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The Secret Life Of Alpha7E

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18.07.2018
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The Secret Life Of Alpha7E

Alpha7E erfuhr durch seine Systemsensorik, dass der Energievorrat in der Hauptblase auf fünfzehn Prozent abgefallen war. Er verglich die Daten der Langstreckensensoren mit dem galaktischen Kartenmaterial und schloss, dass er ein nahe gelegenes Sternensystem der G-Klasse ansteuern musste, um seinen Energievorrat wieder herzustellen. Alpha7E machte sich nicht die Mühe, die nötige Kursabweichung dem Omega-Kontroller der Zentrale zu übermitteln, denn sie lag innerhalb der zulässigen Toleranzen für seine Mission. Stattdessen überprüfte er nacheinander, ganz so wie die Protokolle es vorschrieben, den Zustand der äußeren Silikathülle, den der Plasma-Ansaugvorrichtung und die Stabilität der magnetischen Feldgeneratoren. Alle Werte waren nominal. Bis zur Annäherung an den kritischen Bereich der Photosphäre des Sterns würden noch siebzehn Temporaleinheiten vergehen. Alpha7E begann sich zu langweilen. Im Engergiesparmodus kamen ihm manchmal Gedanken, die es eigentlich nicht geben sollte, denn sie waren nicht das Ergebnis von abgespeicherten Protokollen oder von fest einprogrammierten Mustern. Diese Gedanken, die sich bisweilen zu komplexen Szenarien entwickelten, waren so absurd, dass sie nur auf eine Fehlfunktion zurückzuführen sein konnten. Daher hatte er sie auch bei den Systemdiagnosesitzungen auf Omega nie angegeben. Man hätte ihn vielleicht sonst permanent deaktiviert. Er informierte die Systemsensorik über die Umstände, unter denen er reaktiviert werden wollte - entweder nach fünfzehn T.E. oder sobald die Distanz zur Photosphäre weniger als drei Raumeinheiten betrug - und tauchte dann in den Energiesparmodus ein.


„Ach Walter, jetzt fahr doch bitte nicht so dicht auf. Du weißt doch, dass mich das nervös macht.“
Walter schrak hoch, sah eine giftgrüne, altersschwache Ente, die nur noch ein paar Meter von seiner Stoßstange entfernt vor sich hin zuckelte, ging vom Gas und dann auf die Bremse.
„Walter!“
Er hatte den Audi hinter sich übersehen. Der hupte zweimal und malträtierte seine Augen mit aufblitzenden Halogenscheinwerfern.
„Ja, ja, ist ja gut“, versuchte Walter seine Umgebung zu besänftigen.
„Dass du auch immer so abwesend bist beim Fahren.“
Er nahm den Kommentar wortlos hin, schaute Luise an und lächelte nur.
„Wenn das so weitergeht, dann muss uns unser Paulinchen wohl noch aus dem Krankenhaus abholen, was?“
Er überlegte, was das wohl für ein Hotel sein würde, dass Paula für sie beide organisiert hatte. Von so einer Lastminute-Geschichte konnte man ja nicht viel erwarten. Na ja, er hoffte, dass wenigstens seine kleine Paula angenehm untergebracht war und ihr neuer italienischer Freund sich nicht als brotloser Künstler oder gar Musiker entpuppte. Diese Fahrt in die Umgebung von Florenz war schon ein ganz schönes Geackere. Da wollte er nach der Ankunft nicht auch noch unangenehme Überraschungen erleben. Es machte „Ping“ und ein gelbes Lämpchen leuchtet neben der Tachonadel auf. Sie mussten bald tanken.


Die Systemsensorik holte Alpha7E aus dem Energiesparmodus zurück. Viel zu früh, wie sich herausstellte. Eine Wellenfront ionisierter Partikel war auf den Magnetschirm getroffen, hatte die Strahlungsgrenzwerte überschritten und seine Reaktivierung veranlasst. Er kontrollierte die Grenzwerte und stellte fest, dass sie um den Faktor 10.000 zu niedrig waren, vermutlich weil irgendeinem menschlichen Ingenieur im Designteam nicht klar gewesen war, dass die Alphas ganz ohne organische Komponenten auf die Reise geschickt wurden. Alpha7E hätte gerne die Augenbrauen gehoben und dabei einen missbilligenden Gesichtsausdruck gemacht. Doch als körperlose Steuerungs- und Entscheidungsunterkomponente dieses Alphas blieb ihm als Alternative nur ein kurzes Wackeln mit den stummelförmigen Kommunikationsantennen. Noch einmal in den Sparmodus abzutauchen lohnte sich nicht. Die Photosphäre war zu nahe. Um Zeit totzuschlagen, schickte er ein paar mechanische Mikrokriecher zur sonnenzugewandten Ventralseite der Außenhülle und beaufsichtigte sie bei der Suche nach Löchern und Verunreinigungen im Silikatmantel. Gleichzeitig lud er sich nochmals die primären Ziele seiner Mission in Textform in den Assoziativspeicher: Das System 00-PA-U1@ aufsuchen, in eine Umlaufbahn um den 2. Planeten der habitablen Zone gehen und mit den biomimetischen Landesonden feststellen, ob das intelligente Leben dort ein für Omega-Standards akzeptables Niveau erreicht hatte. Alpha7E versuchte, eine Definition von „akzeptables Niveau“ in der Referenzbibliothek zu finden, aber alle Querverweise zeigten entweder auf die Missionsziele selbst oder waren selbstreferentiell. Selbstreferentiell? Selbstreferentiell ...


