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Tobi

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12.04.2002
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Tobi

Tobi.

„Tobi, wo bist du?“ „Tobi, komm her!“ „Tobi, komm ins Bett!“ Oh Mann, ich kann dieses „Tobi, wo bist du?“, dieses „Tobi, komm her!“, dieses „Tobi, komm ins Bett!“ schon nicht mehr hören. Dabei war ich vor wenigen Stunden noch so heiß auf diese wunderbare weiche, zarte Haut, auf diesen herrlichen, etwas über faustgroßen, festen Busen mit den rosaroten Spitzen drauf, auf diesen knusprigen, geilen Arsch, dass ich dachte, ich müsste das alles locker bis ins Fegefeuer hinein und wieder retour lieben können, und jetzt ist das, was einem Manne hart sein sollte, so klein, wie ein Kinderpieps und so weich, wie ein paar Weißwürste beim Münchner Oktoberfest. Jeder, der dort einmal die Kellnerin mit seiner Bestellung herum irren sah, weiß, wie weich die sind, wenn die Maid endlich mit dem kalten Teller ankommt, und das für satte 12 Märker.

Irgendwie bin ich noch immer verrückt nach dieser schlanken, ebenmäßig gebauten Göttinnengestalt mit diesem gelockten roten Haar, aber irgendwo ganz hinten in meinem Kopf sitzt dieser niedliche, kleine Rauhaardackel und noch weiter hinten hockt irgendwo diese schwarze Katze, die auch manchmal plötzlich über das Bett strolcht, sich in meinen Rücken drückt und mir einen abschnurrt. Nicht, dass jetzt irgend jemand auf den Gedanken kommt, ich mag Tiere nicht. Ich mag sie schon, aber nicht unbedingt im Bett.

Als sie den Hund mit ins Schlafzimmer nahm und nach der Katze rief, fing mich auf einmal alles an zu jucken. Es juckte mich hinter dem Ohr, in der Nase, die Kopfhaut. Es juckte mich mein Hüftknochen, der mich sonst nie juckt, mich juckte mein Hintern, der mich schon manchmal juckt, meist nach dem Duschen, wenn er zu sauber ist und noch ohne Hautcreme, aber in solchen Situationen hat er mich noch nie gejuckt. Zumindest nicht so, dass es mir störend aufgefallen wäre. Mich juckten meine Füße, die Innenseite meiner Oberschenkel. Mich juckte mein !!!!!!! Ah, der juckt mich schon oft. Sogar in solchen Situationen. Aber nie auf so gemein gefährliche und ungute Weise.

„Tobi, wo bist du?“ „Tobi, komm her!“ „Tobi, komm ins Bett!“ Oh Mann! Ich kann nicht glauben, dass es irgendwo auf dieser Welt einen Mann gibt, der einen Hund mit ins Bett nimmt. Das ist einfach mannsunmöglich. Das müssen perverse Triebtäter sein, die mit einer Frau samt Hund ins Bett steigen und dann auch noch einen hoch kriegen. Oder die müssen vollkommen kirre und besoffen sein, was mir auf einer Alvin Lee – Tour in Düsseldorf sogar schon passiert ist, und es war nicht einmal schlecht. Aber doch nie nüchtern.

Dabei hätte dieses Paar runder Titten und dieser knackige Arsch heute meinen größten, dicksten, härtesten aller Sch`s bedeuten können. Ich könnte wetten, dass ich vor zwei Tagen noch den Duft an jener Stelle, an die nur die wenigsten Männer in ihrem Leben mit etwas anderem hinkommen, als mit ihren Händen und ihrer Männlichkeit, geliebt habe. Ihr müsst Euch diese Gegend bei dieser Frau einmal vorstellen: feinster, rostroter Flaum, keine zwei Finger dick, nicht rasiert, eine Haut wie Samt und ein verwirrender Duft, so leicht wie ein Hauch von Zimt, alles echt da unten. Die Hölle, ein Wahnsinn für Lenden und Hirn. Trotzdem würde ich heute darauf keine Wette mehr abschließen, dass ich in dies alles noch verliebt bin. Vor zwei Tagen noch hatte ich irre Träume und machte schon Pläne, in die dieses rote Haar und all dieses herrliche Drumherum auf lange Zeit mit eingeschlossen waren. Ich kannte sie jetzt seit gut drei Monaten und hatte einen wunderschönen, heißen Sommer mit ihr verbracht. Bis zu diesem Tag haben wir immer bei mir gewohnt. Und jetzt muss ich mir all dies von meiner gequälten und verwirrten Seele schreiben, weil ich sonst zu heulen anfangen oder sonst etwas Unmännliches anstellen würde, beziehungsweise, falls es so etwas nicht gibt, würde ich wohl etwas vermeintlich Männliches anstellen und irgend einem unschuldigen Idioten, der von Nichts eine Ahnung hat, die Zähne einschlagen. Vor zehn Jahren hätte ich das wahrscheinlich auch getan.

