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"Taschmunzel" oder „ein haariges Märchen“

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03.07.2011
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"Taschmunzel" oder „ein haariges Märchen“

Heute möchte ich das Märchen von Taschmunzel erzählen. Es geht um lange Haare, einen Turm und um eine Hexe. „Das ist ein Schreibfehler! Dies ist doch die Geschichte von Rapunzel!“, mögen viele Leser jetzt denken. Aber ich kann versprechen, dass dieses Mädchen wirklich Taschmunzel hieß. Aber um Rapunzel geht es auch in diesem Märchen, es fängt sogar mit ihr an:

Vor langer Zeit lebte Rapunzel, die wegen ihren langen Haaren inzwischen weltberühmt geworden war. Nun wissen viele nicht, dass sie eine jüngere Schwester namens Taschmunzel hatte. Diese war ein genau so lustiges und fröhliches Mädchen, wie Rapunzel. Natürlich hatte sie auch so lange Haare wie ihre Schwester. Manch einer behauptete, dass ihre Haare sogar noch länger waren, aber das konnte man nicht richtig vergleichen, denn Rapunzels Haare wurden ja von der Hexe abgeschnitten. Die wuchsen zwar später wieder nach aber so lang wie vorher wurden sie nie mehr. Rapunzel war im Nachhinein im Schloss bei ihrem Prinzen auch ganz froh darüber: Jetzt musste sie jeden Morgen nicht mehr fünf sondern nur noch eine Stunde ihre Haare kämmen.
Aber wieder zurück zu Taschmunzel. Sie hatte ein Geheimnis, von dem nur sie und ihre Familie wussten: Ihre Haare waren aus purem Gold! Das war sehr gefährlich für sie denn es wären Viele versucht, ihr die Haare abzuschneiden und sie dazu womöglich noch umzubringen. Darum färbte Taschmunzel nach jedem Haare waschen ihre Haare mit Ruß rabenschwarz. Außerdem flocht sie sich immer 2 Zöpfe. Das war zwar sehr mühsam aber praktisch. So konnte man sie besser von Rapunzel unterscheiden. Die hatte zwar blonde Haare, aber die beiden besuchten oft eine Familie in ihrem Ort, die farbenblind war und oft Schwierigkeiten hatte, sie auseinander zu halten.
Eines schönen Morgens ging Taschmunzel wie gewohnt tief in den Wald zu einer verborgenen Quelle, um sich dort die Haare zu waschen. Als sie den Ruß abgespült hatte, glänzten und strahlten sie in der Sonne. Ein junger Prinz, der gerade im Wald auf der Jagd war, sah das Gold ihrer Haare durch die Bäume schimmern. Vorsichtig näherte er sich dem Glitzern. Als er Taschmunzel sah, die gerade ihre Haare in der Sonne trocknete, war er wie verzaubert. Doch der Prinz war nicht der einzige Zuschauer gewesen. Plötzlich stand ein Zauberer vor Taschmunzel und sagte: „Komm mit mir, sonst wird es deiner Familie schlecht ergehen!“ Taschmunzel war sehr erschrocken. Ihre Familie war ihr wichtig und so folgte sie dem Zauberer widerstandslos. Der Prinz hatte alles mit angesehen und folgte ihnen vorsichtig. Das war nicht sehr schwer, denn Taschmunzels Haare sah man aus weiter Ferne. Der Zauberer führte sie zu einem felsigen Hügel…

Sicher denkt der Leser jetzt, dass sich auf diesem Hügel ein Turm befindet. Das ist richtig. Vielleicht mag der Leser jetzt denken, dass der Zauberer mit Taschmunzel in den Turm geht. Auch das stimmt. Und vielleicht vermutet der Leser weiterhin, dass die beiden hinaufgehen, der Zauberer Taschmunzel allein lässt, hinausgeht und die Tür wegzaubert. Nun, wir werden sehen…

Im Boden des Turms befand sich eine Falltür, durch die der Zauberer Taschmunzel hinab führte. Bald kamen sie in einen langen Gang, der an einer Tür endete. Der Zauberer schubste Taschmunzel hinein und schloss die Tür zu. Nachdem sie an der Tür gerüttelt hatte, sah sich Taschmunzel in ihrem Gefängnis um. Es war eine Felshöhle, die mit Zauberlichtern beleuchtet wurde. In der Decke befand sich ein langer Schacht, durch den Tageslicht fiel. Außerdem lagen auf einem Tisch an der Wand genügend Lebensmittel, die für eine ganze Woche gereicht hätten. Taschmunzel setze sich in eine Ecke und begann, etwas davon zu essen.
Der Prinz, der gesehen hatte wohin der Zauberer seine Gefangene geführt hatte, versuchte verzweifelt in den Turm zu gelangen - doch ohne Erfolg. Niedergeschlagen ging er in sein Schloss zurück.
Taschmunzel saß währenddessen traurig in der Höhle und fragte sich, ob ihre Eltern schon im Wald nach ihr gesucht hatten und sie nun vermissten. Auf einmal hörte sie, wie etwas auf dem Höhlenboden aufschlug und „Quiiiik!“ machte. Erschrocken sprang sie auf und entdeckte unter dem Schacht einen kleinen Vogel, der auf dem Boden lag. Als sie ihn untersuchte, stellte sie fest, dass ein Flügel gebrochen war. Sofort verband Taschmunzel den Flügel mit etwas Stoff von ihrem Kleid.
Nach ein paar Tagen kam der Zauberer wieder. Schnell versteckte sie den Vogel in ihren Haaren. Der Zauberer forderte Taschmunzel auf, ihm ihren Namen zu nennen und drohte, ihr die Haare abzuschneiden. Taschmunzel war wirklich ein freundliches Mädchen, aber so langsam reichte es ihr, in dieser Höhle fest zu sitzen und so rief sie: „ Ich denke nicht im Traum daran, dir meinen Namen zu sagen!“ Wütend verließ der Zauberer wieder die Höhle. Nun fragte er sie jeden Tag aber Taschmunzel blieb stur.
In den nächsten Tagen ging es dem Vogel immer besser und Taschmunzel unterstützte ihn bei seinen Flugversuchen. Inzwischen waren die beiden dicke Freunde geworden. Einmal, als Taschmunzel unter dem Schacht stand und um Hilfe rief, hörte es der Prinz, der des Öfteren herkam und nach einem Weg suchte, um in den Turm zu gelangen. Sofort rannte er in die Richtung, aus der er die Rufe gehört hatte. Er beugte sich über den Schacht und Taschmunzel rief: „ Hilfe! Bitte holt mich hier raus. Ein Zauberer hält mich gefangen und will mir meine Haare abschneiden, wenn ich ihm nicht meinen Namen sage!“ „Warum will dieser Zauberer deinen Namen wissen?“, fragte der Prinz erstaunt. „Ich weiß es nicht. Vielleicht braucht er ihn für irgendein Zauberritual… Aber bitte helft mir jetzt!“, antwortete Taschmunzel. Der Prinz überlegte kurz. „Ich habe eine Idee, wie ich zu dir hinab kommen kann: Wie ich sehe ist ein Vogel bei dir. Gib ihm deine Zopfenden in den Schnabel. Er soll zu mir hinauf fliegen, damit ich die Enden um einen Baum wickeln und zu dir hinabklettern kann. Dann können wir uns besser unterhalten und eine Möglichkeit suchen um dich zu retten.“ Gesagt, getan. Der Vogel war noch etwas schwach und dies war das erste Mal, dass er nach oben flog. Es war sehr anstrengend für ihn aber Taschmunzel redete ihm gut zu und schließlich gelang es ihm erst den einen und dann den anderen Zopf zum Prinzen hinauf zu tragen. Der kletterte schnell an den Zöpfen hinab und stand endlich vor Rapunzel. Sie mochten sich auf Anhieb. Nachdem sie lange überlegt hatten, wie sie Taschmunzel befreien könnten, musste der Prinz schließlich gehen, da der Zauberer bald kommen würde. Aber er versprach Taschmunzel am nächsten Tag wieder zu kommen. Taschmunzel war über seine Gesellschaft sehr erfreut. Die Besuche vertrieben ihr die Langeweile und sie konnte sich mit dem Prinzen angeregt unterhalten.
Auch der Zauberer besuchte sie täglich. Einmal versuchte er Taschmunzel Angst einzujagen und die Zauberlichter zu löschen. Aber er war wohl kein guter Zauberer denn die Lichter wurden kaum dunkler. Er war so verärgert, dass er rief: “Morgen schneide ich dir deine Haare wirklich ab!“ Aber Taschmunzel war vorbereitet: Sie hatte bemerkt, dass der Zauberer Linkshänder war. Wahrscheinlich würde er zuerst den linken Zopf abschneiden. Deshalb flocht sie diesen mit weniger Haaren. Am nächsten Tag kam der Zauberer mit einer Schere. Er schnitt, wie von Taschmunzel schon vermutet, mit der linken Hand den linken Zopf ab. Als er sich gerade den rechten vornehmen wollte, ging es nicht: Die Schere war durch das Gold stumpf geworden. Enttäuscht sackte der Zauberer zu Boden und jammerte: „Nichts kann ich! Nicht mal das kleinste bisschen Zaubern! Ich bin so nutzlos…!“ Taschmunzel musste ihn trösten: „Ach was! Du hast mich ganz toll entführt. Aber wenn du nicht Zaubern kannst, warum wirst du dann nicht etwas anderes von Beruf?“ „Meinst du wirklich?“, fragte der Zauberer hoffnungsvoll. „Ich habe ganz viele Zaubertränke und Tinkturen. Vielleicht sollte ich Chemiker werden…“, überlegte er. Taschmunzel fand das eine sehr gute Idee und der Zauberer war begeistert. Sofort ließ er seine Gefangene frei. Der Prinz, der gerade gekommen war, um sie zu besuchen, war ganz überrascht, als er Taschmunzel aus der Tür spaziert kam und beide fielen sich in die Arme. Zusammen gingen sie auf das Schloss des Prinzen und ließen Taschmunzels Eltern holen. Außerdem machte ihr der Prinz einen Heiratsantrag und Taschmunzel war
begeistert.
Die Vorbereitungen für die Hochzeit liefen auf Hochtouren. Am Abend vorher saß Taschmunzel allein auf ihrem Balkon und sah in den Wald. Auf einmal hörte sie etwas flattern und piepen und dann saß der kleine Vogel, der inzwischen ein ganzes Stück gewachsen war, auf ihrer Schulter. Sie freute sich wirklich sehr, ihn wieder zu sehen und dem Vogel ging es nicht anders. Er war, nachdem Taschmunzel frei gelassen wurde, in den Wald geflogen und die beiden hatten sich danach nicht mehr gesehen.
Am nächsten Tag war die Hochzeit. Taschmunzel sah wunderschön aus und viele Diener mussten ihre goldenen Haare wie eine Schleppe hinter ihr her tragen. Auch der Vogel half dabei. Alle waren fröhlich und es gab viele Geschenke für das Brautpaar. Der Zauberer war inzwischen fleißig in seinem neuen Beruf tätig gewesen und schenkte Taschmunzel als Wiedergutmachung ein Badeöl, das sie gleich am nächsten Morgen ausprobierte. Doch was war das? Als sie aus der Wanne stieg, war ihr Haar schwarz wie die Nacht und das Badewasser schimmerte goldig! Später stellte sich heraus, dass Taschmunzel wirklich schwarze Haare hatte und sie nur vergoldet gewesen waren. Das Badeöl des Zauberers hatte das Gold ungewollt von den Haaren gelöst. Es wurde abgeschöpft und an Arme verschenkt.

So. Jetzt werden einige Leser bestimmt denken: „Und wenn sie nicht gestorben sind, …“ und so weiter. Aber der aufmerksame Leser und Kenner von dem Märchen „Rapunzel“ wird sich fragen: „Wo ist denn die Hexe geblieben?“ Nun, hier kommt sie…

Taschmunzel saß gerade im Park des Schlosses, als sie von einer Hexe entführt wurde. Sie hatte von Taschmunzels goldenen Haaren gehört und wollte diese natürlich für sich nutzen. Nun schrubbte sie (natürlich Erfolglos) auf ihnen herum und schimpfte: „Wo ist dieses verdammte Gold? Ich will das Gold!“ Taschmunzel klärte die Hexe darüber auf, dass ihre Haare nur vergoldet gewesen waren und sie wirklich schwarze Haare hatte. Der Hexe fiel die Bürste aus der Hand und sie schluchzte: „Alles umsonst! Nichts kann ich und zaubern erst recht nicht!“ Taschmunzel riet ihr: „Dann werde doch etwas anderes. Zum Beispiel Chemiker. Du hast sicher viele Zaubertränke und ich kenne einen ehemaligen Zauberer der das gleiche gemacht hat. Du könntest dich sicher mit ihm austauschen.“ Die Hexe war ihr zutiefst dankbar für ihren Vorschlag. Sofort ließ sie Taschmunzel frei. Diese gab der Hexe die Adresse von dem Zauberer. Die beiden verstanden sich auf Anhieb und bald bekam Taschmunzel eine Einladung zur Hochzeit. Außerdem wurden die beiden angesehene Chemiker.
Der Vogel, dem Taschmunzel geholfen hatte, saß manchmal auf ihrem Fensterbrett und sang für sie und den Prinzen ein Liedchen. Übrigens waren die Prinzen von Taschmunzel und Rapunzel miteinander verwandt, sodass sie sich oft besuchen konnten.
Und wenn ihnen der Zauberer und die Hexe ein Langlebenselexier geschenkt haben, so leben sie noch heute...

ENDE

 

Das Märchen habe ich geschrieben, als ich 12 war oder so... :D

Hallo blinkfan,

und Willkommen bei KG.de.

Ich weiß zwar nicht, wie alt du heute bist, aber es macht wenig Sinn, eine Geschichte zu kritisieren und dem Autor bei seiner Entwicklung helfen zu wollen, wenn der sich selbst schon weiterentwickelt hat. Schreibe das Märchen mal so, wie Du es heute schreiben würdest, dann lohnt sich das kritisieren auch. So schreib ich vielleicht was, was Du selbst heute schon ganz anders machen würdest, und dann ist doch zwecklos. Das wäre nur schade um die Zeit Deiner Kritiker. Schade um deren Zeit ist es auch, wenn Du kein Interesse an den Kritiken zeigst und dich für Kommentare weder bedankst und darauf inhaltlich eingehst, noch an deinen Texten im Anschluss arbeitest. KG.de ist eher ein Forum zum lernen, als eines wo man seine "Werke" ablegt ;).

In diesem Sinne, hau rein.
Beste Grüße Fliege

 

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