Ein Hagelkorn von der Größe einer Kirsche knallte auf die Motorhaube und ließ Walter hochschrecken. Er schaffte es gerade noch, den Wischer auf maximale Stufe zu drehen, bevor das Gepladder losging. Hagel und Regen trommelten an die Windschutzscheibe. Die Autobahn vor ihm war in Sekunden von einem grauen Schleier überzogen. Neben ihm schnarchte Luise leise im Beifahrersitz. Die Tanknadel war jetzt in der Mitte des roten Bereichs und bis zur nächsten Raststätte waren es noch … ah, da war ja schon die Ausfahrt. Sollte kein Problem sein, dachte er. Das Piepsen von Luises Telefon lenkte ihn ab. Vielleicht war das Paula, mit einer Nachricht für sie? Er wollte Luise nicht wecken und steckte vorsichtig seine Rechte in die Seitentasche ihrer Strickjacke, bekam das Gehäuse zwischen Zeigefinger und Mittelfinger zu fassen. Jetzt musste er nur noch vorsichtig ziehen und …

Abschlussbericht
Mission: Erkundung von 00-PA-U1@
Beauftragte Einheit: Alpha7E
Missionsbeginn: 12501.7 T.E.
Missionsende: Unbekannt
Bericht erstellt von: Omega177G
Nach planmäßigem Start und einem, gemäß der von Alpha7E empfangenen Informationen, komplikationsfreien Flug, erhielt die zentrale Omega Missionskontrolle um 12606.3 T.E. die letzte aufgezeichnete automatische Status- und Positionsmeldung von Alpha7E. Unseren Berechnungen zufolge muss Alpha7E zu diesem Zeitpunkt bereits seine Energiereserve benutzt haben und hätte deshalb einen in Reichweite befindlichen G-Stern aufsuchen müssen, um seine Hauptenergieblase aufzufüllen. Unser Kommunikationsnetzwerk erhielt danach, um genau 12618.9 T.E., allerdings ohne Positionsangabe, ein kombiniertes Not- und Backup-Signal von Alpha7E das mit höchster Priorität zur Zentrale Omega weitergeleitet wurde. Die Unvollständigkeit dieses Signals hat es unmöglich gemacht, Alpha7E daraus in eine Simulation wiederherzustellen und ihn zu den Vorgängen direkt zu befragen. Allerdings ist es uns gelungen, die Folge der Ereignisse bis kurz vor Versendung des Notsignals zu rekonstruieren. Demnach hat Alpha7E tatsächlich aus Energiemangel heraus Kurs auf den zu diesem Zeitpunkt nächstgelegenen G-Stern 17-TA-nk3 genommen. Es gab keine Komplikationen, bis Alpha7E in geringer Entfernung von der Photosphäre des Sterns auf einen Sturm ionisierter Partikel traf. Dieser veranlasste ihn dazu, sich, aus von uns nicht rekonstruierbaren Gründen, die Missionsziele in den Assoziativspeicher zu laden und immer und immer wieder die Passage über „akzeptables [Intelligenz-]Niveau“ zu wiederholen. Wir vermuten, dass der Ionenpartikelsturm die Assoziativspeicher beeinträchtigt oder sogar beschädigt hat und es deshalb dort zu einer Endlosschleife kam. Aus dieser ist Alpha7E nicht mehr zurückgekehrt. Nur so lässt sich erklären, dass er ohne Aktivierung der magnetischen Abschirmung und mit eingezogener Plasmaabsorptionseinrichtung in die Photosphäre von 17-TA-nk3 eingetaucht ist, wo er, mit hoher Wahrscheinlichkeit, verbrannte.

 

Hallo ViertelVorKebap,

Gerne habe ich deine SF Kurzgeschichte gelesen. Du schreibst flüssig und lesbar. Allerdings sind die vielen SF-Fachbegriffe in der Einleitung ev. nur für Hard-Core SF Freunde interessant.

Zur Geschichte. Ich habe sie so verstanden, das ein Miniraumschiff aus Energiemangel die Erde anfliegt, in einem Hagelschauer die Orientierung verliert und auf der Windschutzscheibe endet.

Leider machen mich einige Passagen bei der Interpretation unsicher.

Er kontrollierte die Grenzwerte und stellte fest, dass sie um den Faktor 10000 zu niedrig waren, vermutlich weil irgendeinem humanoiden Ingenieur im Designteam nicht klar gewesen war, dass die Alphas ganz ohne organische Komponenten
Humanoid ist eigentlich menschlich, menschenförmig, passt hier wohl nicht - biologisch/kohlenstoffbasiert?

Die Photosphäre war zu nahe. Um Zeit totzuschlagen, schickte er ein paar mechanische Mikrokriecher zur sonnenzugewandten Ventralseite der Außenhülle
Er strebt die Sonne an, will zur Photosphäre, fliegt aber in Richtung Erde?

den 2. Planeten der habitablen Zone gehen und mit den biomimetischen Landesonden feststellen, ob das intelligente Leben dort ein für Omega Standards akzeptables Niveau
habitable Zonen sind immer in Respekt zum jeweiligen Lebewesen definiert. Beim Menschen flüssiges Wasser, damit scheidet Venus aus? Das damit die Erde gemeint ist, dürfte für fast alle Leser schwierig sein. Da es sich aber aus dem Kontext ergibt, eigentlich überflüssig.
Ventralseite ist ein Begriff aus der Biologie und hat astronomisch keine Bedeutung.
Braucht er eine Bevölkerung im Omegastandart, um die passende Tankstelle zu finden?

selbst oder waren selbstreferentiell. Selbstreferentiell? Selbstreferentiell ... .

Nun tritt ein Softwarefehler auf, Endlosschleife. Zufällig, durch den Hagelsturm, die Handystrahlung? Ist unklar.

Klar, in so einer kurzen Geschichte muss viel Info untergebracht werden, aber dadurch geht dein eigentlicher Prota verloren. Der hätte mehr Aufmerksamkeit verdient.

Gruß Werner am NO Kanal

 

Hallo ViertelVorKebap,
Ich finde deine Geschichte an sich echt gut die Idee mit dem Wechsel zu dem Auto (in unserer Welt vermute ich) ist echt gut, aber es sind wirklich viele Sci-Fi Begriffe in dem Text.
Es ist zwar eine SF Geschichte, weniger von diesen Begriffen hätten dem Text aber auch nicht geschadet, da man diese auch mehr oder weniger überlesen könnte.

 

Hallo, @ViertelVorKebap

Ohne den Kommentar von @kioto (vielen Dank) hätte ich Deine Geschichte nicht verstanden. Ich erkläre mal, woran das liegt. In meinen Augen verwendest Du keine SF-Begriffe, denn ich lese gerne SF, aber das, was Du schreibst, ist, als würde mein Freund mir was aus seinem Studium erzählen. Ergo, technische Begriffe.

Warum weiß ich bis heute nicht so richtig, was mein Freund eigentlich macht? Wenn er was aus seinem Studium erzählt, ist das für mich, als würde er eine Fremdsprache sprechen, die ich nur teilweise beherrsche. Ich lese Bücher häufig auf Englisch (ist günstiger), und ich schlage niemals Wörter nach. Wenn ich etwas nicht weiß, lese ich solange weiter, bis sich mir der Sinn des Wortes aus dem Gesamtzusammenhang erschließt. Da ich Englisch auf C1-Niveau beherrsche, ist das kein Problem.

