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Tüte im Gebüsch

Seniors
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01.10.2002
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Tüte im Gebüsch

Fanner fand das Babyartikel-Sortiment nicht gleich. Nach ein paar überflüssigen Runden parkte er den Einkaufswagen zwischen Alete und Penaten. Er wunderte sich, wieviele Varianten von Schnullern es hier gab. Es machte ihm Spaß, die verschiedenen Dinger zu prüfen.

"Na, kaufst wohl für dein Enkelchen ein?", wurde er gestört. Er drehte sich um: Linda Sandner. Sie war nicht allein, ihr Mann stand neben ihr. Sie hatte sich zum Einkaufen nicht umgezogen, ihr enges Gartenkleid spannte über Bauch und Hüften.
"Oder benutzt du das Babypuder selbst?" Sie kam näher, er roch ihre ungewaschenen Achseln, ihre Riesenbrüste rutschten bedenklich nahe: "Ist ziemlich praktisch. Grad bei so nem Wetter!" Verschwörerisch nuschelte sie in sein Ohr: "Bevor Helmut und ich wandern, puder ich mir ordentlich wat unter die Möpse. Dat scheuert sonst so."
Linda kicherte. Fanner fühlte, wie er rot wurde. So eine Hitze in diesem Laden.
Die Sandners gingen ihm gehörig auf den Geist. Besonders seit jenem Grillabend, wo Linda versucht hatte, ihm unbemerkt ein paar Mayonnaiseküsse aufzudrücken. Fanner schaute hilfesuchend zu Lindas Mann, doch der tätschelte nur grinsend ihren Arm: "Nu mach den armen Mann nicht nervös!" Fanner war froh, dass die Kassen bald schlossen.

Die Einkaufstüte wog schwer. Sandners hatten angeboten, ihn nach Hause zu fahren, aber das hatte er nicht gewollt, auch nicht, dass sie seine Einkäufe in ihren Kofferraum luden. Er hoffte, seine Frau erfuhr nichts davon.

Bevor er sich in die Straßenbahn setzte, ging er zu Tchibo. Neben der Geschirrablage war ein Stehplatz frei. Fanner bemerkte auf dem Boden einen verschmutzten Rucksack und fragte sich, wer damit ins Einkaufszentrum fuhr. Ein Mann mit ungepflegt wirkendem Zopf registrierte seinen suchenden Blick: Er schriebe Tagebuch. Ihn, Fanner, hätte er schon erwähnt.

Die Straßenbahnfahrt dauerte lang, Fanner lächelte einem dicken Baby zu, das mit der Halskette seiner Mutter spielte. Die Häuser veränderten sich. Bald gab es Baulücken, Kopfsteinpflaster. Rechts einen Park. Schon beim Aussteigen achtete er darauf, nicht in einen der vielen Hundehaufen zu treten. Wo Anne wohnte, besaß fast jeder einen Köter, schäferhundgross und schwarz. Annes Haus sah er von Weitem. Hinter den roten Fensterrahmen wohnten sie und Merle.

Er hoffte, dass Anne zu Hause war. Ihrer Mitbewohnerin konnte er schlecht die Einkäufe hinterlassen. An Kinderfahrrädern vorbei, ging es die Treppe hinauf; ein winziger Plastikbagger leuchtete auf den Stufen. Oben beugte sich Anne übers Geländer. "Na, wieder fleißig eingekauft?" Ihre sommersprossigen Wangen zogen sich in die Breite.

Es roch nach Kaffee. Anne schob ihn in ihr Zimmer und zeigte auf ihr Bett.
"Neu, hab ich geschenkt bekommen." –
"Von wem?" Fanner fühlte, wie er eifersüchtig wurde.
"Von einer verstorbenen alten Dame aus unserer Gemeinde."

"Aber ich hätte Dir ein Neues kaufen können!" Fanner verstand nicht, wie Menschen in gebrauchten Betten schlafen konnten. Anne hob die Tagesdecke. Fanner freute sich, als er die Blümchenwäsche entdeckte, eins seiner ersten Geschenke, aber Anne wollte ihm was anderes zeigen: "Guck mal, ist sogar mit Gummieinlage!" Er hörte ihr Kichern noch in der Küche, wo sie sich Kaffee eingoss.

Er betrachtete ihre Bücher. Anne war eine begabte kleine Pädagogin. Während er sich auszog, betrachtete er ihre Fotowand: Anne bei einer Trekkingtour, sie rasteten gerade. Fanner dachte an den Rucksackmann im Tchibo. Was er wohl mit sich schleppte? Er freute sich, Anne davon zu erzählen. Anne liebte die kleinen Episoden aus seinem "Opa-Alltag", wie sie es nannte. Es war kein Zufall, dass sie sich im Erzählcafé von der Uni kennengelernt hatten. Anne hätte es gefallen, im Tagebuch des Unbekannten verewigt zu werden.

"Na, halten wir schon unseren Mittagsschlaf?" Anne erschien im Türrahmen, eine Schürze vor dem Bauch. Fanner liebte Schürzen, sie machten Frauen viel attraktiver. Seine eigene Frau mochte das nicht, aber sie mochte sowieso das wenigste, was er tat. Für sie war er nur das "perverse Schwein", besonders seit der Sache mit der Ungarin, das lag fünfzehn Jahre zurück. Wenn sie ihn hier sehen könnte. Oder die Sandner! Die wäre er los, für alle Zeiten.

Das Frottee unter seinem Hintern fühlte sich angenehm an. Gleich würde Anne die Decke lüpfen. Er mochte nicht dran denken. Anne könnte seine Enkelin sein, doch seine Gewissensbisse hielten sich in Grenzen, schließlich hatte sie genausoviel von ihrem Arrangement. Er hoffte, dass sie ihn nicht nur als "Fallbeispiel" sah, sondern auch ein bißchen gern hatte.

Sie hatte noch etwas vergessen. Fanner drehte sich wohlig um. Jetzt lag er auf dem Bauch. Anne hatte ihre Hausarbeit umbetitelt. Sie hieß nun "Fetischismus im Alter". Fanner war stolz, dass er dazu beigetragen hatte. Obwohl es eigentlich keinen speziellen Altensex gab. Jeder alterte mit dem Sex, den er schon immer hatte. Und er hatte seine Schrulle schon mit Vierzehn.

Annes Hände waren warm. Sie drehte ihn auf den Rücken, achtete darauf, seinen Penis nicht zu berühren. Aber um den musste er sich sowieso keine Sorgen machen. Er schämte sich höchstens für seinen schweren Sack, in dem sich seine paar Zentimeter versteckten, so dass Anne beim ersten Mal geglaubt hatte, er hätte gar keinen.

Fanner schaute nach oben, über ihnen die Sterne. Selbstleuchtende Aufkleber, hatte sie ihm erklärt. Sie hatte die verrücktesten Dinge mit ihm angestellt, ihm aber nie erlaubt, mit ihr Nachts die Sterne zu betrachten. Auch seine Tüte musste er später wieder mitnehmen. Betteln half nicht.

Fanner fragte sich, ob er in diesem Zimmer der Einzige war, mit dem etwas nicht "stimmte". Im Erzählcafé gab es den Psychologiestudenten, der sie hinter dem Kuchenbuffet bekrabbelte, aber es gab noch die anderen Männer, die vom Anrufbeantworter und Merle küsste Anne auf den Mund, ein wenig lange.

"Na, haben wir´s gleich geschafft." Und Anne wurde etwas reicher. Fanner hatte auf einem Taschengeld bestanden. Er faßte sie nicht an, sie musste sich nicht ausziehen. Er war nur ihr altes Kind, ihr braver, 69 Jahre alter Bub.

Zum Kaffeetrinken spätestens musste er zu Hause sein. Vorher eilte er in den Park. Rein ins Gebüsch, das war das Beste. In einem Imbiss hatte einmal jemand an seiner Toilettentür gerüttelt. Komm, raus, Du altes Schwein. Die Frauen hatten es leichter, in ihren Klos standen kleine Eimer. Zwischen den Ästen war es dunkel. Es konnte niemand sehen, wie er das Ding aus der Hose zerrte. Unbenutzt wie immer. Er musste an sein "erstes Mal" denken. Anne hatte das Windelpaket auf ihrem Küchentisch bestaunt. Plötzlich hatte sie gelacht. "Dann weiß ich, wie´s geht, wenn ich mal ein Praktikum im Kindergarten mache." Später hatten sie gemeinsam gelacht.

Vorsichtig lugte er aus dem Laub.
"Na, Opa, auch pieseln?" Fanner zuckte zusammen. Der Mann mit dem Rucksack saß auf einer Bank, einige Meter von ihm entfernt. und winkte. "Willst Du lesen, was ich über Dich geschrieben habe?" Neugierig setzte sich Fanner neben ihn. Er öffnete den Rucksack. Er war voller Bücher. Auf der Innenseite baumelte eine Schnullersammlung. Staunend besah er die Fundstücke, einige Sauger waren dunkler, als hätte sie Wochen lang in der Sonne gelegen.
"Wo haben Sie die her?"
"Da staunste. Von der Strasse. Die Kleinen lassen alles fallen."
"Früher haben wir die ausgekocht."
"Früher, früher. ..", wurde er nachgeäfft. "Die jungen Muttis sind heut anders drauf. Was meinste,..?" Der Mann genoss Fanners Aufmerksamkeit: "Die werden immer komischer. Neulich hab ich eine Tüte gefunden. Hier in den Büschen. Komplette Babyausstattung! Selbst die Flasche war noch warm."

 

Hallo petdays,

ich bin mir nicht sicher, ob ich die Geschichte ganz verstanden habe. Mir schwirren mehrere Interpretationsmöglichkeiten im Kopf herum. Hat Fanner die Windeln für sich selbst gekauft oder für Anne? Ist Merle Annes Kind? Welche Einkäufe will Fanner dort lassen? Das mit dem „Fallbeispiel“ war mir auch nicht ganz klar, weil ich mir nicht sicher bin, welche „Dienste“ Anne dem alten Fanner angedeihen lässt. Entsorgt er am Schluss seine „Resteinkäufe“, die er nur gemacht hat, weil er sich geschämt hat, nur Windeln zu kaufen? Im Moment bin ich ein bisschen verwirrt, wenn ich ehrlich bin.

Ein paar Anmerkungen noch:

nicht gewollt, auch nicht dass sie seine Einkäufe
mE Komma nach „auch nicht“
Fanner bemerkte auf dem Boden einen verschmutzten Rucksack und wunderte sich, wer damit ins Einkaufszentrum fuhr.
„wunderte sich“ würde ich durch „fragte sich“ ersetzen, oder aber „wunderte sich, dass jemand damit...“
ihn, Fanner, hätte er schon erwähnt.
Der Satz ist mir nicht ganz klar. Sagt der Mann dem alten Fanner, dass er ihn erwähnt hat? Wenn ja, würde ich das deutlicher machen. Sonst müsste es doch „hatte“ statt „hätte“ heißen.
Die Straßebahnfahrt dauerte lang, er lächelte
mit „er“ ist wohl Fanner gemeint. Da aber zuletzt der Mann mit dem Rucksack erwähnt wurde, könnte es sich auch auf ihn beziehen.
Was er mit sich schleppte?
evtl. „Was er wohl mit sich schleppte?“
aber es gab noch die anderen Männer, die vom Anrufbeantworter und Merle küsste Anne auf den Mund, ein wenig lange.
Hier fehlt mir irgendwie der Bezug von den Männern zu Merle und dem zu langen Kuss. Wegen diesem Satz bin ich mir absolut unschlüssig, wer Merle ist.

Viele Grüße

Christian

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Petdays,

ich habe die Geschichte auch nicht so ganz verstanden. Ich denke mittlerweile, dass Anne eine Studentin ist, die eine Arbeit über Sex im Alter schreibt. Im für Recherchen eingerichteten Erzählcafe, hat sie dann Fanner kennengelernt. Der steht drauf, sich wie ein Baby behandeln zu lassen. Er wird gewickel, bekommt seine Flasche.... Die Babysachen muss er dann wieder los werden bevor er nach Hause kommt.
Für den Fall, dass das so stimmt hab ich aber doch noch ein paar Fragen und Anmerkungen:

Der erste Absatz lässt vermuten, dass Fanner heute zum ersten Mal zu Anne geht oder das es schon lange her ist, dass er das letzte mal da war. Schnullersortiment hat sich erweitert, er fand den richtigen Gang nicht gleich.... Im Text sieht es dann aber so aus als ob er öfter hingeht...

Wer ist Merle?
ich glaube, dass er Annes Mann ist. Kinder scheint sie nicht zu haben sonst würde die Aussage "Dann weiß ich wies geht wenn ich mal ein Praktikum im Kindergarten mache..." nicht passen.

Der Satz "Er hoffte, dass Anne zu Hause war. Merle konnte er schlecht die Einkäufe hinterlassen" ??? Wie jetzt, man sollte doch meine die beiden hätten einen Termin vereinbart und wieso Einkäufe hinterlassen. Er hat die Sachen doch nicht gekauft um sie ihr vorbei zu bringen (oder???)

Dann: Fanner besteht auf sein Taschengeld, hätte ihr aber ohne mit der Wimper zu zucken ein neues Bett gekauft. Hm.

Fanner dreht sich auf den Bauch, dann achtet Anne darauf seinen Penis nicht zu berühren und er sieht an die Decke. Wenn er auf dem Bauch liegt?

Auch das er bettelt die Tüte dazulassen verstehe ich nicht, damit er sie nicht entsorgen muss? oder ist das Bestandteil seine Phantasien?

Dann dieser Absatz mit dem Psychologiestudenten und den Männern vom AB und das Merle sie lange küsst. Häh?
Merle doch nicht ihr Mann? Abgesehen davon nimmt Anne ihre Recherchen ziemlich ernst, wenn sie Fanner zu sich einlädt...

Auch wie der Kerl mit dem Tagebuch in die Geschichte passt ist mir nicht so ganz klar...

Puh, das ist ja jetzt doch eine ganz schön lange Kritik geworden, während ich sie geschrieben habe dachte ich zwischendurch dass ich vielleicht doch alles falsch verstanden habe.

Abgesehen vom Inhalt fand ich sie gut geschrieben, sonst hätte ich glaube ich auch nicht, so lange drüber nach gegrübelt.
Tja und jetzt hab ich einen Knoten im Hirn und bitte um Aufklärung!!

Lieben Gruß, Andrea

 

Hallo criss,

Danke für Dein Lesen und die Korrekturhinweise (werden gleich eingebaut).

Zur Geschichte: Fanner kauft die Windeln für sich selbst.Merle ist Annes Mitbewohnerin (auf Kind wäre ich gar nicht gekommen...)Anne "verdient" nicht nur an Fanner, sondern hat auch noch ein kleines "Forschungsobjekt" für ihre Hausarbeit im Pädagogikstudium. Darüberhinaus mag sie ihn auf etwas augenzwinkernde Art. Seine "Resteinkäufe" (schönes Wort!) entsorgt er im Gebüsch, weil er sie nicht mit nach Hause zu seiner Frau nehmen kann. Der Schnullertyp hat eine von Fanners Tüten irgendwann mal entdeckt. Durch den Schluss erfährt man Einzelheiten über Fanners sonstiges Equipment und kann sich im Nachhinein denken, was Anne noch alles mit ihm angestellt hat.
Hoffe, Deine Fragen sind geklärt

Viele Grüsse Petra

 

Hallo Drea,
dann werde ich mal versuchen, für "Aufklärung" zu sorgen...Du hast wirklich sehr, sehr aufmerksam gelesen und Deine Einwände finde ich zu grossen Teilen berechtigt.

1.
Fanner schämt sich für seine Einkäufe und wechselt deshalb öfters den Supermarkt. Das hätte ich an einer Stelle elegant einbauen müssen, hab´ich übersehen. Deshalb ärgert er sich auch so, dass er Sandners trifft. Das ist auch der Grund, warum er das Sortiment nicht gleich findet. In einem Riesensupermarkt à la real gibt´s mehr Auswahl.

2.
Merle. Merle ist ein Frauenname, kannte bisher zumindest nur weibliche Merles...Fand es lustig, dass Du M. für ihren Mann gehalten hast...

3.
Fanner macht Termine mit Anne. Aber er hat Angst, dass sie einen Termin "vergißt" oder zu spät kommt und Merle statt ihrer da sein könnte. Das ist aber mehr seine Angst, nicht unbedingt an realen Dingen begründbar.

4.
Fanner hat auch "normale" "Enkelin-Gefühle" für Anne. Es tut ihm leid, dass sie so wenig Geld hat. Er möchte nicht, dass sie gebrauchte Dinge benutzen muss, wie das Bett oder second-hand-Klamotten.

5.
sehr genau beobachtet!! Müsste wohl einen weiteren Satz einfügen, wo er sich wieder in Rückenlage begibt.

6.
Fanner bettelt, dass Anne die Tüte für ihn entsorgt, aber dass macht sie aus "erzieherischen" Gründen nicht. Ihm ist es peinlich, das Zeug "verschwinden" zu lassen.

7.
Fanner weiss, dass er auf jeden Fall -leicht - "spinnt". Aus Anne wird er auch nicht schlau. Sie scheint ziemlich viele Eisen im Feuer zu haben. Dass sie von Merle zu lange geküsst wird, kann er in seinem Alter nicht richtig einordnen. Fanner braucht es in gewisser Weise, dass er nicht der Einzige mit "Problemen" ist.
8.
Der Typ mit den Tagebüchern hat eigentlich nichts anderes zu tun, außer Spazieren gehen, sich im Park aufhalten, Schreiben, Leute beobachten, zwischendurch Kaffee trinken. Alle Personen in der Geschichte sind erfunden, bis auf den Tagebuchschreiber, den hab ich vor Jahren einmal selbst gekannt. Auf jeden Fall ist der Tagebuchschreiber auch eine Art Sachen-Sucher, wie auch manche Berber. Kein Wunder, dass er nicht auch mal in den Büschen nachschaut. Da hat er eine von Fanners "alten" Tüten entdeckt. Muss für Fanner ein komisches Erlebnis sein, "entdeckt" worden zu sein. Der Tagebuchschreiber, glaubt allerdings, die Tüte hätte eine der Muttis hinterlassen. Auf jeden Fall kommt Fanner ganz schön ins Schwitzen...

- Hat er eigentlich gar nicht verdient...

Liebe Drea, vielen Dank noch mal für Deinen ausführlichen Kommentar.
Petra

 

Hallo Petra,
Ja jetzt wo du es so sagst, Merle.... wenn ich mal genauer drüber nachdenke hätte ich durchaus drauf kommmen können, dass es ein Frauenname ist. Habs einfach gelesen und gleich gedacht es wäre ein Mann obwohl ich den Namen eigentlich gar nicht kenne. Ansonsten vielen Dank für die Aufklärung. Vielleicht kannst du ein bischen was davon in den Text einbauen, damit es ersichtlicher wird.
Lieben Gruß, Andrea

 

Hm, gleich werde ich die Geschichte nochmal lesen, aber hier ist mein erster Eindruck:

Ziemlich verwirrend die Geschichte. Aber in einer eigenartig amüsanten und charmanten Art. Es ist ja nicht so, dass man bei jeder "komischen" Geschichte dieser ein paar Nachgedanken widmen will, doch die "Tüte im Gebüsch" hat's an sich. Sie hat Substanz. Beim Lesen habe ich mich wie ein junges Eichhörnchen gefühlt, dass die Schale einer Wallnuss ungeschickt aufzubrechen sucht, um an das nährhafte Nussfleisch zu kommen.

Gern gelesen,
FLoH.

 

Hallo Floh,
Danke fürs Lesen, der Eichhörnchenvergleich hat mir gefallen...
Pe

 

Hallo Drea,
zu Merle: in DE ein Frauenname, aber bei Sol Stein bin ich doch gestern abend tatsächlich über einen Mann gleichen Namens gestolpert... Im englischsprachigen Raum, scheint es tatsächlich männliche Merles zu geben. Hat Dich Dein Unterbewußtsein nicht betrogen...
Das nur.
Pe

 

Hi Chief,
Du liest wirklich genau. Deine Anmerkungen sind fast alle schon eingebaut.
Meine Texte enthalten wohl zu viele "Leerstellen": Der Traktor leuchtet im dunklen Treppenhaus. Letzteres hätte ich erwähnen sollen.
Der letzte Satz erklärt, was Fanner genau bei Anne gemacht hat.

Danke fürs Lesen.
Petra

 

Liebe Leser,

hier die editierte Fassung. Hoffe alle Unklarheiten sind beseitigt...

Pe

 

Hallo Petra

Deine Geschichte hat keine Handlung.

Die Ausgangssituation ist ein alter Mann, der sich von einer Pädagogikstudentin wie ein Baby behandeln lässt. Diese Ausgangssituation ist interessant und wirft sofort eine Reihe von Fragen auf:
- Warum macht er das, was empfindet er dabei?
- Und: Warum macht sie das, was empfindet sie dabei?

Keine dieser Fragen wird beantwortet, es gibt lediglich eine Reihe von mysteriösen Andeutungen (kleiner Penis, die Ungarin vor 15 Jahren, hatte schon mit 14, Studium und kleines Taschengeld, erst wollte sie nicht ...) Die Personen erwachen nicht zum Leben, handeln nicht wirklich, man erfährt nichts über sie. Wo sind die persönlichen Eigenschaften, die einen Menschen charakterisieren?

Ein Großteil deines Textes behandelt Sachen, die für die Geschichte ohne Belang sind. Wozu brauchst du die Szene im Supermarkt? Falls du damit transportieren wolltest, das ein alter Mann sich schämt, wenn jeder weiß, dass er Windeln trägt - das war auch so schon klar. Und welche Bedeutng hatt die korpulente Frau mit ihrer aufdringlichen Art?

Was hat der Tagebuchschreiber mit der Geschichte zu tun? Beantwortet er eine meiner Fragen nach dem Grund des Handelns? Seine einzige Funktion scheint darin zu bestehen, die Tüte zu finden (wieso ist er zufällig in der Nähe)? Er ist eine erzähltechnische Konstruktion.

Eine Spannungskurve fehlt.

Warum beschreibst du nicht, was sie mit ihm macht - ich glaube, du hast selbst keine Vorstellung davon?

mfg

Stefan

 

Grüß dich petdays,

mir gefällt deine Geschichte ziemlich gut. Sie wirkt irgendwie alltäglich und dann auch wieder nicht und hat – wie es Floh so treffend ausgedrückt hat – einen charmanten Charakter, was daran liegt, dass die Hauptpersonen Anne und Fanner sympathisch wirken. Fanner hat einfach etwas ungewöhnliche sexuelle Wünsche – die Anne (ohne Probleme damit zu haben) erfüllt. Beide haben Respekt und Achtung voreinander, das hast du sehr schön beschrieben – sie gehen – von den sexuellen Aktivitäten und ihrer Vereinbarung abgesehen – fast freundschaftlich miteinander um.

Quasi hat angemerkt, dass er sich eine Beschreibung wünscht, was Anne mit Fanner macht. Ich finde, das ist für die Geschichte völlig bedeutungslos – würde ich an deiner Stelle nicht einbauen. Darum geht es ja nicht in erster Linie.

Diese Geschichte braucht auch keine "Spannungskurve", sie funktioniert wie sie ist.

Gruß
Liz

 

Danke für euer Lesen und eure Kommentare!

@Quasimodo. Versteh schon, was Du meinst, aber ich wollte die Figuren subtiler charakterisieren, ich glaube bei zu direkter Beschreibung hätte es schnell daneben gehen können (> und zwar auf Kosten der Figuren)Ich denke der Leser hat genug Phantasie, sich selbst vorzustellen, was passiert.
Der Tagebuchschreiber - eine erzähltechnische Konstruktion. Ein wenig muss ich Dir zustimmen, die zweite Begegnung am Ende hätte ich etwas eleganter einbauen können. Aber wirklich stören tut sie mich in dieser Form nicht.

@Liz. Es freut mich, dass Du die Geschichte so verstanden hast, wie sie gedacht war. Respekt und Achtung waren für mich beim Schreiben wichtige Punkte. Ich wollte den Fanner nun wirklich nicht in die
(P)fanne hauen, was bei so einem Thema schnell passieren kann.

Gruss Petra

 

Danke Kristin für Deinen Kommentar.

Besonders habe ich mich darüber gefreut, dass Du den Stil als behutsam empfindest, gerade bei solchen Themen kann man ja mächtig daneben hauen.

Schnuller prüfen. Meinte von "außen prüfen", im Sinne von "ansehen", sonst hätte ich "testen" geschrieben. Vielleicht hört sich aber "prüfen" tatsächlich zu sehr nach "testen" an.

Komma. Wird eingebaut.

Er mochte nicht dran denken. Vor lauter Aufregung.

Sie hatte noch etwas vergessen. Das "noch" hatte ich wegen dem besseren Satzrhythmus eingebaut.

LG Petra

 

(Wo ist mal wieder der PM-Knopf hin :confused: )

Hallo,

Sie hatte noch etwas vergessen. Das "noch" hatte ich wegen dem besseren Satzrhythmus eingebaut.

Schulje die nicht ganz feine Englische, aber es heißt "wegen des"...

FLoH.

 

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