Was ist neu

Teenagerliebe

Mitglied
Beitritt
16.03.2013
Beiträge
92
Zuletzt bearbeitet:

Teenagerliebe

Sie saßen auf der Lehne einer Bank und blickten hinunter auf die Stadt, die wie ein Teppich aus bunten Lichtern vor dem violett-blauen Horizont lag. Es roch nach Lagerfeuer und Bier. Das Lachen der Freunde mischte sich mit dem Sound eines Autoradios.
Ein Hauch abendlicher Frische ließ Steffi frösteln. Sie drückte sich an seinen Körper, suchte seine beschützende Wärme. Tief sog sie seinen Duft ein und schloss die Augen.

Schon seit dem ersten Tag, als ihr Tom mit seinen dunklen Augen und seiner lässigen Coolness aufgefallen war, wusste sie, da war etwas Besonderes an ihm. Die Art wie er sprach, wie er lächelte und sich dabei die brauen Locken aus dem Gesicht strich und seine tiefe, männliche Stimme. Vor zwei Jahren neu auf die Schule gekommen - er kam ursprünglich aus Berlin - wurde er schnell beliebt bei seinen Mitschülern. Für Steffi hatte er nie Augen gehabt. Warum auch? Sie spielte einfach nicht in seiner Liga, war nicht besonders hübsch oder stylisch. Eher ein Mauerblümchen eben. Doch dann war es passiert. Ihr Herz war fast stehengeblieben, als er sie am Freitag gefragt hatte.
„Wir treffen uns heute am Turm. Hast du Lust auch mitzukommen? Würde mich echt freuen!“

Und nun saßen sie da. Es hatte sich einfach so ergeben. Sie flog, spürte weder Boden noch Zeit, durchlebte heiße und kalte Schauer in ungewohnter Weise. Ihr einziger Gedanke galt der bedingungslosen Hingabe an das Gefühl: Nie wieder allein, nie wieder einsam sein müssen. Diesen Moment, das wusste sie, würde sie immer und immer wieder von neuem durchleben. Er war nun ihr Maßstab geworden, ihre Idee vom großen Glück.
Sie blickte in seine Augen. Zwei dunklen Teiche eingefasst in kupferfarbene Regenbogen. Ihre Köpfe kamen sich näher und näher. Die Welt um sie herum verblasste und löste sich auf in Bedeutungslosigkeit.
Als sich nun ihre Lippen das erste Mal trafen, als nun das eintraf, was sie sich so oft ersehnt hatte, wich alle Träumerei der Wirklichkeit des Schmeckens. Ihre Zungen, nun zwei selbstständige Wesen geworden, als wäre es ihre eigentliche Bestimmung gewesen nur dies zu tun, fanden sich, schmiegten sich aneinander, erforschten gegenseitig die zur Einheit verschmolzenen Mundhöhle. In ihrem Innern entbrannte die Sehnsucht, ihm immer näher sein zu wollen. Berauscht von der Vorstellung, tief in sein Herz einzutauchen, erschienen ihr Schlösser und Gärten einer anderen Welt. Sie hatte einfach losgelassen, sich verloren in ihm.

„Kommst du noch mit zu mir, Steffi?“
„Ein andermal. Ich sollte schon längst zuhause sein.“
Er löste seine Umarmung. Aber ihr war, als schwebte sie noch immer. Die Gedanken unsortiert, zog sie ihren Pulli zurecht, strich durch ihre langen Haare, zog das Handy aus der Tasche.
„Verdammt, schon elf durch“, schoss es ihr durch den Kopf. Sie sprang auf und sagte:
„Also, ich muss jetzt. Bist, bist du morgen in der Schule?“
Tom lächelte. „Ja sicher, wir sehen uns. War echt schön mit dir, Steffi!“
Sie grinste verlegen und fuhr sich nochmals durchs Haar. Sie ging ein, zwei Schritte rückwärts, dann drehte sie sich um und lief los.

