Tagträumereien
Draußen regnet es. Zumindest nehme ich das an. Vorhin, als ich mit dem Fahrrad zur Uni gehetzt bin - gehetzt, weil ich wie immer zu viel Zeit beim morgendlichen Zeitunglesen gelassen habe – habe ich den Regen nicht ignorieren können.
Jeden einzelnen Tropfen habe ich auf meinen nackten Armen gespürt. Jeans und T-Shirt waren klitschnass. Meine Frisur, die ich in mühseliger Kleinstarbeit mit Gel, Styling Creme und Liquid Spray einigermaßen in Form gezupft hatte...vernichtet.
Dabei war ich darauf so stolz gewesen. Auf meine neue Frisur.
Und jetzt saß ich in diesem düsteren Seminarraum, immer noch nass und ohne Frisur.
Ich fühlte mich nicht besondes wohl in meiner Haut, was wohl hauptsächlich daran lag, dass meine Kleidung wie eine zweite Haut an mir klebte.
Ich blickte mich im Raum um. Nein. Keiner der anderen Jungs sah aus, als hätte er durch den Regen strampeln müssen.
Doch dann blieb mein Blick in der zweiten Reihe vor mir hängen. Da war er.
Er. Der Grund für meine schlaflosen Nächte. Für mein plötzlich aufkeimendes Interesse an dem Seminar „Neurophysiologische Methoden zur Untersuchung von Sprachverarbeitungsprozessen“. Für meine Eitelkeit.
Schwarze Hose, weißes Trägerhemd. An der linken Schulter, braungebrannt, blitzte der BH-Träger hervor. Ich merkte schon wie meine Gedanken weiterschweiften.
Das weiße Hemd sah schön aus zu der sonnengebräunten Schulter. Meine Finger wollten sie an der Schulter berühren und zart den Träger unter das Hemd zurück schieben.
Wenn ich genau hinsah, konnte ich die Umrisse, die der BH unter dem T-Shirt hinterließ, sehen.
Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn sie keinen BH tragen würde.
Ihre kleine Brust würde leicht wippen. Wenn sie sich mit einer lockeren Handbewegung eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen würde.
Wahrscheinlich würde ich auch sehen können, wie sich die Brustwarzen aufrichten würden. Eine Gänsehaut ihre Arme mit einem leichten Schauer überziehen würde. Der Seminarraum lag schließlich im Keller.
Wie gerne würde ich einmal, nur ein einziges Mal, mit meinen Händen ihren Busen berühren.
Ich habe ihn schon einmal, ein einziges Mal, berührt. Aber nicht mit den Händen. Nur mit dem Arm. Im Vorübergehen. Im Gedränge von tausenden Studenten.
Schluss mit der Erinnerung. Und mit den Tagträumereien auch.
Das Seminar hat sich schon fast vollständig aufgelöst. Nicht mal der Prof ist noch da.
Ich habe gar nicht bemerkt, dass sie auch schon gegangen ist.
Dabei wollte ich sie fragen, ob sie mir beim Referat für nächste Woche helfen kann.
Beim Fahrradständer. Ich schließe gerade mein Schloss auf. Da stehen zwei schwarze lange Beine vor mir. Schlank. Schön anzusehen.
Ich blicke nach oben. Mein Blick schweift über einen Busen im weißen T-Shirt. Dem Busen. In der Nähe sieht er noch schöner aus. Schade, dass sie einen BH trägt.
Sie sieht mich nur stumm an. Kein Wort. Kommt über ihre Lippen.
Dann streckt sie ihre Arme aus und fasst damit meine beiden Hände. Ich bin aufgeregt. Weiß nicht, was ich sagen soll. Sage lieber gar nichts.
Und dann passiert es: ich habe plötzlich beide kleinen Brüste in je einer Hand. Unglaublich. Sie fühlen sich fest und weich zugleich an.
Ich möchte anfangen sie zu streicheln. Die Brustwarzen mit der Zunge umkreisen. Bis sie ganz hart werden.
Ich schaue ihr ins Gesicht. Sie lächelt. Nimmt meine Hände von ihren Brüsten. Und geht.
[ 06.07.2002, 23:56: Beitrag editiert von: molinilla ]