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Tierschutz

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09.09.2002
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Tierschutz

Als Tierschützer ist man dazu verpflichtet, Tieren in Not zu helfen, das unterschreibe ich natürlich gerne. Ich bin der geborene Tierschützer.
Gerade gestern lag doch auf der Autobahn, an der linken Seite der Leitplanke dieses Tier.
Ich konnte während der schnellen Fahrt nicht erkennen, was es war. Kaum fuhr ich in meinem Wagen daran vorbei, plagte mich das Gewissen: DU MUSST DEM TIER HELFEN! Dieser Eid, den ich geschworen hatte, ließ mich nicht mehr los und ich nahm die nächste Abfahrt, um hinterher an der nächsten Auffahrt wieder auf die Autobahn zu fahren und ich hatte Glück, das Tier lag noch immer vor der Leitplanke.
Natürlich versäumte ich meinen Termin beim Vorstellungsgespräch in der Firma, jedoch tat sich für mich nicht die Frage auf, was wohl wichtiger wäre.

Ich parkte auf dem Standstreifen, betätigte meine Warnblinkanlage und begab mich in Lebensgefahr, als ich an den rasenden Autos vorbei auf die Leitplanke zulief. Stellen Sie sich vor: Es war ein Dachs! Dieses arme Tier muss in der Nacht oder am frühen Morgen aus dem Wald direkt auf die Fahrbahn gelaufen sein. Welch eine Angst muss es ausgestanden haben!
Das Tier war kalt und eindeutig tot. Es war sogar gefroren, was bei dieser Kälte nicht verwunderlich ist.

Behutsam hob ich es auf meine Arme und balancierte vorbei an den Autofahrern, die mir den Stinkefinger entgegen hielten. Während ich es in meinen Kofferraum verstaute, wäre noch fast ein Auffahrunfall passiert, denn ein Raser erkannte die Warnblinkanlage erst reichlich spät, aber ich habe Glück gehabt, kam noch mit dem Schrecken davon.

Für mein Vorstellungsgespräch war es nun zu spät. Ich musste meinen Termin absagen. Es tat mir nicht leid. Der Firmenchef zeigte vollstes Verständnis. Er war sogar sehr freundlich und empfahl mir, das Tier doch möglichst schnell zu begraben, bevor es auftauen würde.

Nun liegt der Dachs unter der Eiche in meinem Vorgarten und ich bin mit der nächsten Rettungsaktion beschäftigt: Hilfsbereit stehe ich am Rande des Ententeichs und beobachte die Enten, wie sie über das Eis rutschen. Sie können nicht schnell genug an die Brotkrumen gelangen, die ich ihnen zuwerfe. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich eine ein Bein bricht.
Eine Schiene halte ich schon parat, wohlwissend, was in dem Fall zu tun ist.

Ich glaube, ich überlege mir das nochmal mit der Arbeitsstelle: Ich werde eine Umweltschutzzentrale einrichten und gleich mache ich mich auf dem Weg eine Anzeige aufzugeben: „FREIWILLIGE HELFER FÜR TIERSCHUTZ GESUCHT!“
Ist das nicht eine tolle Idee?

 

Hallo Jule,
Diese Geschichte wirkt auf mich zu sachlich.
Zum einen hältst Du Dich mit Nebensächlichkeiten auf, wie z.B. das Wendemanöver, damit die Protagonistin wieder zum Dachs zurück kommt. Zum anderen fehlen mir nähere Beschreibungen der Atmosphäre. Ich meine damit die Bilder erzeugenden Kleinigkeiten.
Z.B.: Die Autofahrer zeigen nicht einfach nur den Stinkefinger. Vereinzelt glaubt sie die Schimpfwörter von den Lippen der Raser ablesen zu können. Diese Mörder.
Sie streicht zärtlich über das kalte Fell des Tieres und schaut ihm liebevoll in das Auge.....das zweite fehlt buaa.
Vielleicht weißt Du was ich damit meine.
Noch einige Anmerkungen zur Formulierung:

------Kaum fuhr mein Wagen daran vorbei, plagte mich das Gewissen: DU MUSST DEM TIER HELFEN! Dieser Eid, den ich geschworen, ließ mich nicht mehr los

Das klingt auf mich, als würdest Du nicht mit im Wagen sitzen, oder der Wagen war allein unterwegs.
Dieser Eid, den ich geschworen hatte???
Ok, kann auch ein alter Sprachstil sein.

