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The Darknet

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14.11.2014
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Mein Name ist SilentMatt. Aber alle nennen mich einfach „Matt“. Wobei das eigentlich nicht mein wirklicher Name ist, aber das ist irrelevant. SilentMatt ist mein Username im Darknet. Im Darknet kann ich vollständig anonym und unauffindbar im Internet surfen. Das bringt viele Vor- aber auch Nachteile mit sich. Einerseits gibt es keine Möglichkeit mich oder überhaupt irgendjemanden aufzufinden, andererseits nutzen einige diesen Vorteil um illegale, krumme Dinge im Darknet zu drehen. Drogen- & Waffenhandel sowie auch Kinderpornografie wird dort ganz groß geschrieben. Ich? Nein nein ich bin in dieser Kategorie nicht unterwegs. Ich besuche hauptsächlich Diskussionsforen in denen jeder seine eigene Meinung frei äußern kann ohne dafür bestraft zu werden. Hier wird über wirklich jedes Thema diskutiert. Es gibt so unfassbar viel, dass es sogar schon möglich ist aufzulisten in welchen Ländern, Staaten & Städten welche Themen am häufigsten in den Vordergrund geraten und am meisten Leute mit sich zieht. In der Stadt in der ich wohne, Hamburg, wird komischerweise nicht wirklich viel diskutiert, es wird sich eher unterhalten. Viele die sich die Beiträge aus Hamburg durchlesen sind sehr schnell wieder aus dem Darknet und loggen sich auch nicht mehr so schnell ein, denn was hier passiert, ist sehr bizarr. Die Leute fangen an sich äußerst heftig zu beleidigen und zu drohen. Bis es schließlich zu einem DNF kommt.
Was ein DNF ist? DNF ist die Abkürzung für „Darknet Fight“. Viel mehr muss ich nicht erklären schätze ich. Besagte Personen treffen sich an einem im Darknet ausgemachten Standort und schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein. Es gibt keine regeln. Der “Sieger“ ist der, der noch lebt. Jedoch erscheinen nicht nur die zwei sich treffende Personen. Jeder hat seinen persönlichen Kameramann der den Kampf von beiden Seiten filmt, und anschließend ins Darknet lädt. Selbstverständlich wird hier nichts zensiert. Sollte also jemand vor haben seinem Kontrahenten die Kehle aufzuschlitzen und das auch durchzieht, sieht es jeder und auch die Kameramänner schrecken nicht zurück, sondern kommen eher näher um das geschehen besser auffassen zu können.

Ich habe in diesen Foren schon einige DNF's angesehen. Allerdings war ich, zu meinem Glück, nie in einen verwickelt da ich noch nie einen Beitrag kommentiert oder erstellt habe. Ich lese jeden Beitrag mit und erfreue mich daran wie leicht sich Personen doch provozieren lassen. Daher auch mein Name: SilentMatt. „Donny“ ist mir bisher am häufigsten aufgefallen, was das provozieren betrifft. Er hat auch schon einige seiner DNF's hochgeladen, die er selbstverständlich alle gewann. Er war äußerst gut gebaut und schien auch einmal einen Kampfsport ausgeübt zu haben.

Heute Vormittag erst kam Donnys neuster DNF. Es war wie gewohnt eine dunkle Seitenstraße als Standort festgelegt und Donny gewann wie erwartet. Er hatte diesmal einen Teleskopschläger dabei und schlug seinem Gegner damit nicht zu knapp auf die Schädeldecke, welche letztendlich aufplatzte. Donny sprang zu guter letzt erneut auf dem Kopf des bereits toten, und ging schließlich fort. Sein Kameramann hat sich auch diesmal nicht zurückgehalten die blutüberströmte Leiche ausgiebig zu filmen. Mir macht das allerdings nichts aus, ich bin da schon etwas “abgehärtet“

Ich sah diesen DNF auf meinem Laptop in der Mittagspause nach einer überaus langweiligen Stunde Physik. Ich gehe zur Uni und studiere Mediendesign. Ich gehe natürlich nicht besonders gern dorthin, obwohl ich eigentlich ganz gute Noten schreibe und Freunde dort habe. Trotzdem bin ich viel lieber alleine in meiner Ein-Zimmer Wohnung die ich mir mit gelegentlichem arbeiten in einem Internetcafé finanziere. Als ich dann schließlich Zuhause ankam, aß ich die Pizza Reste von letzter Nacht und surfte wie gewohnt weiter in Darknet Foren.

