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The Key to Life is Balance

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23.07.2003
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The Key to Life is Balance

Groß und mächtig zeichnete sich der muskulöse Körper des Giganten am Horizont ab, während bauschige, weiße Wolken am Himmel dahin trieben. Seine graue, faltige Haut bekam durch die untergehende Sonne ein leichten goldfarbenen Stich. Die schweren Beine gruben sich im Sand ein als er dahin trottete und bei jeden Schritt wurde eine kleine, pulvrige Fontäne in die Luft geschleudert. Das Rauschen des Ozeans bildetet ein hübsche, ruhige Hintergrundmusik, die zur Gemütlichkeit seines Gangs passte. Nur einzig und allein das Gekreische der Möwen störte die romantische Idylle.
Er wanderte langsam weiter, kein Ziel vor Augen, sondern einfach stur dahin, als würde ihn eine sonderbare Macht vorantreiben. Sein gewaltiges Gehirn verarbeitete langsam die Geschehnisse des Tages und ließ ihn unbewusst einen Schritt vor den anderen setzen. Doch auf einmal, erblickte er etwas, was ihn aus seiner Lethargie riss. Ein rundes, buntes Etwas lag nicht weit von seinem jetzigen Standort entfernt im Sand. Eine seltsame Anziehungskraft ging von ihm aus, als wäre dieses Ding der Grund für seine Wanderschaft gewesen. Eilenden Schrittes trabte er voran, auf dieses Etwas zu. Je näher er kam, desto deutlicher zeichneten sich die bunten Farben ab. Weiß, blau, rot und gelb.
Es war rund, soviel war sicher, doch seinen Zweck konnte er nicht erkennen. Er hatte so etwas noch nie zuvor gesehen. Nun etwas vorsichtiger schlich er sich weiter nach vorne, bis er in die unmittelbare Nähe des sonderbaren Dinges kam. Es lag still da und kein Laut ging von ihm aus. Er stupste das Ding leicht an. Es rollte ein kleines Stück nach vorne und blieb dann wieder liegen. Ruhig, still, verlassen. Keine Gefahr schien von ihm auszugehen und der Riese hob vorsichtig einen Fuß und setzte ihn drauf. Das Ding war elastisch und ging ein klein wenig zusammen als sein Gewicht darauf ruhte. Es quietschte leise und erschrocken zog er seien Fuß zurück. Einen kurzen Moment blieb er davor stehen und sah es einfach nur an, bis er sicher war, dass von diesem Ding doch keine Gefahr aus ging. Langsam beugte er sich wieder vor, schnupperte an dem Ding. Kein Geruch, zumindest keinen den er kannte. Seltsam!
Doch wieder war diese fremde Macht da, die ihn verleitete, doch noch mal auf diese Ding zu steigen. Er hob seinen linken Fuß und stellte ihn auf dieses Etwas. Es gab wieder etwas nach, doch diesmal quietschte es nicht. Mit einem kurzen Hops verlagerte er sein Gewicht so, dass er auf dem Ding stehen konnte. Zuerst war es etwas wackelig, doch kurze Zeit später kam es ihm so vor, als hätte er in seinem Leben noch nie etwas anderes getan als auf diesem Ding zu balancieren. Warum sollte er es auch nicht tun? Ihm gefiel die Situation und er blieb einfach darauf stehen.

 
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Hi alle zusammen!

Zuerst einmal, ich wusste nicht genau wo ich die Geschichte posten soll. Zuerst dachte ich natürlich an Experimentelles, aber die strengen Regeln haben mich dann doch davon abgehalten.
Inspiriert wurde ich zu der Geschichte von einem Poster das über meinem Schreibtisch hängt. Sie hat keinen Hintergrund und ist eigentlich nur im Zusammenhang mit dem Poster zu verstehen, also:

Check this out:

http://www.emp.de/cgi-bin/site4.cgi?session_id=9999999&page=lp&ar=862457&origin=outer

Mfg, Dreamcatcher

 

Hallo Dreamcatcher,

die Rubrik passt m. E. ganz gut für deine Bildbeschreibung. Und die Geschichte selbst gefiel mir ebenfalls, sie passt zum Foto. Den Elefanten, die Idylle und den Ball hast du gut beobachtend umschrieben, und auch wenn die Geschichte sonst keinen Hintergrund hat, hat es zumindest Spaß gemacht, sie zu lesen.

Nur eine Sache hätte ich ein wenig anders geschrieben:
Du schreibst niemals direkt "Elefant", sondern umschreibst den grauen Koloss bloß – was ich gut finde –, allerdings hätte ich das mit dem Ball ebenso gemacht und erst zum Schluss hin erwähnt, dass es sich um einen Ball handelt. Den Satz

Es hatte die Form eines Balles
finde ich dabei nicht ganz so gelungen – er stimmt zwar inhaltlich, aber es hatte nicht nur die Form – es war ein Ball. In den Folgesätzen verwendest du häufig "Ding", da würde ich auch versuchen, die Wiederholung noch zu vermeiden.

Ob du noch etwas änderst oder nicht, bleibt natürlich dir selbst überlassen – insgesamt finde ich deine bildbeschreibende Kurzgeschichte jedenfalls gelungen.

Viele Grüße,

Michael :)

NACHTRAG:

Ach ja, eine Sache noch:
Korrekt zitiert lautet obige Satzstelle

Es hatte dir Form eines Balles
Tippfehler, bitte noch berichtigen. Danke.

 

Habe mir das Bild erst nach der Geschichte angesehen, deshalb habe ich die Geschichte auch sehr anders gesehen/gelesen. Aufgrund der Möwen hätte ich auch nicht auf nen Elefanten getippt - eher auf eine Art ferngesteuerten oder fehlgeleiteten Riesen, der Schritt für Schritt auf Erlösung von seiner Unwissenheit wartet und in einem extrem simplen "Ding" diese auch findet.

 

Hallo Michael!

Freut mich dass dir die Geschichte gefallen hat. Um die Tippfehler werde ich mich demnächst kümmern, sobald ich wieder mal Zeit habe (hoffentlich morgen).
Die Sache mit dem Ball muss ich mir noch einmal überlegen. Du hast schon recht, ich hätte auch hier erst zum Schluß schreiben sollen, dass es ein Ball ist, allerdings sind mir leider nicht soviel Umschreibungen für einen Ball eingefallen (wie man vielleicht gerade gemerkt hat :D .
Da muss ich halt noch einmal die Kreativität ins Spiel bringen!
War mir eigentlich ziemlich sicher, daß die Geschichte nicht so gut ankommen wird, da sie doch sehr strange ist. Umso mehr freue ich mich, dass sie sogar einen Mod gefallen hat.

Liebe Grüße,

Dreamcatcher

 

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