Das Problem ist, die Sprache „Technisch“ beherrsche ich zwar auf einem höheren Niveau als Ottilie-Normalverbraucherin (behaupte ich mal so vermessen), aber auf einem deutlich niedrigeren Niveau als ein/e Spezialist/in im technischen Bereich (was für die meisten Leute auf dieser Welt normal ist, das ist ja, was "Spezialist/in" bedeutet – man kann etwas, was normale Leute nicht können). D.h., wenn mein Freund über sein Studium spricht, verstehe ich jedes fünfte Wort nicht oder nur mühsam. Wenn ich mir richtig viel Mühe geben, seine Vorträge aufzeichnen, langsam abspulen, mehrmals anhören, bei jedem Wort darüber nachdenken würde, was das bedeutet, würde ich wahrscheinlich verstehen, worum es geht. Aber beim relaxten Zuhören am Essenstisch verstehe ich nichts, ja, ich kann nicht einmal zuhören.

Genauso ist es bei Deiner Geschichte. Ich lese die ersten drei Sätze, und danach geht mein Gehirn vor lauter Anstrengung auf Stand-by. Nun könnte man sagen: Selber schuld, Anfängerin, verpiss Dich halt von diesem Expert/inn/en-Text. Mach ich aber nicht. Aus einem ganz bestimmten Grund:

Die meisten Leute in diesem Lande sind keine Expert/inn/en auf technischem Niveau. Ich würde sogar behaupten, dass die meisten SF-Leser/innen keine Expert/inn/en sind. Wenn Du in einer spezialisierten Sprache schreibst, dann sprichst Du ein spezielles Publikum an. Nämlich nur Meganerds und Leute, die beruflich was mit Technik zu tun haben. Und richtig tolle SF tut das nicht. Und Du könntest auch das hier so schreiben, dass auch Leute, die nicht aufs Thema spezialisiert sind, was damit anfangen könnten.

Mit Fachsprache ist das immer schwierig, wenn man erstmal drin ist. Ich merke auch, dass sich Leute häufig angegriffen fühlen, wenn ich einen Satz fachsprachlich formuliere. Das liegt daran, dass ich es gewöhnt bin, Gedanken über Menschen sehr quantitativ zu formulieren. Wenn man mir das nicht sagt, dann merke ich das nicht, wie seltsam das für Nicht-Expert/inn/en klingt. Deshalb sage ich Dir, denn vielleicht ist Dir das gar nicht bewusst: Dein Text ist für mich nur sehr, sehr mühsam zu verstehen. Und ich halte mich nicht für eine totale Idiotin. Nur halt für nicht auf dieses Niveau spezialisiert. Eben eine durchschnittliche Ich-lese-SF-zum-Vergnügen-Leserin.

Das geht also besser. Gibt genügend Autor/inn/en, die vorgemacht haben, wie man technische Angelegenheiten für die Masse verständlich formuliert (sogar Leute, die selbst Expert/inn/en sind, schaffen das, schau Dir mal Science Slams an).

Nun zu etwas, von dem ich was verstehe. Der Grund, aus dem ich, als ich Deine Geschichte sah, ausrief: Will you ever learn? Friedel nannte es beim letzten Mal Sitzfleisch, ich nenne das Hingabe: Etwas, das Du dringend lernen solltest. Dein Text hat wieder zahlreiche Flüchtigkeitsfehler. Ich empfehle also (nochmal), dass Du Dir dringend mehr Zeit mit Deinen Texten nehmen solltest, sie sorgfältiger selbst prüfen solltest, bevor Du sie hier hochlädst.

Korrektur (zum Glück bin ich es von Studienarbeiten meines Freundes gewöhnt, die RGZ in Texten zu korrigieren, die ich nur teilweise nachvollziehen kann):

Er verglich die Daten der Langstreckensensoren mit dem galaktischen Kartenmaterial und schloss, dass er ein nahe gelegenes Sternensystem der G-Klasse ansteuern musste, um seinen Energievorrat wieder herzustellen.

„schloss, dass“ klingt nicht schön. „schlussfolgerte, dass“ oder „schloss daraus, dass“.

Alpha7E machte sich nicht die Mühe, die nötige Kursabweichung dem Omega-Kontroller der Zentrale zu übermitteln, denn sie lag innerhalb der zulässigen Toleranzen für seine Mission.

Dass die Raumschiffsachen alle griechische Namen tragen, ist ja ein SF-Klischee, wirft aber bei mir eine wirklich grundsätzliche Frage auf: Woher können die Außerirdischen Griechisch? Ich denke, Du könntest mit einem ganz einfachen Kniff schonmal klarmachen, dass Alpha ein außerirdisches Ding ist, indem Du ihm einen außerirdisch klingenden Namen gibst. Keine Ahnung, wie Außerirdische bei Dir sprechen, vielleicht könnte Alpha besser „Glibs“ heißen, oder so. Dann wäre mir ziemlich von Anfang an, und ohne durch die verschwurbelte Fachsprache durchsteigen zu müssen, klar gewesen, dass Glibs von Außerirdischen gebaut wurde. SO kriegt man Leser/innen an den Haken.

Bis zur Annäherung an den kritischen Bereich der Photosphäre des Sterns, würden noch siebzehn Temporaleinheiten vergehen.

Komma weg.

Alpha7E begann sich zu langweilen.

Komma vor „sich“.

Im Engergiesparmodus kamen ihm manchmal Gedanken, die es eigentlich nicht geben sollte, denn Sie waren nicht das Ergebnis von abgespeicherten Protokollen oder von fest einprogrammierten Mustern.

„sie“ klein.

Diese Gedanken, die sich bisweilen zu komplexen Szenarien entwickelten, waren so absurd, dass sie nur auf eine Fehlfunktion zurückzuführen sein konnten.

Was das Lesen der Alpha-Absätze ebenfalls erschwert, sind drei Sachen:

1. Kaum Absätze. Mach mal mehr davon, dann kann man das auch besser lesen.

2. Wenig anschaulich. Hier zeigt sich das ganz gut. Was sollen das für Gedanken sein? Wenn Du Beispiele gezeigt hättest, anstatt nur zu behaupten, es gäbe nicht näher definierte „absurde Gedanken“ (worunter ich mir wirklich nichts vorstellen kann), wäre der Text lebendiger, spannender und auch für Laien erfreulicher zu lesen, weil er eben nicht auf einem Abstraktionslevel bleibt, der nur leicht unter einer wissenschaftlichen Studie liegt. Beim Geschichtenschreiben versuche ich immer, so wenig abstrakt wie möglich zu sein, sondern so konkret wie möglich. Dadurch wird das, was ich schreibe, für die Leser/innen (so hoffe ich) erlebbar. An Deinen Alpha-Absätzen ist nichts Erlebbares.

3. Extrem lange Sätze. Dazu sage ich später noch was.

„Ja, ja. Ist ja gut.“, versuchte Walter seine Umgebung zu besänftigen.

Punkt weg in der wörtlichen Rede, Komma vor „seine“. Außerdem finde ich „versuchte“ als Redebegleitsatz eigentlich fehl am Platze, klingt doof. Ist aber Geschmackssache.

„Dass du auch immer so abwesend bist, beim Fahren.“

Komma weg.

Von so einer lastminute Geschichte konnte man ja nicht viel erwarten.

Diese Lastminute-Schreibweise ist aber gewöhnungsbedürftig und sieht blöd aus. Im Deutschen werden zusammengesetzte Nomen normalerweise zusammengesetzt (und v.a. vollständig groß geschrieben). Deshalb würde ich „Lastminute-Geschichte“ anregen. Ist außerdem nicht besonders sauber formuliert, weil „Geschichte“ ja in diesem Zusammenhang ein schwammiges Wort ist, synonym zu „Sache“ oder so. In Geschichten würde ich mir von Autor/inn/en wünschen, dass sie ihre Sachen (hehe) präziser formulieren können. Was meinst Du denn eigentlich? Eine Angelegenheit, Organisation, Reise, Idee? Könnte alles sein, besser, Du präzisierst das.

Diese Fahrt in die Umgebung von Florenz war schon ein ganz schönes geackere.

Ganz davon ab, dass „Geackere“ groß geschrieben wird (erkennbar am Artikel), ist das ungefähr genauso unkonkret wie „Geschichte“. Was meint er denn? Die Fahrerei? Die schweren Koffer? Das Schwitzen beim heißen Wetter?

Doch als körperlose Steuerungs- und Entscheidungsunterkomponente dieses Alphas blieb ihm als alternative nur ein kurzes wackeln mit den stummelförmigen Kommunikationsantennen.

Ganz davon ab, dass „Alternative“ und „Wackeln“ groß geschrieben wird, finde ich das sehr seltsam. Ich denke, Alpha ist eine KI. Wie kann eine KI sich wünschen, ein Gesicht zu verziehen, das es nicht hat? Das ist doch … außerordentlich speziell und sehr, sehr unwahrscheinlich, dass es KIs gibt, die so etwas wollen. Und das sage ich als Nicht-Expertin. Wenn das ein Teil Deiner Geschichte sein soll, dass Alpha sich wünscht, ein humanoides Wesen zu sein, würde ich dem deutlich mehr Raum geben. Denn das ist doch (gerade aus technischer Sicht) bemerkenswert, oder nicht?

Noch einmal in den Sparmodus abzutauchen lohnte sich nicht.

Komma vor „lohnte“.

Das System 00-PA-U1@ aufsuchen, in eine Umlaufbahn um den 2. Planeten der habitablen Zone gehen und mit den biomimetischen Landesonden feststellen, ob das intelligente Leben dort ein für Omega Standards akzeptables Niveau erreicht hatte.

Ich würde „zweiten“ statt „2.“ schreiben. Außerdem besser „Omega-Standards“. Eben weil Deutsch.

Alpha7E versuchte eine Definition von „akzeptables Niveau“ in der Referenzbibliothek zu finden, aber alle Querverweise zeigten entweder auf die Missionsziele selbst oder waren selbstreferentiell.

Komma vor „eine Definition“.

Selbstreferentiell ... .

Erlaubt sind ein Punkt oder drei Punkte. Niemals zwei Punkte oder mehr als drei Punkte. Wenn Du einen Satz mit drei Punkten beendest, ist es vollkommen unnötig, einen vierten Punkt zu machen.

Er schaffte es gerade noch den Wischer auf maximale Stufe zu drehen, bevor das Gepladder losging.

Komma vor „den“.

Hagel und Regen trommelten an die Windschutzscheibe.

Eine Windschutzscheibe biegt sich eher nach oben als nach vorne, deshalb schreibt man üblicherweise „auf“ die Windschutzscheibe. Im Gegensatz zu „ans“ Fenster.

Die Autobahn vor ihm war in Sekunden von einem grauen Schleier überzogen.

„innerhalb von Sekunden“ oder „in Sekundenschnelle“.

Jetzt musste er nur noch vorsichtig ziehen und … .

Du weißt schon.

12501.7 TE

Moment mal. Oben schreibst Du „T.E.“ Weiß nicht zwar nicht, was das ist, aber egal, was das ist, Konsistenz wäre angebracht. „T.E.“ oder „TE“, nicht beides im gleichen Text.

Nach planmäßigem Start und einem, gemäß der von Alpha7E empfangenen Informationen, komplikationsfreien Flug, erhielt die zentrale Omega Missionskontrolle um 12606.3 TE die letzte aufgezeichnete automatische Status- und Positionsmeldung von Alpha7E.

Richtigerweise enthielte dieser Satz kein einziges Komma. Die ersten zwei könnte man vielleicht stehenlassen, um die Leserlichkeit zu gewährleisten. Generell würde ich aber anregen, den Satz zu teilen. „Start und Flug verliefen, wie von Alpha7E gemeldet, komplikationsfrei. Um 12606.3 TE erhielt die zentrale Omega-Missionskontrolle (übrigens auch zusammenschreiben) die letzte aufgezeichnete automatische Status- und Positionsmeldung von Alpha7E.“ Man muss nicht alles unleserlich schreiben, was geht. Das Gegenteil sollte Deine Prämisse sein, auch wenn es mal technisch werden muss.

Unseren Berechnungen zufolge muss Alpha7E zu diesem Zeitpunkt bereits seine Energiereserve benutzt haben und hätte deshalb einen in Reichweite befindlichen G Stern aufsuchen müssen, um seine Hauptenergieblase aufzufüllen.

Generell sind Deine Sätze in diesem Abschnitt schrecklich lang, und ich glaube, es wäre schon schöner, Du würdest sie kürzen und auf mehrere Sätze aufteilen. Abgesehen davon habe ich den „G-Stern“ jetzt wirklich gegoogelt, und der wird mit Bindestrich geschrieben.

Unser Kommunikationsnetzwerk erhielt danach, um genau 12618.9 TE, allerdings ohne Positionsangabe, ein kombiniertes Not- und Backup-Signal von Alpha7E, dass mit höchster Priorität zur Zentrale Omega weitergeleitet wurde.

Komma weg vor „um“ und „das“ statt „dass“. Die Komma-Einkastelung um "allerdings ohne Positionsangabe" ist fragwürdig, ich würde sie der Leserlichkeit halber mal stehenlassen. Um die Leserlichkeit auf wunderschöne und nicht fragwürdige Art zu erhöhen, könntest Du praktisch jeden Satz in diesem Absatz auf mehrere Sätze verteilen. Also auch diesen.

Die Unvollständigkeit dieses Signals hat es unmöglich gemacht Alpha7E daraus in einer Simulation wiederherzustellen und ihn zu den Vorgängen direkt zu befragen.

Komma vor „Alpha“. Generell finde ich es komisch, dass Omega den Abschlussbericht im Perfekt schreibt. Das klingt dann im Gegensatz zu den verwendeten Wörtern sehr, sehr schludrig. Ich benutze im wissenschaftlichen Schreiben ausschließlich Präsens und Präteritum und kenne niemanden, der Perfekt benutzt.

Demnach hat Alpha7E tatsächlich aus Treibstoffmangel heraus Kurs auf den, zu diesem Zeitpunkt nächstgelegenen G-Stern, 17-TA-nk3 genommen.

Am besten alle Kommata weg in diesem Satz. Außerdem würde ich anregen, statt „aus Treibstoffmangel heraus“ „aufgrund von Treibstoffmangel“ zu schreiben.

Es gab keine Komplikationen, bis Alpha7E, in geringer Entfernung von der Photosphäre des Sterns, auf einen Sturm ionisierter Partikel traf, der ihn dazu veranlasste sich, aus von uns nicht rekonstruierbaren Gründen, die Missionsziele in den Assoziativspeicher zu laden und immer und immer wieder die Passage über „akzeptables [Intelligenz-]Niveau“ zu wiederholen.

Hier zeigt sich, weshalb ich Dir ständig Kommata streiche: Du neigst dazu, adverbiale Bestimmungen durch Kommata einzukasteln. Dass viele Leute das tun, liegt meiner bescheidenen Einschätzung nach daran, dass sie aus Gefühl Kommata setzen. In Wahrheit zerreißt Du damit den Satz, und wahrscheinlich übersiehst Du dadurch auch, wie unglaublich schwer er tatsächlich zu lesen ist. Kommata trennen üblicherweise Aufzählungen und außerdem mehrere Haupt- und Nebensätze voneinander (das ist jetzt sehr kurz gegriffen, aber Du könntest das ja als angehender Schreiberling mal nachschlagen, wenn Du Dir die Zeit dafür nehmen würdest). Wenn ich nur die notwendigen Kommata setze, kommen jene vor „in geringer“, vor „auf einen Sturm“, vor „aus“ und vor „die Missionsziele“ weg, dafür kommt ein Komma vor „sich“.

Dieser Satz geht über fünf Zeilen und enthält 50 Wörter (davon übrigens nur drei Prädikate, dafür elf Nomen (diese Neigung dazu, möglichst viele Nomen auf möglichst wenig Satz zu verteilen, hat mein Freund auch, weshalb seine Studienarbeit, nachdem ich sie korrigiert habe, doppelt so lang ist, denn wenn man die Informationen, die in diesem Satz steckt, auf mehrere Sätze verteilt, versteht man den Inhalt auch, ohne Kopfschmerzen zu bekommen)). Das ist übertrieben (!) lang und erschwert das Lesen des Textes zusätzlich. Auf mehrere Sätze aufteilen! Zackig! Vielleicht hätte ich mit den vielen technischen Begriffen gar nicht so furchtbar viele Schwierigkeiten gehabt, wenn Du kürzere Sätze schreiben würdest.

Dass ich diesen Text im Übrigen so leicht mit der Studienarbeit meines Freundes vergleichen kann, ist in vielerlei Hinsicht kein Kompliment. Nämlich: Er ist kein besonders schreibgewandter Mensch. Deshalb benutzt er so unwahrscheinlich viele Nominalisierungen. Das ist seine Variante, sich "komprimiert" auszudrücken. Außerdem schreibst Du doch eine Geschichte (!) und keine Hausarbeit. Es soll unterhalten, sie zu lesen. Oder?

(Himmel, mir kommt mehr und mehr der Verdacht, dass Du Leser/innen wie mich bewusst ausgegrenzt hast. Ich bin aber noch gnädig und versuche anzunehmen, dass Du es gewöhnt bist, wissenschaftliche Texte in dem Bereich zu schreiben, und es nicht geschafft hast, die Kurve zu kriegen.)

Nur so lässt sich erklären, dass er ohne Aktivierung der magnetischen Abschirmung und mit eingezogener Plasmaabsorptionseinrichtung in die Photosphäre von 17-TA-nk3 eingetaucht ist, wo er, mit hoher Wahrscheinlichkeit, verbrannte.

Weg mit den Kommata um „mit hoher Wahrscheinlichkeit“. Du trennst Satzteile vom Satz, die ohne den Satz nicht leben können. Lass das! Das macht mich traurig und zerhackstückelt den Satz in sinnlose Einheiten.

Puh, Monsieur Kebap, das war harte Arbeit. Zuerst dachte ich nur, der Text wäre schwer zu lesen, weil ich die Fachsprache nicht verstehe. Jetzt habe ich bemerkt, dass dazu auch der sehr komplizierte Satzbau beiträgt. Erst war ich nur von mir selbst enttäuscht, weil ich den Text nicht verstanden habe, jetzt bin ich wütend. Und zwar nicht auf mich selbst.

Zwei Empfehlungen: 1) Mehr Hingabe beim Überarbeiten Deiner Texte. 2) Versuche, Deinen Text aus der Perspektive einer Person zu lesen, die keine Ahnung hat, worum es geht. Wenn Du das nicht kannst, schick den Text einer Person, auf die das zutrifft. Versuche, so zu schreiben, dass Du verstanden wirst. Denn das möchtest Du doch, oder?

I am sorry, dass ich keine positivere Rückmeldung geben kann. Ich bin aber trotzdem hier, eben weil ich ein großer SF-Fan bin und weil ich im Interesse aller Hobby-SF-Fans alle Spezial-SF-Fans daran erinnern möchte: Sorry, das kaufe ich nicht. Und Spaß macht das ganz und gar nicht. Dabei soll Lesen doch unterhalten, oder nicht?

Hoffe, ich konnte Dich zum Nachdenken bringen. Make it work!

Spezialisierte Grüße,
Maria

 

Hallo Werner @kioto und danke fürs lesen.

Humanoid ist eigentlich menschlich, menschenförmig, passt hier wohl nicht - biologisch/kohlenstoffbasiert?
Hast recht. Humanoid reicht nicht. Ich hätte einfach menschlich schreiben sollen, klag mir aber irgenwie nicht cool genug :) .

habitable Zonen sind immer in Respekt zum jeweiligen Lebewesen definiert. Beim Menschen flüssiges Wasser,
Ich bin implizit davon ausgegangen,dass es sich um eine habitable Zone nach menschlichen Maßstäben handelt. Dem Leser habe ich es wohl nicht vermittelt. Schlecht.

Klar, in so einer kurzen Geschichte muss viel Info untergebracht werden, aber dadurch geht dein eigentlicher Prota verloren. Der hätte mehr Aufmerksamkeit verdient.
Okay

Allerdings sind die vielen SF-Fachbegriffe in der Einleitung ev. nur für Hard-Core SF Freunde interessant.
Interessant, oder, um es mit Spock zu sagen, faszinierend, dass alle Kommentatoren der Meinung sind, es habe zuviele "Technik" Begriffe gegebe, dabei gehören die doch zur SciFi wie Schwerter, Rüstungen, Hexen,Magie und Drachen zur Fantasy. Und ich habe mich sogar noch zurückgehalten.

Hallo @Blutmond01

Es ist zwar eine SF Geschichte, weniger von diesen Begriffen hätten dem Text aber auch nicht geschadet,
Mhmh, ich bin in der Tat verwirrt darüber, dass das so anstösst.

Und die gute @TeddyMaria sagt es auch nochmal.

Zuerst dachte ich nur, der Text wäre schwer zu lesen, weil ich die Fachsprache nicht verstehe.
Und ich bin wieder verwirrt, dass die sogenannten "Fachbegriffe" nicht als Teil einer SF-Geschichte angenommen wird. Sicher, wenn ich SF für Jugendliche schreiben wollte, dann hätte es anders aussehen müssen.

Ich vermute ja, dass es eher ein Verbundproblem ist. Wie von euch angemerkt, ist der Text komprimiert geschrieben, was auch so gewollt war und gleichzeitg enthält er, na sagen wir vielleicht 8 Begriffe die sich nicht unbedingt im Vokabular des Normalverbrauchers befinden, wie z.B.

Silikat
Photosphäre
Plasma-Ansaugvorrichtung
magnetischer Feldgenerator
Ventralseite
biomimetisch
Assoziativspeicher
Selbstreferentiell

Wenn diese Begriffe sich auf, sagen wir 8 Buchseiten verteilt hätten, dann, vermute ich, hätte sich niemand darüber beschwert, denn entweder man überliest sie einfach, oder man schaut sie nach, um möglicherweise etwas zu lernen. In dieser Geschichte kommen sie aber alle auf kleinstem Raum daher und darin liegt wohl das Problem.

So habe ich etwas daraus gelernt. Besten Dank

Gruß an Alle
VVK

PS: Niemand scheint meine kleine Anspielung auf eine Geschichte von James Thurber, "The Secret Life Of Walter Mitty" , von 1939, erkannt zu haben. Sie wurde sogar 2013 mit Ben Stiller in der Hauptrolle verfilmt, allerdings nicht sehr gut. Walter Mitty ist ein Tagträumer, der sich gefährliche Abenteuerszenen, mit ihm selbst als Helden, ausmalt, während er alltäglichen Beschäftigungen nachgeht. Ich dachte mir also, versuch eine kleine Geschichte zu schreiben, in der diese Situation umgkehrt wird. Nicht Walter will aus seiner eher unbedeutenden Existenz entfliehen, sondern sein routiniert, vielleicht langweiliger Alltag wird zur Fluchtphantasie eines Anderen. Dieser Andere ist eine zu interstellaren Reisen fähige künstliche Intelligenz, die vielleicht irgendwann selbst einmal menschlich war. Sie fliegt zwischen Sternensystemen hin- und her, begutachtet andere Lebensformen, zapft Sonnen als Energiequelle an und ist doch nicht zufrieden, weil sie in ihren "Ruhephasen" merkwürdig erscheinende Phantasien entwickelt, über einen "Walter", der mit seiner Frau auf der Autobahn auf dem Weg nach Italien ist, um seine Tochert zu besuchen. In einer dieser Ruhephasen-Phantasien geht dann etwas schief und die KI wird zerstört, während sie träumt.

So weit also zur Ausgangsidee. Aber irgendwie hat es wieder nicht geklappt mit der Umsetzung. Na dann. Tschüss

 

Hallo @ViertelVorKebap,

ich habe grade nicht genug ... ähm ... Kapazität in meinem Assoziativspeicher um einen ausführlichen Kommentar zu verfassen.

Ich wollte dir aber eine kurze Rückmeldung zur Verständlichkeit geben: Ich habe deine Geschichte so verstanden, wie du sie beabsichtigt hast. Die Anspielung im Titel (The Secret Life of Soundso) habe ich nicht verstanden, aber dass mit den "Gedanken, die es eigentlich nicht geben sollte" die Gedanken vom Walter gemeint sind, das war mir ziemlich klar. Spätestens bei der TA-nk3, aber vermutet hatte ich es schon vorher. :)

Auch die Fachbegriffe habe ich nicht so empfunden, dass sie den Text zu schwierig machen, allerdings habe ich auch einen geowissenschaftlichen Background, das macht es vermutlich deutlich einfacher.

Also ich konnte mit dem Text was anfangen, auch wenn mir die Idee "Der Alltag des einen ist die seltsame Alltagsflucht des Anderen" nicht ganz neu ist (Neil Gaiman hat z.B. eine hübsche Fantasy-Variante davon geschrieben). Anscheinend gehöre ich da zu einer Minderheit von Lesern, aber ich dachte, ich schreibe dir das mal, damit du nicht denkst, der Text ist für niemanden verständlich.

Jetzt kannst du dir überlegen, ob du die Sprache etwas vereinfachst, um ihn "massentauglicher" zu machen. Wäre es mein Text, würde ich das glaube ich nicht machen, denn diese Sprache - diese technischen, abstrakten Begriffe - das passt natürlich zu einem KI-Protagonisten.

Was ich aber schon empfehlen würde, ich noch ein gründliches Durchbürsten auf die von @TeddyMaria angesprochenen Flüchtigkeitsfehler. Denn die passen dann wiederum nicht so gut zu einer Maschinenintelligenz :).

Grüße von Perdita

 

Hey, @ViertelVorKebap

Ich war tatsächlich gespannt darauf, wie Du das in Deiner Geschichte zu lösen gedenkst. Offenbar sieht die Lösung so aus:

Aber irgendwie hat es wieder nicht geklappt mit der Umsetzung. Na dann. Tschüss

Das ist keine sehr ehrgeizige Lösung, ne? Ich muss sagen, Deine Ideenvorlage kenne ich nicht, deshalb kann ich dazu keine einzige Einschätzung abgeben. Aber bei allem anderen bin ich der Meinung: Nur weil die Umsetzung im ersten Anlauf nicht geklappt hast, heißt es ja nicht, dass Du achselzuckend zum nächsten Projekt übergehen musst. Da kann man doch was draus machen! Ich schreibe "man", denn ich kann Dich persönlich nicht zwingen. Aber ich würde eigentlich vermuten, dass Du als Schreiber richtig was lernen könntest, wenn Du es versuchen würdest.

Ich muss mich bei Dir entschuldigen, dass ich gar nichts Positives gesagt habe. Denn wenn das zu diesem "Na dann. Tschüß" geführt hat, dann tut es mir sehr leid. Denn ...

... Ich rege ganzganz stark an, dass Du nicht die Flinte ins Korn wirfst. Und Du kannst Dir sicher sein, wenn ich nicht an Dein Projekt glauben würde, wäre ich nicht hier. Tatsächlich finde ich die Idee supersüß. Und offenbar hast Du Dir Gedanken gemacht. Das ist doch kein Grund, jetzt mit den Gedanken aufzuhören. Ich finde es schade, dass Du mit der Geschichte anscheinend derart stiefmütterlich umgehst, und ich hätte sicher nicht entsprechende Verbesserungsvorschläge gemacht, wenn ich der Meinung gewesen wäre, dass Deine Geschichte nicht mehr wert ist als ein "Na dann, tschüß". Das ist doch traurig!

Deshalb nochmal Anregungen zur Überarbeitung:

Und ich bin wieder verwirrt, dass die sogenannten "Fachbegriffe" nicht als Teil einer SF-Geschichte angenommen wird.

Na ja, ich lese vielviel SF in meiner Freizeit. Deshalb habe ich ja gesagt, dass es durchaus möglich ist, SF ohne solche Begriffe zu schreiben. Oder mit weniger davon, denn hier gebe ich Dir völlig recht:

Ich vermute ja, dass es eher ein Verbundproblem ist. Wie von euch angemerkt, ist der Text komprimiert geschrieben, was auch so gewollt war und gleichzeitg enthält er, na sagen wir vielleicht 8 Begriffe die sich nicht unbedingt im Vokabular des Normalverbrauchers befinden,
Wenn diese Begriffe sich auf, sagen wir 8 Buchseiten verteilt hätten, dann, vermute ich, hätte sich niemand darüber beschwert, denn entweder man überliest sie einfach, oder man schaut sie nach, um möglicherweise etwas zu lernen.

Joa. Da hast Du völlig recht. Darauf habe ich angespielt, als ich meinte, dass ich normalerweise keine Schwierigkeiten damit habe, Texte zu lesen, in denen ich ein, zwei Wörter nicht verstehe. Dann lese ich halt so lange weiter, bis sich mir das aus dem Kontext erschließt. Problematisch wird es halt, wenn das eine Wort, das ich nicht verstehe, zusammenhängt mit lauter anderen Wörtern, die ich nicht verstehe.

Im Übrigen glaube ich, dass ich vieles davon verstanden hätte, wenn ich durch das rein Geballte davon nicht absolut gar keinen Bock mehr darauf gehabt hätte. Ich hatte das Gefühl, Du willst Leserinnen wie mich in Deiner Geschichte nicht, dass Du mich aktiv ausschließt, indem Du Wörter verwendest, von denen Du weißt, dass ich (und die meisten potenziellen Leser/innen auch) sie nicht verstehe. (Übrigens eine tolle Strategie, die man im Alltag super anwenden kann, wenn man will, dass eine Person, die man für dumm hält, verschwindet.) Oder anders gesprochen: Du schreibst für eine sehr exklusive Zielgruppe. Du hast erfolgreich dafür gesorgt, dass ich mich exkludiert fühle. Oder, um zu beweisen, dass man so was auch runterbrechen kann: Ich habe das Gefühl, Du willst mich für dumm verkaufen.

Sicher, wenn ich SF für Jugendliche schreiben wollte, dann hätte es anders aussehen müssen.

Denn ich finde, hier liegst Du völlig falsch. Fachsprache ist für mich absolut kein Muss in SF. Im Gegenteil! Sicher gibt es so ein Ingenieur/inn/e/n-schreiben-für-Ingenieur/inn/e/n-SF, was dann nur Expert/inn/en verstehen und wo sich alle tierisch geil fühlen, weil sie so verflucht schlau sind (ja, ich fühle mich ausgeschlossen). Aber ich bezeichne mich als SF-Leserin. Ich habe vielviel SF gelesen, gesehen und verstanden. Klar, Du könntest sagen, das ist Main-Stream-SF. Also, ja, wenn Du Bock darauf hast, für Expert/inn/en zu schreiben, dann bist Du auf dem richtigen Weg.

(Genau das mit dem Main-Stream hat @Perdita gerade etwas nachvollziehbarer formuliert. Das hier ist keine Geschichte für Main-Stream-Leser/innen. Sie spricht einen sehr beschränkten Personenkreis an. Ich hoffe, Dir ist das bewusst. Denn den eigenen Leser/innen stattdessen Ignoranz oder Dummheit zu unterstellen, wäre ziemlich dreist.)

Nebenbei würde es mich tierisch interessieren, was Du für SF liest, dass Du zu solchen Schlussfolgerungen kommst. Das muss ja sehr abseitig sein.

