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Ticken

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26.01.2016
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Ticken

Die Uhr war stehen geblieben. Ihr Ticken war verstummt. Kurt musste keinen Blick auf das schlichte Ziffernblatt der Uhr werfen, um sich dieser Tatsache zu vergewissern. Vierzig Jahre lang hatte ihr Ticken seinen Arbeitsalltag begleitet, seinen Rhythmus diktiert und seine guten wie schlechten Zeiten in der Firma akustisch untermalt.

Bereits vor Stunden hatte das wiederhallende Klacken der Zeiger an Fahrt verloren. Nicht dass es jemandem aufgefallen wäre; aber Kurt, dem dieses Geräusch in Fleisch und Blut übergegangen war, hatte das Stocken des Rhythmus sofort bemerkt.

Nun war es still in seinem Büro. Die Klänge, die für die innerbetriebliche Lebendigkeit einer jeden Firma standen, drangen an sein Ohr: Das röchelnde Aufschäumen der Kaffeemaschine, das abgehakte Surren des Druckers und das Ferne läuten zahlreicher Telefone. Das Leben erhielt Einzug in sein kleines Büro.

Wie aus einer Trance erwachend, blickte Kurt auf das Foto neben seinem Bildschirm. Darauf war eine Frau zu sehen, die in den Vierzigern zu seien schien. Sie posierte mit einer monströsen Wasserpistole auf einer von Menschenmassen überfluteten Marktstraße. Während sie in bester Bond-Girl-Manier versuchte, Verruchtheit und Sexappeal in ihren Ausdruck zu legen, machte die Tatsache, dass sie von Kopf bis Fuß durchnässt war, ihre Bemühungen zunichte. In ihren Augen glitzerte die Erkenntnis um die Hoffnungslosigkeit dieser Bemühung, was ihrer Ausstrahlung eine kluge und humorvolle Note verlieh.

Vor zehn Jahren war Kurt mit Rose in Thailand gewesen, wo sie an dem traditionellen Neujahrsfest teilgenommen hatten. Aus den vor Jahrhunderten durchgeführten, rituellen Waschungen war eine fröhliche Wasserschlacht hervorgegangen. Von kindlichem Elan getrieben waren Rose und Kurt durch die Straßen geflitzt, hatten mit ihren Wasserpistolen auf alles und jeden geschossen und hinter Häuserecken Deckung gesucht. Sie waren glücklich gewesen und verliebt wie am ersten Tag.

Als Rose vor wenigen Monaten überraschend an einem Hirntumor starb, geriet Kurts Welt nicht ins Wanken. Es war eher als beraubte man ihn der Vollständigkeit seines Daseins. An ein Leben ohne Rose konnte und wollte er sich nicht erinnern. In Anbetracht der umgangssprachlichen Umschreibung des Lebenspartners als Bessere Hälfte verlor er selbige an diesem Tag.

In ihren letzten Stunden hatten sie ganz offen über den Tod gesprochen. Rose hatte sich mit einem Lächeln entschuldigt, dass sie ihre letzte Reise allein antreten würde und Kurt bedauerte, sie dabei nicht begleiten zu können. Sie befanden die Kosten eines Lebens als ungewöhnlich hoch für einen Ausflug, dessen Ziel ihnen nicht bekannt war. Angesichts der Wahrheit ihres flachsigen Wortwechsels schwiegen sie anschließend eine Weile.

Rose‘ lebensfrohe Art war in dem Foto auf seinem Schreibtisch festgehalten. So wie er sie in Erinnerung behalten wollte. So wie sie war. Daneben lagen zwei Flugtickets nach Puerto Montt. Kurt hatte den Vorschlag seiner Familie, eines der Tickets zu stornieren, kopfschüttelnd abgelehnt. Ihm war bewusst, dass das Reisen allein nicht dasselbe war, wie mit einem Partner. Das Teilen der Begeisterung über neu entdeckte Länder, Städte und Sehenswürdigkeiten war es, das den Reiz für ihn ausmachte. Sein reger Austausch mit Rose, hatte ihre Erkundungen stets in eine Begeisterung getränkt, die einem kindlichen Freudenschauer sehr nahe kam.