Überraschenderweise klingelte es plötzlich an meiner Tür. Als ich aufmachte standen Anna und Leon vor mir und luden mich auf einen Kaffee ein. Ich überlegte kurz, und nahm die Einladung dann schließlich an. Im Kaffee angekommen, sah ich im Fernsehen der im vor mir hing einen Bericht über eine erneute Schlägerei in der Gegend. Ich bat den Besitzer etwas lauter zu machen. „Es scheint kein Ende zu nehmen, die Hamburger Polizei berichtet über erneute Gewalttaten in der Innenstadt Hamburgs die mit dem Tod endeten. Der Täter schlug mit einem Schlagstock mehrfach auf die Schädeldecke des Opfers. Es stellte sich raus, dass das Opfer ein 19 Jähriger Bankkaufmann war der noch in der Ausbildung war.“ Sagte die Reporterin. „Ein Bankkaufmann im Darknet? Nicht schlecht“ Dachte ich mir. Es scheint wohl wirklich alle Art Mensch dorthin zu ziehen. „Schweinerei!“ ,Schrie Anna, „Wer zur Hölle macht so einen unnötigen Mist denn ständig, ich fühle mich immer unwohler in dieser Stadt!“ „Naja, bisher traf es ja nur Männer, vielleicht will der Typ gar nichts groß von Frauen?“ Sagte Leon. Ich wusste dass das Donny war, jedoch wusste ich ja auch nicht wer dieser Donny wirklich ist, niemand weiß das. Ich sagte jedoch nichts und trank meinen Kaffee zu Ende. Leon und Ich brachten Anna nach Hause und unterhielten uns auf dem Rückweg über den Bericht im Kaffee: „Sagmal, was hältst du denn von der ganzen Sache mit den Morden?“ Fragte Leon mich. „Naja, wird schon irgendwie seine Gründe haben..“ Antwortete ich ihm. „Na du scheinst das ja sehr locker zu sehen, so kenn ich dich. Immer der stille den man mit nichts aus der Ruhe bringen kann“ Meinte Leon und lachte anschließend laut. Als wir bei meiner Wohnung ankamen verabschieden wir uns kurz und er ging alleine weiter, er wohnt nur drei Häuser weiter. Leon war mein bester Kumpel, er weiß so ziemlich alles von mir, außer dass ich mich im Darknet herumtreibe aber dass weiß niemand. Ich schätze er weiß mit dem Begriff „Darknet“ nicht mal was anzufangen. Zuhause angekommen holte ich meinen Computer aus dem Standby Modus und sah eine Nachricht von Anna in meinem Posteingang. „Hi Matt, ich will dich sehen. Morgen Abend am Brunnen. Anna.“

Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Ich dachte mir „Warum nennt sie mich Matt? Woher weiß sie von dem Namen? Wie kann das sein? Ich hab mich doch nicht verplappert? Ich trat fest auf den Schalter der Steckdose um meinen PC auszuschalten weil mich plötzlich eine unfassbare angst überkam.
Ich versuchte es zu ignorieren und schlief nach einigen Stunden schließlich ein.
Am nächsten morgen klingelte es an der Tür, jedoch hörte es nicht auf zu klingeln, da scheint es jemand ganz dringend darauf anzulegen mich an einem Samstag morgen nicht ausschlafen zu lassen. Ich hatte die Mysteriöse Nachricht von Anna schon ganz vergessen. Es war Leon. Jedoch sah er gar nicht gut aus. „Alter hast du was von Anna gehört? Wir waren vor zwei Stunden am Brunnen verabredet und sie kam nicht, da dachte ich sie schläft vielleicht noch und rief sie ein paar mal an aber sie hob nicht ab also ging ich zu ihr nach Hause, aber ihre Eltern sagten sie sei seit gestern Abend nicht Zuhause gewesen!“ Wieder lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Ich musste Leon vom Darknet erzählen, sonst würde er nicht verstehen warum mich die Nachricht so verwirrt. „SilentMatt? Aber dein Name ist doch Noel?“ Fragte Leon.
Ich erklärte ihm alles zu Ende und ließ ihn anschließend die Nachricht lesen. „WAS? WIE KANN DAS SEIN? SIE WAR NICHT ZUHAUSE UND WOHER KENNT SIE DEINEN USERNAMEN AUS DIESEM DARKNET?“ , Schrie Leon, „WER ZUR HÖLLE HAT DIESE NACHRICHT VERFASST!?“. „Man, irgendwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu, da stimmt was nicht.“ , sagte ich, „Lass uns am besten mal zu Annas Eltern gehen und ihnen das erklären. Gesagt, getan. Auch Annas Eltern musste ich alles erklären, und habe ihnen die Nachricht von Anna ausgedruckt. „Wie kann das denn möglich sein? Sie war doch überhaupt nicht hier?“ Fragte Annas Mutter Hannah entsetzt. „Wir finden das genau so verwirrend, wir versuchen jedenfalls Anna aufzufinden. Allerdings gibt es da eines dass ich mir nicht ganz erklären kann. Leon und ich haben Anna gestern persönlich an die Haustür gebracht und sahen auch wie sie hinein ging.“ sagte ich und sah Leon dabei an. „Du hast Recht“ sagte er „Denkst du sie wollte uns täuschen und ist kurz darauf wieder raus?“ Ich dachte kurz nach und sagte anschließend: „Nein das denke ich nicht, das ist nicht ihre Art.“

Wir gingen anschließend zuerst zu Annas bester Freundin Lisa, die allerdings auch nichts von Anna gehört hat. Wir riefen so ziemlich jede Person an die schon mal etwas mit Anna zu tun hatte, jedoch wusste niemand wo sie war.

Es war schon sehr spät und ich nahm Leon mit zu mir nach Hause. Als wir bei mir ankamen, war irgendwas verändert, ich wusste nur nicht genau was es war. Als ich dann sah das mein Computer eingeschaltet war, wurde mir übel. Ich stürmte an meinen Schreibtisch. Mein Hintergrundbild war geändert. Statt des gewöhnlichen Porsche den ich eigentlich eingestellt hatte, war es einfach nur ein schwarzes Bild, nichts war zu erkennen, wie ein schwarzes Blatt Papier. Ich starrte einfach nur auf meinen Monitor und sagte nichts. „Alter, du siehst gar nicht gut aus, was ist los?“ fragte Leon. „Irgendwas ist hier verdammt Faul.“ sagte ich leise und schaltete meinen Computer aus. Wir bestellten uns noch eine Pizza und haben uns nach dem essen schlafen gelegt. Da wir beide ziemlich mit den Nerven am Ende waren schliefen wir auch relativ schnell ein. Am nächsten morgen weckte mich Leon: „Hey alter, kann ich kurz an deinen PC und meine E-Mails checken? Vielleicht gibt’s was neues von Anna..“ Ich sagte: „Klar mach ruhig, hab kein Passwort für meinen Computer“ und ging danach in die Dusche. Plötzlich hörte ich ein Schrei, wie ich ihn noch nie in meinem Leben hörte. Ich rannte so schnell ich konnte mit einem Handtuch umgebunden ins Zimmer, und sah Leon schreiend und weinend zugleich am Boden liegen. Ich fragte ihn unzählbar oft was los war, jedoch war er nicht in der Lage zu sprechen, er zeigte einfach nur auf meinen Schreibtisch. Ich setzte mich vorsichtig auf meinen Stuhl und sah auf meinen Monitor. Ich war sprachlos und fing an zu weinen. Mein Hintergrundbild hat sich erneut geändert. Es war Anna. Annas blutüberströmte Leiche die auf dem Boden lag. Sie war überall aufgeschlitzt. Mich überkam ein unbeschreibliches Gefühl. Es war schlimmer als die größte Angst, und größer Wut selbst es je sein könnte. Ich machte den Monitor aus, ließ den Computer jedoch an und fuhr mit Leon sofort zur Polizei. Leon war jedoch immer noch nicht ansprechbar. Er saß einfach neben mir im Auto und hatte keinen Gesichtsausdruck, ein echtes Pokerface. Wir kamen schließlich bei der Polizei an und ich erklärte ihnen alles. Sie ließen Leon zu einem Psychologen bringen der ihn betreute. Die Polizei fuhr anschließend mit mir zu meiner Wohnung, da ich ihnen das Bild zeigen wollte. Als wir dann bei mir ankamen, war mein Computer jedoch ausgeschaltet und ließ sich auch nicht mehr anschalten. „Das ist natürlich äußerst ungewöhnlich. Wir würden ihren Computer gerne mit aufs Revier nehmen um die Festplatte zu untersuchen wenn sie dagegen nichts einzuwenden haben?“ Fragte mich einer der beiden Polizisten. „Klar, nehmen sie das Ding ruhig mit dann hab ich endlich ruhe.“ Antwortete ich und fing an die Kabel zu entfernen. Die Polizisten fuhren also mit meinem Computer zurück und ließen mich allein in der Wohnung. Ich musste mich erstmal auf mein Bett setzen um zu begreifen was überhaupt passiert ist. Anna ist tot. Ermordet. Aber wer zur Hölle tut so etwas und wie bekommt er Zugriff auf meinen Computer? Zugriff ist das falsche Wort, dieser jemand hat die volle Kontrolle darüber. Zwei Tage später entließen die Psychologen Leon und ich holte ihn von dort ab. Als er ins Auto einstieg sah er etwas besser aus, aber auch nicht wirklich gut. „Ich werden diesen Typen finden“ , sagte er, „Ich werde ihn finden und ihm verdammt nochmal den Hals umdrehen.“ „Hör zu alter ich kann deine Wut echt verstehen, aber das macht das alles auch nicht ungeschehen. Irgendjemand hat die volle Kontrolle über meinen Computer übernommen. Als ich das Bild der Polizei zeigen wollte war mein Computer plötzlich aus und ließ sich nicht mehr einschalten. Da geht doch was nicht mit rechten Dingen zu.“ erklärte ich ihm. „Ich versteh das nicht“ sagte Leon leise „Ich versteh nicht was dein Computer mit der ganzen Sache am Hut hat.. Und das mit der Nachricht ist mir immer noch ein Rätsel.“ Wir fuhren wieder zu mir und sahen ein Paket vor meiner Haustür stehen. Es war relativ groß und ich hatte eigentlich nichts bestellt. Verwirrt gingen wir mit dem Packet in meine Wohnung und öffneten es. Darin war mein Computer. Ich ging eigentlich davon aus das die Polizisten ihn mir Persönlich vorbei bringen würden aber dem war scheinbar nicht so. Ich schloss den Computer wieder an den Strom an und startete ihn und er fuhr sogar hoch. Allerdings war wieder einmal irgendwas Faul. Er fuhr nicht das Betriebssystem hoch. Es öffnete sich einfach ein Leeres Textdokument. Plötzlich gab sich wie von selbst eine Nachricht darin ein.

Rat: Netter versuch. “Matt“

Erneut lief es mir eiskalt den Rücken runter. Leon saß neben mir. „ALTER NOEL DAS IST NICHT LUSTIG LASS DEN SCHEISS!“ schrie er mich an. „Ich kann nichts dafür man, ich hab nichts gemacht das hast du doch selbst gesehen ich hab die Tastatur nicht angefasst!“ sagte ich laut.
Ich gab ebenfalls etwas in das Textdokument ein.

Matt: Wer zur Hölle bist du? Und wieso nennst du mich Matt?

Rat: Ich kann dich auch Noel nennen wenn dich das stört.

Matt: Woher kennst du meinen Namen?

Rat: Ich weiß alles über dich.

Matt: Ach hör auf so einen Schwachsinn zu erzählen! Was ist mit Anna passiert?

Rat: Ach die kleine Anna.. hübsches Mädchen war sie nicht wahr?

Matt: WARUM HAST DU IHR DAS ANGETAN?
Rat: Ich hab spaß daran. Übrigens, tut mir leid das Anna dich sitzen lasssen hat Leon.

„Alter das ist echt nicht mehr lustig.“ sagte Leon ängstlich, „Woher weiß der Typ dass ich auch hier bin?“

Matt: Wo bist du?

