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Tom (Schweiss, der Ausgestossene, überarbeitet)

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22.06.2003
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Tom (Schweiss, der Ausgestossene, überarbeitet)

Es war ein unglaubliches Jahr, in dem die Hitze niemanden freute, am wenigsten Tom, den achtzehn jährigen, unbeliebten Mittelschüler. Er schwitzte wie ein Hürdenläufer, der nach wiederholten Fehlstarts und einem weniger als durchschnittlichen Lauf unter der gleissenden Sonne das Ziel erreichte. Oder wie ein nicht ganz ehrenhafter Schüler beim Examen, der vom Lehrer gebeten wird, die offenen Handflächen vorzuweisen.
Die meisten Leute wuschen sich den Schweiss von der Stirn und hielten die überdurchschnittlichen Temperaturen ohne gross zu klagen aus.
Aber Tom hatte Grund dazu, sich besonders unwohl zu fühlen. Er war nass wenn er sass, wenn er lag oder stand. Er schwitzte überall und immer intensiver. Tom trug einen kleinen Ventilator bei sich, der ihm ab und zu wenigstens ein Minimum an frische Luft gewährte. Zwei bis drei Mal am Tag wechselte er das T-Shirt, meistens gelb oder beige, denn die Farben sind kaum Hitze fördernd und nehmen im Gegensatz zu weiss den Schweiss unauffälliger auf.
Es nützte nichts; eine unangenehm riechende Nässe überdeckte dennoch seine Haut. Es war unerträglich; er war sich bewusst, dass er so viel mehr schwitzte als alle anderen und die anderen wussten es auch.
Neulich hatte er begonnen, jeden Abend eine Plastikblache über die Matratze auszubreiten, um nicht jede Nacht die Matratze durchzuschwitzen. Die Plastikbedeckung liess sich mühelos jeden Morgen rasch abwaschen.
Weshalb war er denn so anders? Was führte seine Poren dazu, alles, was er trank, gleich wieder nach aussen zu weisen?
Er stank ausserordentlich. Parfümieren nützte kaum etwas. Natürlich, er hatte es schon auch mit Überduftung versucht; ob er französisch dusche, hatten die anderen ihn dann gefragt und ihn ausgelacht.
Die meisten mochten Tom nicht und einige verabscheuten ihn; natürlich spielte da der Gestank und die daraus folgende Tatsache, dass er meist alleine war, eine bedeutende Rolle, doch manchmal sagte ihm eine innere Stimme, dass vielleicht noch mehr dahinterstand.
Mehr trinken, hatte der Arzt empfohlen, das war alles. Wenn der wüsste! In dieser Hinsicht müsste sich nicht der Arzt, sondern vielmehr die Trinkwasserbehörde Sorgen machen.
Tom duschte zweimal am Tag, manchmal auch mehr.
Niemand gab ihm die Hand, die meisten liefen mit zugehaltener Nase an ihm vorbei und hielten laute Monologe über unerwünschte Düfte.
Seine Mutter kam meist nur am Wochenende nach Hause, sie arbeitete hart, damit ihr intelligenter Sohn eine passende Schule besuchen konnte. Weder er, noch seine Mutter kannten den Vater. Dieser Vater musste eine sehr spezielle Person gewesen sein, denn Toms Mutter war eine durschnittliche Frau und so aussergewöhnlich, wie Tom war, hatte er sicher einiges vom Vater ererbt. Tom bereute es, ihn nicht gekannt zu haben.
Diejenigen, die Tom hassten – und das einige –, hatten ihm einen nicht besonders phantasievollen Spitznamen verpasst; sie nannten ihn ‚Schweiss‘ und quälten ihn, weil er übel roch. Sie schlugen ihn und er schlug gelegentlich zurück, sodass sich alles nur verschlimmerte. Jetzt hatte sich die Lage wieder zugespitzt. Die Agressivitätsbereitschaft seiner Feinde war ziemlich beunruhigend.
Tom war nicht schwach. Er hatte einen athletischen Körperbau und konnte sich auch ob dem sonstigen Aussehen nicht beklagen; er war eher gross, hatte blonde Haare, ein schön geformtes Gesicht mit dunkelbraunen Augen. Ohne den Gestank, ohne die ständige Körpernässe würden eine Menge Frauen auf ihn abfahren. Er hatte aber noch nie eine Freundin gehabt. Wie auch? Im Gegensatz zu den Männern, schlugen und jagten ihn die Frauen nicht, doch sie blieben auf Distanz. Der Schweiss und der Gestank, klar. Aber vielleicht war das nicht der einzige Grund.

Tommy Schweiss, wasch dich mal! Wie oft hatte er diesen Satz hören müssen. Aber das wäre noch gegangen. Wenn sie ihn nicht geschlagen, wenn sie ihn nicht verfolgt hätten. Vielleicht sollte er aufhören, sich zu wehren. Würden sie ihn dann allmählich in Ruhe lassen?
Vielleicht war es auch schon zu spät.
Heute schien ein besonders unangenehmer Tag zu werden. Nach der Schule – wo er, wie überall, stets alleine war – hatten ihn kleine Kinder aus der Umgebung erwartet und mit Steinen beworfen. Dabei hatten sie Witze gerissen, in der Art: „Ich kann ihn fast nicht treffen, der Gestank lenkt meine Steine ab!“
Das wäre noch gegangen, es war nicht das erste Mal.
Aber neben den kleinen Kindern kamen auch Jugendliche und Erwachsene.

Heute verfolgten sie ihn durch eine enge Gasse. Er atmete laut und schwitzte ausserordentlich stark. Er war sportlich genug, sie abzuhängen, doch sie fanden mühelos die Spur wieder. Viele, die Tom fliehen sahen, verrieten ihn. Zum Teil, weil sie die anderen fürchteten, zum Teil weil sie ihn hassten.
Es war kein primitives Spiel mehr. Sie hatten Baseballschläger dabei, es war ihnen Ernst. Tom erinnerte sich jedoch nicht daran, jemals etwas so Schwerwiegendes verbrochen zu haben, dass sie ihm deshalb gleich auf diese Art an den Kragen wollen müssten. Er hatte sich vielleicht nicht alles gefallen lassen und bisweilen mit der Faust reagiert, aber...
„Wenn du mal kurz stillhältst, kann ich dir helfen, “ rief einer, der ein Klappmesser in der Hand hielt „du wirst nach meiner Behandlung nicht mehr schwitzen, du wirst bluten!“
Das waren keine kleinen Kratzer mehr, die sie ihm zufügen wollten.
Ein ganz schneller Verfolger erreichte ihn fast. Er griff nach Toms T-Shirt, doch es sah aus, als würde dieses ihm wieder aus den Fingern gleiten. Nach einem Versuch, Tom dennoch festzuhalten, stolperte er und fluchte.
Ein weiterer Typ näherte sich ihm. Der Gejagte warf einen hastigen Blick über die Schulter zurück. Die anderen waren weiter hinten. Abrupt hielt Tom an, wandte sich zu seinem Verfolger und schlug diesem mit der nassen Pranke voll ins Gesicht. Der Typ sackte zu Boden und als die anderen aufgeschlossen hatten, rannte Tom weiter. Seine Verfolger waren jetzt noch wütender.
Hinter dem Gejagten verrieten sich zwei Vespafahrer durch das laute Brummen ihrer Motoren. Wahrscheinlich steuerten sie mit der einen Hand das Fahrzeug durch die übrigen Verfolger, in der anderen hielten sie Hockey- oder Baseballschläger. „Jetzt schlachten wir dich, Arschloch!“, riefen sie.
Tom hatte Angst: Wenn sie ihn zu Fuss verfolgten, hätte er eine Chance. So aber stand es überhaupt nicht gut um ihn. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als eine enge Passage zu finden. Die kleine Gasse, durch die er im Moment gejagt wurde, verlief zwischen grösseren, alten Gebäuden und erreichte nach etwa hundert Metern die Hauptstrasse. Dort durfte er nicht hin. Bis dahin hätten ihn die Vespafahrer mühelos eingeholt und überwältigt. Sie waren zwei. Und sie waren wahrscheinlich erbarmungslos.
Er entschied sich für den engen Durchgang zwischen einer kleinen Fabrik und einem Gebäude, worin mehrere, wie es schien eher arme Leute wohnten. Er erreichte ihn, kurz darauf rasten die zwei Vespa-Verfolger an ihm vorbei. So schnell er konnte lief er weiter. Ausdauer war nicht sein Problem, Geschwindigkeit sowieso nicht. Aber er war nun mal speziell und es war nicht besonders angenehm und vorteilhaft, in klebrigen, nassen Kleidern fliehen zu müssen. Dazu befürchtete er, dass die anderen ihn immer anhand seines Geruches finden konnten.
