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The Legend Of Roland
THE LEGEND OF ROLAND
Die Kamera schwenkt vom Himmel zur Erde. Überall liegen Leichen. Tote Ritter, zerschlagene Helme, abgebrochene Speere, Schwerter und zerfetzte Schilder. Die einzigen Lebewesen, die sich noch einigermaßen bewegen, sind Pferde, die bei dem Versuch aufzustehen, qualvoll verenden. Soweit man sieht bietet es einem nur das Bild von Zerstörung. Ein paar Bäume brennen. Rauchsäulen steigen dem Himmel empor.
In mitten dieses riesigen roten Schlachtfeldes steht wankend ein junger, schwerverwundeter Recke.
Während der Erzählung sieht man immer die Szenen der Geschichten die gerade erzählt werden!
Erzähler: „Hier liegen sie alle. Alle meine getreuen Gefolgsleute. Sie sind alle tot. Gestorben in einem Krieg der als gewonnen galt. Sie sind alle tot,.....und auch ich werde bald sterben. Ich, der Neffe des Kaisers. Ich war nicht immer der Neffe des Kaisers, denn meine Geschichte ist reichlich ungewöhnlich für einen Ritter. Mein Vater war ein einfacher Ritter, der sich in die Schwester des Kaisers verliebte. Der Kaiser verbot ihre Liebe, denn er wollte seine Schwester nur einem reichen König zur Frau geben, um so das Reich zu vergrößern. Doch die Liebe zwischen meinem Vater und meiner Mutter war größer als das Verbot und so flüchteten sie gemeinsam an die Grenzen des Reiches, wo sie der Kaiser nie finden würde. Da sie nicht viel Geld besaßen, musste mein Vater als einfacher Holzfäller arbeiten. Jahre vergingen und meine Familie lebte arm und bescheiden, aber dennoch glücklich. Eines Tages ging das Gerücht herum, dass der Kaiser persönlich kommen wolle, um die Straße zu besichtigen an der gerade so emsig gebaut worden war. Durch die Sorge wiedererkannt zu werden, war mein Vater bei der Arbeit unaufmerksam und wurde von einem Baum erschlagen. Er wurde auf Holzfällerart bestattet und außer mir und meiner Mutter kam niemand um das Grab zu besuchen. Als die Trauerzeit vorüber war, packte meine Mutter alles was wir besaßen ein und machte sich mit mir auf den Weg um die Stadt zu erreichen und den Kaiser gegenüberzutreten. Wir gingen also in das riesige Schloss und wurden vom Wächter auch sogleich angehalten, aber meine Mutter hat ihn so herrisch angehaucht sodass er uns gleich passieren ließ. In einer kleinen Kammer kleidete sie sich und mich schnell mit den kostbaren Gewändern, die sie aufgehoben hatte und wollte in den großen Saal gehen um den Kaiser vor die Augen zu treten. Plötzlich fiel sie aber um. Ich fragte was los sei und sie sagte dass es ihr gleich besser gehen werde, sie habe nur heute noch nichts gegessen. Ich schielte in den großen Saal hinüber, wo die ganzen edlen Herrn speisten und dachte mir, dass die mir sicher ein Stück abgeben werden da sie doch so viel hatten. So lief ich hinüber und wollte ein Stück Fleisch vom Tisch nehmen, aber mein Blick fiel auf den Kaiser, der in seiner ganzen Pracht da saß und gerade vom Mundschank einen frischen Wein eingeschenkt bekam.“
Graf Ganelon “Was fällt dir ein hier hereinzukommen?“
Roland schreckt auf. Er weiß nicht recht was er sagen soll. „Meine Mutter hat großen Hunger. Ihr Gesicht ist ganz weiß geworden, darum wollte ich ihr was zu Essen holen.“
Graf Ganelon „Wer bist du überhaupt?“ er mustert Roland hochnäsig von oben bis unten „Gehört deine Mutter zu den armen Leuten die vor dem Tor stehen?“
„Nein!“, antwortet Roland zornig, „ Meine Mutter sagt, sie müsste eigentlich gleich neben dem Kaiser sitzen!“
Im Saal wird es ganz ruhig. Der Kaiser blickt zu Roland „ Bring mir den Jungen!“ Roland fühlt sich vorgeschoben. Der Kaiser spricht nicht, er blickt ihn nur gerade ins Gesicht und fragt endlich „Wie heißt du?“
„Ich heiße Roland, Herr Kaiser“
„Woher weißt du dass ich der Kaiser bin?“
„Meine Mutter hat es mir gesagt, aber ich habe es schon vorher gewusst!“
„Wer ist deine Mutter?“
„Meine Mutter ist deine Schwester, Herr Kaiser“
Der Kaiser fährt auf und sieht in Richtung Tür wo jetzt seine Schwester stand. Sie trägt ein grünes Samtkleid und einen goldenen Stirnreif mit einem großen Karfunkel. Sie sieht genauso aus wie früher.
„Berchta!“
„Du siehst ich bin es wirklich, Kaiser Karl“, sagte Berchta und greift nach Rolands Hand. „aber ich bin nicht meinetwegen zurückgekommen, sondern nur um meines Sohnes willen. Es ist sein gutes Recht, am Hofe des Frankenkaisers zu leben, da er der Enkel unseres Vaters ist. Man sagt dir ach du seiest gerecht – nun, so beweise es!“
Karls Blick gleitet an Berchta runter zu Rolands Gesicht „ Wahrhaftig, ich hätte es wissen müssen,“ er stockt. Sein Gesicht wird finster und bedrohlich „ Wo ist Herr Milon?“
„Mein Gemahl ist tot! Und wenn zwischen dir und mir Frieden herrschen soll, so sprich nie wieder von ihm – du nicht! Denn hättest du Milon nicht geächtet, so wäre dies nicht geschehen! Und nun erlaube mir zu gehen! Ich will die Königin bitten, uns unsere Gemächer anzuweisen!“ Berchta dreht sich um und verlässt den verdutzten Kaiser, der mit offenem Mund noch eine Weile dasteht, dann schüttelt er den Kopf und beginnt zu lächeln. Während Berchta den Saal verlässt erheben sich alle anwesenden Ritter und neigen vor ihr den Kopf.
Man sieht Roland wie er im Zeitraffer altert, und zu einem jungen Mann wird.
„Von da an begann für mich eine großartige Zeit. Freilich gab es da noch immer den Grafen Ganelon, der 1.Berater des Kaisers, aber auch wenn er mich noch so hasste konnte er gegen mich nicht ankommen, denn der Kaiser hatte mich bereits in sein Herz eingeschlossen. Ich war für ihn wie ein Sohn, und er war für mich wie ein Vater. Er gab mir alles was mein Herz verlangte. Ich bekam gute und sehr weise Lehrer. Die berühmtesten Recken im Land lehrten mich das Schwert zu führen, einen Bogen zu spannen und einen Speer zu werfen. Und bald war ich größer und stärker als sie und mich packte die Abenteuerlust. Ich bestand mehrere Abenteuer und bezwang unter anderem auch einen Riesen der mit einer eisernen Keule viele
unschuldige Bauern und Jäger erschlug. Eines Tages aber kamen Boten mit schlechten Nachrichten, die sobald mein größtes Abenteuer werden sollten.“
Zwei Boten betreten den Saal und begeben sich sogleich zum Kaiser der auf einem riesigen Marmorthron sitzt. Neben dem Kaiser sitzen Roland und der Graf Ganelon und alle anderen Würdeträger des Landes, an einem halbkreisförmigen Tisch wie es zu dieser Zeit üblich war.