Rat: Ich bin mal hier, mal dort, ich bin wo ich will.

Leon schnappte sich die Tastatur.

Leon: DU MIESES SCHWEIN! ICH WERDE DICH VERDAMMT NOCHMAL FINDEN UND DIR DEN KOPF ABREIßEN!

Rat: Du kannst mich nicht finden Leon, niemand kann das. Ich existiere nicht. Aber ich bin auch nicht tod. Ich lebe, doch zugleich bin ich unerreichbar. Du wirst mich nicht aufhalten können.

Ich nahm die Tastatur wieder zu mir.

Matt: Wie meinst du das?

Rat: Mich kann man nicht töten.

Matt: Mir reichts jetzt!

Ich schaltete den Computer wieder aus. „Lass uns zur Polizei fahren.“ , sagte ich zu Leon, „vielleicht haben die was damit zu tun.“

Wir fuhren also zur Polizeistation und gingen hinein. Jedoch saß keiner am Schalter der sich am Eingang befand. „Seltsam..“ sagte Leon „Vielleicht ist er ja nur auf der Toilette.“ Wir gingen also einfach weiter zu den Büros. Doch was wir dort auffanden, wagten wir nicht einmal zu glauben. Die beiden Polizisten lagen tot in einem der Büros. Aufgeschlitzt, genau wie Annas Leiche. Auf dem Rücken einer der Polizisten war folgendes eingeritzt: „Ich sagte doch ihr könnt mich nicht aufhalten. Niemand kann das. -Rat“

„Das gibt’s doch nicht!“ schrie Leon „Wie ist das überhaupt Möglich!?“

Wir informierten sofort den Notdienst die die Leichen dann auch mitnahmen. Nach einem kurzen Verhör durften wir dann auch wieder gehen.
„Man mir wächst das langsam alles über den Kopf. Dir macht es hoffentlich nichts aus wenn ich über Nacht wieder bei dir bleibe? Ich will echt nicht allein sein Momentan“ fragte Leon. „Klar alter, so lange du willst“ antwortete ich ihm und wir fuhren wieder zu mir. Ich machte den Computer gar nicht erst an, wir aßen etwas und schliefen dann auch direkt ein.

Am nächsten morgen wachte ich zuerst auf. Leon schlief noch tief und fest. Wir ließen uns für eine Woche aus der Uni entschuldigen. Ich ging vorsichtig an meinen Computer. Er war bereits eingeschaltet und es war wieder ein leeres Textdokument geöffnet. Ich wusste ich müsse nicht lange warten bis dort wieder eine Nachricht erscheint und so war es dann auch.

Rat: Guten Morgen, hast du gut geschlafen?

Matt: Warum?

Rat: Drück dich bitte genauer aus.

Matt: Warum hast du das jetzt auch noch diesen Polizisten angetan?

Rat: Sie standen mir im Weg.

Matt: Schwachsinn! Was willst du von mir?

Rat: Ich will spielen.

Matt: Dann such dir gefälligst jemand anderen dafür!

Rat: Ach hab dich nicht so, ist doch lustig.

Matt: Schweig einfach! Halt einfach dein dummes Maul verdammt!

Ich schaltete den Computer wieder aus und weckte Leon. „Komm Leon, wir verschwinden.“ sagte ich. „Was?“ erwiderte er mit müdem Blick „Wo willst du denn hin?“ Ich holte ein paar Kartons und fing schon mal an zu packen. „Erinnerst du dich an den Kanadier der mal für ein Jahr bei uns auf der Uni Austauschschüler war?“ fragte ich Leon. „Du meinst Ben? Den blonden Ben?“ fragte er verwundert. „Ja genau“ antwortete ich „Ich ruf ihn sofort an und bitte ihn uns bei sich wohnen zu lassen. Der hat doch ein riesen Haus das er ständig vermietet hat er erzählt. Da fliegen wir auf der Stelle hin.“ sagte ich während ich weitere Kartons holte.

Wir haben beide unsere Sachen ziemlich schnell gepackt, wir fuhren auch bei ihm vorbei.

Auf dem Weg zum Flughafen, hielt ich nochmal kurz vor meiner Wohnung.
„Ich muss noch was erledigen, kommst du kurz mit hoch?“ fragte ich Leon. Mit schiefem Blick folgte er mir in die Wohnung, worin nur noch mein Computer stand. Ich hatte einen Vorschlaghammer aus dem Auto mitgenommen und schlug damit so fest auf meinen Computer ein wie ich konnte. Das tat ich so lange bis man nicht mehr erkennen konnte das es mal ein Computer war.

Die Reise nach Kanada verlief überraschend reibungslos, allerdings sprachen Leon und ich nicht wirklich viel. Wir bekamen die Adresse des Hauses also von Ben per E-Mail zugeschickt und hatten auch schon alles was das Geld betrifft ausgemacht. Als wir in Kanada ankamen riefen wir uns zuerst einmal ein Taxi. Als wir einstiegen fragten wir den Taxifahrer erst mal ob er überhaupt Deutsch spricht. „Selbstverständlich Männer, also wo solls hingehen?“ fragte uns der Taxifahrer. „Ehm ja einen Augenblick bitte..“ sagte ich und kramte den Zettel aus meiner Hosentasche auf dem ich mit die Adresse notiert hatte. „In die Zonterrencestr. 66 bitte.“ Der Taxifahrer schluckte kurz laut und sagte anschließend: „Tut mir leid Jungs da kann ich euch echt nicht hinfahren, bitte geht sofort aus dem Wagen. Auf wiedersehen.“ Verblüfft stiegen Leon und ich aus dem Taxi und nahmen unsere Koffer und Kartons aus dem Kofferraum. „Was war das denn jetzt bitte?“ fragte Leon. „Keine Ahnung alter.. Lass uns einfach jemanden fragen wie wir mit dem Bus dorthin kommen.“ Antwortete ich ihm.
Viele wollten uns nicht erklären wie wir dorthin kommen, und viele sind auch einfach weggerannt.
Schließlich fanden wir dann doch einen älteren Herren der es uns erklären konnte. Als wir uns von ihm verabschiedeten sagte er nur „Good luck guys..“ und ging weiter. „Komischer Kauz.“ sagte Leon. Ich lachte kurz und sagte anschließend: „Naja immerhin hat er uns den Weg erklärt.“

Wir mussten trotz der Busfahrt noch einige Kilometer laufen, scheint ein ziemlich abgelegenes Häuschen zu sein. Doch als wir dann an dem richtigen Standort ankamen, waren Leon und ich sprachlos. Jedes Haus in der gesamten Straße war abgebrannt. Ich rief sofort Ben an. Doch es war nicht Ben der abhob.
„Ich sagte doch ihr könnt mich nicht aufhalten. Und entkommen könnt ihr mir auch nicht. Niemand kann das.“ Ich ließ mein Telefon fallen..

Geschrieben von Pascal Mohr.

 
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Hallo Pascal,

starkes Stück, ich mag es auch gerne geradlinig und unverschnörkelt. Aber es gibt einen deutlichen Bruch: Als das Darknet sich irgendwie personifiziert und anfängt, Deinem Protagonisten das Leben schwer zu machen. Da fehlt mir was. Da gehen auch ab und zu die Pferde mit Dir durch, z.B. bei den ermordeten Polizisten. Eine Erklärung muß her. Geschieht das alles nur in Noels Einbildung? Ist es ein Dämon? Wieso hat er es auf Noel abgesehen? Wieso lebt dann Leon noch, oder Noels Familie etc.?
Bzw.: Wenn Noel und Leon eine Person sind und er durch das Darknet irgendwie irre wurde, dann wäre es nicht so einfach, in eine Polizeiwache einzudringen und alle mit einem Messer umzubringen und das Abfackeln einer ganzen Straße schon beinahe unmöglich

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Pascal,

Mein Name ist SilentMatt. Aber alle nennen mich einfach „Matt“.

Wozu die Anführungszeichen?


Wobei das eigentlich nicht mein wirklicher Name ist, aber das ist irrelevant.

Warum erzählt er es dann? Warum soll der Leser sich Sachen anhören, die der Erzähler selbst als egal einstuft?


Im Darknet kann ich vollständig anonym und unauffindbar im Internet surfen. Das bringt viele Vor- aber auch Nachteile mit sich. Einerseits gibt es keine Möglichkeit mich oder überhaupt irgendjemanden aufzufinden, andererseits nutzen einige diesen Vorteil um illegale, krumme Dinge im Darknet zu drehen. Drogen- & Waffenhandel sowie auch Kinderpornografie wird dort ganz groß geschrieben.

Das klingt ziemlich weltfremd. Die Essenz: Setzt euch, ich erzähle euch was von dieser neuen Erfindung, dem "Internet" ...


möglich ist aufzulisten in welchen Ländern, Staaten & Städten welche Themen am häufigsten in den Vordergrund geraten und am meisten Leute mit sich zieht.

Hab neulich irgendwo gehört, dass der Suchbegriff Gay Sex nirgendwo so oft verwendet wird wie in Pakistan. Das wäre mal ne Geschichte wert.


Die Leute fangen an sich äußerst heftig zu beleidigen und zu drohen.

Hamburg ...


Ja, das ist im Internet auch sonst ein eher unbekanntes Phänomen, dass Leute diese Anonymität nutzen um zu hassen, zu hetzen, zu motzen. Das ist so ein Hamburger Kuriosum. Wo spielt die Geschichte? Vor oder hinterm Saturn?


einem im Darknet ausgemachten Standort

Wahrscheinlich willst du wegen "treffen" nicht Treffpunkt schreiben, aber Standort ist definitiv das falsche Wort.


Es gibt keine regeln.

Sowas nervt. Hauptwörter klein schreiben sieht immer so richtig hingeschissen aus, nicht ein Mal Korrektur gelesen.


Jedoch erscheinen nicht nur die zwei sich treffende Personen.

Abgesehen davon, dass da ein "n" fehlt, ist das ein furchtbar bürokratischer Satz für eine Geschichte, die eher ein bisschen Hinterhof-Atmo atmen will. Es kommen aber nicht nur die Kämpfer zum Treffpunkt.


Sollte also jemand vor haben seinem Kontrahenten die Kehle aufzuschlitzen und das auch durchzieht,

vorhaben, ... Diese Absichtserklärung verkompliziert den Satz bis zur Unverständlichkeit. Wen interessiert, ob er das vorher geplant hat? Wen interessiert das an dieser Stelle? Sollte jemand seinem Kontrahenten die Kehle durchschneiden, können das alle sehen.


DNFs


Standort ist das falsche Wort!


Teleskopschläger

Ich kenne nur den Teleskopschlagstock.


nicht zu knapp

Solche Floskeln sollten fast immer raus. Die geben dem Leser das Gefühl, die Geschichte bereits zu kennen.


erneut auf dem Kopf

den Kopf. Und dann "ging er schließlich fort". Viele Formulierungen sind zu gestelzt für einen Ich-Erzähler.


Mir macht das allerdings nichts aus, ich bin da schon etwas “abgehärtet“

Yeah, coole Sau. Mit sowas machst du Erzähler unsympathisch.


Ich gehe natürlich nicht besonders gern dorthin, obwohl ich eigentlich ganz gute Noten schreibe und Freunde dort habe. Trotzdem bin ich viel lieber alleine in meiner Ein-Zimmer Wohnung die ich mir mit gelegentlichem arbeiten in einem Internetcafé finanziere.

Das klingt ziemlich verzweifelt. "Ich bin kein Würstchen, das den ganzen Tag im Internet rumhängt und darüber hinaus nicht viel geschissen kriegt!" Und die Uni-Welt hat sich seit meiner Zeit bestimmt verändert, aber ein Physik-Seminar für Mediendesign?


Ich kam zu Hause an. Ich machte es mir in meinem Zuhause gemütlich.


Pizza Reste

Pizzareste


surfte wie gewohnt weiter in Darknet Foren.

Und surfte im Darknet. Verschlanke deine Sätze, das gibt mehr Druck auf den Kessel.


mehrfach auf die Schädeldecke

Schädeldecke ist so CSI, im Fernsehen würden sie sagen "mit einem Stock mehrmals auf den Kopf geschlagen".


19 Jähriger Bankkaufmann

19-jähriger


Ausbildung war.“ Sagte die Reporterin.

", sagte


", dachte ich mir ... usw.


Gründe haben..“

Gründe haben ..."


der stille

der Stille


Standby Modus

Standby-Modus ... Und überhaupt: Zu Hause angekommen, hatte ich eine E-Mail von Anna im Postfach. Schreiben lernen heißt auch lernen, was man weglassen kann.


eine unfassbare angst

Angst


da scheint es jemand ganz dringen

Zeiten beachten: schien


die Mysteriöse Nachricht

Adjektive nur bei Eigennamen wie dem Weißen Haus groß schreiben.


Jedoch sah er gar nicht gut aus.

Das ist so Fernsehserien-Blabla. Du siehst aber gar nicht gut aus. Beschreibe stattdessen seine Augenringe, seine fettigen Haare, seine bleiche Haut etc.


Wieder lief es mir eiskalt den Rücken herunter.

Beim ersten Mal habe ich es noch ignoriert, aber zweimal innerhalb eines Absatzes ist auf jeden Fall zu viel, gerade in einer Horrorgeschichte (ausgenudelt, zigtausendfach gehört, erwartungsgemäß, langweilig)


mich die Nachricht so verwirrt.

ZEITEN!


SilentMatt? Aber dein Name ist doch Noel?“

Batman? Ich dachte, du heißt Bruce ...


Lass die alberne Großschreibung, das ist trippelt gemippelt, Ausrufezeichen plus "schrie" reicht völlig aus, da weiß jeder, was los ist.


Man, irgendwas geht hier nicht

Mann, jedenfalls in diesem Zusammenhang.


irgendwas geht hier nicht mit rechten Dingen zu,

Halt dich von solchen feststehenden Formulierungen fern. Bei "geht" hat man den Satz schon vollständig im Kopf, das ist öde.


Gesagt, getan.

Aaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhh!!!!!!!!


Erneut lief es mir eiskalt den Rücken runter.

Der Mann, dem es immer eiskalt den Rücken runterlief. Fünfmal pro Geschichte.


Zonterrencestr. 66

Das klingt wie Fantasieenglisch. Ake luki foa friedomm. Keine Abkürzungen.

So. Ich bezweifele, dass das Ende mehr Sinn gemacht hätte, wenn ich das letzte Drittel nicht nur überflogen hätte. Du musst unbedingt erstmal die Basics üben: Groß- und Kleinschreibung, Kommasetzung, Kennzeichnung von wörtlicher Rede etc. So wird dir kaum jemand Feedback zum Inhalt geben, weil man nach ein paar Sätzen keine Lust mehr hat.

Am Anfang dachte ich: Da prügeln sich Leute. Im Internet haben sich schon Menschen verabredet, und der eine hat die Geschlechtsteile des anderen mit dessen Einverständnis in Öl gebrutzelt, und die Geschichte will mir als Horror verkaufen, dass sich Leute übers Internet zur Schlägerei verabreden? Wie lahm. Wenn das mit dem Penis frite ein seelischer Abgrund war, ist das hier nicht mal ein Schlagloch.

Aber selbstredend wird sich bis zum Tod geprügelt. Und eine Freundin des Prots, über die man so gut wie gar nichts erfährt, geht hopps. Zum Schluss ist dann dieser kanadische Austauschstudent schuld, eine Art Dr. Mabuse, der laut schallend und sinister in den Fernsprechapparat kichert, weil er mit einem Großbrand in seiner Heimat von der Mordserie in crazy Hamburg ablenkt, wo sich tatsächlich Leute im Internet beleidigen.

Oder so. Wie gesagt, hier mangelt's so dermaßen an grundsätzlichem Handwerkszeug, dass man bei einer zusehends wirrer werdenden Geschichte doppelt die Lust am Lesen verliert.

Tipp: Rechtschreibung und Grammatik pauken. Fernseher aus lassen, lesen und den Leuten um dich herum zuhören. Hast du das eine Weile gemacht, wird dir beim nächsten "Hier ist doch irgendwas oberfaul" von ganz allein auffallen, dass du das im Leben noch nie jemanden hast sagen hören.


Grüße
JC

 

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