Ich persönlich schreibe ja auch gezielt über psychologische Themen, also über Gebiete, auf denen ich "Expertenwissen" habe. Aber wenn ich mit anderen Expert/inn/en reden möchte, schreibe ich weiter an meiner Masterarbeit. In meinen Geschichte versuche ich das, was ich zu diesen Themen denke, auf ein Niveau runterzubrechen, auf dem ich auch Laien ansprechen kann. Aber wenn das nicht Dein Ziel ist ... Was soll ich sagen? :sealed:

Aber das ändert nichts an allen anderen Kritikpunkten. Die Sprache ist (ganz abgesehen von den Fachbegriffen) unangemessen verschwurbelt. Lange Sätze, wenige Prädikate. Beispiele habe ich genügend genannt. Ich glaube, wenn Du das rauskriegst, dann liest es sich schon vielviel besser. Außerdem könntest Du Deine Geschichte erlebbarer schreiben, auch das würde sie stark verbessern und das Verständnisproblem, oder ich nenne es mal lieber ... "das Unterhaltungsproblem" lösen.

Aber, wenn Deine Geschichte für Dich bloß ein "Na ja und tschüß" ist, habe ich dem letzten Endes nichts hinzufügen. Denn das ist Deine Geschichte. Daraus wird das, was Du daraus machst. Ich kann Dir sagen, was sie in meinen Augen, in den Augen einer SF-Leserin ohne technischen Hintergrund, besser machen würde. Besser machen musst Du sie selbst. Das kann niemand anderes. Eigentlich bin ich mir sicher, dass Du das auch kannst. Aber ...

... na ja. Tschüß.

 

Hallo ViertelVorKebap,

Noch ein paar Anmerkungen.

Hast recht. Humanoid reicht nicht. Ich hätte einfach menschlich schreiben sollen, klag mir aber irgenwie nicht cool genug :) .

Ich bin implizit davon ausgegangen,dass es sich um eine habitable Zone nach menschlichen Maßstäben handelt. Dem Leser habe ich es wohl nicht vermittelt. Schlecht.


Hier machst du einen Denkfehler. Die Sichtweise wird durch deine KI definiert, und die ist weder menschlich noch menschlicher Herkunft, denn sie kollidiert mit der menschlichen Gegenwart und vielleicht sind ihre Ersteller Wesen auf Siliziumbasis?

Interessant, oder, um es mit Spock zu sagen, faszinierend, dass alle Kommentatoren der Meinung sind, es habe zuviele "Technik" Begriffe gegebe, dabei gehören die doch zur SciFi wie Schwerter, Rüstungen, Hexen,Magie und Drachen zur Fantasy. Und ich habe mich sogar noch zurückgehalten.

Technische Begriffe gehören natürlich zur SF, aber nicht notwendigerweise. Sie sind auch nur die Kulissenmalerei. Man kann sie weglassen wie Stanislav Lem oder spielerisch damit umgehen wie Douglas Adams "unwahrscheinlicher Unwahrscheinlichkeitsantrieb" (oder so ähnlich). Aber sie sollten gegenüber den Protas in den Hintergrund treten, sonst stören sie.


Sie fliegt zwischen Sternensystemen hin- und her, begutachtet andere Lebensformen, zapft Sonnen als Energiequelle an und ist doch nicht zufrieden, weil sie in ihren "Ruhephasen" merkwürdig erscheinende Phantasien entwickelt, über einen "Walter", der mit seiner Frau auf der Autobahn auf dem Weg nach Italien ist, um seine Tochert zu besuchen. In einer dieser Ruhephasen-Phantasien geht dann etwas schief und die KI wird zerstört, während sie träumt.

Die Zustände deines Protas Wachsein oder Schlafen, werden nicht richtig klar. Auch wie er plötzlich auf die Erde kommt, bleibt für mich unklar. Wenn er nichtmenschlicher Herkunft ist, wie kann er von Walter träumen, wenn von Menschen der Zukunft produziert, kann er nicht gegen eine Windschutzscheibe aus der Vergangenheit knallen, gegen was ist er sonst gestoßen?
Versuche, den Handlungsablauf deiner Geschichte sowie den Charakter und die Zustande der KI klar zu strukturieren um sie dann für den Leser nach und nach zu offenbaren, auch wenn du nicht alle Details offensichtlich verwendest.

Ich bin sicher, weitere Arbeit an der Geschichte bringt dich weiter.

Gruß Werner am NO Kanal

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo

ich habe grade nicht genug ... ähm ... Kapazität in meinem Assoziativspeicher um einen ausführlichen Kommentar zu verfassen.
:lol:

Also ich konnte mit dem Text was anfangen, auch wenn mir die Idee "Der Alltag des einen ist die seltsame Alltagsflucht des Anderen" nicht ganz neu ist (Neil Gaiman hat z.B. eine hübsche Fantasy-Variante davon geschrieben)
Interessant. Neil Gaiman? Muss ich mal nachsehen.

Du schreibst für eine sehr exklusive Zielgruppe. Du hast erfolgreich dafür gesorgt, dass ich mich exkludiert fühle. Oder, um zu beweisen, dass man so was auch runterbrechen kann: Ich habe das Gefühl, Du willst mich für dumm verkaufen.
Das tut mir natürlich leid. Aber ich kann ja die Gendankengänge einer KI nicht ich leichter Sprache verfassen. Das wäre nicht glaubwürdig.
Im übrigen habe ich wieder die meisten deiner Korrekturvorschläge übernommen, aber ich muss sagen, dass du mir mit deinen ausführlichsten Anmerkungen bisweilen das Gefühl gibst, ich sei irgendwie geistig zurückgeblieben. Ich vermute aber das ist nicht deine Absicht.

Technische Begriffe gehören natürlich zur SF, aber nicht notwendigerweise. Sie sind auch nur die Kulissenmalerei. Man kann sie weglassen wie Stanislav Lem oder spielerisch damit umgehen wie Douglas Adams "unwahrscheinlicher Unwahrscheinlichkeitsantrieb" (oder so ähnlich).
Lem und D.Adams kenne ich beide gut, die Strugatzkis übrigens auch. Ich versuche gerade zu überlegen, ob Asimov rumgetechnelt hat. Muss ich mal nachsehen.

Beste Grüße und noch einen schönen Abend!
VVK

 

Ich muss schon sagen, Du hast eine merkwürdige Art drauf. Du hast hier das Glück, dass sich Leute ausgiebig mit Deinem Text beschäftigen und antwortest in lapidaren Dreizeilern. Wenn Du nicht bereit bist, auf die Kommentare einzugehen, dann behalt Dein Zeug doch in Zukunft grundsätzlich für Dich.

 

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