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Tagesplan eines angehenden Meisters.

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25.03.2002
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Tagesplan eines angehenden Meisters.

Tagesplan eines angehenden Meisters.


Vorwort für alle Unwissenden:

Eigentlich wurde der nachfolgende Text für meine Mitschüler geschrieben, aber ich dachte mir, mach ihn der Öffentlichkeit zugänglich. Sie hat ein Recht auf die Wahrheit. Er müsste auch von einem breitem Publikum verstanden werden.

3:25 Sirene geht los. Blödes Kaff.
4:30 Aufgewacht, Bettnachbar schnarcht schon wieder.
6:20 Wecker klingelt, Nebenmann steht auf und geht schnell seine Morgenlatte entsorgen.
6:22 Stehe auf, suche Unterwäsche aus dem Schrank, alles fällt entgegen. Stelle Badlicht an, Radio geht mit an. Mache erst mal Geschäft. Zielfähigkeit ist noch beeinträchtigt. Bild im Spiegel demotiviert. Das Radio dröhnt voll. Steige unter Dusche. Schimmel starrt von den Kacheln. Kaltes Wasser erhöht die Motivation, langsam wird es warm. Düsen des Duschkopfs sind verstopft, es kommt nur ein Schwall. Die Müdigkeit geht aus dem Körper, das Leben kommt. Friere beim ausstieg aus der Dusche, Flachheizkörper heizen schlecht. Putze Zähne, rasieren wird gelassen. Der Tag könnte beginnen.
6:43 Komme aus Bad, der Zimmergenosse liegt noch, jammert herum: „Will nicht aufstehen.“ Erst mal Radio an und Hose raussuchen, ist noch auf links. Schnarcher ist schon im Bad. Ganz schön stickig hier, also Fenster auf. Hat gefroren. Bett wird noch gemacht. Hoffentlich kommen die Putzen, sieht wieder ganz schön dreckig aus.
6:59 Zum Frühstück, Trepp ab, Trepp auf. Azubis stehen Schlange vor Buffet. Hinten anstellen. Azubis drängeln sich vor, kein Respekt vor dem Alter. Nun dran, keine Wurst mehr da, nur Käse. Jeder nur drei Brötchen, scharfkantig wie Rasierklinge. Rosinenbrot ist auch schon alle. Ab zum Platz. Das Trio ist auch schon da, Guten Morgen wünschen. Über bevorstehenden Tag reden, bis 16:50.Technologie, Rechnungswesen und noch Praxis. Der Tee schmeckt spitzenmäßig, in der Thermoskanne war vorher Kaffee. Rosinenbrot ist wieder da. Langsam kommen die restlichen zum Tisch. Stehe auf mit 2 Brötchen und Rosinenbrot.
7:25 Der Mitbewohner steht in Unterhose bekleidet vorm Schrank. Lege ihm Rosinenbrot hin. Packe Alukoffer, passt alles rein, bis auf Wasserflasche. Mitstreiter mampft Rosinenbrot. Sitze und schaue ihm zu.
7:29 Stehe auf, gehe auf Balkon, betrachte Azubis. Rosinenbrotesser kommt auch heraus und begutachtet Azubis.
7:40 Jacken werden angezogen, Koffer zur Hand. Zimmer wird abgeschlossen. Trepp ab. Azubis stehen im Weg. Auto ist eingefroren. Kratzen. Kumpel holt Anti-Eis-Spray. Geht schneller.
7:45 Alle im Auto. Bus mit Azubis hält auf. Können nicht überholen. Auf den letzten Meterlaufen Azubis auf der Straße. Nicht fragen, hupen. Azubis springen zur Seite.
Kein Respekt vor dem Alter, aber vor großen Autos.
7:56 Schranke erreicht, Schlüssel suchen, Parkplatz suchen.
Alle raus und vor den Unterrichtsraum, ist auf, also rein. Kaffeemaschine und Teekocher holen. Wasser aufsetzen.
8:03 Unterricht beginnt, Teekocher ist aus, Kaffeemaschine macht krach und röchelt. Lehrkörper ist begeistert.
8:15 Blick zur Uhr. Dauert noch ein wenig bis zur Pause.
8:32 Blick zur Uhr. Hätte im Bett bleiben können.
8:47 Blick zur Uhr. „Langweilig“
8:59 Blick zur Uhr. Eine halbe Stunde noch.
9:14 Blick zur Uhr. Nur noch 15 Minuten.
9:23 Blick zur Uhr. Nicht mehr lange.
9:29 Blick zur Uhr. Nur noch wenige Sekunden.
9:30 Geschafft. Vorne wird immer noch gelabbert.
9:32 Endlich Tee machen. Kaffeemaschine röchelt schon wieder.
9:40 Tee ist fertig. Der Tag beginnt.
9:45 Gibt Kekse. 2. Frühstück.
9:54 Unterricht geht weiter.
10:01 Blick zur Uhr und neu Tee eingeschenkt.
10:19 Blick zur Uhr und neu Tee eingeschenkt.
10:45 Blick zur Uhr und neu Tee eingeschenkt.
11:03 Blick zur Uhr und neu Tee eingeschenkt. Muß unbedingt zur Toilette, geht schlecht weil viel diktiert wird. Keine Lust nachzuschreiben.
11:20 Schnell zur Toilette. Vorher noch Teewasser aufsetzen. Das befreit, zurück in den Raum, Tee aufgießen. Schauen was die Raucher machen.
11:31 Frühstück noch bezahlen, im Sekretariat. 33,86 EUR.
11:50 Die Dozentin kommt auf den Hof gefahren. Keine Ahnung von nichts.
12:01 Erst mal abwarten und Tee trinken. Schlimm wie immer.
12:27 Die Blase drückt wieder. Raus hier, der Toilettenstein fliegt fast raus.
12:42 Noch ein Tee. Das einzige Sinnvolle. Kapier ich hier was?
13:10 Pause, Rosinenbrot mit Salami ist lecker.
13:30 Weiter geht’s im Quälerei.
13:45 Kopf fällt ohne Abfederung auf Tischplatte.
13:50 Kopf wieder hochgenommen.
13:51 Habe keine Lust, kriege noch Herzkasper.
13:52 Nicht aufregen, den Rest der Stunde nicht aufregen, ganz ruhig.
14:05 Nicht aufregen.
14:17 Langsam bis 10 zählen.
14:32 Wo sind die Herztablette.
14:45 Noch 15 Minuten.
14:50 Noch 10 Minuten.
14:55 Noch 5 Minuten.
14:56 Unterricht ist beendet.
14:58 Letztes Brötchen wird aufgegessen. Noch mal Toilette aufsuchen. Keinen Tee mehr heute.
15:05 Die nächsten hauen ab. Sind nur noch ein kleines Grüppchen.
15:20 Weiter geht’s mit Unterricht. Lehrkörper hat auch keine richtige Lust mehr.
16:50 Endlich geschafft. Weg hier.
17:00 Zimmer erreicht. Zuerst auf Toilette. Putzen haben mal wieder nicht sauber gemacht. Liegt vielleicht am zensierten Plakat an Toilettentür.
17:04 Abendbrot besorgen gehen im Supermarkt nebenan. Was gibt’s zu essen? Pizza.
17:18 Fernseher an! Frage Kollegen ob noch gelernt werden soll, verneint.
17:32 Ein weiterer Mitstreiter kommt herein und fragt nach Dosenöffner.
18:15 Irgendjemand kommt herein, fragt nach Hausaufgaben. Kann sein, weiß von nichts.
18:30 Pizza wird in Ofen geschoben.
18:42 Pizza ist fertig.
18:51 Pizza ist aufgegessen.
19:00 Nachrichten beginnen.
19:30 Landarzt beginnt. Ein Kamerad kommt herein und guckt mit.
20:30 Fußball beginnt. Trio kommt mit Hasseröder.
20:35 Scheiß Spiel. Dortmund spielt wieder auf Sieg durch Unentschieden.
22:15 Kein Tor gefallen, Dortmund ist weiter.
22:20 Trio verabschiedet sich, ins Bett geht’s, Licht aus, Wecker gestellt.
22:22 Zimmergenosse schnarcht schon.
23:15 Bin eingeschlafen....

Vielen Dank für die Inspirationen Frau Müller.

[Beitrag editiert von: Ahlky am 27.03.2002 um 21:23]

 

Hallo Ahlky,


hab grad mal geguckt, du bist,so scheint es, neu hier. Deshalb zunächst, sei willkommen auf kurzgeschichten.de und nun auch gleich ran an die Kritik für diese Geschichte.

Sie ließ sich eigentlich zunächst recht flott an und ich war, weil sie ja unter Humor steht, erwartungsfroh, ob er lustigen oder humorigen Dinge, die da auf mich zukommen als Leserin.

Einmal hab ich auch echt lachen müssen, denn die Szene beim Frühstück hatte schon was Witziges an sich:
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Der Tee schmeckt spitzenmäßig, in der Thermoskanne war vorher Kaffee. Rosinenbrot ist wieder da
___________________________________

Danach war ich dann immer wieder gespannt, ob noch sowas in dieser Richtung kommt, aber leider fand ich das nicht. Ich finde das schade, weil diese Geschichte hätte mehr Humor verdient gehabt.

So wirkte der Rest auf mich sehr, ich sags mal tutig, also irgendwie auf dem Weg zum Humor, aber noch nicht dort voll angekommen.
Dieses Warten auf die Pausen und das ewig Teetrinken hatten schon die richtigen Ansätze, auch dass dein Tagesheld auch laufend seinen Tee wieder wegbringen mußte, war irgendwie vom Ansatz her schon geeignet in Richtung Humor zu gehen.
Laß dich nicht entmutigen, es ist nicht so einfach eine witzige Geschichte zu schreiben, bei der viele oder sogar alle lachen können, wer weiß, vielleicht sehen manche Kritiker das hier ja auch gänzlich anders, was ich für durchaus möglich halte.

Viel Spass noch.

 

also, ich kann mich in den meisten punkten lakita anschließen.

mit dem unterschied, dass ich auch bei anderen sachen gelacht habe ( elvira :p ). dennoch finde ich, man könnte mehr rausholen, ja ich bin mir sogar sicher. betroffene zerkugeln sich wahrscheinlich beim lesen, aber ich fands nur mäßig lustig, auch die immerwährenden kurzen sätze haben mir etwas dem spass am lesen genommen. eventuell, dass du dort, wo er etwas munterer ist, längere sätze verwendest, nur so ein tip.

mir ist aber auch klar, dass du diesen telegrammstil für einen großteil deiner pointen benötigst. die lacher durch die wiederholung ein und der selbsen dinge, kannst du mE noch verstärken, wenn du die wiederholungen nicht unmittelbar hinereinander bringst, sondern abwechselst. in der richtung: einmal die blöden azubis, dann wieder ein teechen, langweiliger unterricht, teechen. blöde azubis...usw.

immer nur tee, tee tee, azubi azubi azubi....das verliert schnell an witz.

aber wie schon laktia gesagt hat, die ansätze sind gut und ich hofe, schon bald wieder was von dir lesen zu können! ;)

grüße,
franzl

 

Hallo Ahlky!

Mir gefällt die Story ganz gut; sie ist im Großen und Ganzen amüsant geschrieben.

Allerdings hast du wirklich sehr viele Wiederholungen drin, was du zwar sicherlich beabsichtigt hast, aber nicht alle Wiederholungen sind auch wirklich witzig.

Was mir gut gefallen hat ist die Form, in der du die Story geschrieben hast; ist mal was anderes und angenehm zu lesen.

Schließe mich Franzl und Lakita im Allgemeinen an.

Vielleicht gelingt es dir, wirklich noch mehr Witz herauszuholen. Die Ansätze sind gut.

Viele Grüße, Michael

 

du hast bei deinen storys immer diesen faulen erzählstil. ich weiß nicht, ob man das wirklich erzählstil nennen kann.

wenn ich eine kurzgeschichte schreibe, achte ich doch darauf ganze sätze zu schreiben. ist das heutzutage nicht mehr wichtig?

der humor ist immer der gleiche wie in den anderen geschichten auch, trotzdem liegt dir dieses thema mehr. jedenfalls konnte ich an manchen stellen grinsen.
vielleicht solltest du diese geschichte nicht als kurzgeschichte sondern eher als... joooo.....tagesplan *wie einfallsreich* abstempeln. is teilweise ne aneinanderreihung von wortgruppen mit punkt dahinter, da hätte man doch wenigstens noch was überarbeiten können oder? außerdem hast du dich an manchen stellen verfusselt.

Erst mal Radio an und Hose raussuchen, ist noch auf links.

oh moment meine hose ist auf links....

Ganz schön stickig hier, also Fenster auf. Hat gefroren.

wie bitte was hat gefroren? das bett vielleicht das danach gemacht wird?

waren nur einige beispiele. sorry aber kann ich als kurzgeschichte nichts mit anfangen.

 

Hallo.

Der Stil ist vom mir so gewollt; Ich wollte versuchen ganz anders zu schreiben, es war ein Versuch.

 

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