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Tagebuch eines gefallenen Engels

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24.03.2002
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Tagebuch eines gefallenen Engels

Tagebuch eines gefallenen Engels

1. Tag (wenn man das so nennen kann. Es ist eigentlich immer dunkel hier, abgesehen vom Fegefeuer, daß einem gerade genug Licht zum schreiben gibt)
Liebes Tagebuch, unsere große Revolution, die Große Sache, der Kampf gegen die Ungerechtigkeit und wie auch immer wir unsere Unternehmung genannt haben, hat heute einen kleinen Rückschlag erlitten.
Wir wurden aus dem Himmel in ein brennendes, finsteres Inferno - Hölle genannt - vertrieben, aber ich glaube dieser Zustand ist nur von kurzer Dauer; und wenn unser großer Führer Satan erstmal wieder damit aufgehört hat, den ganzen Tag nur stumm da zu sitzen und vor sich hin zu starren, wird er mir bestimmt beipflichten.
Ansonsten ist aber alles bestens, nur daß uns das Verbandszeug recht schnell ausgegangen ist und ich wegen der Schmerzensschreie (Habe ich schon erwähnt, warum in dem Wort Fegefeuer das Wort 'Feuer' vorkommt?) kaum Schlaf finde.

2. Tag
Die Lage bessert sich zusehends. Heute haben wir Moloch gefunden. Der arme Kerl ist doch tatsächlich kopfüber in einem Vulkankrater gesteckt. Naja, der Schönste ist er nicht mehr, aber unter all den Verbrannten fällt es eigentlich gar nicht so sehr auf, daß er kein Gesicht mehr hat.
Übrigens hat er alle Spiegel, die es noch gab, zerschlagen lassen.

3. Tag
Satan geht es wieder besser. Er hat zwar jetzt dieses irre Funkeln in den Augen und sagt in einem fort, daß ab sofort der Hass sein Leben sein soll, aber ich denke, ich kann das als Fortschritt werten.

4. Tag
Ich sehe Ihn (Satan) in letzter Zeit häufig mit dem Buch 'Wie gründe ich ein eigenes Unternehmen' herumlaufen. Er ist auch ständig am Telefon und hat sich inzwischen die Begriffe 'Hölle', 'Satan', 'Fürst der Finsternis' (so nennt er sich ab jetzt), 'Fegefeuer' und 'verdammt' als geschützte Warenzeichen eintragen lassen. Außerdem hat er noch jemanden von der Bank hier, der ihn fragte, was für Sicherheiten er dann habe. "Sind 20 Milliarden gefallene Seelen ihnen genug?" war seine Antwort. Der Bankangestellte meinte nur, daß es für den Anfang reichen dürfte, aber er den Laden bald dichtmachen dürfe, wenn er nicht eine dickere Kapitaldecke schaffen könne.

5. Tag
Heute hat er (Der Füst der... ach du weißt schon wer, liebes Tagebuch) einen, nach seinen Worten 'besonders großen Coup' gelandet: Da der Internationale Ländercode für die Hölle 666 ist, hat er sich diese Zahl auch gleich noch schützen lassen. Er meinte dazu, daß sich aus dieser Zahl so einiges rausholen lasse.
Ach ja, bevor ich es vergesse: Heute haben die ersten Bauarbeiten für seinen neuen Palast begonnen. Zwar müssen wir mit einer Low-Budget-Variante vorliebnehmen, bis der Laden so richtig in Schwung gekommen ist, aber wenigstens können wir bald schlafen, ohne von Meteoritenschauern überrascht zu werden.

6. Tag
Nichts als Ärger mit den Handwerkern! Erst als Duweißtschonwer ihnen klargemacht hat, daß sie sich eines Tages unter weniger angenehmen Umständen wieder begegnen könnten, haben sie sich doch zusammengerissen. Satan schreit in letzter Zeit recht viel. Der Streß macht ihm doch zu schaffen (so als Existenzgründer hat man es nicht leicht: Wenig Geld; einen Haufen Arbeit, und der Staat hält immer schön brav seine Hand auf). Besonders mies gelaunt war er, als er sich unsere selbstgeschmiedeten Folterwerkzeuge ansah. Einer kam zum Beispiel mit einem Furzkissen an. Da hat er vielleicht getobt...
Auch mit den anderen war er nicht zufrieden. Er sagte immer nur 'zu stumpf', 'das rostet ja schon', 'das fällt ja beim hinsehen auseinander', und 'das soll wehtun?'. Einige von uns hat er mit seiner Kritik doch ziemlich gekränkt. Auch meine Stahlwolle-Zahnbürste mochte er nicht. Als er mit seiner Inspektion fertig war, meinte er nur resigniert, daß er es mit einem Versandhaus versuchen werde.

7. Tag
Satan, unser großer Fürst der Hölle, ist heute ganz überraschend noch vor dem Frühstück aufgebrochen. Ich habe ihn selbst nicht mehr zu Gesicht bekommen, doch ich habe gehört, daß er mit einem Schlangenkostüm und einem Buch über Obstsorten Richtung Erde aufgebrochen ist. Er soll dabei 'Sympathy for the devil' gesummt haben.
Aus gleicher Quelle habe ich übrigens erfahren, daß der Koch extra früh aufgestanden ist, und ihm ein Lunchpaket gemacht hat.
Ich glaube, da geht etwas Großes vor sich.

