Tag der Rache
Seufzend rückte er seine Brille zurück. Die Jagd ist nun vorüber. Nach sieben Wochen ist es nun vorerst zu Ende. Die Polizei war schneller, aber nicht besser geworden. Da er sorgsam mit seiner Kleidung gewesen war und alles nur in Second Hand Läden, in verschiedenen Städten, gekauft hatte. Auch hatte er Haare aus der Mülltonne hinter den Friseurladen am Tatort hinterlassen, dadurch konnte man ihn nicht so richtig finden. Dennoch hatte er auch einige Polizisten in seiner Nachbarschaft gesehen, es könnte also doch sein, dass er ins Visier der Fahnder geriet.
Darum hatte ich mich entschlossen, für einige Zeit mein Messer ruhen zu lassen und nur noch die Trophäen zu betrachten, die im Nachtschrank lagern. Solange, bis Gras über die Sache gewachsen oder irgendein Verdächtiger festgenommen und verurteilt ist. Die Zeitungen titeln mich den „Jack the Ripper der Stadtfrauen“. Den Namen hasse ich, denn während Jack the Ripper seine Opfer mitunter ausgeweidet, verstümmelt und ihnen ihre Würde genommen hatte, war ich ein Gentleman geblieben. Ich habe sie immer zu einen romantischen Picknick eingeladen, ihnen zugehört und war für sie da gewesen, doch im Gegensatz zu seiner ersten großen Liebe, hatte ich immer verhindert, dass sie mich verlassen konnten. Ich sorgte dafür, dass niemand sie bekommen konnte, kein Reporter, wie bei meiner ersten Fastfrau. Eines hatte ich allerdings mit Jack the Ripper wirklich gemeinsam, ich verhöhnte die Polizei .Den einen Satz:„…Du kannst mich nicht finden, du kannst mich nicht sehn …“, ein so ein schönes Lied von Subway to Sally, schickte ich mehrfach an die Polizeiwachen um ihnen deutlich zu machen, dass es nicht so einfach sein wird, mich zu finden. Aber anstatt in Teichen und Seen zu suchen, durchkämmten sie nur die Wälder.
Er musste lächeln, als ihm bewusst wurde, dass noch immer zwei Frauen vermisst wurden. Dabei war er eine Art Geliebter für die Frauen gewesen, bevor er sie ermordet hatte und dennoch war er nie zum Hauptverdächtigen geworden. Sein Geschmack beim anderen Geschlecht war also immer noch sehr gut. Weder an ihre Freunden oder Bekannten hatten sie ihn verraten, sie hatten auch nur wenige Stunden Zeit gehabt.
Er nahm noch einen Schluck aus seinem Rotweinglas und schaute zufrieden aus dem Fenster seines Reihenhauses.
Na gut, dieser Tag war fast zu Ende und es wurde noch einmal Zeit sich um seinen Lebensunterhalt zu kümmern. Müde blätterte er den Börsenteil der Zeitung auf, schaute kurz auf die Zahlen und warf das Wissen der Finanzwelt in die Ecke. Diesen Teil seines Lebens hasste er, aber was sollte man machen, es war einfacher, als jeden Tag arbeiten zu gehen und etwas mehr Zeit für sein Hobby hatte er dadurch auch. Wenn die Nachbarn fragten, was er denn so machen würde, dann erklärte er ihnen immer, dass er für eine Versicherung arbeitete, wo er auch alles von Zuhause aus erledigen konnte. Ein entfernter Verwandter hatte ihm diese Stelle zugeschoben, damit die Unterschlagung von Geldern nicht so stark auffiel und er nicht von ihm verpfiffen wird. Dass er ein erfolgreicher Börsenmakler war und mehr Geld als seine ganzen Nachbarn zusammen besaß, musste ja nicht jeder wissen. Und gerade nicht die Leute aus der näheren Umgebung. Natürlich hatte er dadurch eine Begründung, zum Essen wegzufahren und erst spät in der Nacht von diesem auch wieder zu kommen. Nur die alte Frau Kirschbaum blickte ihn manchmal etwas mitleidig an. Des Öfteren fragte sie ihn, ob er sich nicht langsam auf die Suche nach einer Frau machen wolle. Stets war die Antwort, dass die Richtige noch kommen würde. Die anderen Nachbarn waren da etwas distanzierter. Manche sahen in ihm den ewigen Junggesellen, der sich nicht binden wollte und andere glaubten, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis er eine Freundin mit in die Nachbarschaft bringen würde. Dennoch gingen im Großen und Ganzen alle ihre eigenen Wege und keiner zeigte großes Interesse an dem, was hinter der schönen Fassade vor sich ging.
Nun war die Party fürs Erste vorbei und vielleicht war Katja, eigentlich sein nächstes Opfer, genau die Richtige für ihn, wer weiß?
Diese Nacht wollte er allerdings nicht mit Grübeln verbringen.
Die große Kirchglocke verkündete schon die zwölfte Stunde. Schnell trank er den Rest aus seinem Glas und warf einen letzten Blick über seine Stadt. Zufrieden lächelnd übergab er seinen Körper dem Bett.
Ein Klingeln an der Tür holte ihn zurück in das Hier und Jetzt. Schlaftrunken setzte er sich auf und rieb sich die Augen. War es schon Morgen? Sein Blick fiel auf seinen Funkradiowecker. 03:00 leuchtete ihm entgegen.
Welcher Mensch läutete um diese Zeit an Türen? Das Klingeln gab nicht auf.
Er schnappte sich seinen Bademantel und wankte die Treppe hinunter.
Unten angekommen öffnete er vorsichtig die Tür. Das Klingeln verstummte schon, als er nur die Klinke herunter drückte. Als er nach draußen schaute, war keiner da. Die Straße war leer und nur einige Straßenlaternen waren noch wach.
Hatte ich mich getäuscht? Aber da war doch ein Klingeln gewesen, oder? Seltsam.
Vielleicht hatte ich mir das Geräusch nur eingebildet oder einige betrunkene Jugendliche aus der Nachbarschaft hatten sich einen Streich erlaubt und waren schnell verschwunden, als sie ihn gehört hatten. Irgendwas wird es schon gewesen sein.
Er schloss die Tür und stieg langsam die Treppe empor. Kaum hatten seine Beine die letzte Stufe passiert, begann das Klingeln erneut. Er sprang förmlich die Treppe hinunter und riss die Tür auf. Wieder keiner da.
Möglicherweise war die Klingel blockiert worden, mit Tesafilm oder einem Streichholz, aber nichts war an dem Schild mit dem Namen Christian Freitag zu finden.
Langsam begann er seine erneute Wanderschaft zum Bett. Als er die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, begann der Klingelterror von Neuem. Wenn seine Klingel nicht so nervtötend wäre, dann hätte er sich nicht darum kümmern müssen, aber so blieb ihm keine andere Wahl, als erneut hinunterzusteigen und nachzuschauen. Aber auch diesmal war niemand da, der die Klingel hätte betätigen können. Da er nicht ständig zwischen dem Unter- und Obergeschoß pendeln wollte, entfernte er kurzerhand die Batterien aus der Klingel und dem Lautsprecher. Er verstaute sie im Nachtschränkchen, welches neben seinem Bett stand und wollte schon wieder Morpheus die Hand reichen. Als ein wildes Klopfen an der Haustür zu vernehmen war. Der Versuch des Ignorierens wurde durch das erneute Geschrei der Klingel unterbunden. Er schaute verschlafen in die Schublade, doch die Batterien lagen noch immer da. Das musste doch ein schlechter Scherz sein. Vorsichtig schlich er erneut die Treppe hinunter. Ganz langsam öffnete er die Tür und sah niemanden. Gerade als seine Hand die Tür schließen wollte, warf ihn eine heftige Windböe nach hinten. Langsam erlangte seine Neugier die Macht über seinen Körper und seine Beine erhoben sich seine um nachzusehen, was diesen Wind verursacht haben könnte, aber selbst die Bäume schienen zu schlafen und nur einige Straßenlaternen verrichteten einsam ihre Nachtschicht.
Plötzlich vernahm sein Ohr Geräusche aus dem Obergeschoß. Waren das etwa Schritte? Doch so schnell wie der Laut gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder. Bestimmt spielte ihm sein Gehör schon Streiche. Das kommt davon, wenn einen irgendwas immer wieder in der Nacht aufweckt. Langsam stieg er wieder hoch und ließ sich ins Bett fallen. Diesmal weckte ihn die Klingel nicht.
Als er am Morgen die Augen aufschlug, zeigte sein Radiowecker 13:01 an. Zeit, aufzustehen oder sollte er sich noch einmal umdrehen? Heute war die Börse geschlossen und richtig gut hatte die letzte Nacht ihm auch nicht getan. Seine Aktien könnten bald einen neuen Käufer finden und für eine gewisse Zeit würden auch Schatzbriefe seinen Gewinnerwartungen genügen. Einen Urlaub könnte bestimmt auch Katja vertragen. Wenn sie beide für eine Woche verreisen würden, wäre das bestimmt in Ordnung. Schließlich war sie in ihrer Arbeitsstätte nicht die einzige Ergotherapeutin.
Zumindest schien sie der Wind zu sein, nach dem er seine Segel hissen konnte. Es war, als ob er seinen Kontrapunkt gefunden hätte und das Symbol des Yin und Yang auch für ihn gelten würde. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er diese Gefühle für keine andere Frau, nachdem seine erste Freundin ihn eine Woche vor der Hochzeit hat sitzen lassen, empfunden hatte. Natürlich hasste er Kerstin immer noch dafür, dass sie einem ihrer Reporter nicht widerstanden hatte, aber er glaubte, etwas Genugtuung bekommen zu haben, auch wenn er sie immer noch die gleichen Gefühle für sie, wie am ersten Tag hegte.
Er schaltete seinen Laptop ein und hoffte, etwas Schönes für einen kurzen Urlaub zu finden.
Doch statt des normalen Startbildes, färbte sich der Bildschirm blau und ein schwerwiegender Systemfehler war entdeckt wurden. Wie oft hatte er das schon erlebt? Wie von selbst drückte er den Anschaltknopf und alle Lämpchen verloschen. Danach betätigte er den Startknopf erneut, doch diesmal reagierte der Laptop gar nicht.
Sowas war ihm in den letzten Jahren schon lange nicht mehr passiert. Schnell wählte er mit seinem Handy die Nummer eines Kumpels, der sich gut mit Laptops auskannte, doch irgendwie bekam er nicht das gewünschte Gespräch. Ein lautes Piepen verkündete ihm, dass er kein Signal hatte. Wie konnte das sein? Sein Haus lag zwar nicht im Zentrum, dennoch gab es immer ein Signal. Wütend zog er sich eine ordentliche Jeans und ein schwarzes T-Shirt an. Ein kurzer Blick in den Spiegel genügte, um sich zu vergewissern, dass sein kurzes, schwarzes Haar noch immer wie gekämmt aussah und sein Dreitagebart ihm immer noch gut stand. Gerade wollte er das Haus verlassen, als diesmal die Haustür ihren Dienst zu verweigern schien. Zur Vergewisserung drehte er mehrmals den Schlüssel im Schloss herum, aber es schien, als ob die Tür sich einfach so entschlossen hätte, ab heute, in den Streik zu treten.
Erneut drehte, ich den Schlüssel. Die kleine Maus aus Filz, die mir Katja geschenkt hatte, baumelte kraftlos mit, sie war ihm keine große Hilfe.
Dieses kleine Tier hatte ich von ihr bekommen, als ich sie fragte, was denn ihre Aufgabe als Ergotherapeutin in einer Wohnstätte war. Natürlich wusste er, was so eine Ergotherapeutin alles machen konnte. Schließlich war schon sein zweites Opfer eine rothaarige Beschäftigungstherapeutin gewesen, aber sowas musste Katja nicht wissen. Ich ergriff erneut nach der Türklinge und warf mich gegen die Tür, aber es ließ sich nichts an der Situation ändern. Die Tür schien sich zur Aufgabe gemacht zu haben, mich nicht raus zu lassen.
Von oben vernahm ich ein lautes Lachen und hastige Schritte. Ich griff nach dem Regenschirm, der ansonsten nur weiter nutzlos in der Ecke gestanden hätte und schlich vorsichtig die Treppe hinauf.
Als ich das Ende der Treppe erreicht hatte, vernahmen meine Ohren ein erneutes Gelächter, es schien aus meinem Schlafzimmer zu kommen.
Vorsichtig betrat er den Raum seiner vormaligen Zuflucht. Sieben, mannshohe Spiegel waren im Halbkreis um die Tür herum aufgebaut wurden. Wer hatte das fertig gebracht und vor allen wie?
Langsam steuerten meine Beine auf die Spiegel zu. Erst als er in der Mitte stand, schienen seinen Beinen die richtige Zeit für eine Pause gekommen zu sein.
Plötzlich fiel krachend die Tür ins Schloss und der Radiowecker erwachte zum Leben.
„Hallo hier ist wieder der Wunschsamstag mit Matthias Müller. Wir erfüllen jeden Musikwunsch. Der nächste kommt von der Mandy aus D. und sie wünscht sich von Subway to Sally – Versteckt. Damit möchte sie den Christian Freitag grüßen, der sich, ihrer Meinung nach, immer noch in seinem Schlafzimmer aufhält. Sie möchte diese Gelegenheit nutzen, um ihm zu sagen, dass sie ihn nie verlassen wird und sich schon freut, wenn sie ihn wieder sehen kann. Ist das nicht romantisch? Dann spielen wir das Lied doch gleich mal. Hier sind Subway to Sally mit Versteckt.“
Ein ganz ungutes Gefühl überkam ihn und er wollte schon zur Tür stürmen, aber seine Beine wollten weiter Pause machen und rührten sich nicht vom Fleck.
Panisch schweifte sein Blick im Zimmer herum, bis er an den Spiegeln hängen blieb. Vor sechs Spiegeln lagen Dinge. Nur vor dem ersten blieb der Platz leer. Auch erschienen auf den reflektierenden Glasflächen Gestalten.
Erst waren sie noch undeutlich, doch nach und nach erschienen sieben Frauen.
Im ersten erschien Melina, ein junges Mädchen mit schulterlangen braunen Haaren. Sie hatte blaue Augen und blickte hasserfüllt ihm direkt in die seinen. Er erinnerte sich. In Neuseeland, genauer gesagt in Nelson war sie ihm begegnet. Nach einigen Jahren hatte er sie in einem Cafe wieder getroffen. Beide waren sie bei Vollmond an einem entlegenen See gewesen. Niemand hatte ihn gesehen und als sie verträumt den Mond betrachtete schnitt er ihr die Kehle mit der linken Hand durch. Er wusste nicht, warum er es tat, aber es schien ihn von dem Schmerz zu befreien, den Kerstin verursacht hatte.
Selbst etwas geschockt, versenkte er die Leiche im See, bis heute war sie nicht gefunden wurden.
Danach begann er geschickter vorzugehen. Sein Blick wanderte zum zweiten Spiegel. Vor ihm war das kleine Lämmchen, was er von Mandy nahm. Sie hatte ihm erzählt, dass ihr jemand es geschenkt hatte, als Souvenir aus Neuseeland. Ihre roten Haare schienen zu brennen und wütend blickte sie ihn an. In ihren Augen waren Wut, Enttäuschung und Unverständnis zu lesen.
Hastig wendete er sich der nächsten Erscheinung zu. Es war Aline. Sein drittes Opfer. Sie hatte immer noch schulterlange schwarze Haare und auch sie schien nicht unbedingt gut auf ihn zu sprechen zu sein. Vor ihr lag eine CD ihres damaligen Freundes. Leider hatte er nie erfahren, dass sie im Waldteich neben Melina ihre ewige Ruhe gefunden hatte.
Es folgte ein Spiegel, vor dem eine kleine Figur aus Marzipan stand. Er vermutete, dass es sich um Lübecker Marzipan handelte, denn dieses kleine Schwein hatte vor ihm einer gewissen Anika gehört. Sie hatte eine Schwäche für niedliche Dinge gehabt. Auch war sie sehr Stolz auf Jette, ihren Trabi und Bruno ihr Moped gewesen, nur das beide sie nicht davor bewahrt hatten, in der Kepritz ihr Ende zu finden. Sie wurde recht schnell gefunden und der ganze Ort war so betroffen gewesen, wie es nur eine Dorfgemeinde sein kann. Leider kannte ihn keiner und das war sein Ticket in die Freiheit. Auch wenn Anni sehr oft gelacht hatte, diesmal war ihr Gesicht durch die Wut so verzerrt, das man sich nicht vorstellen konnte, dass jemals ein Lachen ihre Lippen berührt hatte.
Einige Notenblätter lagen auf dem Boden vor dem fünften Spiegel. Sie gehörten bestimmt Gerlind. Er hatte sie ihr einmal nach einer ihrer Übungsstunden, mit einer gewissen Christine, abgenommen. Sie war nicht so leicht zu überwältigen, da sie durch den vielen Sport sehr durchtrainiert war, dennoch war es ihm gelungen sie an einen einsamen Kiessee zu locken und ihr dort von hinten die Kehle durchzuschneiden.
Sein Vorteil war immer gewesen, dass seine Hände abwechselnd die Klinge hatte führen können, so war die Polizei von mehreren Tätern ausgegangen. Auch an ihrem Hals war eine lange Schnittwunde zu sehen.
Schnell schaute er in den sechsten Spiegel und erblickte Steffi. Sie war so gern nach Italien gefahren, doch leider wurde die Reise mit ihm ihr Verderben. Auch sie hatte ihr Ende in einem See gefunden, doch da ihre Brille einen Anwohner blendete, wurde sie recht schnell gefunden, aber zu ihm hatte keine Verbindung hergestellt werden können. Trotzdem hatte er eine kleine Karte von Italien von ihr bekommen, mehr oder weniger freiwillig. Sie schien an ihr zu hängen und das machte diesen Gegenstand nur noch bedeutsamer für ihn.
Im letzten Spiegel erschien Elisa, ihre langen dunkelblonden Haare fielen noch genauso auf ihre Schultern wie an dem Tag, als er sie zum ersten Mal sah. Ihre großen goldenen Ohrringe schienen zu fehlen, aber er hatte sie ja zur Sicherheit an sich genommen, damit sie nicht verloren gehen konnten.
Eines verband sie nun, denn alle wussten von einander und ihre Gesichter verrieten ihm, dass sie nicht gekommen waren, um über alles zu sprechen und dass dann alles gut war. Nein ihre Gesichter dürsteten nach Rache. Mit einem lauten Knall zersprang das Spiegelglas und die jungen Frauen betraten das Parkett, was sie schon einmal betreten hatten. Erst jetzt sah Christian, dass jede in ihrer Hand ein langes Messer hielt. „Danke, dass du uns gestern Nacht herein gelassen hast“ sagte Elisa. „Wie du siehst, wollten wir dich alle noch einmal wieder sehen“ pflichtete ihr Anika bei. „Ist es nicht schön mit der einzig wahren Liebe wieder vereint zu sein?“ fragte Gerlind. Langsam näherten sie sich ihm. Wie Michael Myers, der weiß, dass seine Opfer ihm nicht auf ewig entkommen können. Noch einmal versuchte er seine Beine zu befehligen und diesmal gelang es. Schnell rannte er zu Tür. Er wollte sie öffnen, aber es schien, das auch sie von den Geistern bestochen wurden war, denn sie bewegte sich kein Stück. „Er versucht zu fliehen, ist das nicht witzig?“ hörte er Steffi sagen. Verzweifelt warf er sich gegen die Tür und lachend kamen die Frauen näher. Sein Hämmern stoppte erst, als er den ersten Messerstich spürte. Melina hatte es getan und lächelte ihn höhnisch an. „Na wie fühlst du dich?“
Wie ein Hagelsturm stießen nach einander die Messer auf ihn ein. Er hatte keine Chance gegen alle seine Ex-Geliebten auf ein Mal. Schmerzensschreie ausstoßend sank er zu Boden. Vor seinen Augen wurde es schwarz.