablehnt, denke ich nicht, dass sie mich deswegen verurteilt. Ihre erste Kritik ist absolut richtig. Ich werde die verwendeten Klischees irgendwie „bearbeiten", denn sie lenken von dem ab, was ich mit meiner Geschichte eigentlich mitteilen wollte. Beim Schreiben und auch beim Lesen ist mir das selbst nicht aufgefallen, weil ich meine Beziehung kenne und weiß, dass es in ihr eben nicht so ist, wie man gemeinhin denkt. Wenn ich das anderen verständlich machen will, muss ich die verwendeten Klischees ersetzen. Anders bekommt ein Leser, der mein Erleben nicht durch eigenes nachvollziehen kann, immer den Eindruck, den Raven hatte. Ich werde also dran arbeiten, mal sehen, ob es gelingt. Wenn wer eine Idee hat – bin für jeden Vorschlag dankbar. Viele Grüße, Sandra

 

Nein, ich verurteile dich nicht. Ich kann das nur für mich nicht annehmen, aber deswegen würde ich noch lange kein Urteil über andere fällen.

Gruß von Sav (nicht mehr ganz so mad heute...) :)

[Beitrag editiert von: raven am 13.02.2002 um 12:39]

 

...ab einem gewissen Alter ist es aber ohnehin schwierig, jemanden kennenzulernen, der noch nicht gebunden ist...

 

Den hatten wir hier bereits gestern! Habe sogar einen kleinen Strauss Blumen vom Supermarkt für 3.95 bekommen... :D :D :D

 

Hallo Gérard!
Du hast getroffen! Danke dafür. Wenn bekannt wird, dass einer eine Geliebte hat, denkt jeder immer gleich nur ans F… Wenn wer nur aus diesem Grund „untreu" ist, dann kann ich schlechte Meinung darüber sehr gut nachvollziehen und verstehen, teile sie womöglich sogar. Aber es ist halt nicht immer so – zum Glück. Doch die meisten Menschen sehen das nicht. Schade, denn Liebe ist tatsächlich nicht gleich Liebe.
Liebe Grüße, Sandra

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom