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Tod eines Buchhändlers

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26.03.2014
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Tod eines Buchhändlers

Nur widerwillig ließ sich die Sonne dazu herab, einige Strahlen ihres Lichtes durch das Fenster in den düsteren Raum dahinter fallen zu lassen. Draußen schlenderte eine Gruppe junger Mädchen vorbei. Ihre Absätze klackerten über das Pflaster der alten Gasse, ihr helles Lachen wurde von den schiefen Hauswänden hundertfach zurückgeworfen und verstärkt. Ein zarter Frühlingswind umspielte die silbern blinkenden Metallfischchen, die an Fäden neben der Nachbarstür hingen und bei jeder Berührung leise klirrten. Auf dem Balkon gegenüber räkelte sich ein schwarzer Kater in seinem Körbchen. Den kleinen Vogel, der nur wenige Zentimeter von ihm entfernt auf dem Geländer saß, ignorierte er. Und auch dieser ließ sich nicht von seinem Jäger verunsichern, als gäbe es ein stilles Einvernehmen zwischen ihnen, den Frieden dieses Tages nicht zu stören. Ja, alle genossen die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Und auch die Sonne schien es zu genießen, die Erde mit ihrer Gegenwart zu beglücken.

Nur seinen Laden mied sie. So schien es Herrn Burchert zumindest, während er inmitten seiner so geliebten Bücher umherwanderte. Sein Blick fiel auf die verschmierte Fensterscheibe. Wahrscheinlich hatte sich vor langer Zeit ein kleiner Junge gelangweilt mit der Stirn dagegen gedrückt, während seine Mutter hinter ihm durch die Regale hetzte, auf der kurzfristigen Suche nach einem Geschenk für jemanden, an dem ihr nicht besonders viel lag. Im Laufe der Zeit hatte sich feiner Staub auf den fettigen Spuren abgesetzt und war daran kleben geblieben. Auf der Außenseite war der mit dem Dreck der Straße und dem Ruß der Autos vermischte Regen zu einem grauen Schleier geronnen.

Aus irgendeinem Grund verspürte Burchert das dringende Bedürfnis, das Fenster zu putzen. Er holte Eimer und Lappen aus der Abstellkammer. Im Klo ließ er kaltes Wasser in den Eimer laufen und gab aus der fast leeren Flasche einen Schuss Spülmittel hinzu. Das auf dem Rückweg über den Eimerrand schwappende Wasser ignorierte Burchert. Langsam machte er sich daran, die Scheibe zunächst von innen abzuwaschen. Doch schon nach dem ersten Auswringen des Lappens färbte sich das Wasser grau. Herr Burchert störte sich weder daran, noch an den Schlieren, die der dreckige Lappen auf dem Glas hinterließ. Als er das Fenster öffnete, frischte draußen gerade der Wind auf. Ein Luftzug presste sich an Burchert vorbei in den Raum hinein. Er blies den überall verteilten Staub auf. An der Kasse raschelten ein paar alte Notizzettel und die über der Tür hängende Glocke läutete leise. Erschrocken drehte sich Burchert um. Über Jahre mühsam antrainierte Dienstbarkeit stieg in ihm auf und suchte sich ein Ziel. Doch da war niemand. Nur der aufgewedelte Staub tanzte im durch das geöffnete Fenster nun ungehindert hereinfallenden Sonnenlicht. Burchert drehte sich wieder um und setzte mechanisch seine Arbeit fort.

Das Wasser hatte sich mittlerweile fast völlig schwarz gefärbt. Dicke Tropfen flossen die Scheibe herunter. Einem plötzlichen Impuls folgend griff Burchert blind in das Regal hinter ihm. Ohne nachzudenken begann er, einige Seiten aus dem Buch zu reißen, das seine Hand zum Vorschein gebracht hatte. Lieblos zerknüllte er sie und rieb mit ihnen die Scheibe trocken. Erst als er damit fertig war, ließ er seinen Blick auf das zerfledderte, gelbe Reclamheft sinken, das er noch immer in seiner linken Hand hielt. Gesammelte Werke von Friedrich Schiller. Unwillkürlich umspielte ein trauriges Lächeln Burcherts Mund. Die in diesem Moment draußen vorbeigehende Frau missdeutete es wohl als stummen Gruß und nickte ihm mit einem Lächeln zu. Ohne es zu bemerken starrte Burchert durch sie hindurch in die Leere.

Kaum war die Frau aus seinem Blickfeld verschwunden, da schossen Tränen in Burcherts Augen. Er war nie ein sentimentaler Mensch gewesen. Andere hätten sein Leben wohl einsam genannt. Er selbst hatte es nie so empfunden. Vielleicht war er ein wenig kauzig – ganz sicher sogar. Mit anderen Menschen hatte er nie besonders viel anfangen können. Ihr Reden und Handeln erschien ihm stets leer und bedeutungslos. Schon allein ihre Sprache war im zutiefst zuwider. Was hätten die großen Meister vergangener Tage aus jener Szenerie vor seinem Fenster alles machen können? Sie hätten wohl das zu Stein geronnene Leben gespürt, den unauflösbaren Widerspruch zwischen Wandel und Beharrlichkeit, der in ihm gefangen war. Sie hätten unzählige Worte gefunden, die Realität in all ihren Nuancen erstrahlen zu lassen. Ja, mit ihrer Sprache hätten sie wohl all das eingefangen, was man sonst höchstens zu fühlen vermag. Als wären sie in der Lage gewesen, die Wirklichkeit durch ein geistiges Prisma zu betrachten. Und heute? Heute huschten die Menschen ohne aufzublicken vorbei. Und falls doch einmal einer von ihnen den Kopf hob, den Blick umher wandern ließ und in die belebte Stadt hinab blickte, so war alles was er seinem Nebenmann zuraunen konnte: „Guck mal, das ist ja 'cool'!“

Als Burchert vor Jahren auf der Suche nach Räumlichkeiten für seinen Buchladen die Stadt durchstreift hatte, hatte er die überfüllten Einkaufsstraßen gemieden wie der Teufel das Weihwasser. Mit Abscheu hatte er die Massen an Touristen betrachtet, die jeden Tag die Würde und Schönheit der alten Stadt zertrampelten. Auf der Suche nach Schnäppchen durchzogen sie heute mehr denn je die Stadt. Als drückte sich der Wert einer Reise in der Ersparnis beim Einkauf irgendwelchen Kitschs aus. Und die Erinnerung an jenen Ausflug war dann auf ewig in ein paar lieblosen Fotos gebannt. Nein, solche Menschen waren ihm zuwider. Die Menschen, an denen ihm etwas lag, umgaben ihn Tag für Tag. Sie lebten in ihren Geschichten weiter.

Burchert ließ den Putzeimer stehen, ohne ihn weiter zu beachten. Er setzte sich auf den alten, knarrenden Sessel in der kleinen Lesenische neben dem Fenster. In der einen Hand hielt er noch immer Schillers Werke, mit der anderen strich er langsam über das ausgeblichene Leder der Armlehne. Der Tag an dem er in seinen Laden einziehen hatte können, war der glücklichste in seinem ganzen Leben gewesen. Für Herrn Buchert war sein Laden die große, vielleicht die einzig echte Liebe in seinem Leben. Er konnte sich noch an das Gefühl erinnern, als er das kleine, windschiefe Häuschen am Klosterhügel entdeckt hatte. Auch damals war es ein sonniger Frühlingstag gewesen. Doch wie anders hatte es sich damals angefühlt!

Damals hatte er sich sofort an eine Geschichte von Thomas Mann erinnert gefühlt. Ein Häuschen am Hang, die Fassade von Efeu überwuchert. Zwei schiefe Stufen führten zu einer verbogenen Tür, die wohl schon seit vielen Jahren nicht mehr richtig schloss. Auf dem Fenstersims standen einige Blumentöpfe, deren ursprüngliche Bewohner schon vor langer Zeit verschieden waren. Jetzt wuchs wildes Gras in ihnen. Als Briefkasten diente ein einfacher Holzkasten, dessen rötliche Farbe in dicken Streifen abblätterte. Es war diese faszinierende Mischung von morbidem Leben, ewiger Vergänglichkeit, die Burchert auf Anhieb in ihren Bann gezogen hatte. Leben ist Vergänglichkeit, hatte er im Stillen bei sich gedacht.

Er konnte sein Glück kaum fassen, als er durch die fast blinden Fensterscheiben das „zu vermieten“ Schild entdeckt hatte. Sein Herz hatte so laut und stark geklopft. Wenn es so etwas wie Schicksal in dieser Welt gab, dann war seines, in diesem Haus seinen Buchladen zu eröffnen. Dies hatte er damals so überdeutlich gespürt als hätte ihm jemand persönlich den Auftrag dazu gegeben. Als er den Vermieter von einer am Fuß des Hügels gelegenen Kneipe aus angerufen hatte, hatte er sich gefühlt wie der junge Mann, der zum ersten Mal in seinem Leben die Angebetete zum Kaffee einlud. Nur einige Tage später hatten die Schlüssel zu seinem Traum verheißungsvoll in seiner Hand gelegen.

Herr Buchert seufzte tief. Er wollte etwas tun, doch er schaffte es nicht einmal, sich aus dem Sessel zu erheben. Schwermütig ließ er seinen Blick von Buchrücken zu Buchrücken schweifen. Jeder Name ein Tor zu einer ganz eigenen Welt, die ihm um so viel besser schien als seine Realität. Burchert ließ Schillers Werke aus der Hand gleiten. Fast unschlüssig verweilten sie noch einen Augenblick auf seinen Knien, als wüssten sie selbst nicht so genau, wohin mit sich. Als Burchert in die Tasche seiner dunkelblauen Jacke griff, fiel das Buch endlich herab. Das Geräusch, das es dabei erzeugte, verlor sich ungehört zwischen den Regalen – als hätte es niemals existiert.

Burcherts Finger fummelten eine zerknitterte Packung Tabak und eine Packung Blättchen hervor. Filter benutzte Burchert nicht. Er sah keinen Nutzen darin. Genau genommen verabscheute er Menschen, die Zigaretten mit Filter rauchten. Am besten dann noch mit „leichtem“ Tabak. Wo war da die Konsequenz? Angewidert schüttelte Burchert den Kopf und presste einen leichten Grunzlaut zwischen den unnatürlich verzogenen Mundwinkeln hervor. Unzählige Zigaretten hatte er in seinem Leben gedreht. Bei jedem Wetter hatte er draußen vor der Eingangstür gestanden und geraucht. Niemals hatte er sich in seinem Laden eine Zigarette angesteckt. Nicht weil er auf mögliche Kunden, die meist sowieso nicht kamen, Rücksicht nehmen wollte. Nein, er konnte nur den Gedanken nicht ertragen, dass durch sein Zutun die ehemals weißen Blätter seiner Schätze schneller vergilbten.

Und so hatte es Burchert zu einer gewissen Kunstfertigkeit im Drehen von Zigaretten gebracht. Auch wenn der Wind noch so stark blies – stets unerreichbar für ihn presste Burchert den Tabak und ein Blättchen zwischen Mittelfinger und Daumen der linken Hand. Mit nur einer fließenden Bewegung schaffte es Burchert normalerweise das Papier um den Tabak zu wickeln, die so geschlossene Hülse zum Mund zu führen, anzulecken, zuzukleben und noch im selben Atemzug mit Hilfe des gleichzeitig aus der rechten Hosentasche geholten Sturmfeuerzeugs anzuzünden. Normalerweise. Obwohl immer noch nur der laue Frühlingswind durch das offene Fenster blies, wollte es Burchert einfach nicht gelingen eine rauchbare Zigarette zu drehen. Seine Hände zitterten stark. Wäre jemand in der Nähe gewesen, hätte er das Knirschen von Burcherts übereinander mahlenden Zähnen hören können. Doch so verlor sich auch dieses Geräusch ungehört zwischen den Büchern.

„Verfluchte Scheiße!“ Mit einem Satz war Herr Burchert von seinem einsamen Sessel aufgesprungen. In seiner Linken hatte er Tabak und Papier derart zermalmt als wären sie schuld an allem. Mit dem rechten Fuß hatte er mit voller Wucht gegen die Wand getreten. Wohlig breitete sich stechender Schmerz von seiner Fußspitze in seinen gesamten Körper aus. Draußen vor dem Fenster hallte seine tiefe Stimme immer noch wie Donnerhall zwischen den Häuserwänden nach. Der schwarze Kater stand mit aufgerichteten Nackenhaaren in seinem Körbchen, hinter dem Dachsims enteilte gerade der kleine Vogel. Die Sonne hatte sich hinter einer Wolke versteckt und selbst die kleinen Metallfische an der Nachbarstür hatten einen Augenblick in ihrem ewigen Spiel innegehalten.

Geräuschvoll ließ sich Burchert wieder zurück in seinen Sessel fallen. Sein rechter Fuß schmerzte höllisch. Auf und ab schwellend pochte es durch seinen Körper. Vielleicht war etwas gebrochen. Ihm war leicht übel. Doch auch leichtes Feuer war in seinen Augen aufgelodert. Verfluchter Abschaum, dachte Burchert, aufgehangen gehört ihr alle! Vor seinem inneren Auge zogen sie vorbei. Diese aufgeblasenen Schnösel, brunstdoofen Lackaffen. Diese albern angemalten Schlampen, im Schritt feucht und im Kopf leer. Das Feuer in ihm wuchs und wuchs, schlug Funken und entflammte Burcherts gesamte Erinnerung. Wir er sie gehasst hatte, all die Jahre. Unterschiedliche Formen hatten sie gehabt. Mal trugen sie Lederjacke und Fliegerbrille. Mal waren sie von Kopf bis Fuß in Jeansstoff gehüllt, die Haare vorne kurz und hinten lang. Später kamen sie wohl mit bunten Bändchen in grellen Farben um Hand- und Fußgelenke. In weiten Hosen und schiefer Mütze. Zuletzt kamen sie wieder im Karohemd und engen Hosen und es war nicht einmal mehr zu erkennen, welchem Geschlecht sie angehörten.

Burchert konnte sich nicht beherrschen. Angewidert spuckte er aus. Sein Gesicht war zu einer hässlichen Fratze verzogen. Ja, unterschiedlich ausgesehen hatten sie wohl. Und doch waren sie immer gleich hohl! Wie in einem Zoo waren sie umher gegangen. Mittlerweile war Burchert auch selbst wieder aufgesprungen. Ohne auf den Schmerz in seinem Fuß zu achten stapfte er im Raum umher. Ebenfalls unbemerkt hatte er sich mechanisch doch noch erfolgreich eine Zigarette gedreht. Mit langer, heißer Glut steckte sie in Burcherts Mundwinkel. Ihr blauer Dunst hing in dicken Schwaden im Raum. Durch Burcherts hektische Bewegungen verwirbelte er und wurde in kleine Fetzen gerissen.

Ja, ein Zoo, das war sein Laden für sie gewesen. Seine Bücher waren wie wilde Tiere eingesperrt in der geistigen Enge der modernen Zeit. Gewusst hatten sie alle nichts. Es hatte Burchert geschmerzt, solchen Leuten Bücher zu verkaufen. Als würde er Tierquälern kleine Katzenjungen verhökern. Nein, viel schlimmer noch. Und auch er selbst war ein seltenes Tier für sie gewesen. Leise hatten sie hinter vorgehaltenen Hand getuschelt. Manche hatten sich gar erdreistet mit dem Finger auf ihn zu zeigen. Und er? Er hatte verbissen in seine Notizen und Aufstellungen gestarrt, als würde er alles um sich herum gar nicht wahrnehmen.

Um ein Haar hätte Burchert die Zigarette in hohem Bogen in eines der Regale geschnippt. Einen kurzen Moment später wäre alles in Flammen aufgegangen. Die alten Bücher, die noch älteren Holzregale. Der Laden, das Haus und schließlich die ganze Stadt. Im letzten Moment hatte Burchert gestoppt, ohne wirklich zu wissen, warum. Nun hielt er den glühenden Stummel in der Hand und starrte ihn unvermindert an. Er musste an Rilke denken. 'Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält. Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe und hinter tausend Stäben keine Welt.' Auch er fühlte sich seltsam gefangen und war sich doch nicht sicher, in was und von wem.

Nachdenklich drückte Burchert seine Zigarette auf dem Fenstersims aus. Die Sonne war aus ihrem Versteck hervor gekrochen und der Kater hatte es sich wieder in seinem Korb gemütlich gemacht. Vielleicht war es doch sein eigener Fehler? Hätte er doch früher einmal auf die Menschen um ihn herum gehört. Da war dieser Lehrer gewesen. Oft und lange hatte der schweigsame Mann mit dem schütteren, graumelierten Haar vor den Bücherregalen gestanden. Ein ums andere Buch hatte er in die Hand genommen, sachte über den Einband gestrichen und es dann vorsichtig geöffnet. Wie einen kleinen Schatz hatte er jedes Buch lange studiert. Mal hier, mal dahin geblättert. Er hatte die Sprache in sich aufgesogen und nach seinen eigenen, geheimen Regeln bewertet. Und nie war er gegangen, ohne einen ganzen Stapel zu kaufen.

Lange schon war der Mann nicht mehr hier gewesen. Vielleicht war er gestorben. „Ich liebe ihren Laden,“ hatte er einmal zu Burchert gesagt, nachdem er wieder einmal stundenlang den ansonsten leeren Laden durchstöbert hatte. „Diese Ernsthaftigkeit. Man spürt, dass dies nicht einfach nur ein Bücherladen ist. Es ist irgendwie wie ein Tempel.“ Mit verklärtem Blick hatte er Burchert angesehen um dann nüchterner fortzufahren: „Ich fürchte nur, dass das heute nicht ausreicht. Warum verkaufen sie nicht auch etwas Leichteres? Ein paar Postkarten, einfache Bildbände von der Stadt oder Kochbücher?“ Burchert hatte den Mann nur entgeistert angestarrt. Als hätte dieser ihm gerade vorgeschlagen, ein Kostüm anzuziehen und für seine Kunden zu tanzen. „Vielleicht könnten sie ja auch mehr Bücher im Internet verkaufen, ich hab gehört da gibt’s einige gute Möglichkeiten. Oder machen sie das gar schon?“ Burchert hatte nur abfällig sein tiefes Grunzen ertönen lassen.

Vielleicht hatte der Mann doch Recht gehabt. Wenn er seine Bücher tatsächlich auch über das Internet vertreiben würde? Burchert war stolz auf seine Auswahl. Er besaß nicht nur Standardwerke. Für Kenner war sein Laden tatsächlich wie eine Art Tempel, dessen war er sich sicher. Voller gebundener Sonderdrucke und längst vergriffener Seltenheiten. Wenn es möglich wäre, seinen Laden über die Stadt hinaus bekannt zu machen. Vielleicht musste er doch in den sauren Apfel beißen und seine Auswahl auch um ein wenig Schund vergrößern. Ein Knochen für die Touristen; eine Möglichkeit für ihn, seinen Traum noch ein wenig länger zu leben.

Mit schnellen Schritten eilte Burchert zu seinem Arbeitsplatz neben der Eingangstür. Der lederne Schreibtischstuhl quietschte unter seiner Last. Hatte er ihn nicht schon vor Wochen ölen wollen? Er holte ein sauberes Blatt Papier hervor und kramte einen alten Bleistift aus der Schublade. Durch einen Spalt zwischen Rahmen und Tür fielen Sonnenstrahlen in den Raum und legten sich wie ein goldenes Band über Burcherts Gesicht. Unablässig pochte Burchert mit dem Bleistift auf das weiche Holz des Schreibtisches. Seit vielen Jahren eine Marotte von ihm. Es war ein deutlicher Hinweis darauf, dass er angestrengt nachdachte.

Er dachte an den Mann im grauen Anzug. Seine zur Seite gekämmten Haare hatten nur unzureichend die glänzende Kopfhaut verdeckt. Hinter den Gläsern einer Nickelbrille hatte er Burchert aus berechnenden Augen angesehen. Diese Augen hatten dem aufmunternden Lächeln um seinen Mund Hohn gesprochen. Mit dünnen Fingern hatte er sich nachdenklich um das glatt rasierte Kinn gestrichen, als hätte die Entscheidung nicht schon lange festgestanden. Von der Decke hatte kaltes Neonlicht die Schweißperlen auf Burcherts Stirn beschienen. „Es tut mir wirklich sehr leid, aber wir können wirklich nichts mehr für sie tun.“ Dieses geheuchelte Mitgefühl. „Wenn sie noch weitere Sicherheiten bieten könnten, aber so...“

Ob er ihn wohl noch umstimmen könnte? Wenn er nochmals mit ihm sprach, ihm seine Ideen nahe bringen und von dem Wert seines Ladens überzeugen könnte? Aber nein, was war er schon für diesen Menschen? Was war er für die Bank? Bloß eine Ansammlung von nackten Zahlen. Sein ganzes Leben ein Risikoposten. Burchert ließ den Stift fallen. Langsam rollte er über das leere Blatt Papier. Der goldene Schimmer auf Burcherts Gesicht zog weiter und ließ ihn alleine zurück. Kraftlos sank Burcherts Kopf in seine Hände herab. Mit den Handflächen bedeckte er seine Augen, als könnte er so die Welt aussperren. Ich habe keine Chance. Unerbittlich machte sich dieser Gedanke in ihm breit und erstickte jede Hoffnung. Es war ja nicht nur die Bank. Ihm fehlte es ja nicht allein an Geld. Die Zeit, in der die Menschen gerne in Buchläden gingen, sie war unwiederbringlich verloren. Wer stöberte denn heute noch stundenlang durch die Regale? Wer wusste es noch zu schätzen, wenn sich an einem Ort wie diesem Geschichten sammelten und jene einzigartige, träumerische Stimmung erzeugten? Wer konnte sie überhaupt noch spüren? Es war zum Schreien, doch kein Laut verließ Burcherts Kehle.

Mit jedem Augenblick sank Burchert tiefer in sich zusammen. Er musste an jenen riesigen Konzern denken, der ihn wie so viele zu verschlingen drohte. Ein vielarmiges Monster, das alles an sich riss. Wie Krebs wucherte es. Nein, es war nicht zu bekämpfen. Was konnte man schon gegen so ein gewaltiges Unternehmen ausrichten? Vor einiger Zeit, er wusste nicht mehr wann und wo, hatte er in einer Zeitung einen Bericht darüber gelesen. Über den perfiden Plan des Gründers, sich seine eigene Konkurrenz zu Nutze zu machen. Sie zu Anbietern auf seinem Marktplatz und so zu Mittätern zu machen. So schrecklich hilflos hatte er sich gefühlt. In dem Artikel war auch von den ausbeuterischen Methoden des Konzerns die Rede gewesen. Von den unmenschlichen Arbeitsbedingungen. Von Angestellten, die in den heißen Lagerhallen kollabiert waren. Von Bespitzelung und Leistungsdruck. Und alles im Namen des Kunden, der davon nichts wusste, nichts wissen wollte. Burchert sah sich plötzlich selbst die langen Gänge entlang eilen. Selbst wenn sie ihn einstellen sollten, mit seinen über 50 Jahren war er der Geschwindigkeit nicht mehr gewachsen. Doch welche Perspektive hatte er sonst? Von was sollte er leben? Burchert musste an seine Schulden denken, die noch lange nicht abbezahlt waren. Angst stieg in ihm auf.

Er hatte das Gefühl zu fallen. Weiter und weiter. Tiefer und tiefer in das Dunkel hinab. Kein Halt war zu finden. Die Welt schrumpfte zu einem einzelnen, kleinen Punkt zusammen. Und auch der drohte weit über ihm endgültig zu verschwinden. Jeder Gedanke an eine Lösung schien ihm plötzlich absurd. Es gab keinen Weg, es gab einfach keinen Weg. Während sein Geist ins Dunkel zu stürzen drohte, zitterte sein ganzer Körper im Hier und Jetzt. An Aufstehen war nicht zu denken. Selbst eine Zigarette zu drehen schien unmöglich. Und das, obwohl er doch stets eine Zigarette rauchte, wenn er seine Nerven beruhigen musste. Wenn es doch einfach alles vorbei wäre! Wie sollte er nur weitermachen? Wie sollte er morgen noch aufstehen können, wie die anstehenden Aufgaben meistern? So entsetzlich viele Fragen – und nirgends war eine Antwort zu finden. Wie naiv er gewesen war! Sinnlos erschien ihm plötzlich sein ganzes Leben. Alles Streben umsonst. Arm fühlte er sich. Arm auch im Herzen. Und leer, so schrecklich, schrecklich leer und ausgebrannt.

Unwillkürlich musste Burchert plötzlich an ein Buch von Erich Maria Remarque denken. Deutschland nach dem ersten Weltkrieg. Bei der Zwangsräumung einer Wohnung wird ein altes Ehepaar entdeckt, dass sich in einem großen, alten Eichenschrank erhängt hatte. In jenem Schrank, der ihnen dank Inflation und Wirtschaftskrise als einziger Besitz noch geblieben war. Vor seinem inneren Auge sah sich Burchert da hängen, zwischen seinen Büchern. Ein Seil, überlegte Burchert seltsam teilnahmslos. Er sehnte sich nicht nach dem Tod. Er sehnte sich nach gar nichts mehr. Selbstmord erschien Burchert nicht als Erlösung, sondern bloß als natürliche Schlussfolgerung. Bloße Logik, sonst war da kein Gefühl mehr. Keine Angst, keine Wut.

Nur Asche war geblieben. Ohne es zu merken war Burchert am Grund der dunklen Leere aufgeschlagen. Seine Glieder zitterten nicht mehr. Das Tosen in seinem Kopf war verstummt. Er war zurück in seinem Laden, seinem Leben. Allein saß er zwischen seinen geliebten Büchern, den Kopf immer noch in den Händen vergraben. Er blickte auf. Draußen war es dunkel geworden. Die Sonne hatte sich zur Ruhe gelegt und kein Laut drang von außen an Burcherts Ohr. Im Licht einer Straßenlaterne, das sich im Fenster spiegelte und so den Raum nur spärlich beleuchtete, wuchsen die Schatten zu gespenstischer Größe. Doch hatten sie jede Bedrohlichkeit verloren. Stattdessen begrüßte sie Burchert wie alte Bekannte.

Langsam erhob Burchert sich. Im Halbdunkel wanderte er zwischen den Regalen umher, fuhr mit den Fingern sachte über die Buchrücken. Ein eigenartiges Gefühl hatte ihn erfasst. Er konnte es nicht in Worte fassen. Ja er, gerade er, der doch so viel auf die kunstvolle Sprache gab, wollte es auch gar nicht versuchen. Es reichte ihm durch seinen Laden zu wandeln und die Seele dieses Ortes zu spüren. Mit allen Sinnen versuchte er sie in sich aufzunehmen. Er hörte das leise Knarren der Dielen bei jedem seiner Schritte, hatte den einzigartigen Geruch von Druckerschwärze auf alten Papier in der Nase. Er spürte die feine Maserung der Einbände unter seinen Fingerkuppen und die kleinen Unebenheiten der Holzregale. Ohne dass er sie im dämmrigen Licht tatsächlich lesen konnte, sah er die Titel der Bücher vor sich. Vor seinem geistigen Auge spielten sich noch einmal ihre Geschichten ab und jenes Gefühl stieg in ihm auf, das er gehabt hatte, als er sie zum ersten Mal las.

Sie waren das in Worte geronnene Leben der Menschen. In ihnen würden sie ewig leben. Auch wenn ihre Verfasser schon vor langer Zeit gestorben waren. Ja selbst wenn die Häuser, in denen sie geschrieben wurden, längst zu Staub zerfallen waren, selbst wenn ganze Städte und Länder von der Landkarte verschwunden waren und neue ihren Platz eingenommen hatten, in Büchern würden sie für immer weiter existieren. Was war im Vergleich dazu ein einzelnes Schicksal? Ein leichtes Prickeln überlief Burchert. Er musste lächeln. Ein trauriges Lächeln zwar, doch immerhin ein Lächeln. War dies nicht ein großartiger Gedanke? Und war es nicht großartig, dass er sein Leben den Büchern gewidmet hatte? Dass er sich ihnen ganz verschrieben hatte, auch wenn er selbst nie in der Lage gewesen war, etwas Vergleichbares zu schaffen? War es nicht das, was er immer gewollt hatte? Und war es ihm nicht klar gewesen, dass es kein einfacher Weg werden würde? Auch Scheitern lag im Auge des Betrachters.

Mitten zwischen den Regalen blieb Burchert plötzlich stehen. Er betrachtete ein dickes wissenschaftliches Buch – Einführung in die Psychologie. Undeutlich konnte sich Burchert daran erinnern, es einmal gelesen zu haben. Mit einem Schlag wurde ihm klar, was er gerade tat und was er noch tun musste. Er machte sich daran, die Putzutensilien aufzuräumen. Er schloss das Fenster, ordnete den Schreibtisch und packte einige wichtige Dokumente in seine braune Ledertasche. Schließlich stellte er noch Strom und Wasser ab. Ohne zu zögern hing er sich dann seine Tasche um und verließ seinen Laden durch jene schiefe Tür, durch die er ihn vor so vielen Jahren zum ersten Mal betreten hatte. Knarrend fiel die Tür ins Schloss. Mühsam verriegelte Burchert sie mit dem alten verbogenen Schlüssel, der wohl schon unzählige Besitzer vor ihm gekannt hatte. Wer mochte wohl der nächste sein?

Draußen blies immer noch ein leichter Wind durch die Gasse. Es war frisch, aber nicht unangenehm kalt geworden. Die kleinen Metallfischchen an der Nachbarstür klirrten weiter unermüdlich. Selbst den schwarzen Kater konnte man dank seiner hell leuchtenden Augen noch auf dem dunklen Balkon gegenüber erahnen. Nur der kleine Vogel war nicht mehr zurückgekehrt und war wohl endgültig verschwunden. So wie mein Laden, dachte Burchert. Mit schnellen Handgriffen drehte er sich eine Zigarette und sah dem Rauch dabei zu, wie er in den sternenklaren Himmel zog. Auch jetzt fühlte Burchert wieder die Magie dieses Ortes. Diese idyllische Gasse auf dem Hügel über der Stadt. Der Mond, der die schiefen Häuser in milchiges Licht tauchte. Der Wind, der hörbar durch die schmalen Gassen irrte. In diesem Moment spürte Burchert deutlich, dass die Zeit für den Abschied gekommen war. Er hatte seinen Teil zur Magie dieses Ortes beigetragen und konnte gehen – wehmütig zwar, doch ohne etwas bereuen zu müssen. Und vielleicht, dachte Burchert, würden die Menschen jenes Loch, dass sein verschwundener Laden hinterließ, ja stärker spüren, als seine Existenz, die sie so lange ignoriert hatten. Und ganz vielleicht nur würde jemand jenes Loch mit einer Geschichte zu füllen versuchen und Burchert und sein Laden würden darin auf ewig überdauern. Mit diesem Gedanken im Kopf wandte Burchert seine Schritte den Hügel hinab. Vom Fluss aus hatte sich Nebel in die tiefer liegenden Straßen ergossen. Es war in seinen Wirren, in denen an diesem Abend der letzte Buchhändler der Stadt für immer verschwand.

 

Servus Schreibert,
willkommen hier.

Nur widerwillig ließ sich die Sonne dazu herab, einige Strahlen ihres Lichtes durch das Fenster in den düsteren Raum dahinter fallen zu lassen. Draußen schlenderte eine Gruppe junger Mädchen vorbei. Ihre Absätze klackerten über das Pflaster der alten Gasse, ihr helles Lachen wurde von den schiefen Hauswänden hundertfach (?) zurückgeworfen und verstärkt. Ein zarter Frühlingswind umspielte die silbern blinkenden Metallfischchen, die an Fäden neben der Nachbarstür hingen und bei jeder Berührung leise klirrten. Auf dem Balkon gegenüber räkelte sich ein schwarzer Kater in seinem Körbchen. Den kleinen Vogel, der nur wenige Zentimeter von ihm entfernt auf dem Geländer saß, ignorierte er. Und auch dieser ließ sich nicht von seinem Jäger verunsichern, als gäbe es ein stilles Einvernehmen zwischen ihnen, den Frieden dieses Tages nicht zu stören. Ja, alle genossen die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres. Und auch die Sonne schien es zu genießen, die Erde mit ihrer Gegenwart zu beglücken.

Den ersten und den letzten Satz dieses Absatzes ließe ich durchgehen, handelte es sich bei der Geschichte um ein Märchen. Bei einem realistischen Text allerdings finde ich so einen Anthropomorphismus eher lächerlich.
Ja, und meine Hervorhebung der Adjektive, ich weiß schon, das klingt immer nach so einem abgedroschenen Standardvorwurf: zu adjektivlastig. Aber hier sind es mir wirklich zu viele, einige sind wirklich entbehrlich, und obendrein sind es überwiegend banale Eigenschaftswörter. Jung, alt, hell, zart, leise, klein, usw. Hier vermisse ich eigenständige Sprachkreativität. Die inflationäre Verwendung von Adjektiven, die sich konsequent durch den ganzen Text zieht, kann man natürlich als legitimes Stilmittel betrachten, auf eine gewisse Art scheint sie dem Text auch angemessen, weil der ja thematisch eine beinahe altmodische Anmutung hat: Ein verbitterter, menschenscheuer Eigenbrötler räsoniert über sein verpfuschtes Leben und sucht die Schuld vorwiegend bei den Unbillen der modernen Zeit. Eigentlich ein interessantes und ergiebiges Thema, aber, und das ist mein Hauptvorwurf an die Geschichte, sie ist mir zu umständlich und viel zu langatmig erzählt. Ich muss gestehen, dass ich sie ab der Hälfte zu überfliegen begann, weil sie sich ja doch immer wieder um dasselbe dreht.

„Verfluchte Scheiße!“ Mit einem Satz war Herr Burchert von seinem einsamen Sessel aufgesprungen. In seiner Linken hatte er Tabak und Papier derart zermalmt als wären sie schuld an allem. Mit dem rechten Fuß hatte er mit voller Wucht gegen die Wand getreten.

Das ist die einzige Stelle, an der kurz sowas wie Spannung aufkommt, aber die verläuft sehr schnell wieder im Sand. Also für mein Gefühl könntest du die Geschichte gut um die Hälfte kürzen, und versuchen, das Übrige gehörig zu verdichten und vielleicht etwas dramatischer darzustellen. In der jetzigen Form ist es mir viel zu behäbig und zu langatmig, um nicht zu sagen zu langweilig.

Ich weiß nicht, ob ich alle Fehler entdeckt habe, weil ich wie gesagt gegen Ende eher unkonzentriert (weil nicht gefesselt) gelesen habe, die sind mir jedenfalls aufgefallen:

Er bließ (blies) den überall verteilten Staub auf.

einige Seiten aus dem Buch zu reißen, dass (das) seine Hand zum Vorschein gebracht hatte.

war dann auf Ewig (ewig)

Die Menschen (Komma) an denen ihm etwas lag (Komma) umgaben ihn Tag für Tag.

Burchert ließ den Putzeimer stehen (Komma) ohne ihn weiter zu beachten.

Der Tag an dem er in seinen Laden einziehen konnte (hatte können), war der glücklichste in seinem ganzen Leben gewesen.

fiel das Buch mit einem dumpfen Geräusch herab.
Äh, das Reclam-Heftchen?

Auch er fühlte sich seltsam gefangen und war sich doch nicht sicher (Komma) in was und von wem.

nachdem er wiedereinmal (wieder einmal) stundenlang

Warum verkaufen sie nicht auch etwas leichteres (Leichteres)?

Burchert war Stolz (stolz) auf seine Auswahl.

Es tut mir wirklich sehr Leid (leid)

als er sie zum ersten mal (Mal) las.

Und war es nicht großartig, dass er sein Leben den Büchern gewidmet hatte. (Fragezeichen)

Mit diesem Gedanken im Kopf wand (?) Burchert seine Schritte den Hügel hinab.

Viel Spaß noch im Forum.

offshore

 

Hallo offshore,

erstmal vielen Dank für dein Feedback und dein Willkommen. Freu mich hier zu sein ;)
Ich hab deine Korrekturen eingearbeitet, auch dafür vielen Dank. Deine sonstige Kritik kann ich aber nur bedingt nachvollziehen bzw. würde mich da noch einiges interessieren.
Was den ersten Absatz angeht: Der Bezug auf eine träumerische, märchenhafte Szenarie ist gewollt, um den Gegensatz zu Burcherts Wahrnehmung bzw. seine gefühlte Abgrenzung deutlich hervorzuheben. Ist es nach deinem Empfinden auch in diesem Zusammenhang lächerlich oder unpassend?
Was die Adjektive angeht: Ich bin immer noch auf der Suche nach einem eigenen Stil. Hier sollte definitiv eine eher alltertümlich anmutende Sprache verwendet werden, ohne unlesbar zu werden. Ich fand Sachen die ich geschrieben hab, oft etwas kalt und gekünstelt, was ich hier umgehen wollte, indem ich viele, aber keine zu ausgefallenen Adjektive und eher kurze statt verschachtelte Sätze verwendet hab. Hast du vielleicht ein oder zwei konkrete Beispiele, wie dus besser fändest?
Was die Langatmigkeit und Langeweile angeht: Ich weiß das die Geschichte jetzt nicht gerade vor Spannung strotzt. Das Ziel war aber ein anderes. Es sollten eigentlich 5 klar zu trennende Phasen der Wahrnehmung erkennbar werden, ohne dass diese Struktur die Geschichte zerstückelt - daher ja auch der Titel der ansonsten ja gar nicht zur Geschichte passen würde.
Mir fällt es bisher sehr schwer, mich in einen Leser reinzuversetzen, der nicht wie ich schon vorher die gesamte Idee kennt. Daher bin ich mir dann unsicher, ob das gewollte auch transportiert wird.
Für weitere Kritiken und Hinweise wäre ich dankbar,
Grüße,
schreibert

 

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