Chile war ihr nächster Reisewunsch gewesen und Kurt war entschlossen dazu, diese Reise anzutreten. Er hatte es Rose versprechen müssen, die ihn auch darum bat, die Reiselust nicht zu verlieren. Kurt wusste zwar nicht, wie er dieses Hobby mit einem vergleichbaren Elan fortwährend pflegen sollte, doch er würde alles daran setzen, jener Bitte nachzukommen.

Das zweite Ticket beruhigte ihn. Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals ein einzelnes Ticket in der Hand gehabt zu haben. Außerdem hoffte er, das Gefühl zu wahren, die Reise nicht allein anzutreten. Zu sagen, er trüge Rose stets in seinem Herzen, würde eher einer poetischen Übertreibung als dem tatsächlichen Empfinden Kurts nahekommen. Es war eher, als begleitete sie ihn im Geiste nach Chile. Er wusste genau um die Sehenswürdigkeiten die ihr gefallen, kulinarischen Besonderheiten, die ihr ein Stirnrunzeln auf die Stirn treiben und die kulturellen Besonderheiten, die ihr Interesse wecken würden. Es war, als sähe er die Welt nicht nur durch seine, sondern auch ihre Augen.

Kurt lächelte bei dem Gedanken. Er erhob sich, öffnete eine Schublade und entnahm zwei Batterien daraus. Dann ging er zu der verstummten Uhr und tauschte die leeren Stromsammler gegen die neuen. Augenblicklich ertönte das altvertraute Ticken.

Kurt setzte sich wieder und lauschte einige Sekunden dem rhythmischen Klacken der Zeiger. Sein erinnerndes Schwelgen wanderte in den Hintergrund und ihn überfiel die alltägliche Arbeitstrance, die ihn wie ein Schleier umfing. Die Frau auf dem Foto lächelte ihn an, wie sie es immer getan hatte.

 

Hallo Rutaretil

einen schön melanchonischen Text hast Du da geschrieben.

einzig die "die Dissonanz des Rhythmus" stört mich ganz gewaltig, da aus meiner Sicht ein Rhytmus keine Dissonanz haben kann: Dissonanz ist ein Begriff für gleichzeitig erklingende Töne und Rhythmus ist ein Begriff für die zeitliche Abfolge von Tönen - passt also nicht zusammen.

ansonsten: gern gelesen

leiben Gruß
pantoholli

 

Hallo pantholli,

hast du vollkommen Recht. Darüber hinaus hat die Stelle ohnehin den Lesefluss ein wenig gestört. Werde das mal anpassen. Danke für deinen Kommentar :)

 

Hallo Rutaretil,
leider kann ich mit Deiner Geschichte nichts anfangen. Das liegt in erster Linie daran, dass mir die Sprache zu distanziert, zu sehr nach Beamtendeutsch klingt. Formulierungen wie:"... innerbetriebliche Lebendigkeit einer jeden Firma ..." hören sich für mich wie aus einer Firmenbroschüre an.
"... die in den Vierzigern zu sein schien" nach Zeitungsartikel. Sehr unpersönlich.
Auch mit dem Aufbau und dem Plot kam ich nicht klar. Erst geht es um die Uhr , dann um die Frau. Vielleicht wolltest Du mit dem Verenden und Wiederbeleben der Uhr auch die tickende Uhr des Lebens symbolisieren, ich weiß es nicht, aber das ist mir hier zu getrennt voneinander, der Anfang scheint mit dem Rest der Geschichte nichts zu tun zu haben.
Wenn ich den Anfang lese, gehe ich davon aus, dass es um die Uhr geht, aber da kommt nichts mehr, außer, dass er die Batterie wechselt.
Schon den Anfang fand ich etwas mühsam, die ersten zwei Sätze sagen dasselbe, da kann einer weg. Dann sagst Du, es ist still in Kurts Büro, aber er hört die Kaffeemaschine, den Drucker und die Telefone.
Du sagst, Kurts Welt sei nicht ins Wanken geraten und erklärst auch, warum, aber irgendwie klingt es gleichgültig in meinen Ohren. Auch später kann ich mir kein Bild davon machen, was die beiden für ein Verhältnis hatten. Sie waren mal verliebt, dann hatten sie sich aneinander gewöhnt und zum Schluss kriegt die Uhr neue Batterien und das Leben geht weiter. Ich fühle mich da als Leserin zu sehr auf Distanz gehalten.
Tut mir leid, dass ich jetzt nur gemeckert hab, aber so habe ich es empfunden.
Noch ein paar Schnitzer:
" ...abgehakte ..." = abgehackte
" ...Ferne läuten..." = ferne Läuten
10 = sollte ausgeschrieben werden

Viele Grüße, Chai

 
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Hej Rutaretil,

ich stürze mich mal sofort in deine Szene.