„Tobi, wo bist Du?“ „Tobi, komm her!“ „Tobi, komm ins Bett!“ Tobi, ich bring Dich um! Aber was kann dieser treuäugige kleine Depp von einem Dackel dafür, dass ihn sein Frauchen zu einem Herrchen mit ins Bett nimmt.

Oh Mann! Irgend etwas in mir hat das Ganze ja schon vor zwei Tagen geahnt, als ihre Mutter diese Andeutung zum Hund hin machte. „Tobi, jetzt gemma dann ins Bett, gell Tobi!“ Und bei der Bemerkung vom Rotschopf bezüglich Hund aufpassen zum Wochenende, wenn ihre Leute auf Urlaub fahren, und darüber, dass wir dann bei ihr zu Hause bleiben müssen, weil sonst der Dackel die ganze Nacht lang heult und die Vorhänge zerreißt, da hätte es eigentlich schon klicken müssen bei mir. Mann, oh Mann. Tobi, oh Tobi. Was hast du armes Hundsviech mir da angetan?

Ich habe heute schon mit meinem Psychoanalytiker telefoniert, ihn gefragt, ob er mir nicht einen Rat wüsste. Aber der geht auch nicht mit einem Hund ins Bett. Er hat mir aber versprochen, sich zu erkundigen, ob es irgendwo auf dieser Welt einen Seelendoktor gibt, der das macht. Hoffentlich findet er ihn, bevor ich den Dackel vergiftet habe oder aus Liebe zu dieser Frau auf ewig impotent werde, oder auch nicht, weil ich mir wieder selber treu werde und nicht einer einzigen Frau auf immer und ewig treu bleibe.

Man muss sich das ja einmal so vorstellen. Man liegt da mit einer Frau im Bett, die man liebt, an der man wirklich alles liebt, die überall noch dazu genau so riecht und schmeckt, wie man immer geträumt hat, dass Frauen riechen und schmecken sollten, und man ist zärtlich zu ihr, küsst sie hinter dem Ohr, küsst ihren Nacken, ihre Schultern, vibriert selbst am ganzen Körper, beißt sie gierig und zart in das weiche Fleisch ihre einzigartigen, hoch aufgereckten Brüste. Manchmal vielleicht auch nicht so zart, je nach dem halt, Ihr versteht mich sicher. Man fühlt, wie eine Gänsehaut nach der anderen über ihre Schultern, Arme und Beine und sonst wohin läuft. Man spürt, wie alles in einem aufsteht und groß und größer wird, und da stößt man auf einmal unter der Decke mit seinen Füßen auf einen harten, rauen Körper, der da ziemlich stark transpiriert, verdammt warm ist und einem beim Ausstrecken im Weg ist, der vielleicht auch noch ganz leise knurrt, wenn man ein wenig antaucht und ihn aus dem Bett schubsen will, der einem plötzlich ganz groß im Kopf ist und einem alles was groß war, klein macht. Oh Mann, das muss man sich erst einmal vorstellen.

„Tobi, wo bist du?“ „Tobi, ......“ Aaaahhh, ich glaube, ich muss doch meinen Psychoanalytiker noch einmal anrufen. Mir ist da eben eine Geschichte eingefallen, die mir vor Jahren, vor vielen, vielen Jahren passiert ist. Ich habe mir damals als Taxifahrer ein wenig Geld dazu verdient. Später bin ich dann ja jahrelang fix gefahren, neben dem Studium, aber das war damals noch so in meinen Anfangszeiten, kurz nach dem Führerschein. Ich muss so um die zwanzig gewesen sein, total unerfahren im Leben, keine Ahnung vom Tuten und Blasen, eine echte spätpubertäre Null halt, die geglaubt hat, sie wüsste schon alles von dieser Welt. Jedenfalls, aus dieser Geschichte, habe ich mir dann gedacht, könnte vielleicht mein Seelenklempner doch noch ableiten, ohne jetzt einen anderen, der schon Erfahrung mit Hunden im Bett hat, zu Rate ziehen zu müssen, weshalb ich nicht kann, wenn ich mit einem Hund und einer tollen Frau im Bett liege.

Ich wurde damals eines Nachts zu einem bekannten Lokal bestellt. Dort stieg ein etwas älterer, aber gut erhaltener und situierter Herr aus der ländlichen Politikszene, der mich aber nicht kannte, zu mir in den Wagen. Ich schätzte den Typ sofort richtig ein. Ich wusste sofort, das wird jetzt eine längere Tour, und zwar eine Pufftour. Und doch hat er mich überrascht. Er meinte nämlich: „So Bua, jetzt bringst mi zur Hundemama!“ „Wohin?“ sagte ich total baff, ich dachte, ich hätte schlecht gehört. „Nau zur Hundemama! Wos bist denn du fia a Depp von an Taxler? Kennst di net amoi dahoam aus?!“

So wurde mein Wissensstand dahingehend entsprechend erweitert, dass es in dieser kleinen Stadt, in der ich seit ca. einem Jahr so an die 4 – 5 mal im Monat als Taxichauffeur jobte, so Richtung Einkaufszentren hinaus, eine Nutte gab, die es vor Kunden für Geld mit Hunden trieb. Und da der Mann, wie es schien, genügend Geld hatte, lud er mich gleich mit ein, dabei zuzuschauen. Wie er nämlich meinte, wäre ihm nicht gut dabei, einen so jungen Burschen wie mich in seiner Unwissenheit verkommen zu lassen. Schließlich sollte ein Taxler sein Gebiet kennen.

Wir fuhren also zu dieser Frau, die es da mit Hunden trieb. Der Mann zahlte für mich einen Tausender drauf. Spezialpreis fürs Taxigewerbe, schließlich würde sie ja ab jetzt an mir auch was verdienen. Wir sahen dann dabei zu, wie sie sich zuerst von einer schwarzweißen Schäfer-Colli-Mischung lecken und dann bearbeiten ließ. Letzteres hat ja nicht allzu lange gedauert, der Rüde war schnell fertig. Aber mir war jedenfalls nachher immens schlecht und meine Freundin hat mich am nächsten Tag gefragt, weshalb ich denn keine Lust hätte, sonst hatte ich eigentlich immer Lust. Na ja. Ich gab ihr halt zur Antwort, dass diesmal soviel los gewesen sei, ich so müde wäre, und so. Ich hatte auch noch die ganze Woche lang nicht allzu viel Lust und habe mich mit Ausreden frei gespielt. Die weiß heute noch nicht, wieso. Bin irgendwie aus meinem Traumland gefallen. Aber irgendwie habe ich das Ganze dann doch wieder vergessen, oder verdrängt. Nur seit damals sind mir eben Frauen, die ein allzu inniges Verhältnis zu ihren Hunden haben, nicht mehr ganz geheuer.

© Copyright bei Lothar Krist

 

Hallo buji,
und erstmal herzlich willkommen auf KG.de! :prost:

Zu Deiner Geschichte:
Eigentlich interessieren mich die Storys in diesem Genrebereich nicht so sehr, aber die ersten paar Zeilen Deiner Geschichte haben mich neugierig gemacht.

Meiner Meinung nach benutzt Du einige merkwürdige Formulierungen, wie beispielsweise:

mein Hintern, der mich schon manchmal juckt, meist nach dem Duschen, wenn er zu sauber ist und noch ohne Hautcreme,
Wie kann ein Hintern denn zu sauber sein?
knusprigen, geilen Arsch
Frauen freuen sich, wenn ihr Hintern als "knackig" bezeichnet wird, aber "knusprig"? Zu lang im Solarium gewesen...

Im Großen und Ganzen fand ich Deine Geschichte humoristisch und amüsant. Bis zu den letzten beiden Absätzen.
Die "Hundemama" ist mir einfach eine Nummer zu heftig und hat für mich den Flair der ganzen Geschichte zerstört. Auch wenn das was mit pervesen Sex zu tun hat, passt die Story für mich keineswegs in Romantik oder Erotik.

Von Deiner Art her zu schreiben, fand ich die Story ja gnaz gut - aber der Inhalt? :sconf:

Ugh

 

Ich stimme Bib zu mit der "Hundemama". Dies ist eine perverse Geschmacklosigkeit und hat hier nichts zu suchen.

Die Story ist durch die vielen Wiederholungen "Tobi, blablabla..." reichlich langatmig und -weilig. Irgendwann ist es genug mit den "Geschehnissen", die man beschreiben will, und man sollte dann stoppen, ehe der Leser gedanklich abschweift und überlegt, ob er überhaupt noch weiterlesen will. In der Kürze liegt bekanntlich die Würze, besonders bei dieser (anstrengenden) Art der Erzählweise.

Um der Langeweile vorzubeugen, hast Du dann wohl diese "Hundemama" eingefügt, die allerdings jeglichen Entertainmentwert dieser wohl anfangs lustig gemeinten Story im Keim ersticken läßt.

[ 17.04.2002, 08:02: Beitrag editiert von: Roswitha ]

 

also mich stört das mit der "hundemama" nicht.
es ist ja eigentlich nur die erklärung dafür, wieso er auf den tobi so stark überreagiert.
nach so einem erlebnis ist ja verständlich, dass er keine hunde im bett (besonders nicht bei einer frau mag).
es mag ja etwas pervers sein (vorstellen muss ich mir ja das nicht unbedingt) aber es passt irgendwie zu der geschichte.
vielleicht wäre sie aber bei humor oder sonstiges besser aufgehoben als bei romantik.
auf jeden fall habe ich mich beim lesen köstlich amüsiert!

lieben gruß
insomnia

 

Ich sehe das auch so, der Teil mit der Hundemama gehört einfach zu dieser Geschichte dazu.

Der Teil ist pervers und er ist abartig und abstoßend, aber er erklärt, wieso der Protagonist sich so gründlichst abgetörnt fühlt, wenn der Hund ins Bett kommt.

In den Horrorgeschichten hat auch keiner was dagegen, wenn abartige, eklige Dinge passieren, weshalb soll das in einer solchen Geschichte dann nicht erlaubt sein? Das muß mir ja nicht vom Thema her gefallen, dennoch gehört es in diese Geschichte.

Zum Rest der Geschichte vermag ich weiter nichts zu sagen. Ich habe alle von diesem Autoren hier veröffentlichten Geschichten durchgelesen und stelle fest, dass mir sein Stil und die Art der Darstellung nicht so zugänglich sind.
Ich würde daher mit meiner Kritik das objektive Moment, ohne es vielleicht zu ahnen, vermissen lassen, womit dann meine Kritik nicht fair wäre.
Es tut mir leid, aber ich habe meine Grenzen.

Liebe Grüße
lakita

 

Hallo Lakita!

Mit dem Horrorforum hast Du schon Recht, allerdings gibt es da zwischen den einzelnen Geschichten auch Unterschiede.

Aber in einer romantischen, erotischen Geschichte hat so etwas in meinen Augen nichts verloren. Wenn ich doch mal eine Story hier lese, will ich nicht beschrieben bekommen, wie es eine Frau von einem Hund besorgt bekommt. Dann gehört die Geschichte für mich in einen anderen Genrebereich.
Und die Hundephobie könnte man auch anders erklären, deshalb wäre sie aber trotzdem noch nicht erotisch.

Romantik, Erotik bedeutet für mich eben mehr, als nur die Beschreibung eines Geschlechtsaktes oder sowas in der Art. Genauso ist für mich eine pure Beschreibung von Metzeleien keine Horrorgeschichte.

Ugh

 

Oh yeah ...@ Bibl.
das unterschreib ich sofort. Ich hatte mich nur auf den Hauptkritikpunkt der Geschichte gestürzt. Selbstverständlich bin ich der Auffassung, dass diese Geschichte, ob nun mit oder ohne Hundemama, nichts in Romantik/Erotik zu suchen hat. Ich plädiere für "Sonstige".

Grüßle lakita

 

Lieber Bibliothekar! Liebe Roswitha! Liebe Insomnia! Liebe lakita!

Verzeiht bitte die späte Antwort, aber ich hatte viel zu tun in letzter Zeit und war die letzte Woche auch auf einem Seminar ohne Online-Zugriff. War aber eine echte Erholung.

1. Ich weiß nicht, vielleicht bin ich da ja eine Ausnahmeerscheinung, aber mein Hintern juckt mich manchmal nach ausgiebigem Baden oder nach der Sauna. Er beißt dann stellenweise so richtig, muss dauernd herum zwicken und gratzen. Das gibt sich immer erst, nachdem ich ihn eingecremt habe. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass das ein Mal anders gewesen wäre. Aber vielleicht habe ich aus diesem Grunde auch heute noch ein junges Hauterl. Von diesem Standpunkt aus betrachtet bin ich daher echt froh, dass er mich nach dem Waschen juckt, auch wenn ich da alleine sein sollte in der Welt.
Aber vielleicht findet sich da ja der eine oder die andere kg-anerIn, der/die es auch so geht und mir beistehen. Hört Ihr meinen zart verhahahaten Hilfeschrei????? Haaa?

2. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich den Ausdruck "knuspriges Arscherl" hier in OÖ. auch schon des Öfteren von anderen Personen gehört habe. Gebe aber ehrlich gesagt zu, dass ich darüber noch nicht nachgedacht habe. Aber wenn man es vom Standpunkt des "Anbeißens" aus besieht, könnte das "knusprige Arscherl" gerade noch hingehen, samt Gegrille vorher.
Auch hier: Hilfe!

3. Zu Eurem Problem mit dem falschen Forum: Ich habe beim Lesen im Romantik/Erotikforum fest gestellt, dass auch härtere Geschichten dort stehen, teilweise auch nicht ganz so "erotische", zumindest nicht im allgemein verstandenen Sinn. Für mich hat Alles in der Welt seine 2 Seiten, auch die Erotik, der Sex, die Pornografie, ja sogar die Gewalt. Ein Sexforum gibt es nicht. Die Geschichte ist nichts für Jugendliche unter 16, wie viele hier. In manch anderen Literatur-Webseiten wird das Erotikforum gekennzeichnet mit einer Alterswarnung. Im Zusammenhang damit, dass hier auch „härtere“ Stories zu finden sind, habe ich mir gedacht, es wird schon hierher passen.

Und nun 4. zum Großen Problem mit der „Hundemama“: Insomnia hat es erkannt, die 2 Geschichten gehören unbedingt zusammen. In beiden Stories geht es um „Erotik“ und zwar in dem Sinne, wie tödlich gewisse Dinge für sie sein können. Und ich habe ja die schlimmsten Sachen aus der 1. Geschichte heraus gehalten. Das Bett war voller brauner Flecken und Haare, mich ekelte schon beim Hineinsteigen, brrrhhh. Mir ist natürlich klar, dass einer Frau, die einen Hund hat und ihn vielleicht auch zu ihr ins Bett lässt, nicht sonderlich wohl ist bei dieser Geschichte. Wenn ich mich von einer Geschichte angesprochen fühle, ich aber zu meiner „Eigenheit“ stehe, vielleicht auch noch überzeugt bin, dass Jede/r „so leben sollte“, dann fühle ich mich natürlich auch schnell gelangweilt. Und wie man sieht, gefällt sie ja auch Einigen. Bei Vorlesungen ist gerade die immer ein Hit, auch wenn manche mit dem 2. Teil dann ein Problem haben, wie halt auch ihr. Aber beim Vorlesen kann man das dann in einer Diskussion aus der Welt schaffen, außerdem kommt es immer auch auf die gerade anwesenden Leute, die Stimmung an.

Wer auch die anderen Geschichten gelesen hat, die ich veröffentlicht habe, wird ja fest gestellt haben, dass ich überall ein kleines Satirchen ein baue, wenn die Geschichte nicht sowieso eine ist oder sogar ein Zynikum, so wie Joystick-Killerkids. Ich schreibe keine normalen, harmlosen Geschichten. Ich versuche so zu schreiben, wie das Leben ist, und meist ist es so und so. Charles Bukowski war immer mein Vorbild, natürlich versuche ich ihn nicht nachzuahmen, ich versuche nur seinen Realismus hinein zu packen, und das geschieht bei mir in Form von einer Art „Hammer“. Ich schreibe meist in einem prosaartigen Stil, versuche mich in schönem Deutsch auszudrücken, und dann kommt urplötzlich der Hammer, ich werde gewöhnlich, steige in die tiefste Schublade. Bestes Beispiel dafür ist eines meiner ewigen Lieblingsgedichte, ein Liebesgedicht, das die meisten Leute auch erst nach einer langatmigen Erklärung verstehen, dann lieben sie es aber meist.
Bei Interesse:
http://mitglied.lycos.de/LotharKrist4/leben/hVerzeih.htm

Und noch etwas zum Bruch in dieser Geschichte: Ich arbeite gern mit "Storybreaks", mit Stilbrüchen, Gedankensprüngen, "Filmrissen". Das hat mir schon bei Jim Morrison gut gefallen, bei seinen Gedichten muss man halt dran bleiben. Der Film "Dusk till down" von Quentin Tarantino ist wohl das beste Beispiel für so einen modernen Break. Als ich den Film zum ersten Mal sah, habe ich mir auch gedacht, was für ein scheiß Film. Aber dann ging er mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf, und meine jungen Freunde schwärmten davon. Also habe ich darüber nach gedacht und ihn mir noch ein Mal angesehen, und seither liebe ich ihn, weiß gar nicht, wie oft ich ihn schon gesehen habe. Und ich dachte mir damals auch, Mann, was bist du doch für ein Idiot? Schreibst genau so seit einer Ewigkeit und kennst dich nicht ein Mal selbst. Seit damals habe ich einen anderen Zugang zu mir selbst. Diese Erkenntnis damals hat mir viel gebracht.

Und was soll das mit dem Horrorforum? Die Geschichte ist das Leben! Was ist da pervers oder gar Horror daran? Ich habe in diesem Abschnitt nur eine Erklärung geliefert, ich habe den Akt ja nicht detailliert ausgeführt. Das wäre dann vielleicht pervers gewesen. Und "Horror" hat andere Dimensionen. Schaut Euch mal ein Palästinenserlager an.

Und das "Tobi, Tobi ..." gehört nun mal in die Geschichte, ist ja der Aufhänger. Ich weiß nicht, vielleicht hätte die Geschichte ja Einigen besser gefallen, wenn ich kein Problem mit dem Hund im Bett gehabt hätte. Manchmal habe ich echt dieses Gefühl.

Na ja, nichts für Ungut. Wer doch weiterhin Interesse hat an meinen Geschichten, ich veröffentliche jetzt das irrste Beispiel an Zerrissenheit und für Jim Morrisons Beeinflussung meines Stils: "Die Türen. Die Erste." Ist eine satanische Hochzeit, inspiriert von dieser Filmsequenz aus "The Doors" mit Val Kilmer. Der Inhalt ist geprägt vom Text der Songs und den Titeln des 1. Albums der Doors, nimmt teilweise auch Bezug auf diese Texte.
Auch in der Geschichte "Arsch oder die irre Geschichte vom Gatsch" ist ein Satirspielchen mitten in den Sex hinein gebaut, und zwar eine Anspielung auf die Lieblingsworte unserer Zeit von Heute, wie "Ausrotten, Terroristen ausrotten", Miniatombombe, Selbstmordattentäter, ja und das Wort "Krieg gegen irgendwas", wir fangen ja wohl nur mit dem gegen den Terror an. Das Wort "Krieg" ist wieder in. Aber mit einem harmlosen, geilen sexuellen Ausdruck haben wir ein Problem. Da kann ich nur sagen: Wir hier im Westen, wir haben wirklich Probleme.

Mal sehen, und liebe Grüße
Lothar

[ 26.04.2002, 22:21: Beitrag editiert von: buji ]

 

Hi Lothar!
Hab ich das jetzt richtig verstanden und Du hast das selbst erlebt? :sconf:
Wie man sieht, hast Du ein echt gutes Selbstvertrauen. Denn Du hast für jeden Kritikpunkt eine Erklärung parat, aber egal.

Allerdings kann ich dem letzten Absatz Deines Postings überhaupt nicht zustimmen. Ich denke nicht, dass die von Dir genannten Wörter die Lieblingswörter der heutigen Zeit sind. Es sind nur leider häufig gehörte Wörter, aber ich glaube kaum, dass da vielen einer dabei abgeht. Natürlich gibt´s auch die Kriegsfanatiker, aber die stellen in meinen Augen zumindestens in Deutschland die Minderheit dar.
Und selbst, wenn jemand für den Krieg gegen den Terror ist, was hat das mit dem Sinn für (ästethische) Erotik zu tun?
Ich weiss nicht, ob das gewollt oder unbeabsichtigt ist, aber ich höre da einen Vorwurf an uns heraus. Wenn das wirklich so ist, finde ich es ziemlich arm, dass Du uns aufgrund unserer Kritik so etwas vorwirst.

Ugh

 

Lieber Bibliothekar!

Ich habe alle meine Geschichten selbst erlebt, und ich denke, ich habe noch nie eine Geschichte geschrieben, die rein meiner Phantasie entstammt. Vielleicht habe ich manchmal Etwas dazu gedichtet, oder auch weg, aber Alles ist irgendwie wirklich geschehen. Das Leben bietet so viele Geschichten, da brauche ich gar nicht erst nach irgend etwas Unwirklichem suchen.

Das mit den "Lieblingswörtern" ist natürlich teilweise ironisch gemeint, teilweise auch nicht, denn wäre es anders, würde halb Europa dagegen auf der Straße stehen. Das Lichtermeer für den Frieden wäre unübersehbar. Aber wahrscheinlich ist unsere Wohlstandsverwahrlosung schon so weit fort geschritten, dass wir uns nicht Mal mehr ein billiges Kerzerl vom Aldi leisten wollen. Aus diesem Grund arbeite ich in vielen meiner Geschichten auch mit der direkten Anrede an den/die LeserIn (Ihr/Euch).

Ich war immer ein Fan des frühen deutschsprachigen Expressionismus, im Besonderen von Yvan Goll, Georg Heym, Gottfried Benn, Johannes R. Becher, usw, Albert Ehrenstein liebte ich, weil er es damals gewagt hat, wirklich Jeden/Jede anzugreifen, sogar den Kaiser. Er hat in seinen Schriften das ganze damalige alte System zerrissen, auch den alt und träge gewordenen Kunstbetrieb. Heute ist es ähnlich, zumindest sehe ich es so. Unsere Kunst Heute hat keine Kraft mehr, sie furzt nur noch herum, ist ständig auf der Suche nach Rechtfertigung. Unser ganzes Gedankengebäude bricht zusammen, Nichts stimmt mehr, egal welche gesellschaftliche Problematik man her nimmt, Erziehung, unser Umgang mit der Gewalt, der Vergangenheit (wir haben unseren Kindern nur die halben Wahrheiten erzählt), auf die Zukunft haben wir überhaupt vergessen, wir drücken uns davor, die Folgen unserer Handlungen auszudiskutieren, uuu

Ja, die Vorwürfe sind beabsichtigt, ich meine Jede/n, und am Meisten Jene, die zwar Niemandem selbst Böses tun, die aber zu Allem schweigen. Denn genau diese Masse der Schweigenden trägt letztendlich im Nachhinein gesehen immer die Hauptlast, wenn denn die Welt wieder ein Mal verbrennt. Auch im dt. Reich gab es damals diese Masse der "Gutmenschen".

Du schreibst: Natürlich gibt´s auch die Kriegsfanatiker, aber die stellen in meinen Augen zumindestens in Deutschland die Minderheit dar.
Damals war es nicht anders. Es reichen 7 - 10 Prozent, der große Rest hat dann Angst und schweigt und tut mit oder hält sich zumindest raus. Und die Wenigen, die es wagen, sich dagegen zu äußern, na ja, eh schon wissen .... Und wenn ich mich nicht täusche, sind wir gerade wieder ein Mal auf dem besten Weg dorthin. Dieses Mal sind es halt die ehemals so netten Amis. Wer auf seine eigene Umwelt so pfeift, Mann o Mann, wie wird der erst auf die Umwelt der Anderen pfeifen. Ich hoffe, ich irre mich, kann es aber nicht recht glauben.

Ich habe für mich jedenfalls vor 25 Jahren schon entschieden, dass ich mich dagegen stelle, dass ich versuchen werden, kommende Geschehnisse in meinen Texten vorweg zu nehmen und den Ablauf der Geschichte mit zu dokumentieren. Bis jetzt hat man mich immer ausgelacht, beschimpft, manchmal sogar bedroht. Aber jetzt werden immer mehr meiner Geschichten wahr, irgendwann wird man mich anders sehen. Und in diesem Sinne hast Du recht: Ja, ich habe ein echt gutes Selbstvertrauen, und der Ablauf der jüngsten Geschichte unserer Welt, insbesondere seit 1990 rum, macht mich von Tag zu Tag sicherer.
... und die trümmer eurer stolzen türmer
brökeln stetig langsam leise
modrigen steins auf stein
auf eine weise
das die geschändeten
letztendlich hoffen lässt

aus "die söhne kains" 1999, eine Anspielung auf das WTC. Bezüglich der fundamentalistischen Hasschulen habe ich schon 1986 geschrieben:
... und sie werden sich in "Eure" Flugzeuge setzen und sie werden in "Eure" Türme fliegen ... wenn wir Nichts dagegen tun und diese Kinder ein Mal erwachsen sind. Und wir haben nichts dagegen getan, außer gutmenschlich geblablat.

Wenn Du Dich in meinen div. Online-Büchern ein wenig umsiehst, wirst Du fest stellen, dass ich sogar schon den Zeitrahmen ziemlich fix abgesteckt habe. Man hat mir immer den Vorwurf gemacht, dass ich "Nostradamus" spiele. Dabei ist das Nichts als ein bisschen Hausverstand. Es hängt mit den techn. Möglichkeiten und dem Alter der heute herrschenden Generation zusammen.

Tut mir leid, lieber Bibliothekar, aber manchmal möchte ich aus meiner Haut fahren. Ich habe mir immer gewünscht, dass ich ein Maler oder Bildhauer wäre und kein Schreiberling, da könnte ich Alles der Interpretation des Betrachters überlassen, so aber steht Alles schwarz auf Weiß und unverrückbar da. Ich weiß, ich könnte auch Science-Fiktion machen, ohne politischen Hintergrund, ohne Kritik an der Gesellschaft, aber das kann ich nicht, weiß auch nicht wieso. Habe es ein paar Mal versucht.

Seit ich 20 war, war ich immer auf Konfrontationskurs mit unserem herrschenden System, unserer Weltsicht. Die Vergangenheit war mir als Autor immer mehr oder weniger wurscht, ich habe die Gefahr immer in der Zukunft gesehen. Was ein Mal war, das war. Wahrscheinlich war es schlimmer, als wir uns das Alle, die wir nicht dabei waren, vorstellen können. Ich habe den Holocaust immer als gegeben angenommen. Aber ich hatte immer große Angst vor einem Neuen. Und die Amerikaner basteln jetzt an einer Neuen Atombombe. Ich habe sie schon 1978 "KurZAStraBo" genannt, die Kurz-Zeit-Atom-Strahlenbombe.
http://mitglied.lycos.de/LotharKrist6/9l2kurz.htm

Niemand kann sich vorstellen, wie ich das Alles manchmal verwünsche, möchte mich selber oft am Liebsten "entsorgen". Sei mir nicht böse, ...

Liebe Grüße
Lothar

 

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