Es waren nur fünf Minuten zu den Blocks, ihrem Zuhause. Sie schloss die Tür auf, fuhr mit dem Aufzug noch oben - alles wie in Trance. Das Gleichgewicht ihrer kleinen Welt war ins Wanken geraten, alle Bedeutungen verschoben. Sie kannte das Vorher, doch wer war sie jetzt geworden?
Die Wohnung roch nach kaltem Rauch und Alk. Steffi lebte hier zusammen mit ihrer Mutter und ihrem älteren Bruder Kai. Aus seinem Zimmer dröhnte die dumpfe Bassline eines Rapsongs. Sie ging den Gang weiter Richtung Wohnzimmer und öffnete die Türe einen Spalt. Wie erwartet lief der Fernseher und die Mutter schnarchte. Ein paar leere Flaschen standen auf dem Tisch. Ihre Mutter hatte sich die letzten Jahre einen Dreck um sie geschert, warum auch sollte sie ausgerechnet heute auf sie warten? Steffi ging ins Bad und war froh, dass sich niemand für sie zu interessieren schien. Auf dem Bett liegend simste sie mit ihrer besten Freundin, wollte ihre Freude mit jemanden teilen. Danach blieb sie noch lange wach liegen und dachte an Tom.

***​

Als sie am nächsten Morgen erwachte, zauberte die Erinnerung ein Lächeln auf ihr Gesicht. Wie würde sie nun in den Tag starten! Wie würde sie alle und jeden umarmen!
Schnell schlüpfte sie in ihre Sachen, machte sich fertig und lief in die Küche. Ihr Bruder saß mit aufgestütztem Kopf am Tisch, in der anderen Hand die Tasse Kaffee. Im Aschenbecher vor ihm glühte die Kippe vor sich hin.
„Wo bist du gestern gewesen?“, murmelte er ohne dabei aufzusehen.
Steffi verschränkt die Arme. „Was geht’s dich an?“
Kai musterte sie prüfend, nahm einen Zug und blies den Rauch in ihre Richtung.
„Bernd hat mir geschrieben, dass du mit Tom rumgemacht hast, stimmt das?“ Steffi war sichtlich genervt. Sie hatte noch nie ein gutes Verhältnis zu ihrem Bruder gehabt und dass er ihr hinterher spionierte, ging für sie gar nicht.
„Und wenn schon. Kann dir doch scheißegal sein!“
„Ich kenne Tom, er will dich sowieso nur flachlegen“, sagte er mit einem süffisantem Lächeln.
„Arschloch!“
Die Mutter kam im Bademantel herein. Ihre Haare standen in alle Richtungen.
„Müsst ihr morgens schon so einen Krach machen? Mein Schädel explodiert gleich“, sagte sie gleichgültig und setzte sich an den Tisch.
Steffi nahm sich einen Apfel, sagte „ich geh dann mal, bin spät dran“ und verließ auf direktestem Wege die Wohnung.
Sie verspürte heute keine Lust, sich die Laune verderben zu lassen. Und Kai wollte sie erst recht keine Chance dazu geben. Wer weiß, vielleicht konnte sie bald ihr eigenes Ding machen, ohne die beiden. Mag sein, dass Tom sie von ihrem jämmerlichen Dasein erretten konnte und eine sonnigere Zukunft auf sie wartete. So lief sie also in den Morgen hinaus, ihrer Liebe, ihrem neuen Leben entgegen.

Aber nicht nur Steffis Leben, die ganze Welt schien sich verändert zu haben. Sie sah alles in einem besonderen Glanz, und das seltsame daran war, dass ihre Mitmenschen es auch wahrnehmen konnten.
Da war die ältere Frau im Bus. In ihren Augen spiegelten sich die Erinnerungen ihrer Jugendliebe. Wissend nickte sie Steffi zu. Selbst der mürrische Alte aus der Nachbarschaft grüßte sie heute. „Morjen, Kleenes. Wat strahlst'n so?“
Doch sie ging ganz nach hinten und nahm Platz bei den Freundinnen, die natürlich schon von der Neuigkeit wussten. Gemeinsam durchlebten sie jede Einzelheit der von Steffi geschilderten Momente, versuchten einander zu übertreffen mit Fragen und Gekicher. Endlich waren sie an der Schule angekommen, dem Ort des Wiedersehens.