Nun war es still in seinem Büro. Die Klänge, die für die innerbetriebliche Lebendigkeit einer jeden Firma standen, drangen an sein Ohr: Das röchelnde Aufschäumen der Kaffeemaschine, das abgehakte Surren des Druckers und das Ferne läuten zahlreicher Telefone. Das Leben erhielt Einzug in sein kleines Büro.

Das muss aber ein lauter Wecker gewesen sein, der, nun verstummt, endlich Aussengeräusche zulässt. ;)

Wie aus einer Trance erwachend, blickte Kurt auf das Foto neben seinem Bildschirm. Darauf war eine Frau zu sehen, die in den Vierzigern zu seien schien. Sie posierte mit einer monströsen Wasserpistole auf einer von Menschenmassen überfluteten Marktstraße. Während sie in bester Bond-Girl-Manier versuchte, Verruchtheit und Sexappeal in ihren Ausdruck zu legen, machte die Tatsache, dass sie von Kopf bis Fuß durchnässt war, ihre Bemühungen zunichte. In ihren Augen glitzerte die Erkenntnis um die Hoffnungslosigkeit dieser Bemühung, was ihrer Ausstrahlung eine kluge und humorvolle Note verlieh.

Dieses Bild vor Augen, die posierende Frau, nass, viel Umfeld, macht es doch wohl nahezu unmöglich den Ausdruck der Augen zu deuten. Ich bin irritiert.

Es war eher als beraubte man ihn der Vollständigkeit seines Daseins.

Aber genau kommt man doch ins Wanken :hmm:, was du im Satz davor verneinst.

In ihren letzten Stunden hatten sie ganz offen über den Tod gesprochen. Rose hatte sich mit einem Lächeln entschuldigt, dass sie ihre letzte Reise allein antreten würde und Kurt bedauerte, sie dabei nicht begleiten zu können. Sie befanden die Kosten eines Lebens als ungewöhnlich hoch für einen Ausflug, dessen Ziel ihnen nicht bekannt war. Angesichts der Wahrheit ihres flachisgen Wortwechsels schwiegen sie anschließend eine Weile.

Das klingt schon recht distanziert und abgeklärt. Aber schön wäre es, wenn man sich auf diese Weise verabschieden könnte.

Flachsigen

wir er dieses Hobby mit einem vergleichbaren Elan fortwährend pflegen sollte, doch er würde alles daran setzen, jener Bitte nachzukommen.

wie

Kurt setze sich wieder und lauschte einige Sekunden dem rhythmischen Klacken der Zeiger.

setzte

Ich kann mir schon vorstellen, dass es Menschen/Paare gibt, die diese distanzierte Art, diese förmliche Art zu kommunizieren durchaus pflegen. Dazu passt die scheinbar trostlose Bürotätigkeit seit vierzig Jahren ( du könntest alle Zahlen ausschreiben), diese abgeklärte Ruhe, die von deinem Protagonisten ausgeht.

Es ist eine traurige, aber schlüssige Szene eines Mannes, der aufgeräumt ist und kurz mal innehält, um seinen Gedanken nachzuhängen, um anschließend weiterzumachen.

Ein Leseeindruck und freundlicher Gruß, Kanji

 
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Hi Kanji,

vielen Dank für deinen umfangreichen Kommentar. Deine formalen Hinweise werde ich mir zu Herzen nehmen (habe die Geschichte ein wenig flüchtig einem Impuls folgend verfasst :D).

Interessant finde ich deine Interpretationen. Ich hatte zunächst mit dem Gedanken gespielt, die Figuren noch ein wenig feiner zu zeichnen. Bei dem was mir dort vorschwebte, wärst du an einigen Stellen zu anderen Schlüssen gelangt. Andererseits gefällt mir gerade die Tatsache, dass jeder die Geschichte aus seiner Sicht betrachten und interpretieren kann (was auch durch das Weglassen der feineren Figurenzeichnungen bewirkt wurde).

Danke nochmal!


Hi Chai,

ich muss dir gestehen, dass ich deinen Kommentar als sehr sehr sehr gehaltvoll erachte. Ich hätte beinahe losgelacht, angesichts deiner Worte, denen ich mich, umso häufiger ich die Geschichte lese, nur anschließen kann.

Ich habe die Geschichte sehr spontan geschrieben und ebenso spontan hier veröffentlicht (und das merkt man leider). Ich werde mir für zukünftige Veröffentlichungen etwas mehr Zeit nehmen :)

Danke für deinen Kommedntar.

 

Hallo Literatur rückwärts,
da bin ich aber froh, dass Du meine Kritik so gut aufgenommen hast. Man kommt sich ja immer blöd vor, wenn man nur Negatives schreibt. Zumindest geht es mir so. Bin gespannt auf die Überarbeitung.
Viele Grüße, Chai.

 

Hallo und herzlich willkommen hierorts,

liebe/r Rutaretil,

ein vieldeutiger Titel, denn das lautmalerische Verb ticken ist vom Tick bis zum speziellen Tic im Gesundheitswesen abgeleitet, also weitaus mehr, als dass es nur das Geräusch mancher analogen Uhr nachahmt, vom kleinen Tick, den wohl ein jeder hat, bis zu dem Tick, den einer/etwas besser oder schlechter sei als ein anderer/anderes. Und wie die Uhr die Lebenszeit symbolisiert, so Reisen das Leben. Da steckt also in den Andeutungen Deiner melancholischen Skizze mehr drin, als man auf Anhieb erkennen wird. Und selbst, wenn noch nicht alles gesagt wäre, werd ich mich auf die Sprache begrenzen. Denn da hältstu Dich eng an die Schulgrammatik - was an sich nix Falsches ist, aber eben auch eine Diktatur der Hilfsverben mit sich bringt, wie schon in den ersten zwo Sätzen

Die Uhr war stehen geblieben. Ihr Ticken war verstummt
die schon in der Zusammenfassung ein "sein" einsparen ließe, etwa der Art "Die Uhr war stehen geblieben, ihr Ticken verstummt" (was sich noch weiter verkürzen ließe bis hinab zum "die Uhr stand still" oder gar bis zur Ellipse "Die Uhr - verstummt").

Im Deutschen ist mehr möglich, als die Schulweisheit einen ahnen lässt.

Ähnliches hastu bereits hier mit "haben" versucht

Jahre lang hatte ihr Ticken seinen Arbeitsalltag begleitet, hatte seinen Rhythmus diktiert und seine guten wie schlechten Zeiten in der Firma akustisch untermalt.
und selbst der Wegfall des zwoten "haben" täte dem Satz keine Gewalt an, was ja schon das verschwiegene dritte beweist.

Trau Dich einfach selber, Dich von den Hilfsverben zu befreien!

Der nächste Satz steht nun nicht so sehr wegen seiner Struktur, sondern wegen einer Verwechselung hier, die einem schreibenden Menschen eigentlich nicht widerfahren darf. Wenn Du ihn liest nach meiner Einleitung dazu, sollte es Dir selbst auffallen

Bereits vor Stunden hatte das wiederhallende Klacken der Zeiger an Fahrt verloren.
"Wieder" i. S. von "zurück" wird da mit "wider" i. S. von "gegen" verwechselt. Ich geh mal von Flüchtigkeit aus ...

Und seien wir mal ehrlich, hier beim Infinitiv

Darauf war eine Frau zu sehen, die in den Vierzigern zu sei[...]n schien.
regiert das pure "sein".

Und, es ist schon angesprochen worden hierzu

Vor 10 Jahren war Kurt mit Rose in Thailand gewesen, ...
Zahlen bis zwölf werden üblicherweise ausgeschrieben (prinzipiell kann man jede Zahl ausschreiben, ist nicht verboten, wird aber ab "dreizehn" langatmig, weil ab da jede Zahl zusammengesetzt ist und die "12" im Dutzend (und, nicht erschrecken) im Schock ein älteres als das Dezimalsystem weiterlebt.

Hier freut mich, dass der Konjunktiv klappt - selbst wenn die Substantivierungen am Ende sehr nach Jargon der Eigentlichkeit kling(el)t:

Es war eher[,] als beraubte man ihn der Vollständigkeit seines Daseins.
wobei das Komma zu setzen ist, weil die vergleichende Konjunktion "als" einen vollständigen Satz einleitet.

Dafür ist hier das Komma entbehrlich

Sein reger Austausch mit Rose[...] hatte ihre Erkundungen stets in eine Begeisterung getränkt, die einem kindlichen Freudenschauer sehr nahe kam.

Und hier belegt eigentlich der zwote Relativsatz
Er wusste genau um die Sehenswürdigkeiten[,] die ihr gefallen, kulinarischen Besonderheiten, die ihr ein Stirnrunzeln auf die Stirn treiben und die kulturellen Besonderheiten, die ihr Interesse wecken würden.
dass das unterschlagene Komma beim ersten Flüchtigkeit ist. Dass Du eine Lotterie mit der Zeichensetzung treibst, bezweifel ich.

Also: KOnzentration vom ersten bis zum letzten Zeichen, Emanzipation von der Schulbank und den Substantivierungen, die "eigentlich" ein Merkmal von Verwaltung und Bürokratie sind.

Tschüss

Friedel

 

Hallo Rutaretil,

ich habe deine Geschichte gerne gelesen! :)

Mein Verstand fragt: Ja, ist das denn überhaupt eine Geschichte?
Mein Gefühl sagt: Aber du hast es doch gerne gelesen. Also, was soll die Frage?

Die Uhr war stehen geblieben. Ihr Ticken war verstummt. Kurt musste keinen Blick auf das schlichte Ziffernblatt der Uhr werfen, um sich dieser Tatsache zu vergewissern.

Brauchst du die zweite Uhr? Eigentlich ist doch klar, dass das Ziffernblatt zu der Uhr gehört, die im vorigen Satz erwähnt wird. (Habe ich schon erzählt, dass ich zur Zeit im Kürzungswahn bin?)

Nun war es still in seinem Büro. Die Klänge, die für die innerbetriebliche Lebendigkeit einer jeden Firma standen, drangen an sein Ohr: Das röchelnde Aufschäumen der Kaffeemaschine, das abgehakte Surren des Druckers und das Ferne läuten zahlreicher Telefone.

Die innerbetriebliche Lebendigkeit, na ja. Hat schon jemand vor mir angemerkt. Ist wie bei Loriot. Diese Heiterkeit, die von innen kommt ... Oder staubtrockenes Beamtendeutsch. Wie die Auslegeware. Argh.
Es ist übrigens ein Widerspruch: Es ist still, und Klänge dringen an sein Ohr.
Und dann würde ich die Groß/Kleinschreibung ändern, d.h. das ferne Läuten würde ich schreiben.

In Anbetracht der umgangssprachlichen Umschreibung des Lebenspartners als Bessere Hälfte verlor er selbige an diesem Tag.

Häh? Hier stolpere ich und frage mich, was du mir mit diesem Satz mitteilen möchtest. Klingt für mich ungelenk. Tötet die romantischen Gefühle ab.

Die Sätze und Bilder, die mir gut gefallen haben, liste ich jetzt nicht einzeln auf. Es waren einige dabei, also bin ich gespannt auf deine nächsten Texte! :thumbsup:

LG, Anne

 

Hallo Anne49,

danke für deine Anmerkungen :)

Ich will dabei nur auf einen Punkt eingehen: Die Widersprüchlichkeit ist gewollt. Das Verstummen der Uhr reißt ihn aus seiner Arbeitslethargie und lässt ihn die Geräusche von Außen nur nach und nach wahrnehmen. Die Stille bezieht sich dabei nur auf sein Büro/seine persönliche Arbeitssphäre und kann als Metapher für seine Einsamkeit gesehen werden, die ihm, herausgerissen aus seiner Lethargie, nun wieder bewusst wird.

Macht das Sinn? Ich hoffe es :D

Grüße

 

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