Was ist neu

Tür durch die Nacht

Mitglied
Beitritt
30.08.2003
Beiträge
117

Tür durch die Nacht

Das Kind starrte den Mond an.
Wie mußte es sein, dachte es, in diesem Meer herumzutollen, den Staub zu spüren, wie er leicht unter seinen Füßen nachgab.
Einen Himmel zu beobachten, an dem die fruchtbare Erde wie ein schicksalsschwangerer Gong seine Präsenz kundtat.
Einen Himmel, auf dem es von Leben wimmelte.
Wie er nun dastand, nach Wunschträumen greifend wie ein Bananenpflücker, kam er nicht umhin, das Firmament als das zu sehen was es in Wirklichkeit war- kein strahlendes, zukunftsweisendes Medium, das in irgendeiner mystischen Aura badete wie in einer Salzlösung.
Sondern der Tod. Der Tod, ohne Sense und Mantel, sonder wie er wiederum in Wirklichkeit aussah- leer und trostlos.
Dieser kahle, bleiche Wanst des stumpfsinnig schweigenden Erdtrabanten barg kein Leben.
Genausowenig wie es die Sterne taten- mit ihrer rudimentären Leuchtkraft, ihrer punktierten Blasiertheit.
Gefühle stiegen in ihm hoch, wie warme und kalte Meeresströmungen, und wechselten sich ab, Gedanken und Erinnerungen drifteten hin und weg, während die Nacht wie ein dunkler Ozean um ihn brandete.
Als der Tag irgendwann in die Schwärze leckte, und Sonnenlicht zaghaft über den Horizont schwappte, füllte sich die Luft mit Geräuschen, wie ein einstmals leeres Glas, das gefüllt wurde.
Seine Augen schlugen Tränen.
Er starrte auf seine Hände und erkannte, dass er über Nacht ein Mann geworden war.

 

Du setzt, soweit ich sehe, den Wegfall kindlicher Naivität mit Erwachsen werden gleich und nimmst als Beispiel ein Leben-Tod-Motiv und den Mond.
Tja.
Das ist aber auch schon alles.
Über die Aussage könnte man trefflich diskutieren; ich finde sie etwas vereinfachend. Aber bei der Kürze Deiner Geschichte ist das kein Wunder - du lässt Dir selbst keinen Raum für eine richtige Geschichte.
Einige sprachliche Wendungen sind über das Ziel, nicht zu trivial zu klingen, hinaus geschossen, z.B. der Bananenpflücker, "rudimentäre Leuchtkraft", "punktierte Blasiertheit" und "Augen schlugen Tränen". Das meiste davon sind Worthülsen, die insgesamt kein stimmiges Bild entstehen lassen, das haften bleiben würde.

Fazit: sprachlich bemüht, inhaltlich dünn.

Uwe
:cool:

 

Oh-oh! Wenn der Uwe schon anfängt, von Klos zu reden... :eek:

Liebes Vantandriel - in deinem Profil bezeichnest du dich selber als "Pseudo": Ich möchte dieses Prädikat sowohl deiner Geschichte als auch deinem nachfolgenden Kommentar anheften:

Die "Geschichte": Aufgeblähte Pseudo-Metaphern, die m.E. vor allem die inhaltliche Dünnheit deiner Pseudo-Geschichte kaschieren sollen. Denn fassen wir mal zusammen: Da steht ein Kind, guckt auf den Mond und plötzlich ist es ein Mann. Supergeschichte. Ich bin beeindruckt... :dozey:

Dies alles sei dir noch unbenommen. Wenn sich jedoch ein dahergekommenes Menschlein wie der Uwe die Mühe macht und versucht, aus deinem schirftlichen Offenbarungseid interpretatorisch einen Sinn rauszukratzen, d.h. also, sich ernsthaft und konstruktiv mit deinem Pseudo-Geschreibsel auseinandersetzt, wäre es zumindest nicht zuviel verlangt, wenn man schon nicht einer Meinung ist, wenigstens ganz die Klappe zu halten oder lediglich ein "Danke, aber das trifft es nicht ganz..." zu murmeln und ansonsten Hugo einen guten Mann sein zu lassen. Dein verbaler Ausfallschritt legt mindestens zwei Vermutungen nahe:

- Dir sind selbst die rudimentären Formen von Höflichkeit zumindest zeitweise abhanden gekommen.

- Du verfällst angesichts eines akuten Erklärungsnotstandes betreffend die Existenzberechtigung und grundlegende Qualität deines Textes in unmotivierte Aggression.