1.Bote: „Herr, wir bringen eine üble Botschaft. Der Graf Gehart von Viane hat wieder eine deiner Burgen überfallen. Es heißt er habe geschworen er werde dir keine Ruhe lassen bis er das Herzogtum Burgund zum Lehen erhalte, wie du es ihm einst versprochen hast, und ihm dann doch verweigert hast.“
Der Kaiser nickt zornig. „Ja, ich habe ihm das Herzogtum versprochen und dennoch musste ich es einem andern treuen Lehensmann übergeben. Er weiß das ich keine andere Wahl hatte und dennoch akzeptiert er meine Entscheidung nicht. Nun so soll Krieg zwischen uns herrschen. Lasst alle wehrfähigen Männer zu den Waffen greifen um den Grafen zurückzudrängen. Ich will mich mit diesem Krieg nicht allzu lange herumschlagen, denn die Sazaren bedrohen wieder das Frankenreich.“
„Mit diesen Worten begann der Krieg zwischen meinem Oheim und dem Grafen Gehart. Es war mehr eine Belagerung als ein Krieg denn der Graf hat mit Schrecken vernommen dass der Kaiser sogleich mit seinem ganzen Heer aufgebrochen war, und hat sich in seine Festung zurückgezogen, die als uneinnehmbar galt. Der Krieg währte 4 Wochen, an denen nur ehr selten gekämpft worden ist, denn der Feind machte keine Anstalten herauszukommen, und die Franken holten sich nur blutige Köpfe wenn sie die Burg stürmen wollten. Beendet wurde dieser Krieg unblutig, aber seltsam.“
Roland reitet an einem Abend müde an der Festungsmauer entlang. „Geh fort oder ich treffe dich mit meinem Ger,“ sagt plötzlich eine helle, schöne, weibliche Stimme. Hastig blickt Roland die Mauer hinauf und sieht ein wunderschöne Frau, die zornig und entschlossen einen Wurfspeer in der Hand hält. Verzaubert vergisst er vollkommen dass sie ihm gerade befohlen hatte zu gehen. „Wer bist du denn,“ fragt er zu seiner eigenen Verwunderung. „Ich sollte mit dir nicht reden da du unser Feind bist, aber du magst es meinetwegen wissen: Ich bin Alda, der Graf Gehart von Viane ist mein Oheim.“ „Und wer bist du, dass du Alda so schamlos mit offenen Mund anstarrst?“ sagt Plötzlich eine andere männliche Stimme. Ein wenig verwirrt und überrascht schaut Roland zu den jungen Mann hinauf der jetzt neben Alda getreten war. „Ich bin Roland der Neffe des Kaisers,“ hört er sich verblüfft sagen.
„Das trifft sich gut, denn mich gelüstet es schon länger mit dir zu kämpfen.“
„Du sollst deinen Kampf haben. Nur kämpfe ich nicht gerne mit unbekannten!“
„Meine Name ist Oliver, ich bin der Bruder von Alda!“
„Nun gut so treffen wir uns morgen bei Sonnenaufgang auf der kleinen Insel im Fluss zum Zweikampf!“
„Ich werde dort sein.“
Roland wendet sein Pferd und reitet traurig und zornig zum Lager zurück!“
„Oh das hab ich ja wieder gut gemacht! Wenn ich morgen zum Duell nicht erscheine wird mich Alda für feig halten, das darf nicht geschehen. Wenn ich ihren Bruder aber morgen besiege und töte wird Alda mir zürnen und nie ein Wort mit mir sprechen! Und sollte ich morgen verlieren so bin ich tot, und kann Alda erst recht nicht mehr sehen!“
Am nächsten fährt Roland missmutig mit einem kleinen Boot gewaffnet zu der kleinen Insel, auf der der Ritter Oliver schon wartet. Sie begrüßen einander höflich und legen die Rüstung an. Als sie sich mit gezogenem Schwert gegenüberstehen entbrennt ein Kampf den noch kein Menschenauge jemals gesehen hat. Man könnte nicht sagen welcher der flinken jungen Recken der Stärkere und Bessere ist. Irgendwann holt Roland dann mit dem Schwert zu so einem gewaltigen Schlag aus, dass Olivers Schwert beim abblocken zerbricht. Zerknirscht steht Oliver seinem Gegner, der ihn sogleich töten wird gegenüber. Roland aber sagt gleichmütig „Rudere zur Burg hinüber und lass dir ein gutes Schwert geben, dann wollen wir unser Duell fortsetzen.“
„Ich danke dir,“ antwortet Oliver überrascht. Und macht sich sogleich auf den Weg. Nach einer Weile kommt er mit einem neuen Schwert zurück. Sie stellen sich wieder gegenüber und plötzlich sagt Roland “Ich begreife es nicht...“ Oliver nickt ernsthaft „Ja...warum sollten sich zwei christliche Ritter bekämpfen ohne dass der eine dem Anderen etwas zu Leide getan hat. Viel klüger wäre es Frieden zwischen deinem und meinem Oheim zu stiften!“ Roland legt sein Schwert lächelnd auf die Seite und hält Oliver seine Hand hin, der gleich darauf auch sein Schwert weglegt und einschlägt.
Oben an der Mauer steht Alda und dankt mit Freudetränen in den Augen den Herrn, denn sie wusste nicht wem sie den Sieg hätte wünschen sollen.“
„So begann unsere Freundschaft, eine echte ehrliche Freundschaft die ewig halten wird. Bis zum bitteren Ende!“
Ein paar Tage darauf geht der Kaiser mit ein paar seiner Knecht auf die Jagd. Das Schicksal will es, dass zufällig auch Oliver mit einigen Knechten gerade auf der Jagd ist. Als Olivers Knechte den Kaiser sehen stürmen sie ihn an ohne dass Oliver noch ein Wort sagen kann. Wütend sieht er wie sich schon zwei seiner Knechte auf den Kaiser stürzen wollen, da reißt er sein Schwert aus der scheide und schreit zornig „Wer den Kaiser anrührt ist ein toter Mann!“ Die Knechte prallen entsetzt zurück und Oliver geht mit dem blanken Schwert auf den Kaiser zu. Noch immer blickt er wütend auf die scheuen Knechte. Dann schiebt er seine eiserne Waffe in die reich verzierte Scheide und blickt den Kaiser höflich an und verneigt sich tief. „Du hast mich vor Wegelagerer gerettet, ich danke dir, aber noch weiß ich nicht wer du bist!,“ hört sich der Kaiser sagen. Seine Hand hält noch immer am Schwertknauf fest, jederzeit bereit es herauszuziehen.
„Ich bin Oliver, der Neffe des Grafen Gehart von Viane.“
„Was? Ich glaube du musst mir etwas erklären! Du bist also der Neffe meines Feindes und hast mich gerade gegen deine eigenen Krieger verteidigt? Wie soll ich dass verstehen? Willst du selbst die Ehre haben gegen den Kaiser im Zweikampf zu kämpfen und ihn vielleicht gefangen in die Festung bringen?“
„Gott behüte! Nein ich will euch nur bitten mit mir in die Festung zu kommen und mit meinem Oheim zu verhandeln. Ich schwöre euch solange ihr bei mir seid wird es keiner unserer Krieger wagen euch anzugreifen. Ich bürge für eure Sicherheit. Ich weiß das mein Oheim im Unrecht ist, du er würde gerne diesen Krieg beenden, aber er fürchtet um seine Ehre und will euch deshalb nicht um Frieden bitten,“ er fährt etwas zögernd fort „Roland und ich haben uns ewige Freundschaft geschworen. Wir wollen diese schreckliche Fehde zwischen christlichen Rittern beenden!“
Der Kaiser blickt nachdenklich auf das ernste Gesicht des jungen Reckens und schickt schließlich seine Knechte weg. „Ich lege mein Leben in deine Hände.“ Mit diesen Worten reiten sie gemeinsam auf die Burg zu.
„So endete der Krieg zwischen dem Grafen und dem Kaiser. Es gab ein großes Fest, dass über 7 Tage abgehalten wurde. Es gab Spiele, Tänze und Essen in Hülle und Fülle. Ich verbrachte jeden Tag mit Alda und ich war glücklich. Wir kamen uns näher und bald wusste jeder das wir uns liebten, doch das war uns egal. Uns war nur der Augenblick wichtig, denn wir wussten beide dass es wieder bald Krieg geben wird. Gegen die Sazaren die ständig in des Kaisers Reich eingefallen waren. Und irgendwann kam die Nachricht dass wir wieder ausziehen mussten. Wieder begann ein schrecklicher Krieg, doch diesmal kämpfte ich an der Seite meines besten Gefährten, Oliver. Wir kämpften uns lange vor und Monate später hatten wir das Reich der Spanier beinahe ganz eingenommen. Immer wieder kursierten Gerüchte dass der König der Spanier, Marsillo, bei seinem Oheim den Kalifen bereits um Hilfe gerufen habe und das der ihm ein prächtiges Heer schicken wollte, aber es schien als wäre es nur ein Gerücht, denn es zeigte sich nichts. Als wir vor der Hauptstadt des Reiches der Sazaren angekommen waren schickte der König der Spanier seine Unterhändler zu uns. Sie übergaben uns einen Brief, in dem stand dass er aufgebe. Er wolle am nächsten Karfreitag in Bern erscheinen und sich zum Christenglaube bekehren lassen. Um ein Vorhaben zu untermauern schickte er mit dem Brief 12 Söhne der Edelleute, darunter des Königs jüngster Sohn als Geiseln. Diese