Was ist neu

Theatermord

Mitglied
Beitritt
14.12.2002
Beiträge
148

Theatermord

Theatermord


Meine Finger zitterten. Gleich war es soweit. Meine Aufregung war kaum auszuhalten. Meine Szene rückte näher und näher.
Gleich würde ich in die Rolle einer grauenhaften Direktorin schlüpfen müssen.
In der ausgebeulten Hose, die ich zwangsweise an hatte, fühlte ich mich geradezu lächerlich.
Die Zuschauer schienen das Stück entweder zu langweilig oder zu englisch zu finden. Sie verließen nach einander die Aula. Nur noch die Hälfte war anwesend. Vielleicht waren die ja alle eingeschlafen. Anna betrat zum dritten Mal die Bühne.
„Szene three, director office“ moderierte sie im perfektem englisch
Mein Szene war also dran.
Eiligen Schrittes betrat ich die Bühne. Aufwändig warf ich mein Lehrer-Halstuch um die Schulter.
Dann setzte ich mich auf den provisorischen Direktorstuhl mit Schreibtisch.
Kurz darauf kam Simon auf die Bühne. Wir ratterten nacheinander unseren Text ab. Ich versuchte angestrengt weder zu laut noch undeutlich zu sprechen. Ich war überrascht, dass er diese eine bestimmte Textstelle nicht vergessen hatte. Bei den Proben hat er die nie gebracht. Ich regte mich als Direktorin erst künstlich auf, dann war ich verzweifelt und am Ende scheinbar einsichtig.
Er beendete den Dialog mit „Thanks a million, mr Dean!“ Damit war der sprachliche Teil der Szene abgeschlossen.
Ich griff nach der Schere, die neben mir auf dem Tisch lag. Jetzt würde erst die wirklich spannende Szene des Theaterstücks kommen.
Ich stand abrupt auf und ging mit der Schere auf ihn zu. Er guckte mich scheinbar verdutzt an. Dann stach ich zu. Er fiel zu Boden.
Perfekter Mord!
Ich grinste. Das Publikum johlte. Immerhin war das grade die beste Szene aus dem ganzen Stück. Der Applaus wollte gar nicht mehr versiegen und Simon krümmte sich theatralisch auf dem Boden herum.
Als sogar noch die rote Farbe hervorfloss, war die Stimmung perfekt. Selbst ich musste beinahe lachen.


Nach ein paar Stunden saß ich auf einem ganz anderen Stuhl.
„Warum hast du das verdammt noch mal getan?“ fragte mich ständig eine korrekt angezogene Frau eindringlich. „Wieso hast du ihn umgebracht? Wolltest du das etwa? Oder war es ein Versehen?
Nun sag doch endlich mal was! Er war doch so ein lieber, zurückhaltender Junge.“
Ich schwieg.
„Er hat dir doch nichts getan“
„Doch“, knurrte ich.
„Er sagte MR Dean.“

 

:confused:
Wenn ich ehrlich bin, hat mich die Pointe nicht überzeugt... rein gar nicht. Das Handeln der Protagonistin erscheint mir äußerst unlogisch. Sinn der Geschichte, falls du einen Vermitteln wolltest, ging an mir vorbei. Sprachlich ganz in Ordnung.

 

Die Idee ist ja ganz nett, aber warum ein banaler Versprecher wie dieser ausreicht, um jemanden zu töten...
Oh mein Gott, ich wäre aus Gutem Grund nicht mehr am Leben.
Aber vielleicht haben andere Leute eine andere Meinung zu der Story...?
Grüße,
para

 

naja...
eigentlich ist die geschichte ja wahr.
E sagte wirklich mr Dean und noch fühle ich mich nicht so männlich. HAbe ihn natürlich nicht abgestochen, aber ich war kurz davor!
mfg
Fanny

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom