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The Key to Life is Balance
Groß und mächtig zeichnete sich der muskulöse Körper des Giganten am Horizont ab, während bauschige, weiße Wolken am Himmel dahin trieben. Seine graue, faltige Haut bekam durch die untergehende Sonne ein leichten goldfarbenen Stich. Die schweren Beine gruben sich im Sand ein als er dahin trottete und bei jeden Schritt wurde eine kleine, pulvrige Fontäne in die Luft geschleudert. Das Rauschen des Ozeans bildetet ein hübsche, ruhige Hintergrundmusik, die zur Gemütlichkeit seines Gangs passte. Nur einzig und allein das Gekreische der Möwen störte die romantische Idylle.
Er wanderte langsam weiter, kein Ziel vor Augen, sondern einfach stur dahin, als würde ihn eine sonderbare Macht vorantreiben. Sein gewaltiges Gehirn verarbeitete langsam die Geschehnisse des Tages und ließ ihn unbewusst einen Schritt vor den anderen setzen. Doch auf einmal, erblickte er etwas, was ihn aus seiner Lethargie riss. Ein rundes, buntes Etwas lag nicht weit von seinem jetzigen Standort entfernt im Sand. Eine seltsame Anziehungskraft ging von ihm aus, als wäre dieses Ding der Grund für seine Wanderschaft gewesen. Eilenden Schrittes trabte er voran, auf dieses Etwas zu. Je näher er kam, desto deutlicher zeichneten sich die bunten Farben ab. Weiß, blau, rot und gelb.
Es war rund, soviel war sicher, doch seinen Zweck konnte er nicht erkennen. Er hatte so etwas noch nie zuvor gesehen. Nun etwas vorsichtiger schlich er sich weiter nach vorne, bis er in die unmittelbare Nähe des sonderbaren Dinges kam. Es lag still da und kein Laut ging von ihm aus. Er stupste das Ding leicht an. Es rollte ein kleines Stück nach vorne und blieb dann wieder liegen. Ruhig, still, verlassen. Keine Gefahr schien von ihm auszugehen und der Riese hob vorsichtig einen Fuß und setzte ihn drauf. Das Ding war elastisch und ging ein klein wenig zusammen als sein Gewicht darauf ruhte. Es quietschte leise und erschrocken zog er seien Fuß zurück. Einen kurzen Moment blieb er davor stehen und sah es einfach nur an, bis er sicher war, dass von diesem Ding doch keine Gefahr aus ging. Langsam beugte er sich wieder vor, schnupperte an dem Ding. Kein Geruch, zumindest keinen den er kannte. Seltsam!
Doch wieder war diese fremde Macht da, die ihn verleitete, doch noch mal auf diese Ding zu steigen. Er hob seinen linken Fuß und stellte ihn auf dieses Etwas. Es gab wieder etwas nach, doch diesmal quietschte es nicht. Mit einem kurzen Hops verlagerte er sein Gewicht so, dass er auf dem Ding stehen konnte. Zuerst war es etwas wackelig, doch kurze Zeit später kam es ihm so vor, als hätte er in seinem Leben noch nie etwas anderes getan als auf diesem Ding zu balancieren. Warum sollte er es auch nicht tun? Ihm gefiel die Situation und er blieb einfach darauf stehen.