Nachricht konnten wir nicht als Lüge abwerten, sosehr sie mir und den anderen auch missfiel. So sandte der Kaiser einen Beobachter in die Hauptstadt der herauskriegen solle was sich wirklich hinter den feindlichen Linien. Dieser Abgesandte war niemand anderer als Graf Ganelon. Graf Ganelon dachte aber gar nicht nach dem Rechten zusehen sondern handelte mit Marsillo einen Vertrag aus. Der Graf bekam unvorstellbare Reichtümer und sollte dafür sorgen dass ich, den mich die Sazaren am meisten hassten, als Besatzung dableibe. So geschah es auch nur hatte Ganelon nicht damit gerechnet das alle meine Gefährten mit mir mein zukünftiges Erbe verteidigen wollten. Und so blieb ich mit meinen 6 Gefolgsleuten und deren Heeresmächten in Spanien, in einem Lager um der Hauptstadt. Mein Oheim überließ mir das berühmte Horn Ollifant, dass über Berg und Tal schallt wie kein anderes Horn. Mit dem sollte ich Hilfe rufen wenn ich sie am nötigsten habe. Einen Tag nach der Abreise des Kaisers und seinem Heeres geschah dann was wir nicht wahrhaben wollten. Die Sazaren dachten nicht daran, ihr Versprechen zu halten und griffen uns an. Freilich waren sie verwirrt und zornig darüber das es Ganelon nicht gelungen ist mich alleine in den sicheren Tod zu schicken, aber was half es das Heer von Marsillo war viel größer als unsere Besatzungsmacht.“
Roland und seine 6 Gefolgsleute stehen auf einem Hügel und blicken auf das riesige Heer herunter.
Oliver: „Wenn du einen Rat von mir willst, so nimm das Horn und blase kräftig hinein. Der Kaiser ist noch nicht soweit entfernt. Nur er kann uns noch retten.“
Roland: „Ich soll den Kaiser holen? Noch ehe der Kampf begonnen hat? Man würde unsere Feigheit besingen. Nein das würde ich nicht ertragen!“
Oliver: „Sie dir deine Gefährten an“ Oliver zeigt auf das Heer das sich unter ihnen hastig rüstet, „ sollen sie für ihre Treue sterben?“
Roland starrt betreten hinunter.
Oliver schreit: „ Sei kein Narr. Soll meine Schwester um uns beide weinen müssen? Du weißt sie liebt dich.“
Roland heiser „ich kann nicht!“
Herzog Walther: „Bitte streitet nicht. Kniet lieber mit uns nieder und lasst uns zu Gott beten.“
Alle Ritter knien nieder und beten.
„Herr, sorge für mein Weib und Kind sollte ich nicht zurückkehren!“
„Gib mir Kraft, Herr, sodass ich diese Schlacht mit heiler Haut überleben kann!“
„Vergib mir meine Sünden und leite mein Schwert in dieser Schlacht, allmächtiger Gott.“
Die Krieger stehen wieder auf, und warten mit entschlossenen Gesichtern auf die gegnerischen Kämpfer. Roland reitet ein wenig vor, denn auch ein Sazare ist vorgetreten.
„Du bist Roland, ich erkenne den Löwenkopf auf deinem Schild, du hast uns schon viel Schaden zugefügt. Ich habe Marsillo, meinen Vater, um den ersten Kampf gebeten, denn ich möchte der Recke sein der meinem Vater deinen Kopf vor die Füße wirft.“
„Nun, Adelrot, du forderst ein teures Pfand von mir. Und sollte dein Schwert nicht schärfer schneiden als Durindart. Nun gib acht das du nicht deinen verlierst.“
Als die beiden Männer beginnen zu kämpfen beginnen fallen auch sich auch die anderen Ritter gegenseitig an. Nach einer Weile stürzen Adelrot und viele andere Sazaren tot zu Boden. Aber auch bei den Franken stirbt einer nach dem Anderen. Lange tobt diese Schlacht hin und her und die Besatzungsmacht der Franken beginnt zu schmelzen. In einer kurzen Kampfpause sieht sich Roland im Lager um. Überall liegen Tote Ritter. Sazaren und Franken nebeneinander. Mit Entsetzen sieht Roland dass nur noch 60 Mann von seinen Kriegern am Leben waren. Sie stützen sich müde auf den Schildern ab oder sahen stumm zu den Heeresscharen der Sazaren die von neuen zu ihnen hinauf stürmten. Schweigend nimmt er das Horn Ollifant in die Hand und führt es zu seinen Mund.
Oliver verfolgt es zornig „Ich habe es dir geraten als noch Zeit war. Nun ist es zu spät denn die Sazaren werden lange vor dem Kaiser hier sein.“
Roland setzt das Horn ab. Erst jetzt sieht Oliver das traurige und müde Gesicht. Roland macht den Mund auf als wolle er etwas sagen, schließt ihn aber sogleich wieder. Nimmt das Horn noch einmal in die Hand und bläst kräftig hinein. Ein grauenvoller Ton, der alle Sazaren aufschreiben lässt, erschallt durch die Ebene. Ein Ruf folgt ihm sogleich „Für die Christenheit. Und bei Gott wenn wir schon sterben sollen, dann wollen wir unsere Haut wenigstens teuer verkaufen!“, mit diesen Worten hebt Oliver sein Schwert in die Höhe. Alle um ihn herum stehenden Ritter tun dasselbe und stimmen einen gemeinsamen Schlachtgeschrei an. Dann geht der Kampf weiter. Immer wieder sieht man wie Ritter sich gegenseitig tödlich treffen. Irgendwann treffen den Herzog Gerer drei Pfeile in die Brust, sodass er schon tot ist bevor er noch auf dem boden aufschlägt. Engelher muss hilflos zusehen wie sein Freund der Herzog Samson von einem riesigen sazarischen Krieger erschlagen wird. Er stürmt hinüber aber auch er stirbt durch dessen furchtbare Hand. Und auch Walther erschlagen als er einen großen würdeträger entgegentritt. Der riesige Sazare wütete weiter in Richtung Roland der sich, ihm aber den Rücken zugedreht, mit einem Rudel von Edelleuten herumschlägt. Der Sazare holt aus und kurz bevor der Schlag den ahnungslosen Roland trifft wird er von Olivers Schwert abgefangen. Ein schrecklicher Zweikampf entbrennt, Olivers letzter Zweikampf. Des Sazaren Schwert durchdringt das Kettenhemd und fährt im direkt durch die Brust. Als Roland seinen Freund sterbend zusammenbrechen sieht, schreit er vor Trauer auf und stürmt geradewegs zu ihm. Zwei Krieger die ihn aufhalten wollen und sich ihm in den weg stellen schlägt er mit wenigen Schwertstreichen nieder. Ohne den riesigen Krieger der gleich neben dem Verletzten steht zu beachten wirft er das Schwert hin und beugt sich zum Oliver hinunter.
„Ja, hier trennen sich unsere Wege. Vergib mir wenn ich dich beleidigt oder dir Unrecht zugefügt habe., Roland.“ Dann stirbt Oliver. Roland kniet bei den Toten, ihm laufen Tränen das Gesicht herunter. Um in herum hat der Kampf aufgehört. Alle Sazaren starren Roland und Oliver an, es kommt keinem in den Sinn, auch nur an die Fortsetzung des Angriffs zu denken. Drohend erhebt sich jetzt Roland. Mit dem blanken Schwert in der Hand und ohne Schild zur Deckung steht er da, umringt von Feinden und gegenüber des riesigen Sazaren.
Man sieht von beiden Kriegern abwechselnd die Augen stark herangezoomt.
Plötzlich greift der Krieger an, doch Roland benötigt nur wenige Schläge und dann fällt der Riese vor ihm in sich zusammen. Noch einige Sazaren versuchen ihr Glück und greifen den größten der Frankenkrieger an, der da so schutzlos mit ernstem Gesicht steht. Plötzlich lässt ihn eine Stimme herumfahren. Der Erzbischof Turpin hat sich zu ihm durchgekämpft.
„Ja jetzt sind nur noch wir zwei übrig! Sie haben jetzt zuviel Angst vor unseren Schwertern, vor allem vor deinem. Sie wollen uns jetzt mit den Geren erledigen,“ schreit er über den Kriegslärm und drückt ihm ein großes Schild in die Hand das er vom Boden aufgehoben hatte. Und wirklich drängen sich schon dicht aneinander gedrängten Speere durch die Luft. Viele verfehlen die zwei letzten Recken, manche bleiben im Schild stecken, und manche durchdringen auch das Kettenhemd. Die zwei Helden reißen die Speere, die in ihren Wunden steckten, und werfen sie so zielsicher und mit so kraftvoll zurück dass zwei weitere Sazaren rücklings den Hügel hinunter rollen. Auf einmal erhellt ein ruf der Hörner des Kaisers über die Ebene. Die Hörner klingen schon sehr nah und so werfen die Sazaren noch einmal ihre Speere auf die verwunschenen Ritter, drehen sich um und jagen den Hügel hinunter. Der letzte Wurf aber trifft Roland und Turpin an vielen ungeschützten Stellen sodass sich Turpin nicht mehr auf den Beinen halten kann und zusammen bricht. Roland stürzt zu ihm und redet weinend auf den Erzbischof ein. „Nein, du darfst nicht auch noch sterben, mein lieber Erzbischof, du nicht auch noch. Ich werde deine Wunden verbinden, das Heer des Kaisers ist schon nahe. Sie werden uns retten.“ Und während er so redet reißt er sich Streifen von seinem ohnehin stark beschädigten Gewand herab und beginnt die Wunden zu verbinden.
Roland steht auf und blickt in den Himmel. Die Kamera schwenkt seinen Blick folgend zuerst in den Himmel dann wieder auf die Erde zurück. Überall liegen Leichen. Tote Ritter, zerschlagene Helme, abgebrochene Speere und Schwerter, zerfetzte Schilder. Die einzigen Lebewesen die sich noch einigermaßen bewegen sind Pferde die bei dem Versuch aufzustehen qualvoll verenden. Soweit man sieht, bietet es einem nur das Bild von Zerstörung. Ein paar Bäume brennen, Rauchsäulen steigen dem Himmel empor.
Roland wendet scih noch einmal langsam um und hebt nochmals die Stimme.
„Vergebt mir wenn ich dich noch einmal alleine lassen muss. Ich will alle Gefährten aufsammeln und sie vor dich legen sodass du sie noch einmal segnen kannst!“
Roland geht langsam und schwankend zu den Plätzen an denen seine 6 Gefährten zum Letzten mal gekämpft haben. Er trägt jeden von ihnen zum Erzbischof und legt sie sorgfältig auf ihre zerhauenen Schilder. Mit letzter Kraft schiebt er Oliver auf sein Schild und bricht ohnmächtig zusammen.
„Wasser,....Wasser.....“
Turpin hörte die Worte kriecht mit dem Horn Ollifant in den Händen zu dem nahegelegenen Quelle. Er stürzt öfters bevor er kurz vor dem Bächlein Vollendens stirbt. Als Roland kurz darauf aufwacht und sieht das sein Gefolgsmann gestorben ist um ihn einen letzten Dienst zu erweisen, treibt es ihm noch einmal Tränen in die Augen. Während er hinüber wankt um auch den toten Erzbischof auf sein Schild zulegen redet er dem Toten getrost zu „Möge Gott dir deine Dienste vergelten.“ Nach Turpin, legt er sich selbst auf das seine Schild und befielt seine Seele Gott.
An der Spitze des kaiserlichen Heeres reiten der Herzog Naimes, der Graf Gotfrid und der Kaiser selbst. Sie alle starren stumm auf das riesige Schlachtfeld dass so vielen Männern das Leben gekostet hat. Überall liegen Leichen, tote Ritter. Angestrengt überschaut der Kaiser die blutrote Ebene. Plötzlich scheinen seine Augen etwas zu erkennen. Er stürmt los, ohne zu bemerken dass sich sein Pferd bei dem Tempo schon fast überschlägt. Angekommen springt er vom Pferd und beginnt ohne einen Laut in die Knie zu sinken. Herzog Naimes der ihm gefolgt war sieht erst im letzten Augenblick warum was der Kaiser sieht. Alle sechs Paladine, alle sechs Gefolgsleute von Roland sind sorgfältig auf ihren Schildern gelegt worden. Ober ihnen aber liegt Roland ebenso sorgfältig wie die andern, sie alle sind tot.
Der Kaiser erhebt sich wieder. Sein Gesicht ist ernst und hart geworden. Er gibt Befehle, die schleunigst von Knechte ausgeführt werden. Man sieht noch wie eine große Schlacht geschlagen wird. Das Bild wir ausgeblendet. Dafür erscheint eine goldene Schrift:
Karl der Große, Kaiser des Frankenreiches, besiegt die Sazaren und das Heer des Kalifen der seinem Neffen zu Hilfe gekommen war, und übernimmt somit auch die Herrschaft über Spanien.
Graf Ganelon wird nach dem Sieg über die Sazaren, in der Hauptstadt Aachen wegen Hochverrats angeklagt und zum Tode verurteilt.
Kaiser Karl der Große stirbt im Jahr 814 n. Chr.
ENDE