Es dauerte auch nicht lange und sie entdeckte Tom von weitem. Lässig wie immer stand er bei den anderen. Mit ihrem strahlenden Lächeln ging sie auf ihn zu.
„Hi!“, grüßte sie ihn.
„Oh, hallo Steffi! Wie geht’s?“
Am liebsten hätte sie „wundervoll“ oder „fantastisch“ gesagt, es kam ab er nur ein gedehntes „gut“ aus ihr heraus.
Er nahm sie an der Hand und küsste sie auf den Mund. Es war nur ganz flüchtig, doch Steffi war, als fließe ein Welle Strom durch ihren Körper.
„Hast du heute abend schon was vor?“, fragte er und blickte sie seltsam ernst an.
„Ich will nur bei dir sein“, sagte Steffi.
„Dann nehm ich dich mit zu mir!“

***​

„Willst du auch ne Cola?“
Steffi nickte. Sie saß auf Toms Bett. Zwischen ihren Beinen brannte es, doch es war ihr gleich. Eigentlich fühlte sie gar nichts.
Das erste Mal konnte nicht wirklich schön sein. Sie hatte sich auch nichts anderes erhofft. Ob ihr junger Körper noch nicht bereit dafür war? Nein, bei ihren Freundinnen hatte es ja auch geklappt. So lief das nun mal.
Aber vielleicht hätte Tom ihr mehr Zeit lassen, etwas zärtlicher sein können. Zuerst hatte ihr ja seine stürmische Art gefallen, wie er ihre Kleider regelrecht vom Leib gerissen und ihren Körper gierig liebkost hatte. Doch dann wurde er immer grober. Steffi hatte es über sich ergehen lassen. Schließlich war es doch aus Liebe geschehen.
Jetzt fühlte sie sich, als wäre sie nur benutzt worden. Ganz nüchtern betrachtet, hatte er sich an ihr vergangen. Ihre Angst hatte er schlichtweg ignoriert, eigentlich all ihre Gefühle. Und nun? Wieso umarmte er sie jetzt nicht? Wieso ließ er sie allein?

„Hier, deine Cola!“
Er hatte ihr noch nicht einmal „ich liebe dich“ oder so was gesagt.
„Tom, ich will heim.“
„Wieso denn jetzt? Gefällst dir bei mir nicht mehr? Na ja, ich bring dich, wenn du willst.“
„Geht schon, ich nehm den Bus.“
Hatte Kai recht gehabt?
Steffi stellte die Dose ungeöffnet auf den Nachtisch und zog sich an. Im Grunde wollte sie nur noch weg von hier. Tom hatte sich Shorts angezogen, den Fernseher angemacht und saß nun mit dem Rücken zu ihr. Es lief irgendeine Comedy-Sendung.
„Der Typ ist der Beste, … ich lach mich kaputt“, hörte sie Tom wie von weitem. Ihre Beine fühlten sich taub an. Ein Kloß drückte in der Kehle.
„Ich geh dann jetzt mal.“
Tom stand auf und trat auf sie zu. Er umarmte sie und blickte sie an, so wie er es schon vorher getan hatte. Aber da war nichts mehr von Vertrautheit, Zärtlichkeit oder Magie.
„Es war echt schön mit dir, Steffi! Das müssen wir bald wieder machen.“
„Klar.“
Sie roch seinen Atem, den beißenden Geruch seines verschwitzen Körpers. Ganz sachte begann sie ihn wegzudrücken. Er schien es nicht zu merken. Sie drehte sich um und wollte endlich gehen.
Als sie in der Tür stand rief er: „Steffi, warte!“
„Ja?“
„Du hast deine Cola vergessen. Hier!“
Sie betrachtete traurig die Dose und sagte:
„Danke.“

 

Servus Cybernator,

ich sag’s gleich mal vorweg, wirklich überzeugen konnte mich deine romantische Miniatur nicht. Für mein Gefühl hat sie in mehrerer Hinsicht Schwächen.
Da ist einmal der Plot, der mir schon ein bisschen dürftig erscheint und dessen Inhalt dem Titel nicht wirklich gerecht wird. Gerade die Magie, das Mysterium des erstmaligen Verliebens wäre ja ein wirklich ergiebiges Thema, aber was du daraus machst, ist mir zu wenig.
Es passiert halt nicht wirklich viel. Ein junges Mädchen verliebt sich, anscheinend zum ersten Mal, und wird schon am Tag darauf bitter enttäuscht. In einem einzigen kleinen Nebensatz deutest du noch familiäre Probleme an und dann hängst du einen völlig unglaubwürdigen Schluss dran. Nach dieser ersten Enttäuschung ist das arme Ding derart traumatisiert, dass es dann „jahrelang einsam bleibt“? Also das klingt doch schon ein bisschen an den Haaren herbeigezogen.
Und auch sprachlich und stilistisch gäbe es noch einiges zu verbessern.
Die ersten einleitenden Sätze gefielen mir gut, abgesehen davon, dass die beiden ja eher auf die Stadt hinunter blickten, als in die Stadt.

Die Hormone ließen ihren Körper in unbekannter Weise heiße und kalte Schauer durchleben, sie flog, spürte weder Boden noch Zeit.
sie flog, spürte weder Boden noch Zeit. Das klingt wirklich schön. Aber der Satz davor passt für mein Gefühl überhaupt nicht, der klingt irgendwie so mechanistisch, so gefühllos, lass doch das Mädchen fühlen, nicht ihren Körper.

als wäre es ihre eigentliche Bestimmung gewesen [Komma] nur dies zu tun,

erforschten gegenseitig die zur Einheit verschmolzenen Mundhöhle.
Mundhöhlen

die Gedanken unsortiert.
Wäre da nicht durcheinander schöner?

und nahm platz
Platz

versuchten einander zu übertreffen mit ihren Fragen und Gekicher.
Gekicher bräuchte hier ein eigenes Possessivpronomen (ihrem), weil es keine Pluralform hat.

Düstere Zweifel überschattete den Glanz ihres Glücks.
Entweder düsterer Zweifel, oder überschatteten

Sie war sich auf einmal so unsicher, hatte Angst[ Komma] ihr neues, gerade

So schmerzend wie tausend Messerstiche. Sie spürte einen Klos im Hals. Ein Gefühl des Betrugs …
wie tausend Messerstiche? Tausendmal schon gelesen, sag ich mal.
Kloß
Ein Gefühl des Betrugs … das klingt auch irgendwie seltsam, weil ein Betrug ja kein Gefühl haben kann. Besser vielleicht: ein Gefühl, als ob … was auch immer.

und den Klos herunter schlucken
Ich nehme das jetzt einfach mal zum Anlass, etwas Grundsätzliches zum Thema hin & her zu sagen, weil ich die falsche Verwendung der entsprechenden Begriffe hier im Forum einfach zu oft lesen muss.
"hin" heißt: von mir zu einem anderen Ort, "her" heißt: von einem anderen Ort zu mir. Was so viel heißt wie: weder kann ich in ein Haus herein gehen, noch eine Treppe herab steigen, jemand anderer allerdings kann in das Haus hereinkommen, sofern ich drinnen bin. Sollte ich draußen sein, kann er wiederum nur hineingehen, ist halt immer eine Frage der Blickrichtung.
Und wenn ich etwas schlucke, bin ich sozusagen mein Kopf, also oben und entsprechend schlucke ich hinunter. Alles klar?

An wen hatte sie da nur ihre Träume verkauft?
Wieso verkauft? Besser vielleicht: vergeudet, verschwendet, verschenkt?

Ich weiß nicht recht, also vernünftige Vorschläge, wie du inhaltlich mehr aus der Geschichte machen könntest, hab ich nicht für dich. Aber vielleicht motiviert dich meine Kritik, noch einmal darüber nachzudenken, und möglicherweise fällt dir je selbst was dazu ein.


offshore

 

Hallo Ernst!

Danke für die Beschäftigung mit meinem Text und deine wertvollen Ratschläge!

Die Erleuterung zu "hin und her" fand ich sehr interessant. Meinereiner macht sich da so wenig Gedanken. Den Kloß herunterschlucken klingt bei mi trotzdem schöner. Mag sein, dass ich eher ein Bauchmensch bin. Aber das rät hier ja auch die Vernunft, also doch ...

Das Träume verkauft lass ich auch stehen. Das ist so wie die Seele verkauft ... an einen Jüngling mit finsteren Absichten.

Ich habe gemerkt, dass man das Wort Gefühle am besten gar nicht verwenden sollte, wenn man über eben jene schreibt.

Nach dieser ersten Enttäuschung ist das arme Ding derart traumatisiert, dass es dann „jahrelang einsam bleibt“?

Gefühlte Jahre :)

Liebe Grüße
Cybernator

 

Hallo Cybernator,

ja, ich bin etwas unentschlossen, was ich von deinen Text halten soll. War sicher eine interessante Übung für dich, eine Gesichte zu verfassen, in der du so tief in die Gefühlswelt deiner Protagonistin eintauchst. Leider fehlt es halt an anderer Stelle. Die Charaktere bleiben etwas Konturlos. Kein Dialog. Keinerlei Beschreibung von Äußerlichkeiten. Wenn deine Protagonistin so verknallt ist, schwärmt sie doch bestimmt auch von seinen klaren, blauen Augen, in denen sie am liebsten Nackt baden würde und der wilden, blonden Mähne ...
Er enthält beides, dein Text: individuelle, lyrische Beschreibungen und Klischeesätze.

Da habe ich mal eine Liste mit den Sätzen, die mir wirklich gefallen haben:

Er war nun ihr Maßstab geworden, ihre Idee vom großen Glück.
:thumbsup:

sie flog, spürte weder Boden noch Zeit, durchlebte heiße und kalte Schauer in ungewohnter Weise.
Auch ein toller Satz, allerdings würde ich hier "in ungewohnter Weise" streichen. Ist doch klar, dass dies etwas Außergewöhnliches, Unbekanntes ist, was sie dort erlebt.

erschienen ihr Schlösser und Gärten einer anderen Welt.
:thumbsup:

Ihre Tränen nicht genug, um die Flamme des Schmerzes zu löschen.
Auch der zum Ende konnte mir irgendwie gefallen.

Ein paar Korrekturvorschläge:

die Augen. sie flog
Sie

Am nächsten Morgen zauberte die Erinnerung ein Lächeln in ihr Gesicht.
Klingt hier "auf ihr Gesicht" nicht schöner?

Wie würde sie nun in den Tag starten! Wie würde sie alle und jeden umarmen!
Da musste ich mich fragen, warum diese beiden Sätze in Fragestellung stehen. War mir absolut schleierhaft.

Ich habs nicht bereut, diesen Text zu lesen. Viele Beschreibungen waren echt gelungen - andere eben weniger.

Die Stelle an der du beschreibst, dass sie an der betrunkenen Mutter vorbei nach draußen geht, weckt irgendwie Neugier. Aber du handelst das ja in einem Satz ab, wirfst mir nur diesen Fetzen hin. Warum trinkt die denn schon so früh am Morgen, frage ich mich da. Natürlich kann ich mir Antworten ausmalen. Aber na ja. Ich würde das entweder mit ein paar Sätzen für Klarheit sorgen oder weglassen.

Grüße

Hacke

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Hacke!

Ja, die Handlung kommt bei der Story zu kurz. Sind wir mal ehrlich, es ist doch auch immer wieder das selbe Prinzip. Auch an äußeren Dingen habe ich gespart. Von Sommersprossen und Ringellöckchen schreiben ist nicht ganz mein Ding. Es sind nur Gefühle, die mich interessiert haben.
Mag sein, das Ganze wurde dadurch konturlos.
Aber vielleicht findet man sich in dem einen oder anderen Satz wieder.
Es sind auch nur die drei, vier guten, weswegen ich es hier reingestellt habe. Auch fand ich es schön von dir, dass du den lyrischen Charakter angesprochen hast. Das war mir schon wichtig.

"Wie würde sie nun in den Tag starten! Wie würde sie alle und jeden umarmen!"

Da musste ich mich fragen, warum diese beiden Sätze in Fragestellung stehen. War mir absolut schleierhaft.


Dieses "wie" wollte ich betonen. Die Art und Weise, wie sie in den Tag startet.
Ein reines Gefühl von ihr.

Die Mutter von ihr, na ja, ich hab zur Zeit keine Lust über Alkis zu schreiben. Die stehen mir sonst wo und bleiben Randerscheinung.

Liebe Grüße
Cybernator

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Cybernator,
ich finde deine Kurzgeschichte an sich eigentlich gut. Ich mag es, wie du auf die Gefühle und Eindrücke der Protagonistin eingehst und wie deutlich du diese intensiven Momente beschreist. Ich lese diese Art an Geschichten sehr gerne, wo man wirklich merkt, das sich der Autor richtig Gedanken darum gemacht hat, wie er die Gefühle am besten beschreiben kann und mit den Wörtern spielt, die ihm zur Verfügung stehen. Trotzdem muss ich auch den anderen zustimmen. Ich hätte es auch schön gefunden, wenn du etwas mehr auf die einzelnen Charaktere eingegangen wärst. Aber gut, jeder wie er mag.
Was für mich ein wenig zu kurz kam, war dieser eine Moment, wo sie wirklich begreift, dass der Junge die Protagonistin nun hängen lässt und ihr Herz dadurch gebrochen wird. Mir hat dieser eindeutige Zeitpunkt gefehlt. Eine kurze Zeit lang habe ich mich gefragt, ob es jetzt wirklich schlecht ausgeht oder ob ich nur undeutlich gelesen habe, obwohl sie schon angefangen hat, zu leiden. Mir war dieser Moment zu undeutlich.
Noch ein kleiner Ratschlag zur Verbesserung:

Später, als sie sich trennen mussten, war ihr so, als schwebte sie noch immer.
Ich würde das "so" weglassen.
Später, als sie sich trennen mussten, war ihr, als schwebte sie noch immer.
Klingt in meinen Ohren etwas runder.

Zu der Sache mit der betrunkenen Mutter:

Die Mutter von ihr, na ja, ich hab zur Zeit keine Lust über Alkis zu schreiben. Die stehen mir sonst wo und bleiben Randerscheinung.
Da frage ich mich dann, wieso du sie überhaupt erwähnst, bzw. betrunken darstellst. Denn die Erwähnung einer betrunkenen Mutter macht wirklich neugierig und man wartet die ganze Zeit darauf, dass noch mal darauf eingegangen wird. Es hätte der Geschichte auch nicht geschadet, wenn du das "betrunken" einfach weggelassen hättest. Es hätte nicht gefehlt. Wenn du keine Lust hast, auf Alkis einzugehen, dann lass es einfach komplett. Ich finde, das reicht voll und ganz. :)
Ich hoffe, ich konnte dir weiter helfen.
Liebe Grüße
lolli

 

Hallo Lolli16!

Danke für deine Befassung mit dem Text!
Deine Vorschläge finde ich einleuchtend. Und vielleicht kann ich diesen Moment, als es ihr bewusst wird, noch etwas deutlicher hervorheben.
Da ich es nun so oft gehört habe, werde ich mir wohl die Charaktere nochmals vornehmen und ihnen mehr Tiefe geben.

Schön, dass es dich unterhalten hat!

Liebe Grüße
Cybernator

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ihr Lieben!

Ich habe der Story ein anderes Ende und meiner Protagonistin ein bisschen mehr Farbe verpasst.

Na ja.

Richtig glücklich wird sie auch dieses Mal nicht werden.

Grüße,
Cybernator

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom