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Tage eines Träumers
Bewegte Bilder - Alles dreht sich - Und dann scheinen sich die Ereignisse noch einmal zu wiederholen.
Noah Arrsen sah sich wieder in der achten Klasse sitzen, sein Lehrer trat zu ihm, aber er bemerkte ihn nicht. Noah war ein Träumer und träumte wieder einmal mitten im Unterricht. „Noah, was ist, ich habe dich etwas gefragt, träumst du schon wieder?“ Der Lehrer schaute ihn böse an, als Noah hochfuhr. „Ich .. äh .. könnten Sie ihre Frage wiederholen?“ Er schaute den Lehrer müde und mit einem Lächeln im Gesicht an. „Ich möchte, dass deine Eltern morgen zu mir kommen, so geht das nicht weiter.“ Der Lehrer drehte sich um und ging zum Pult zurück.
Die Szenerie vergeht in einem grauen, sich windenden Schleier.
Ja, damit hatte damals alles angefangen. Während Noah fest im Schleier seiner Erinnerungen steht, fällt ihm alles wieder ein. Seit seiner Kindheit war er ein Träumer gewesen, der so sehr in seine Träume und Phantasievorstellungen vertieft war, dass er alles um sich herum vergaß. Immer wieder hatte er sich ausgemalt, wie er bestimmte Dinge gerne hätte, hatte aber nie den Mut gehabt, sie auch in die Tat umzusetzen und seine Ziele zu erreichen.
Doch eines Tages sollte sich alles ändern. Er war aus einem Traum aufgewacht, der in Erfüllung gehen sollte. Er hatte sich in seinen Träumen Ereignisse ausgedacht, die plötzlich real geschahen, allerdings, nicht wie in seinen Träumen mit ihm in der Hauptrolle, sondern immer mit anderen Personen. Diese realen Träume kamen immer häufiger und hatten bis heute nicht aufgehört.
Der graue Schleier um ihn herum klärt sich und eine neue Szene erscheint. Sofort fällt ihm die Sache wieder ein.
Eines Tages kam eine neue Mitschülerin in seine Klasse, in die er sich prompt verliebte. Er malte sich in seinen Träumen aus, wie es wohl mit ihr sein würde. Er malte sich aus wie er mit ihr ausging, fragte sie jedoch nie. Eines Tages sah er sie dann mit einem Mitschüler aus der Parallelklasse in einem Café sitzen, dem Café, in dem auch er in seinem Traum mit ihr verabredet war.
Das gab ihm damals einen tiefen Dämpfer und er beschloss, sich nicht mehr damit zu beschäftigen, es war seine erste und letzte Liebe gewesen.
Wieder dreht sich alles - Neue Bilder drängen an seinen Verstand
Ein neuer Mitarbeiter war in Noahs Abteilung gekommen, den Noah spontan unsympathisch fand, ihn sogar hasste. Er hieß Nils und machte mit der Zeit Noah bei allen in der Abteilung schlecht. Immer wieder malte sich Noah dessen Tod aus, doch leider geschah nichts. Bis, ja bis am heutigen Morgen. Er war aus einem, für ihn, sehr schönen Traum aufgewacht. Er hatte geträumt, dass er im Zug neben seinem „Freund“ saß, ein Mann herein kam, erst auf Noah zielte und dann auf Nils schoss.
Und so kam es, dass Noah heute morgen fröhlich in den Zug kam, seinen "Freund" Nils grüßte und sich neben ihn setzte.
Noah dachte sich nichts auch dabei, als ein Mann ins Abteil kam. Als er auf Nils mit einer Waffe zielte, dann jedoch auf Noah schoss, ging ihm ein Licht auf.
Es heißt das Leben eines Menschen ziehe bei seinem Tode noch einmal vor seinem inneren Auge vorbei. Diese drei Erinnerungen aus seinem Leben gingen Noah Arrsen durch den Kopf, als er die Kugel auf sich zu kommen sah. Plötzlich bereute er, nie gehandelt zu haben, er gestand sich ein, Fehler gemacht zu haben. Die Kugel raste weiter auf ihn zu.
Ich habe zuviel geträumt, zuwenig gehandelt; diese Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag, genau wie die Kugel, die in seinen Kopf eindrang.
Der letzte Gedanke, der an Noahs Bewusstsein drang, war - Warum Ich? - dann wurde es dunkel um seinen Geist.