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Tödliche Tiefe

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07.10.2001
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Tödliche Tiefe

Rocktown war ein friedliches Fischerdörfchen an der Westküste. Eng schmiegte es sich an die es umgebenden Berge. Das Dorf lag in einem kleinen Tal und die letzten Häuser krallten sich förmlich an den Hügeln fest. Das Dorf lebte vom Fischfang und von den Touristen, die hier einen ruhigen Urlaub verbringen wollten. Abseits des Stresses der Stadt und im Einklang mit der Natur. Etwa zwei Kilometer von Rocktown entfernt lag eine Bucht, die von den Einheimischen sowie den Touristen als Badebucht bezeichnet wurde. Denn in der Bucht gab es einen feinen weißen Sandstrand, so das man das Gefühl bekommen konnte in der Karibik zu sein und nicht in einem Fischerdorf in Amerika. Das Wetter war eigentlich ideal in dieser Gegend, im Winter war es eiskalt und im Sommer war es super warm. So kam es dann auch das sich viele Leute entschlossen in Rocktown Urlaub zu machen.

Urlaub hätte Jeff Ankou auch gerne gemacht. Aber er und seine Leute hatte noch zu arbeiten. Jeff war Führer eines fünfköpfigen Teams von Tauchern. Sie tauchten auf der ganzen Welt nach versunkenen Schiffen und versuchten Gold, Porzellan und andere Gegenstände zu bergen und zu verkaufen. Völlig legal natürlich! Dies wurmte Jeff dann jedesmal, wenn er die Hälfte des Wertes der geborgenen Gegenstände an die jeweiligen Regierungen abdrücken mußte. So auch hier vor der Küste Rocktowns. Jeff und seine Leute hatten sich vor zwei Jahren eine Yacht gekauft und diese dann nach ihren Wünschen und Anforderungen umgebaut. So besaß die Yacht jede menge Equipment was die Taucher zum aufspüren und Bergen von diversen Schätzen benötigten. Sie hatten durch einen dummen Zufall von einem spanischen Schiff erfahren, das angeblich mit Gold beladen und auf dem Weg nach Hause war. Laut diversen Berichten und Rescheren hatten sie herausgefunden, das es ca. 60 km vor dieser Küste gesunken sein mußte. Sie hatten den Anker geworfen und Jeff und zwei weitere Taucher machten sich fertig für ihren ersten Tauchgang. Ihnen war klar, das es selten bei einem Erkundungstauchgang blieb. Sie hatten schon oft kurz davor gestanden aufzugeben und weiter zu ziehen, doch jedesmal hatten sie Glück und entdeckten doch noch das gesuchte Wrack. Die drei Taucher die an Bord blieben studierten noch einmal die Aufzeichnungen und Seekarten während die anderen sich vorbereiteten über Bord zu gehen.
Viele Galeeren waren so überladen, das sie auf der Rückfahrt selbst einem kleinen Sturm nicht trotzen konnten, sie sanken. Algen, Plankton und Schwebestoffe hatten einen festen Mantel über die Schiffe gelegt, hatten die oft zerstörten Aufbauten überwuchert und neue Lebensbereiche für unzählige Fische, Pflanzen und Kleinsttiere geschaffen. Jahrhunderte lang kümmerte sich niemand um die versunkenen Galeeren. Bis es eines Tages einen regelrechten Run gab. Irgend jemand hatte den Anstoß gegeben. Plötzlich fuhren zahlreiche Taucher aufs Meer hinaus und glitten in die Tiefe, um an die unermeßlichen Reichtümer zu gelangen. Die Abenteurer schlossen sich zusammen und gründeten Firmen, die aufsehenerregende Prozesse gegen die Regierungen führten, denn Vater Staat wollte kräftig mitkassieren.
„Wann seit ihr ungefähr wieder zurück?“ fragte einer der Kartenleeser.
„In einer Stunde“, antwortete Jeff. „Okay, dann viel Spaß“, sagte ein anderer.
Die drei Männer traten an die Bordwand, öffneten dort ein kleines Gitter und ließen sich Kopfüber in das Wasser fallen. Jeff Ankou trug noch das Werkzeug. Die anderen drei schauten ihnen nach. Keiner der Männer - weder die, die tauchten, noch die, die an Bord blieben - ahnten, was die Stunde geschlagen hatte.
Denn wer das Grauen weckte, der wurde verschlungen...

Das Wasser schlug über ihnen zusammen, und sie befanden sich in einer anderen, faszinierenden Welt. Die Stille des Ozeans umgab sie, die Schweigsamkeit des Meeres. Über ihnen versanken die letzten Sonnenstrahlen, unter ihnen breitete sich die geheimnisvolle, grünschwarze Tiefe aus, die immer wieder mit neuen Abenteuern und gewaltigen Eindrücken lockte. So das die Taucher ihrer Fremdartigkeit und ihrem Reiz oft genug erlagen und sämtliche Sicherheiten vergaßen.
Jeff Ankou und seinen Männern erging es anders. Sie waren keine Hobbytaucher, für sie war das Wasser kein Urlaubselement, sie sahen die Taucherei als reines Geschäft an. Ihre Körper hatten sich gestreckt. Mit kräftigen Beinschlägen und der Hilfe der Schwimmflossen tauchten sie in die Tiefe. Auf der Seekarte hatten sich die Männer das Areal zuvor genau angesehen. Auf der Erde würde man es mit einer Wildnis vergleichen oder einem undurchdringlichen Gebiet, denn hier hatte die Natur in einer überschäumenden Laune ein gewaltiges Korallenriff gebildet, das sich wie ein Gebirge Kilometerweit ausbreitete. Es war noch längst nicht erforscht worden. Es gab Spalten, Trichter, Höhlen gefährliche Tunnel und zahlreiche verstecke für Raubfische. Das Gebiet war gefährlich. Jeff aber wußte mit der Gefahr umzugehen, er kalkulierte und rechnete sie aus. Deshalb wollte er auch nicht tief in das Riff hineintauchen, sondern sich nur an dessen Rand aufhalten und einen ersten Eindruck gewinnen. Zudem sollten dort zahlreiche Schiffe gesunken und von den scharfen Ecken und Kannten des Riffs regelrecht aufgespießt worden sein. Jeff war überzeugt, innerhalb des Korallenriffes ein Millionenvermögen zu finden.
Seine Tauchpartner wunderten sich, als der vorausschwimmende Jeff plötzlich abbog. Sie gaben aber kein Zeichen und folgten dem Boß der Tauchercrew. Ein Fischschwarm, silbrig glänzend, kam ihnen entgegen. Die kleinen Tiere nahmen überhaupt keine Notiz von den drei Männern. Ungehindert konnten sie den Schwarm durchqueren. Sie waren inzwischen ziemlich tief. Licht drang so gut wie gar nicht hierher. Ein grünliches, diffuses Dunkel umgab sie, aber noch konnten sie auf das Einschalten der Lampen verzichten. Plankton, Algen und nur unter dem Mikroskop sichtbare Einzeller-Lebewesen sorgten dafür, daß aus dem Wasser eine ziemlich trübe Brühe wurde. Ruhig und gleichmäßig atmeten sie. Die Luft reicht für ca. zwei Stunden. So lange hatten sie nicht vor, unter Wasser zu bleiben. Sie wollten auch nicht konkret suchen, sondern nur das Gebiet erkunden, damit sie am anderen Tag richtig beginnen konnten. Jeff schwamm etwas langsamer und ließ seine Partner aufkommen. Dann streckte er den rechten Arm aus und deutete nach vorn. Beide verstanden. Sie würden noch weiter schwimmen. Fünf Minuten vergingen, dann wuchs vor ihnen eine gewaltige Wand hoch, die erst nur als Schatten zu erkennen war. Das Riff!
60 km vor der Küste gab es dieses gewaltige aus Korallen, Muscheln, Plankton und Kalk bestehende Gebirge, das bisher kaum erforscht war. Die meisten trauten sich nicht hier her, sie wollten schneller und risikoloser Geld verdienen, doch den drei Spitzentauchern machte dies nichts aus. Sie glitten weiter durch die fast beängstigende Stille der Tiefen See. Jeff Ankou schaltete als erster seine starke Unterwasserlampe ein. Das Glas war durch ein kleines Gitter geschützt. Der Strahl bahnte sich seinen Weg durch die Finsternis. In ihm tanzten und wirbelten kleine Lebewesen, die nie zur Ruhe kamen und einen ewigen Kreisel bildeten. Je näher sie an die Wand herankamen, um so faszinierender wurde sie für sie. Sie war nicht glatt, da gab es gewaltige Kerben und Spalten, in denen Moränen lauerten und auf Beute warteten. Sie sahen Höhlen die von irgendwelchen farbenprächtigen Fischen besetzt waren. Es gab Einschnitte, überhängende Wände und regelrechte Täler, in und durch die sie schwimmen konnten. Jeff deutete mit dem Daumen nach oben, er wollte steigen. Eine geschmeidige Bewegung seines Körpers, der Schlag mit dem Flossen und er glitt an der Wand entlang hoch. Etwa fünf Meter weiter hörte die Wand auf. Jeff beugte sich wieder nach vorn, so das er in das Tal schauen konnte, das hinter dieser Korallenwand lag. Es war ein regelrechter Korallengarten, der in zahlreichen Farben blühte, als er vom Licht der drei eingeschalteten Unterwasserleuchten getroffen wurde. Da wuchsen Seesterne auf dem kalkreichen Untergrund neben Algen und langstieligen Pflanzen. Sie drangen in den Tiefseegarten ein, der vor ihren Augen eine solche Pracht entwickelte. Das Tal dehnte sich weit aus. Es war auf dem Grund nicht flach. Im laufe der Jahr hatten sich neue Korallenbänke gebildet. Die Männer ließen sich nicht ablenken und schwammen sehr langsam weiter. Die Strahlen kreisten, glitten über den Grund, auch über Wände oder tasteten sich in Spalten und Höhlen hinein, wo sie sich manchmal in der Dunkelheit verloren. Jeff schwamm noch immer als erster. Das ließ er sich nie nehmen, denn er war der Führer, er begab sich auch als erster in Gefahr. Plötzlich stoppte er, blieb stehen und trat Wasser. Sofort waren die beiden anderen bei ihm. Die Männer schauten sich unter ihren Sichtmasken an. Bis Jeff nach links deutete. Fast währen sie vorbeigeschwommen, denn in der Felswand was ein ca. zwei Meter breiter Riß, als hätte ihn dort jemand mit einem Messer hineingeschnitten. Er war also breit genug um die Taucher aufzunehmen. Die beiden Männer nickten, sie waren also damit einverstanden was ihr Boß vorhatte. Jeff Ankou schwamm wieder los. Langsam, mit Beinbewegungen, die wie in Zeitlupe wirkten. Er taucht in den Spalt und braucht wirklich die Lampe, denn jetzt wurde es dunkel. Die anderen beiden folgten ihm. Unabhängig von einander hatten alle ein seltsames Gefühl. Diese Gebiet, in das sie schwammen, war irgendwie anders. Fast Körperlich spürten sie die Bedrohung, die es ausstrahlte, eine Gefahr, nicht greifbar, aber doch für alle vorhanden.
Jeff holte sein Messer hervor. Natürlich kannte er die Geschichten über Unterwassergeister und mächtige Ungeheuer, doch daran wollte er nicht glauben. Das war Seemansgarn und gehörte in das Reich der Fabel.
Sie leuchteten alle die Wände ab. Sie kamen ihnen dunkler und bedrohlicher vor, als die übrigen des Riffs. Auch hier sahen sie kleine Spalten und Einschnitte, entdeckten winzige Höhlen und Löcher im Kalkgestein. Der Einschnitt durch den sie schwammen war ziemlich lang. Ungewöhnlich eigentlich, dann aber verbreiterte er sich, was ein Beweis dafür war, das sein Ende bald kommen würde. Den drei Männern fiel ebenfalls auf, das sie seit sie in den Spalt geschwommen waren kein Lebewesen mehr gesehen hatten. Weder einen Fisch noch einen Krebs oder eine Qualle, als schienen die Tiere ebenfalls die Gefahr zu spüren und mieden das Gebiet. Einer der beiden Männer faste Jeff ans Bein, so das dieser ihn ansah. Der Mann deutete auf „Rückzug“, doch Jeff schüttelte den Kopf und schwamm weiter. Jetzt wollte er auch sehen wohin der Spalt führte und Sauerstoff hatte sie ja noch genug.
Es wurde wieder etwas heller. Ein Zeichen dafür, das sie den Spalt im Fels hinter sich gelassen hatten. Noch zwei Schwimmstöße und eine andere Welt lag vor den drei Tauchern. Es war ein großes Korallental, das allerdings sehr dunkel wirkte, obwohl Licht von oben in das Tal fiel. Langsam glitten die drei Männer tiefer. Sie saugten die Eindrücke in sich auf, denn selbst sie, die schon viel gesehen hatten, waren von diesem geheimnisvollen Tal unter Wasser begeistert. Die Männer ließen sich ganz von ihrer Umgebung gefangennehmen. Sie glitten durch die Stille. Dann wurden ihre Augen groß. Zur gleichen Zeit sahen sie genau das was sie gesucht hatten. Das Schiff!
Es war links von ihnen gesunken und schien an der Felswand zu kleben. Das gesamte Schiff stand schief. Die Seite die an die Felswand anlehnte konnten die Männer von ihrer Position aus nicht erkennen. Die andere Seite lag zu ihnen. Es war schon ein merkwürdiges Bild, denn rings um das Schiff hatte sich hohes Seegras gebildet. Fast wäre Jeff schon auf das Schiff zugeschwommen, als ihm die Farbe des Grases auffiel. Es was ungewöhnlich dunkel. Erst jetzt bemerkte er das es außer dem Gras in diesem Tal weder Fische noch Pflanzen gab, von den Korallen mal abgesehen. Aber auch die schienen irgendwie anders, so geduckt oder zurückgezogen. Die beiden anderen hatten sich links und rechts von ihrem Boß aufgebaut und hatten ebenfalls ihre Tauchermesser gezogen. Sie alle spürten auf einmal ein Gefühl, das sie lange nicht mehr gespürt hatten: Angst!
Die drei Masten des Schiffes gab es noch vollständig. Sogar noch die Reste des Segeltuches bewegten sich in der leichten Strömung hin und her. Am Bug zeigte sich ein großes Leck, durch das das Wasser strömte. Die Aufbauten waren zu sehen und unzerstört.
Mann, das ist ein Ding! dachte Jeff und konnte sich an diesem Anblick gar nicht satt sehen. Es war kein spanisches Schiff, es mußte später gesunken sein. Sie schwammen näher heran. Allerdings war noch etwas verwunderlich. Normalerweise wurden gesunkene Schiffe immer von Algen und Muschel überzogen, hier jedoch war kaum eine zu sehen. Die drei Taucher waren so in den Anblick des Schiffes vertieft, das sie die Warnungen und die Gefahr vergaßen. Einer der beiden Männer hielt es nicht mehr aus und wollte durch das große Leck am Bug des Schiffes in sein inneres vordringen. Er schwamm los. Jeff und der andere bekam dies nicht mit, da sie sich immer noch im Bann des Anblickes des Schiffes befanden. Dieses merkwürdige Seegras verdeckte fast das gesamte Leck. Der Mann war nun sehr dicht herangeschwommen und schnitt mit seinem Messer einige Halme des Grases weg. So konnte er sich eine Schneise schneiden. Schon durch die frisch geschnittenen Schneise konnte er in das innere des Schiffes schauen und entdeckte dort viele aufeinander gestapelte Kisten. Einige waren umgefallen und einige hatte die Wucht des Aufpralls nicht überstanden und waren geborsten. Aus ihrem inneren quollen Goldmünzen, Perlen und Edelsteine. Der Mann winkte seinen beiden Partnern, doch die schienen ihn nicht wahrzunehmen. Jedenfalls reagierten sie nicht. Das war dem Taucher jetzt aber auch egal, er hatte Blut geleckt und wollte sich die Schätze aus der Nähe ansehen. Sollten doch die anderen beiden draußen bleiben, ihm war es egal. Er schwamm los und als er es fast geschafft hatte das Gras zu durchqueren griffen plötzlich einige Halme nach seinem rechten Fuß und umschlangen seinen Knöchel. Im ersten Moment dachte er sich nichts dabei, so etwas ist nicht ungewöhnlich und kann schon mal durch die Strömung kommen. Was ihn allerdings in Panik versetzte war die Tatsache, das es immer mehr Halme wurden und sie ihn auch zurückzogen. Er lag nun auf dem Rücken und wand sich wie ein Wurm, doch er schaffte es nicht, die Umklammerung zu lösen. Er wollte mit dem Messer das Gras kappen, als plötzlich die Halme links und rechtes von ihm ihn wie unter einer Decke begruben. Er konnte sich nicht mehr befreien und zappelte hin und her. Erst jetzt entdeckten die beiden anderen, was mit ihrem Partner geschehen war. Er wand sich hin und her und schien sich im ersten Moment im Gras verfangen zu haben. Was die beiden dann allerdings zu sehen bekamen ließ sie erschauern. Aus der Grasmatte mit ihrem Partner darin quoll plötzlich eine rötliche Flüssigkeit. Blut! Der andere schwamm los. Jeff wollte ihn noch halten, doch da war es bereits zu spät. Einige Halme schossen vor und umwickelten die Taille des Tauchers wie eine Tentakel. Er wurde ebenfalls in das Gras gezogen. Sofort merkte er wie es immer mehr und mehr Halme wurden. Auch der Druck auf seinen Körper steigerte sich stetig. Er konnte seinen Arm mit dem Messer nicht mehr bewegen, da er so fest an den Körper gedrückt wurde. Auch das Atmen fiel ihm schwer, da der Druck der ihn umspannenden Grashalme sich weiter verstärkte. Er konnte sich nicht mehr rühren und sah vor seinen Augen Sternchen aufblitzen. Sein ganzer Körper schrie vor Schmerz und nach Luft. Dann durchzuckte ihr ein noch heißerer und stechender Schmerz an seinem Bauch. Einige Halme hatten ihm die Bauchdecke aufgeschnitten und er sah sein eigenes Blut und seine Innereien aus sich herausquellen. Jetzt ist es aus! schoß es durch seinen Kopf, der wie mit Watte gefüllt schien. Er hörte als letztes Geräusch in seinem Leben das brechen der eigenen Rippen und der Wirbelsäule. Dann wurde es dunkel und er schien in einen endlosen Tunnel zu fallen.
Jeff hatte alles mit angesehen und war unfähig sich zu bewegen. Von seinen Partnern sah er nichts mehr, denn durch das Blut war das Wasser rot gefärbt. Allmählich wurde die Sicht besser und er konnte das Gras wieder erkennen. Jeff wußte nicht wie lange er dort bewegungslos auf der Stelle schwamm. Ihm kam es wie eine Ewigkeit vor. Der rote „Nebel“ lichtete sich jetzt fast völlig und Jeff sah das Gras. Völlig normal! Von seinen Partnern war nichts übriggeblieben. Selbst die Knochen waren verschwunden. Nur etwas hatte sich verändert. Das Gras was beinahe schwarz geworden. Teufelsgras! schoß es durch seinen Kopf. Jeff wollte nur noch weg. Er warf sich zurück und schwamm mit kräftigen aber ungleichmäßigen Bewegungen auf den Spalt zu. Erst als er ihn erreicht hatte riskierte er einen Blick zurück. Das Schiff war nun ca. zwanzig Meter hinter ihm und somit auch des teuflische Todesgras. Er schwamm weiter in den Spalt hinein, und da spürte er plötzlich einen Schmerz am linken Knöchel. Er sah nach unten und erkannte, das sich einige Halme gestreckt hatten und ihn am Fuß erwischten. Er wurde zurückgezogen auf den Haufen Gras zu. Die Halme bewegten sich in unnatürlicher Weise hin und her, als ob sie sich schon auf ihr Festmahl freuen würden. Jeff versuchte alles, um los zu kommen. Er zappelte und bäumte sich gegen die Halme. Er kämpfte um sein Leben! Dabei übersah er jedoch einen überhängenden Fels am Ende des Spates und stieß hart mit dem Kopf dagegen. Auf einmal wurde es schwarz um ihn herum. Eine gnädige Ohnmacht umfing ihn, und er wurde bewußtlos. Es war besser so, denn so bekam er nicht mehr mit, wie das Gras seine Mahlzeit verarbeitete.

Nach ca. anderthalb Stunden wurden die Männer auf dem Boot langsam unruhig. Das sah Jeff gar nicht ähnlich. Wenn er sagte eine Stunde, dann war er auch nach einer Stunde zurück. „Ob denen was passiert ist?“, sagte einer der drei. „Nun, komisch ist es schon, aber vielleicht haben die ja was gefunden. Vergiß nicht in den Flaschen ist Luft für mehr als zwei Stunden.“ „Ja, genau“ sagte der dritte, „laß uns noch ne halbe Stunde warten und dann gehen Chip und ich runter und suchen sie. Du bleibst hier und wartest falls sie auftauchen.“
„Okay, so machen wir es!“ Es wurde die längste halbe Stunde für die drei, die sie bis jetzt in ihrem Leben erlebt hatten. Die beiden Männer machten sich fertig und Chip sagte: „Wenn wir auch nach zwei Stunden nicht zurück sind, dann ruf die Küstenwache. Denn dann ist wirklich was passiert!“ Noch bevor der dritte antworten konnte sprangen die beiden in das dunkle Wasser und verschwanden in der Tiefe.
Zurück blieb eine Yacht, bei der auch nach zwei Stunden niemand mehr aufgetaucht war. Bill, so hieß der Mann der an Bord geblieben war, hatte mittlerweile die Küstenwache alarmiert und die traf auch schon nach einer halben Stunde ein und schickte ebenfalls Taucher ins Wasser. Diese tauchte alle wieder auf ohne irgendeine Spur von den anderen. „Es scheint so als ob das Meer sie verschluckt habe.“ sagte einer der Männer. Die Suche nach den Vermißten wurde noch zwei Tage fortgesetzt, dann brach man ab. Bill wußte nun, das seine Freunde und Kollegen tot waren. Er wollt weg vom Meer und kaufte sich in Rocktown einen gebrauchte Wagen und fuhr ins Landesinnere.

Zwei Wochen später eröffnete in der Touristengegend von Rocktown eine neue Tauchschule, die unter anderem auch Rifftauchen vor der Küste anbot. Auf einem großen Schild stand in leuchtenden Buchstaben: Tauchen sie mit uns in ein noch kaum erforschtes Riff ca. 60 km vor der Küste....

 

WOW!!! Was für eine Geschichte!!
Ich bin begeistert!! Sie ist einfach spitze geschrieben und lässt spannend lesen!

Super!! <IMG SRC="smilies/thumbs.gif" border="0">

Würde mich ehrlich freuen noch mehr von dir zu lesen!!

Mfg: Uffmucker

 

Inhaltlich: ganz nett. Hat mich aber nicht vom Hocker gerissen - und daß, wo ich alles andere als "gruselfest" bin!

Zudem hat Deine Geschichte ein paar faktische Fehler, die ein bißchen stören:
1. Taucher tauchen senkrecht ab (Abbiegen ist also Quatsch).
2. Taucher tauchen immer (!) mit einer Art "Nabelschnur", die sie mit dem Schiff verbindet. In Notfälle können sie so Kontakt aufnehmen und zurückfinden.
3. Die Taucher tauchen so tief herunter, daß das Riff vor ihnen aufragt: auch das ist totaler Unfug. Ein Taucher würde immer dort abtauchen, wo er auch hin will und nie tiefer, als er muß (jedenfalls kein Berufstaucher).
4. Das Ding ist ein Korallenriff. Warum "lehnt" (schlecht gewählter Begriff, finde ich) das Schiff plötzlich an einer Felswand?

Dann wären da noch so Kleinigkeiten wie die Tatsache, daß die Fische Muränen heißen; Moränen sind Gebilde, die von Gletschern hinterlassen werden! Außerdem:
- Kleine Schreibfehler ("Wann seit ihr wieder zurück": es muß "seid" heißen, da es von dem Verb "sein" kommt und nicht ein Temporaladverb ist)
- "Recherchen", nicht "Rescheren"
- "daß" schreibt man nach der neuen Rechtschreibung mit zwei s, nicht mit einem.
Es würde dem Lesefluß ganz gut tun, wenn Du ein paar Kommata mehr einfügst (vor allem da, wo sie hingehören!), weiterhin solltest Du noch mehr auf Groß- und Kleinschreibung achten.

Dein Stil ist noch etwas "einfach", manche Sätze wirken sehr umganssprachlich. Insgesamt schreibst Du aber gar nicht so schlecht, das ist auf jeden Fall ausbaufähig!

Hoffe, Du nimmst mir meine ausführliche Kritik nicht übel, sondern nimmst sie zum Anlaß, bei der nächsten Story genauer zu sein (oder diese sogar noch mal zu überarbeiten...)!
Gruß,

chaosqueen <IMG SRC="smilies/king.gif" border="0">

 

Hm ... Ich weiß nicht recht ... Also, der Anfang war sehr verheißungsvoll. Aber schon da hatte ich bei einigen Formulierungen so meine Probleme:

im Sommer war es super warm

Klingt in "seriösen" Geschichten immer doof! Umgangssprache bzw. moderne Redensarten sollte man NUR in Dialoge einfließen lassen, um die Charaktere plastischer wirken zu lassen.
Wenn sie der Erzähler (natürlich nur, sofern es kein Ich-Erzähler ist!) gebraucht, entwertet man dadurch die Geschichte und hemmt den Lesefluss.

Zu den Rechtschreibfehlern wurde schon Stellung genommen, aber die sind hier nicht so arg, dass sie den Leser ablenkten.

Womit ich dann bei der Geschichte so meine Probleme hatte, war, dass ich irgendwie das Gefühl habe, dass du selber kein Taucher bist und nicht viel davon verstehst.
Ich hoffe, das klingt jetzt nicht zu hart! Nachdem ich selber noch nie getaucht bin muss ich mich auf den Erzähler verlassen - und da haben deine Beschreibungen eher nicht sattelfest auf mich gewirkt.
Aber vielleicht täusche ich mich da.

Weiters muss ich leider noch erwähnen, dass die Geschichte nicht spannend geschrieben ist. Daran musst du, finde ich, noch arbeiten!

Wie erzeuge ich Spannung?
Wie beschreibe ich mit ein paar Sätzen eine komplexe Situation, die für den Verlauf der Geschichte wichtig ist?
Wie erzeuge ich einen glatten Lesefluss?

Insgesamt fand ich die Story nicht schlecht, aber nach dem passablen Einstieg hatte ich doch auf etwas mehr Spannung und vor allem natürlich "Horror" gehofft.

Na ja, lass dich nicht unterkriegen und schreibe fleißig weiter! :cool:

 

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