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The tales from Berlin-Schöneberg 2 (Überarbeitet)

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05.12.2012
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The tales from Berlin-Schöneberg 2 (Überarbeitet)

Im Park


Eines Tages im Spätsommer saß ich mit 3 Freunden auf einer Parkbank. Wir genehmigten uns ein Bierchen. Die Verniedlichungsform weißt meist darauf hin, dass der Erzähler schon einen im Turm hat.
Zum Glück saß neben uns einer von vielen Berliner Berufstrinkern, der einen Großteil des in der Luft hängenden Bierdunstes unbewusst auf sich nahm.
Ich glaube innerlich beschämt, ob unserer pubertär anmutenden Tätigkeit, dankten wir es ihm.
Wie aus dem nichts schoss aus dem Urindurchtränkten Gebüsch ein Kahlköpfiger Mann. Wir erschraken uns zu Tode. Aber vergaben ihm schnell, denn sein bizarres Erscheinungsbild gab uns Rätsel auf. Er trug eine Nickelbrille und ein peruanisch anmutendes Dreicksgewand. Seine übermäßig festgezurrten Trekkingsandalen gaben seinen Füßen eine dunkelrot-bläuliche Farbe. Kurzzeitig hatte ich Angst seine Füße könnten absterben. Kaum hatte ich dies grinsend meinen Freunden mitgeteilt, schritt er elfengleich an uns vorbei. Also hatte er noch Gefühl in seinen Füßen.

„ Noch jemand ne Kaltschorle? “ Lallte mein angetrunkener, na gut, betrunkener Freund uns zu. „Nee hamwa noch“

Er lief torkelnd zum nahegelegenen Späti. Ich rülpste etwas zu laut. Eine Mutter vom Kinderspielplatz guckte mich angewidert an. Errötet vor Scham drehte ich mein Gesicht weg und starrte ins Leere. Wahrscheinlich würde sie ihren Kindern einbläuen: „ Macht immer schön eure Hausaufgaben, sonst endet ihr wie der blonde Mann im Park!“
Super, schon 10 Jahre nach meinem Abi passiert mir sowas.
Ich hatte mir mindestens 30 Jahre gegeben, um als abschreckendes Beispiel zu dienen.

Der urbane Peruaner kam wieder wippenden Ganges an unserer Bank vorbei, blieb stehen und starrte regungslos nach oben. Vielleicht war er von unseren Bierdunst stehend K.O. gegangen? Dann sagte er: „ Ich suche nach einem guten Aufstieg. Manomanoman wo gehts hier bloß hoch?“.
Wir klärten ihn auf, dass es hier in der Nähe nichts gäbe, wo er hochklettern konnte. Er sagte, das sei auch ganz gut so, denn „ Meine Spikes sind in der Schweiz“. Hatte ich richtig gehört, „Spikes“? Warum sollten sie in der Schweiz sein? Mein vom Alkohol benebeltes Gehirn war eh nicht mehr im Stande, diese Informationen sinnvoll zu verarbeiten.

„ Der Bekloppte will die Kirche hoch!“ lallte es von der Bank nebenan. Den Berufstrinkern darf man Glauben schenken.
Diese Berufsbezeichnung ist ihrer Tätigkeit eigentlich nicht würdig genug. Vielmehr sind es lokale Schamanen die tagein, tagaus in der Natur sitzen und ihre Umwelt beobachten. In der jeweiligen Mundart ihres Umfeldes können sie sich perfekt ausdrücken und Weisheiten kundtun. Zumindest bis zum späten Mittag. Dann erlischt ihr Zauber und sie brauchen Schlaf.

Den Kirchturm also. Das würde ohne Spikes schwer werden, weil die sich ja in der Schweiz befanden. Mittlerweile folgten auch wir ihm, um einen Aufstieg zu finden.

Er blieb abrupt stehen. „ Ich muss gehen. Noch ein paar Glaswürmer aufhängen.“
Erneut hatte er mein Alkohirn schwer zum rattern gebracht. Was sind hängende Glaswürmer? Längliche Glühbirnen vielleicht? Ich blieb denkend stehen, wie eine griechische Götterfigur mit Bier in der Hand.
Handgeblasener Deckenschmuck? Richtige Würmer mit Glas ummantelt?
Fragen über Fragen. Er lies es offen und verschwand wieder im Uringebüsch.
Unser Freund kam schwer schnaufend vom Späti zurück.“ Ey ich muss ma wieder joggen gehen“
War mein Kumpel der so lange weg? Oder kam mir das nur so vor? Auf meine Frage antwortete er noch immer etwas undeutlich: „6 Minuten, ich hab noch mit dem Besitzer gequatscht.“

Es war mir auch egal, ich wollte wissen, was Glaswürmer sind.
Er sagte: “War das da Herr Gerno? Der , der früher Lehrer war und verrückt geworden ist? Den kenne ich, der läuft hier öfters rum.“

Gut das würde einiges erklären, aber wir mit unseren Suffschädeln hatten nicht das Gefühl, dass er verrückt war. Wir sind ihm sogar gefolgt! Das muss ein bizarres Bild abgegeben haben, wie wir 3 mit Herrn Gerno als Anführer um die Kirche gestiefelt sind.

Wir hätten auf den Schamanen hören sollen. Er wusste natürlich um Gerno und seinen Geisteszustand. Aber er war schon weg. Vermutlich tankte er Kraft.


Bitte um Kritik!!!

 

Lieber kriztofer,

ich habe mehr von deiner Geschichte erwartet.
Stellenweise hat sie ganz witzige Bemerkungen oder Ausdrücke ("Uringebüsch" find ich ganz lustig), aber grundsätzlich sehe ich kein wirkliches Thema in deiner Geschichte, keine Linie. Es kommt mir ein bisschen vor wie am Stammtisch, wo jeder erzählt, was er im Rausch schon mal erlebt hat. Zwar passt der Titel ganz gut dazu und vielleicht soll das Trinken auch deshalb die eigentliche Geschichte darstellen, aber ich finde nichts darin, was mich dazu veranlassen würde, die Geschichte noch einmal zu lesen.
Ich hoffe, du findest vielleicht noch andere Themen, denn etwas Lustiges schreiben kannst du bestimmt.

Liebe Grüße
Salai

 

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