toskana huhn

[angla]

toskana huhn

und dann war da noch das toskana-huhn.

als jemand es beauftragte, in afghanistan mal nach dem rechten zu sehen, sah es, dass es noch viel zu tun gibt. so flog es zurück in seine recycelbare pappschachtel und berichtete, durch wahnsinnige genpfuschsuperkoepfe tausendfach kopiert, in eben so vielen haushaelten von der nahenden katastrophe.

es berichtete von hunger, tod und seuche, doch alles was die leute verstanden, drehte sich um mageres fleisch, wertvolle vitamine und seine mikrowellengeeignetheit. nicht zu verachten auch der hohe gemueseanteil von 15 prozent. gerade deshalb.

das toskana-huhn fluchte, schrie aus leibeskräften, wurde aber doch nur 20 minuten in heissem wasser bei geschlossenem deckel durchgezogen und in der mitgelieferten schale serviert.

huhn toskana, du darfst, 350g, 3,49 dm

 

[Rainer]

Deine Geschichte hat mich sehr nachdenklich gemacht. Hat sich das Huhn nicht zu guter Letzt aus reiner Güte essen lassen? Nachdem es vom Hunger berichtete und daran verzweifelte?
Bestimmt war es ein Pfadfinderhuhn, das jeden Tag eine gute Tat tat und gut daran tat, äh, getan tun täte, äh, ja...

Jedenfalls sehe ich deine Geschichte als Aufruf, den Produkttexten kritisch ins Nonokel zu blicken. Wer weiß schon, was er isst?
Dringend nötig wäre Aufklärung, was in serbischer Bohnensuppe tatsächlich enthalten ist, ob die Bezeichnung Neger-Wasser für Cola rassistisch ist und ob man so doof wie Verona Feldbusch sein muss, um Reis richtig zuzubereiten.

In diesem Sinne: Es gibt noch viel zu huhn, erwachet aus dem Schaf der gerechten und packt die Gelegenheit beim Karreeschopf!

 

[lakita]

Jepp,

jedem Toskaner ein Brathuhn!

Ich steh auf Bratbrot.

 

[Leif]

Geht in die richtige Richtung, ist mir aber nicht seltsam genug, um den Schreibstil auszugleichen.
Gute Story. Schön psychedelisch!