:engel: :xxlmad:

 

Hi, ich weis echt nicht was ich von der Geschichte halten soll.
Einerseits, gefällt mir die Idee recht gut vor allem der 7 Tage Rytmus, aber ihrgentwie finde ich die Geschichte kaum lustig, sondern einfach nur albern, was allerdings nicht an der Grundidee liegt, sondern an den einzelnen Gags.
Naja, mach dir nichts draus . :)

 

Ich denke mal, das fällt unter die Kategorie "Geschmäcker sind nunmal verschieden". Andere können sich dabei be**ssen vor lachen!

:D

 

Ich hab keine Lust dir zu sagen das mir dein Beitrag gut gefallen hat.
Besonders gerne verkneife ich mir zu sagen das der umgang mit einem so harten Thema dir gut gelungen ist.
Ich käme nie dazu auszusprechen das es mir gefällt das diese Story einen Satirischen Klang hat.
So weit würde es noch kommen!
Pah!
Am Ende rutscht mein Beitrag nur noch weiter runter...
Armeverschränckt und zungerausstreckt...

 

Hallo ProgMan

Das mit den 20 Mrd. Seelen bezieht sich auf Satans 'Armee' mit der er im Himmel seine große Pleite erlebt hat...

 

Also so furchtbar ernst würde ich die Story an euerer Stelle nicht nehmen. Die verlorenen Seelen sind natürlich die Engel, die von Gott abgefallen sind, weil sie sich durch die Erschaffung des Menschen zurückgesetzt gefühlt haben; sie waren nicht mehr seine 'Lieblinge'.

Ich versteh zwar nicht, warum man über 20 Mrd. tote nicht lachen kann, aber nur zur Beruhigung - es sind ja gefallene Engel und keine biologischen Lebensformen mit einer endlichen Lebensspanne.

 

Also ich für meinen teil kann über 20 Mrd. kaputte Engel nur lachen, im übrigen wäre dann die einzige Unstimmigkeit, dass, wenn ich richtig informiert bin, der Grund warum "Gott" sich mit seiner Lümmelbande von Engel in die Futten gekriegt hat der, dass er uns Menschen eine Seele verpasst hat, etwas das "Gott" in seiner unendlichen Weißheit wohl bei seiner Lümmelbande versäumt hat.

Korrigiert mich, wenn ich mich irre.

Gruß
Dorian

 

ich muss sagen, die Idee finde ich gut. Die Schöpfungsgeschichte von der anderen Seite aus betrachtet, schlichtweg genial.

allerdings hätte ich das ganze dann nicht auf Humor gemacht, da du dir damit diese Idee kaputtmachst, wie ich finde.

MatrixQ

 

Hallo!
Also mir ging es wie schlachtpaulchen: ein durchgängiges Schmuzeln!
Einmal ein bisschen Satan als bösen Bösewicht der Bosheit verarschen??:D
Und 20 Mrd. gefallene Seelen sind nicht genug?? Kann ich gar nicht verstehen. Na vielleicht denke ich in zu kleinen Dimensionen? Könnte ja sein...
Das mit dem Versandhaus gefällt mir auch gut!
Auch die Ideee von ProgMan, sich Soldaten zu leihen, ist nicht schlecht.
Tschö!:)

 

Aloha Maestro!

Über die kleinen Logikfehlerchen hinwegsehend, die meine Vorredner schon erwähnten, konnte ich mir das Lachen doch nicht verkneifen. Besonders der 4. Tag mit Satan als Vorbild aller rücksichtslosen Geschäftsleute hat es mir angetan.
Leider schwächelt Dein Text ein bisschen an der Rechtschreibung.

Es ist eigentlich immer dunkel hier, abgesehen vom Fegefeuer, daß einem gerade genug Licht zum schreiben gibt,)
das
und das Komma am Ende ist fehl am Platze.
Der arme Kerl ist doch tatsächlich kopfüber in einem Vulkankrater gesteckt.
hat [...] gesteckt.
unter all den verbrannten fällt es eigentlich gar nicht so sehr auf,
Verbrannten
Er hat zwar jetzt dieses irre Funkeln in den Augen und sagt in einem Fort, daß ab sofort der Hass sein Leben sein soll
in einem fort
Später hat er noch jemanden von der Bank hier, der ihn fragte, was für Sicherheiten er dann habe.
hatte er noch
ausserdem passt das "später" nicht wirklich, da sich der Rest auf keinen genauer definierten Zeitraum an dem Tag bezieht. Vielleicht "Ausserdem hatte er ... "?

Satan, unser großer Fürst der Hölle ist heute ganz überraschend
Satan, user großer Fürst der Hölle, ist heute
Ich glaube, da geht etwas großes vor sich.
etwas Großes

so long
SaltyCat

P.S. Da ich selbst mit den neuen ss/ß-Regeln nicht so ganz sicher bin, bin ich darauf nicht näher eingegangen ...

 

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