Er stolperte über einen Haufen Abfallsäcke. Geschickt und schnell stand er wieder auf. Aber seine Verfolger waren nun wieder dicht hinter ihm. Er hatte seinen Vorsprung verloren.
Plötzlich erklang ein böses Knurren hinter ihm. Tom wusste was das bedeutete, er hatte auch schon mit Pitbulls zu tun gehabt. Dieses Tier würde er nicht leicht loswerden können. Solche Biester hatten ein scharfes Gebiss. Der linke Unterarm erinnerte sich gut daran. Damals hatte er das Tier mit einem kräftigen Schlag auf die Nase überwältigen können. Damals war das Tier allein gewesen.
Schweiss lief fast wie ein Olympiasieger. Die enge Passage – auf der Armenhaus Seite hingen eine Menge Tücher und Kleidungstücke; in diesem lichtarmen Zwischenraum eigentlich ein Witz, wenn die Hitze in diesem Sommer nicht selbst im Schatten so hoch wäre – mündete in eine ähnliche Gasse wie die vorhin. Tom bog rechts ab, ohne weiter zu überlegen: Er rechnete damit, dass er zur Hauptstrasse gelangen konnte. Erschrocken stellte er fest, dass dies nicht der Fall war. Er befand sich in einer Sackgasse.
Gleich wollte er kehrt machen, aber da versperrten ihm schon vier Pitbulls den Weg und drohten mit weit aufgerissenem Maul. Sie schienen zu erkennen, dass ihr Opfer nicht mehr entkommen konnte, denn sie gingen nun langsamer auf Tom zu. Auch die anderen Verfolger trafen ein. Am anderen Ende der Gasse bogen wieder die zwei Vespafahrer ein. Ein dritter schloss sich ihnen an. Die Jagd schien ihren Schluss zu erreichen. Tom rannte noch bis ans Ende der Gasse, wo zwei grosse Fässer, einige Papierhaufen und Abfallsäcke einen Haufen bildeten. Er würde sich nicht so leicht stellen. Mit geballten Fäusten bereitete er sich auf den Kampf vor.

Tommy Schweiss würde sicher nichts dagegen haben, wenn Gast mal die Kontrolle übernahm. Er und Tom teilten das gleiche Bewusstsein, die gleichen Gefühle, mit dem kleinen Unterschied, dass Gast von Tom wusste, aber Tom nicht von ihm.
Tom schwitzte ausserordentlich viel, das tat Gast Leid, aber es war nun mal der Preis für ihr doppeltes Bestehen. Auch er litt unter diesem Körpermakel. Er war der Grund, weshalb Tom so viel mehr schwitzte als alle anderen. Der Druck, den Gast von innen auf Tom verursachte, wirkte sich auf die Poren aus. Die Sommerhitze war der viel kleinere Schweissproduzent. Das meiste war wegen Gast.
Tom wusste nichts vom ihm, sowie ihre Mutter nicht wusste, von wem sie das Kind hatte. Gast wusste es. Er war mit dem Wissen geboren worden.
Zwar war er sich nicht sicher, ob er und Tom nur eine Art Brüder waren oder eins, aber im Grunde genommen spielte das keine Rolle. Sie dachten gleich, sie litten gleich, sie fühlten gleich. Sie wohnten im gleichen Körper. Tommy war ein guter Körper. Ein Körper, der sich besser beherrschen konnte als Gast. Aber Gast hatte die Kraft des Vaters.
Jetzt war nur noch er imstande, sie zu retten.
Das Leiden in Tom hatte auch für ihn die erträgliche Grenze überschritten. Sie waren nun wie ein Kaninchen, kurz davor von einem Wagen überfahren zu werden, wenn es nicht auswich. Ausweichen konnte nur noch Gast.

Er begann Tom nach innen zu stülpen. Die Lippen schwollen an, schienen sich zu verflüssigen. Die braunen Augen, die Tom gehörten, drangen in den Kopf. Kurz darauf wuchs ein weisses, fast durchsichtiges Etwas, das die Form einer Billardkugel und den Glanz eines Kristalls hatte, aus den Augenhöhlen. Die Pupille erschien als ein winziger roter Punkt. Die Nase war wie gegen eine Scheibe gepresst. Sie wurde ganz weiss. Die Haut löste sich wie Toms T-Shirt, fiel jedoch nicht auf den Boden. Sie wurde vom Körper bewahrt und glitt durch die Poren nach innen. Eine neue, farblose, fast durchsichtige Haut kam zum Vorschein. Etwas riss die Schuhe auf und gleichzeitig wucherten aus dem unterdessen farblosen Handrücken eine Menge weisse, dornartige Zacken. Der Unterarm erhielt ebenfalls solche Waffen, welche aus Verfolgern Gejagte machten. Die muskulöse Tom/Gast-Schulter schien hart wie Stahl geworden zu sein. Toms blonder Haarschopf wurde mit einem pfeifenden Geräusch eingesaugt. Gasts kahles Haupt schimmerte hellrot auf, als er wütend seine verblüfften Verfolger betrachtete. Ein Reissen war zu hören, als ein durchsichtiger Zacken am Knie die Jeans durchbrach.
Während die anderen allmählich in Panik gerieten und die sonst bedingungslos gehorchenden Pitbulls stehen blieben, schoss aus Gast ein langer Schwanz, der die Beweglichkeit einer Peitsche, die Form eines Dreizacks und diese weiss-durchsichtige Farbe hatte.
Die aufgeschwollenen Lippen waren einer regelmässig glatten Mundhaut gewichen, die sowohl Glas als auch Kautschuk ähnelte. Gast riss den Mund auf und schrie grässlich. Dieser Laut stellte vorerst den Schmerz der Umwandlung, dann aber ein bedrohlich- wütendes Gebrüll dar. Entsetzliche Reisszähne zierten sein erstaunliches Gebiss; noch waren sie weiss. Gasts krallenartige Finger waren um einiges länger als die Toms.
Er stürzte sich auf die Gegner.
Sogleich wurden vier unvorsichtige Kampfhunde zerfetzt. Gast warf sie in eines der Fässer. Er war unheimlich schnell. Seine Bewegungen liessen sich kaum rechtzeitig erkennen. Zahlreiche Verfolger versuchten schreiend durch die enge Passage zu fliehen. Gast holte sie ein und zerriss sie, schlug ihre Köpfe an die Wand. Mit jeder tödlichen Waffe seines Körpers wütete er, um das Leid, das Tom und ihm widerfahren war, auf grausamste Art heimzuzahlen. Die drei nun blutroten Spiesse seines Schwanzes bohrten sich in Augen und Münder. Er wütete im Blut, bis seine farblose Gestalt mindestens so rot war, wie die Schürze eines sadistischen Metzgers. Bis er keinen Gegner mehr fand.
Überraschend schlug ihn von hinten ein Baseballschläger. Doch auf Gasts glatter Haut entstand nur eine kleine Wunde. Er packte den Angreifer mit den Krallen und riss ihm den Brustkasten auf.
Er raste zurück in die Gasse. Ein Vespafahrer hatte mutig – oder bis zur Bewegungslosigkeit schockiert –, das Spektakel mitverfolgt, während seine zwei Kollegen das Weite gesucht hatten. Als er die Geschwindigkeit realisierte, mit der Gast auf ihn zuschoss, verlor er seinen Mumm. Er gab Gas, wollte fliehen, doch sein Fahrzeug blieb abrupt stehen. Der Angreifer hielt das Hinterrad fest.

In seinem Innern spürte Gast Tom, der die Kontrolle zurückverlangte. Das war nicht möglich. Das war erst möglich, wenn Gast den Fahrer umgebracht hatte. Nur wenn er keinen Verfolger mehr sah, würde er sich beherrschen können.
Und dann würden sie in Tommy Schweiss weiter bestehen. Gast würde wie letztes Mal Tom um eine Erinnerung erleichtern.
Selbst für seinen Bruder wollte und musste Gast ein Geheimnis bleiben.
Er konnte Tom beschützen. Aber Tom nicht ihn.

Anmerkung:
Das ist die überarbeitete Version einer Geschichte, die nicht gefallen hat. Ich hoffe daraus das beste gemacht zu haben, doch glaube ich auch nicht, dass die Geschichte nun als absolut genial bezeichnet wird. Ich denke und hoffe, dass man sie aber als durchschnittlich oder mehr bezeichnen kann. Doch bitte ich euch, mit Verbesserungsvorschlägen und konstruktiver Kritik nicht zu sparen, denn ich will aus der guten Grundidee(m.E) eine gute Geschichte machen.

 

Hallöchen, hallo!

Die Urversion hab ich nicht gelesen, ist wohl aber auch zweitrangig. Diese Geschichte gefällt mir. Wenn auch eine kleine logische Schwäche darin existiert.

>damit ihr Sohn die vom unbekannten Vater ererbte
>Intelligenz an einer entsprechenden Schule ausbauen
>konnte
ROFL!

>Dieser Vater musste eine sehr spezielle Personalität
>gewesen sein
Du solltest erwähnen, woraus das hervorgeht.

>Viele, die Tom fliehen sahen, verrieten ihn. Zum
>Teil, weil sie die anderen fürchteten, zum Teil weil
>sie ihn hassten.
>Es war kein primitives Spiel mehr. Sie hatten
>Baseballschläger dabei, es war bitterer Ernst.
An dieser Stelle kam mir dann doch der Eindruck, daß du etwas dick aufträgst. Es ist nicht gerade üblich, jemanden lynchen zu wollen, weil er schwitzt bzw. stinkt.

Ich gebe aber zu, daß du die Jagdszene als solche spannend gestaltet hast.

>Solche Biester hatten ein scharfes Gebiss. Der linke
>Unterarm erinnerte sich gut daran.
Jaa, solche Formulierungen liebe ich!

Die Verwandlungsszene fand ich sehr beeindruckend beschrieben.

>Der neue Mund öffnete sich, um ein grässliches
>Geschrei zu ermöglichen.
DAS jedoch war unfreiwillig komisch... :D

Die Schwäche, von der ich oben sprach, ist der unmotivierte Lynchversuch der Bevölkerung. Aber da ohnehin ein Monsterle in dem Prot. steckt, böte sich an, daß sie ihm deswegen ans Fell wollen, weil sie ihn im Verdacht haben, ein paar Leute übern Jordan gebracht zu haben. Wohl auch zu Recht. Was hältst du davon?
Tom muß sich natürlich fragen, ob die alle wahnsinnig geworden sind, ihn so zu jagen.

r

 

Hallo!
Mir hat Deine Geschichte gut gefallen. Es erinnert mich, im entfernten Sinne, an Hulk (höhö).
Schließe mich relysium an. Denn ich habe mich gefragt, wieso die Menschen ihn so jagen. (Genauso wenig, wie ich verstehe warum man früher Menschen anderer Hautfarbe gejagt hat).
Ansonsten ist das eine gut gelungene Geschichte. Was noch schön wäre, wenn du die Gefühle Tom´s während der Jagd beschreiben würdest.

LG Joker

 

Hi!

Keine Sorge, ich werde diesmal so nüchtern wie möglich antworten! Bevor ich zu meiner Meinung über diese Geschichte komme, merke ich erst mal ein paar Dinge an, die mir aufgefallen sind.

Zitat:
Es nützte nichts; eine sicherlich nicht angenehm riechende Nässe überdeckte dennoch seine Haut.

Ich würde dass „sicherlich“ weglassen, weil sich der Leser denken kann, dass diese Nässe, die ja aus Schweiß besteht, nicht angenehm ist. Mein Vorschlag: ...eine ungenehm riechende Nässe überdeckte...

Zitat:
Neulich hatte er begonnen, jeden Abend ein Plastik über die Matratze auszubreiten,

Hier fehlt mir die Information, um was für ein Plastik es sich handelt. z.B. Plastikdecke/plane usw.

Zitat:
Sie schlugen ihn, weil er zurückschlug.

Entweder hat Tom zuerst zugeschlagen oder umgekehrt.

Zitat:
Die Frauen schlugen ihn zwar nicht und liessen die Männer ihn jagen, dennoch blieben sie auf Distanz.

Ich bin mir zwar nicht sicher, aber es scheint sich um einen Sinnfehler zu handeln, denn dass die Frauen auf Distanz blieben, hat nichts damit zu tun, dass sie ihn nicht schlugen. Und dass sie die Männer auf ihn hetzten, lässt vermuten dass ihnen Distanz zum Opfer lieber ist.

Zitat:
Der Schweiss und der Gestank, klar. Aber noch etwas?

Hätte ich anders formuliert. Vorschlag: Der Schweiß und der Gestank, aber es gab noch etwas anderes, dass ihm zueigen war.

Zitat:
Das wäre noch gegangen, es war überhaupt nicht das erste Mal.

Das „überhaupt“ streichen, da in meinen Augen unnötig.

Zitat:
Bis dann hätten ihn die Vespafahrer mühelos eingeholt und überwältigt.

„Bis dahin“ anstelle von „Bis dann“.

Zitat:
Sie wohnten im gleichen Körper. Bisher in Tom.

Es kommt die Vermutung auf, dass „Gast“ vorher in einem anderen Körper gewohnt hat. Da du das aber mit keiner Silbe erwähnst, würde ich das streichen.

Zitat:
Toms blonder Haarschopf wurde mit einem pfeifenden Geräusch eingesaugt.

Entschuldige dass ich an dieser Stelle doch lachen musste. Damit so etwas, zumindest bei meiner Wenigkeit, nicht vorkommt, würde ich dass pfeifende Geräusch durch ein anderes ersetzen. Leider fällt mir gerade kein passendes ein.

Zitat:
Die aufgeschwollenen Lippen hatten einer regelmässig glatten Mundhaut gewichen,

„waren“ statt „hatten“

So, nun zur Geschichte an sich: Erst mal freut es mich, dass du dich zu einer Überarbeitung entschlossen hast! An dieser Stelle noch mal meine Entschuldigung, dass ich mich über die alte Version lustig gemacht habe, aber ich konnte sie einfach nicht ernst nehmen, da soviel unfreiwillige Komik drin enthalten war. Außerdem fand ich sie einfach nur hingeschludert.

Die überarbeitete Fassung trifft zwar nicht so meinen Geschmack, (von der Handlung an sich) aber du siehst, dass es durchaus Leute gibt, die damit etwas anfangen können und Gefallen daran finden. Was du noch ausbessern solltest, ist der Grund für die Jagd, aber Relysium hat dir ja einige Vorschläge genannt. Mir persönlich hätte es auch noch gefallen, wenn du erklärt hättest, wer denn nun dieser mysteriöse „Gast“ war und was es mit dem Vater auf sich hatte, da mir das Ganze immer noch ein wenig undeutlich erschien, aber egal.
Die Verwandlungsszene fand ich ein bisschen verwirrend, scheint mir aber Ansichtssache zu sein.

Sätze wie z.B. diese halte ich für sehr gelungen:

Zitat:
Er schwitzte wie ein Hürdenläufer, der nach wiederholten Fehlstarts und einem weniger als durchschnittlichen Lauf unter der gleissenden Sonne, das Ziel erreichte. Oder wie ein nicht ganz ehrenhafter Schüler beim Examen, der vom Lehrer gebeten wird, die offenen Handflächen vorzuweisen.

Die neue Version zeigt, dass du zu mehr in der Lage bist. Man erkennt die Mühe die du rein gesteckt hast und das rechne ich dir positiv an. Also: Schreiben, gegebenenfalls Überarbeiten, Üben – besser werden. Das letztere ist bei dieser Geschichte eindeutig hervorgegangen.

In diesem Sinne und mit besten Grüßen

gollum

 

Hallo!

Nun, viel Zeit habe ich nicht, also werde ich die ausführliche Antwort, sowie manche Verbesserungen später vornehmen.

Danke für Lob, Kritik und Tips!

@relysium
Zitat:
[Aber da ohnehin ein Monsterle in dem Prot. steckt, böte sich an, daß sie ihm deswegen ans Fell wollen, weil sie ihn im Verdacht haben, ein paar Leute übern Jordan gebracht zu haben. Wohl auch zu Recht. Was hältst du davon?]
So ungefähr das hatte ich vor. Am Schluss deute ich an, dass Gast nicht zum ersten Mal auftritt. Meistens wehrt sich Tom alleine, er ist ja auch ziemlich stark. Er schlägt zurück, weil er sich nicht alles gefallen lassen will. Das gibt eine Art Perpetummobile: Er schlägt, sie schlagen, er schlägt, sie schlagen, er schlägt... und immer härter. Manchmal, wenn es einen hohen, schlimmen Punkt erreicht hat (Baseballschläger, Messer, harte Drohungen), hält es Gast für geeignet einzugreifen.
Ich werde sehen, wie ich das noch ein wenig verdeutlichen kann, um den Lesern eine völlig begründete Jagt vorzulegen. Jedoch darf ich auch ja nicht zuviel verraten. Gast soll auch für den Leser ein Geheimnis bleiben:D

@all: werde mich bald wieder melden, konnte in dieser kurzen Zeit noch nicht auf vieles eingehen.

Bis dann! Van

 

Also, nochmals...
Hallo relysium, Joker und gollum!:)

Nochmals Danke für die Anmerkungen. Ich habe entsprechende Mängel beseitigt, mit zusätzlichen oder umgeformten Sätzen.

Lange habe ich überlegt, wie ich ein bisschen mehr Grund zur Jagt vor der Jagt einfügen könnte, ohne direkt Gast zu verraten. Dann ist mir der eine oder andere 'harmlose' Satz eingefallen, der im Nachhinein richtig verstanden werden sollte.
Falls jemand aber einen weiteren Vorschlag hat(Satz oder einfach Idee), der die Jagt in Form von 'Rache' begründet, gerne mal her damit!
Etwas begründen ist nicht zum ersten Mal das Problem in meiner Geschichte.

Freut mich aber sehr, dass ich die anderen Probleme nun grösstenteils abhaken darf!

@Joker:
den einen oder anderen Gedanken während der Jagt könnte ich noch einfügen, so a la: Tom weiss nichts von Gast, Tom hält sich für verlohren, Tom überlegt, Hilfe zu schreien, tut es aber nicht, weil er Angst hat, noch mehr Gegner anzulocken... aber ich muss stark darauf achten, dass die Jagd dadurch nicht langatmig wird!

@relysium:

Tom muß sich natürlich fragen, ob die alle wahnsinnig geworden sind, ihn so zu jagen.
Ja, Tom fragt sich das wahrscheinlich, denn er kann sich nicht daran erinnern, einmal mehr, als nur mit seinen eigenen Mitteln zurückgeschlagen zu haben...

@gollum:
Vielen Dank für deine nüchterne Antwort... ich persönlich finde die Komik-Version zwar immer noch in Ordnung, aber für diese Rubrik...

Ich habe, bis auf etwas, alles verbessert, etwa so, wie du es vorgeschlagen hast.
Die Verwandlung, die nun zum Glück gefallen findet, habe ich auch vor allem wegen deiner ersten Kritik in dieser neuen Form gestaltet, und ich muss zugeben, dass sie mir auch besser gefällt, auch wenn sie etwas länger ist. Der Vergleich, den du zum erstVersionGast mit dem Panzer gemacht hast, hat mich verdammt gestört, vor allem da ich mir Gast ganz anders vorgestellt hatte... naja

Gast ist seit der Geburt mit/in Tom. Er ist fast mehr, als ein Bruder und ist doch so anders.
Die Mutter hat das Kind unfreiwillig und unbemerkt bekommen.
Was nun Gast wirklich ist, das überlasse ich (mit Ausnahme seiner Gestalt) dem Leser. Die meisten Leser hier verfügen über genügend Phantasie und was ich mir vorstelle ist diesbezüglich nicht wichtig. Ich wollte das Geschehen relativ kurz halten und auf Gast und Tom beschränken, wollte keine grosse Vorgeschichte erzählen.
Ich denke nicht die Verwandlungszene, sondern der Perspektivenwechsel fandest du verwirrend, oder? Die Verwandlung ist ja nach den Erklärungen eigentlich zu erwarten.

Beste Grüsse an euch, Van Horebeke

 

Nabend!

Ich benutze einfach mal meine heißgeliebte Zitatfunktion:

Der Vergleich, den du zum erstVersionGast mit dem Panzer gemacht hast, hat mich verdammt gestört, vor allem da ich mir Gast ganz anders vorgestellt hatte... naja

Ähem. War ja auch nicht ernst gemeint. Sorry noch mal.

Die meisten Leser hier verfügen über genügend Phantasie und was ich mir vorstelle ist diesbezüglich nicht wichtig.

Da muss ich widersprechen. Ich finde es schon wichtig, seine Ideen einzubauen. Schließlich ist es deine Geschichte. Warum sollte man nicht austesten was gefällt und was nicht? Allerdings musst du dir voher überlegen, ob diese Ideen dann auch in die Geschichte passen und wie du sie einbaust.

Ich denke nicht die Verwandlungszene, sondern der Perspektivenwechsel fandest du verwirrend, oder? Die Verwandlung ist ja nach den Erklärungen eigentlich zu erwarten.

Offen gestanden habe ich keine Verbindung zum Schwitzen und einer fremden Präsenz in Tom erkannt. Zumindest in der ersten Version. Das kam alles viel zu rasch, wirkte zu gekünstelt. Bei der neuen Version wußte ich ja was abgeht, von daher kann ich dir das jetzt nicht eindeutig sagen.

So, noch eine Kleinigkeit die ich dir vorschlagen würde:

Dieser Vater musste eine sehr spezielle Personalität gewesen sein, denn Toms Mutter war eine durschnittliche Frau und so speziell, wie Tom war, hatte er sicher einiges vom Vater ererbt.

Erstens: "Personalität" Das klingt irgendwie förmlich. Wie wäre es stattdessen mit "Person"?
Zweitens: "Speziell" Finde ich auch etwas unglücklich ausgedrückt. Vorschlag: "außergewöhnlich"

Na gut. Das wars von mir.

Frohes Schreiben noch!

gollum

 

Sooo, diese Story hat aber lange pausiert...

Habe sie (Dank meinem Deutschlehrer) nochmals verbessern können, eine Menge Komma-Fehler und ein paar unglücklich gewählte Wörter, die mir alleine nicht aufgefallen wären...
Unterdessen habe ich andere Geschichten geschrieben und diese fast vergessen.

Deshalb schreibe ich einfach jetzt noch ne Antwort, nach der (hoffentlich letzten, wesentlichen) Verbesserung.


@gollum
Ich denke daran, eine zweite Geschichte zu schreiben mit Tom und Gast, die ihren Vater finden oder so... so könnte ich den Hintergrund erwähnen ohne diese Geschichte zu stark zu füllen. In diese Geschichte werde ich kaum mehr Hintergründe einbauen...
Merci für den Verbesserungsvorschlag (Personalität...)

 

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