Mein Tipp: Überlege dir bitte gut, auf welche Weise du hier Diskussionen führen möchtest. Ist dein obiger Beitrag repräsentativ für deine Methodik, sehe ich eine Menge Schwarz am Ende des Tunnels... :D

Just my tuppence,
Horni

 

Hallo Vantandriel,

warum schätzt Du Deine Geschichte so schlecht ein?

Zitat:
„weder eine Wendung noch eine stilistische Verzierung, noch irgendein ähnlicher Scheiß“ -

auf Grund welcher Überlegungen bist Du zu dem Schluß gekommen, dass stilistische Verzierungen „Scheiß“ sind? Du benutzt doch solche „Verzierungen“ ständig- was muß man daraus über Deine Geschichte schließen?

Metaphern o.ä. Konstruktionen passen schon in das Gefüge einer sentimentalen, wenn nicht sogar von Schwermut geprägten Situation. Doch oft gehst Du mit Deinen Wortschöpfungen zu weit (obwohl ich nicht so weit gehen würde, sie „Scheiß“ zu nennen).

Z.B.:

„schicksalsschwangerer Gong“
- ein Gong ist zwar rund, aber flach- aber `schwanger´? Der Begriff „Schicksalsschwanger“ wird inzwischen auch eher pointiert gebraucht.

„Wie er nun dastand, nach Wunschträumen greifend wie ein Bananenpflücker,“
– nach einer Banane, müsste es heißen. Klingt dann aber bana-l.

„zukunftsweisendes Medium, das in irgendeiner mystischen Aura badete wie in einer Salzlösung.“
- diese Konstruktion ist zwar unkonventionell, ihr fehlt aber wegen ihrer Unbestimmtheit der Effekt das Geschilderte in neuem Licht erscheinen zu lassen.


„Sterne taten- mit ihrer rudimentären Leuchtkraft, ihrer punktierten Blasiertheit“

- punktierte Blasiertheit finde ich eigentlich einen guten Ausdruck, weil er mehr aussagt, als z.B. `Punkte der Sterne´. Du meinst aber wohl `punktuelle´, oder als Punkt erkennbare Blasiertheit.

„Gefühle stiegen in ihm hoch, wie warme und kalte Meeresströmungen, und wechselten sich ab, Gedanken und Erinnerungen drifteten hin und weg, während die Nacht wie ein dunkler Ozean um ihn brandete“
- auch ein guter Ansatz, weil Du ozeanbezogene Begriffe in Beziehung zueinander setzt. Die „brandende Nacht“ finde ich überzogen, weil eine Nacht `An Sich´ nicht turbulent ist.

„Seine Augen schlugen Tränen“
- das tat den Tränen so weh, dass sie weinten?

Im Inhalt kann man durchaus eine Anspielung auf Konsequenzen aus dem Nihilismus sehen, doch leider dominiert die Form den Inhalt, aber eher erdrückend, als erweiternd.
Ich finde es durchaus einen Versuch von Dir wert den Grundgedanken des Textes für eine Geschichte mit deutlicher Epiphanie zu verwenden.

(Dein Umgangston ist schon treffend kommentiert worden).

Tschüß… Woltochinon

 

Man könnte es natürlich auch so interpretieren, dass der Prot. mit dem Erwachsen werden all das Mystische um die Sterne herum verliert, quasi nun desillusioniert in die ehemals illusionierende Welt blickt. Er scheint enttäuscht zu sein, dass sich die kindliche Sicht so von der eines Erwachsenen unterscheidet.

Will der Autor aufgrund der Sprache, die er dem Protagonisten in den Mund legt und der desillusionierten, kühlen Weltbetrachtung, die dessen Charakter eigen ist, andeuten, er befände sich auf dem Weg aus der Pubertät hinaus, hin zum Erwachsen werden, so soll ihm gesagt sein, dass die Diskussion jenseits der pubertären Fäkalsprache auf einem angemessenen Niveau, oberhalb jeglicher "Pissrinnen" und "Scheißhäuser", geführt wird.

Oder einfacher gesagt: Wer erwachsen wird, muss dies auch zeigen.

 

Sorry, tut mir ehrlich leid, ich hatte einen schlechten Tag, mal wieder, und wollte niemanden beleidigen.
Ich habe trotzdem darauf geachtet, meine verbalen Entladungen nicht auf Uwe selbst zu richten.
Man kann jede Geschichte mit ein paar Worten zusammenfassen, das meinte ich.