------ich hatte Glück, das Tier lag noch immer vor der Leitplanke.

Glück? Innerhalb von fünf Minuten läuft kein steifgefrohrenes Tier weg.

------Behutsam hob ich es auf meine Arme und balancierte vorbei an den Autofahrern, die mir den Stinkefinger entgegen hielten. Während ich es in meinen Kofferraum verstaute, wäre noch fast ein Auffahrunfall passiert, denn ein Raser erkannte die Warnblinkanlage erst reichlich spät, aber ich habe Glück gehabt, kam noch mit dem Schrecken davon

Zuviel "es". Ich meine, besser wäre, mal das Tier oder der Kadaver das arme Wesen u.s.w.

-------aber ich habe Glück gehabt
Ich weiß nicht genau, schreibt man da nicht "hatte"?

Bezüglich der Rechtschreibung will ich mich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, weil ich der Letzte bin, der da eine Kritik üben dürfte, aber ich glaube da sind welche drin.
Am Anfang, so mit Komma und Satztrennung?
Ich denke, mit etwas Überarbeitung kann da eine schöne Geschichte draus werden.
Evtl. könnte sie dann auch unter Satire gepostet werden.

Gruß Manfred

 

hallo Dreimeier,
ich denke, dass die Ironie in der Geschichte wohl zu verstehen ist.
Zuerst hilft die Tierschützerin liebevoll und unter Einsatz von Lebensgefahr dem Dachs, wenn er auch nichts mehr davon hat,
und beim zweiten Versuch läuft die Sache schon umgekehrt, sie bringt die Tiere in Gefahr, um ihnen dann hinterher großzügig zu helfen, sie spielt für die Tiere Gott. Sie müssten ihr huldigen.
Doch was tun sie? Sie gehen weiterhin nur ihrem Trieb nach: Der da heißt, ihren Hunger zu stillen.

 

klar hab ich die Ironie verstanden.
hauptsächlich beziehe ich mich auf den Stil.
Jeder liest eine Geschichte anders.
Deshalb ist eine einzige Kritik ja auch nicht allgemein gültig.
wir werden sehen, was die anderen schreiben.

 

Hallo Jule,

deine Hilfsbereitschaft ehrt dich, oder die des Prot. wirklich, ich meine es so.
Auch ich hätte, dass Vorstellungsgespräch sausen lassen und gehofft, dass mein möglicher Chef ein Herz hätte.
Auch die Ironie der Geschichte verstehe ich, den Übereifer.
Nur…der Geschichte mangelt es ein wenig an Würze. Es ist der Stil im Allgemeinen, der mein Herz nicht springen lässt. Allerdings, so denke ich, dass die Tatsache, dass du dem Dachs noch helfen wolltest wichtiger als Kritik und Geschichte ist.

In diesem Sinne

Liebe Grüsse Archetyp

 

Hallo Dreimeier und hallo Archetyp.
Es mag sein, dass sich diese Geschichte, so ironisch sie gemeint ist, etwas bissig anhört. Das hat Ironie so an sich. Ich kann also nicht gleichzeitig ironisch und liebevoll und gefühlvoll schreiben, so dass das Herz springt. Diese Geschichte versetzt der Liebe einen Tritt in den Hintern. Man fragt sich warum,
der Dachs hat ihr doch nichts getan. Warum hat sie sich so verändert?
Sie wird erkannt haben, lebende Tiere lassen sie allenfalls lachen, ob sie die Enten liebt? Kaum!

 

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