Die Aussage ist vereinfachend- das hat mich dann wohl doch etwas aufgeregt.
Wer sagt, dass das die Aussage sein soll?
Nicht im entferntesten soll das die Aussage sein.
Und das es mein Ziel ist "nicht zu trivial zu wirken" ist aus den Fingern gesogen.
Als ob das der heilige Gral wäre, nicht allzu schwachsinnig zu wirken.
Das hört sich für mich wie eine Sinnverenkung an, nur um ein Fremdwort einzubauen, wie es Gymnasiasten gerne machen, um Eindruck zu schinden.
Ansonsten kann ich mich nur nochmals entschuldigen, und.
@Woltochin
Mit deinen Zitaten kann ich eher weniger anfangen.
Ein Gong ist flach- na und?
Schicksalsschwanger- na und? Mir is e eigentlich egal, wie man heutzutage dieses Wort benutzt.

Die Augen schlugen Tränen- tja, das war dann wohl doch etwas zu experimentell und gewagt für die meisten.
Im Sinne von: sie schlugen Leck.

Ciao Van

 

"Wer sagt, dass das die Aussage sein soll?"
Der Text.
Jedenfalls habe ich ihn so verstanden.
Wenn ich ihn falsch verstanden habe, woran liegt das dann, an mir oder am Text, hm?

 

Hallo Vantandriel,

es sollte einem Autoren nie egal sin, wie man ein Wort benutzt.
Ein schlechter Tag- na, kann vorkommen.

Tschüß... Woltochinon

 
Zuletzt bearbeitet:

Geschrieben von jbk
Man könnte es natürlich auch so interpretieren, dass der Prot. mit dem Erwachsen werden all das Mystische um die Sterne herum verliert, quasi nun desillusioniert in die ehemals illusionierende Welt blickt. Er scheint enttäuscht zu sein, dass sich die kindliche Sicht so von der eines Erwachsenen unterscheidet.

So hätte ich's jetzt auch aufgefasst...

EDIT: und ich finde die Geschichte nicht schlecht, nicht simpel und schaut für mich nicht danach aus, als wolle der Autor nicht "zu trivial klingen" - es scheint mir nicht, als sei hier (aufgrund von mangelnder Wortgewandtheit) mit "Pseudo-Metaphern" gearbeitet worden (Horni:
"Die "Geschichte": Aufgeblähte Pseudo-Metaphern, die m.E. vor allem die inhaltliche Dünnheit deiner Pseudo-Geschichte kaschieren sollen")!?

Wieso Dünnheit? Nur, weil nicht gleich das komplette Weltbild aller Menschen vollkommen in Frage gestellt wird? Nur, weil hier nicht 281764873 Lampen im hirn aufleuchten und ein riesen "Aha-Effekt" einem endlich die Schuppen von den Augen fallen lässt und man nun endlich den Sinn des Lebens erkannt hat?!

Finde es eben gerade interessant, eine relativ einfache, nicht wirklich spektakuläre Situation so "bombastisch" (fällt gerade kein anderes Wort ein *seufz*) darzustellen, obwohl wiederum keine großartige Sache geschieht, etwas alltägliches eigentlich, die Sterne, der Himmel-all das ist immer da - und doch wirkt es in der Geschichte so entfremdet!
Ich hoffe, es ist mir gelungen, einigermaßen verständlich in Worte zu fassen, was ich "damit" meine.

Nunja, womöglich stehe ich jetzt hier allein da mit der Aussage, ist mir wurscht :)

... Zeitloop

 

@Uwe Post
Eben.
Der Text SAGT, dass das die Aussage ist- deiner Meinung nach.
Das schreibst du aber nicht, du schreibst "die Aussage ist dünn und vereinfachend"- das IST so.
Du schreibst irgendwas von wegen Leben- Tod Motiv wovon ich eigentlich gar nicht reden wollte- aber wenn du das so siehst ist das okay!
Aber dann schreibst du:" das IST auch schon alles"
ich halte das für übereilt.

 

Ach ja: welche pseudo- Metaphern?
Keine meiner "Worthülsen" gibt vor eine Metapher zu sein, ohne das auch zu erfüllen- ob gut oder schlecht, das sei jetzt dahingestellt.
Ich danke auch Zeitloop für seine Unterstützung.

 

Hallo Zeitloop,


Zitat:
Nunja, womöglich stehe ich jetzt hier allein da mit der Aussage, ist mir wurscht


So alleine stehst Du doch nicht.

Dies hat auch niemand verlangt:

Zitat:
man nun endlich den Sinn des Lebens erkannt hat?!

Ich finde nur, dass es gerade an den Bildern einiges zu ändern gibt.


Eine Kleinigkeit habe ich gerade noch gesehen:

Zitat:
an dem die fruchtbare Erde wie ein schicksalsschwangerer Gong seine Präsenz kundtat - ihre Präsenz .

- Dies ist z.B. keine Metapher, sondern ein Vergleich.

Tschüß… Woltochinon

 

Boah ey, muss ich echt in jeden Satz schreiben "meiner Meinung nach"???
Zuerst Fäkalsprache, und jetzt Spitzfindigkeiten.
MEINER MEINUNG NACH sollten wir diese sinnlose Debatte einstellen, sie kostet nur Zeit und Nerven und bringt überhaupt nichts. Tschüss, hab Spaß.

 

Hallo !

Ich habe die bisherige Diskussion verfolgt und möchte mir Kommentare ersparen, sondern nur ein paar Sätze zum Werk loswerden.

Der Titel gefällt mir außerordentlich gut, und er scheint mir passend gewählt. Ich habe dann eine Verbindung zum Inhalt gesucht und nur schwer entdeckt. Aber das ist kein Manko, denn so schleierhaft wie der Titel ist auch das Beschriebene (nicht negativ gemeint): Generell geschieht äußerlich nicht viel. Jedoch ist das innere Geschehen (die Gedankenwelt des abstrakt bleibenden Protagonisten) imho durchaus ein wichtiges Ereignis, ein besonderes Erleben. Wird hier vielleicht komprimiert auf EINE metaphorische Nacht die ganze Geistesentwicklung Kind - Mann beschrieben ? Wenn ja, dann ist das ein guter Ansatz.
Dieser Ansatz kann und sollte aber ausgearbeitet werden und allzu abenteuerliche Konstruktionen (wie schon erwähnt) müssen gestrichen oder geändert werden. Ein wenig meht Text mit weniger Bildern wäre wohl ein Weg gewesen oder könnte es sein.
Den letzten Satz würde ich streichen und nicht ersetzen. Gerade der Kern, der am Ende damit ausgedrückt werden soll, könnte sich auch ohne diesen Schlüssel offenbaren. Dies würde die meiner Ansicht nach vorhandene düstere Atmosphäre noch mehr verdunkeln und interessanter gestalten -auch ohne Metaphern, Pseudometaphern oder Vergleiche, von denen hier zu viele sind.
Jetzt noch eine gewagte Aussage:
Ich habe gerade nochmal gelesen und mir vorgestellt, dass ein sehr abstrakt und abenteuerlich denkender Leser hier auch die Umschreibung eines Höhepunktes sehen könnte. Nur eine Hypothese, die keinerlei Diskussion heraufbeschwören will !
So, bitte nicht hauen,
Kosh :D

 

Ja, also die Nacht als Metapher für beschissene Kindheit war auch wirklich beabsichtigt- Gratulation! hehe
Einen Orgasmus? Hab ich dich richtig verstanden? Wie kommts?

 

Keine Ahnung. Ich sage ja auch nur, wenn man abenteuerlich um Ecken denkt, dass dann auch eine solche Deutung durchaus möglich wäre.

Kosh
:rolleyes:

 

Hallo Vantandriel,
Ich habe deine Geschichte gelesen, bevor die Diskussion zu deinem Umgangston losging. Mir sagte sie zunächst nichts, aber als ich das Unwesentliche wegließ
habe ich die Geschichte verstanden:rolleyes:

Geschrieben von Vantandriel
Wie er nun dastand, nach Wunschträumen greifend wie ein Bananenpflücker, kam er nicht umhin, das Firmament als das zu sehen was es in Wirklichkeit war-Gefühle stiegen in ihm hoch, wie warme und kalte Meeresströmungen, und wechselten sich ab, Gedanken und Erinnerungen drifteten hin und weg, während die Nacht wie ein dunkler Ozean um ihn brandete.
Er starrte auf seine Hände und erkannte, dass er über Nacht ein Mann geworden war.


Fazit zum Inhalt der Prot hat sich eigenhändig sexuelle Erleichterung verschafft und wird so vom Kind zum Manne.

Ich kann der Aussage zwar nicht zustimmen, aber das ist nur meine Meinung.


Goldene Dame

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom