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Sylt
Entspannung, endlich! Auf diese eine Woche habe ich mich schon die letzten Monate gefreut. Dann war es soweit: gestern um 5 Uhr morgens sind wir ins Auto gestiegen und 600 km in den hohen Norden gefahren, bis wir uns endlich auf dem Autozug zurücklegen und den Ausblick ins Wattenmeer genießen konnten. Herrlich, dieses flache Land! Es wirkt wahnsinnig beruhigend und holte uns direkt aus unserem Arbeitsalltag ab auf eine wunderbare Reise...
Als wir endlich die Ortseinfahrt von Keitum passiert hatten, konnte ich es kaum noch abwarten. Überall schnuckelige Häuser mit den typischen Reetdächern, wunderschön angelegten Gärten und weiß gestrichenen Gartenzäunen.
"Gefällt es dir hier, Schatz?" Mein Freund freute sich auch schon sehr lange auf den Urlaub, aber auch auf meine Reaktion zu dem Ferienhaus, das er gebucht hatte. " Ja, sehr, habe mir das nicht so schön vorgestellt. Bin echt mal gespannt auf unser Häuschen! " Wir fuhren noch ungefähr zwei Kilometer durch die Ortsmitte, als Stefan plötzlich in eine Seitengasse abbog und vor einem kleinen Gebäude anhielt. Es war ein weißes Holzhäuschen mit einem blauen Dach und blauen Fensterläden. " Keitumer Feriendomizile" stand neben der Eingangstüre. " Ich hole nur schnell die Schlüssel für unser Häuschen". Mit diesen Worten verschwand Stefan kurz und kam einige Minuten später mit einem kleinen Schlüsselbund wieder raus. Kleine Muscheln waren an das Lederband geknotet.
Nach weiteren zwei Minuten Autofahrt kamen wir endlich an. Ich stieg aus und war erstmal sprachlos. Wir standen im Vorgarten eines kleinen und supersüßen Bungalows. Durch den Garten, der sich rings um den Bungalow zog, konnte man doch tatsächlich auf das Meer schauen! Wir hatten ein Haus direkt am Meer, und das eine ganze Woche lang! Der Bungalow war ebenfalls weiß mit blauen Fensterläden. Allerdings hatten wir hier ein Reetdach, was ich mir ja gewünscht hatte. Im Garten blühten Wildblumen und neben der Eingangstüre kletterten wunderschöne blaue Glyzinien ein Spalier empor.
"Vielen Dank Schatz, es ist echt toll hier! Los, lass uns reingehen. Ich möchte wissen, wie es innen aussieht!" Die Fassade hatte nicht zuviel versprochen! Es gab ein schönes, großzügiges Bad mit Regendusche, eine schnuckelige Küche, ein liebevoll gestalteter Essbereich und ein mit weißen Rattanmöbeln ausgestattetes Wohnzimmer mit Blick in den Garten und aufs Meer. Aber das Highlight war das Schlafzimmer: vom Wohnzimmer führte eine kleine Wendeltreppe nach oben in ein wunderschönes, in weiß gehaltenes Schlafzimmer! Von dort konnte man nach unten in den Wohnbereich schauen, ähnlich einer Maisonettewohnung. Echt super! " Wow, genial Schatz! Da hast du uns echt was Tolles ausgesucht!" Ich fiel Stefan um den Hals und wir ließen uns in das große Bett fallen.
Nachdem wir alles ausgepackt hatten und uns einen schönen starken Kaffee gekocht hatten inspizierten wir erst einmal den Strand. Danach sind wir die Hauptstraße entlanggebummelt und haben uns noch einen leckeren Tee gegönnt.
Um kurz nach fünf waren wir dann wieder in unserem schönen Bungalow und gönnten uns ein kleines Nickerchen.
Kurz vor sechs bin ich wieder aufgewacht, fast zeitgleich mit Stefan. Wir lagen noch ein paar Minuten so da, aber dann wollte ich unter die Dusche. Als ich die Treppe hinuntersteigen wollte hielt ich plötzlich inne.
" Was ist denn das da hinten? " fragte ich Stefan und zeigte auf die kleine weiße Tür , direkt gegenüber des Bettes. "Weiß ich auch nicht. Ich denke ein Wandschrank. Mach doch mal auf." Gesagt, getan. Ich öffnete die kleine Tür, die ungefähr hüfthoch war und fand mich in einem zwei Quadratmeter kleinen Raum wieder.
"Und"? fragte Stefan. "Du hattest Recht, wohl nur eine Rumpelkammer. Aber superpraktisch für den Koffer". Also stellte ich den Koffer hinein, so stand er wenigstens nicht mehr im Weg. Es war, als würde man einen anderen Ort betreten, irgendwie magisch. Ich schloss ich die Türe wieder und ging duschen.
Zum Abendessen fanden wir uns in der kleinen Küchenkate wieder. Ein unscheinbares kleines Lokal mit Strandkörben im Außenbereich und langen Sitzbänken im Innenbereich. Angesichts des kühlen Windes beschlossen wir uns nach innen zu setzen. Die Bedienung kam direkt freundlich auf uns zu und erklärte, dass wir uns einfach irgendwo dazu setzen konnten, so sei hier das Konzept. " So kommt man ins Gespräch! Es ist wie ein großes Wohnzimmer." Ich fand das ganz toll, so fühlte man sich gleich, als würde man dazu gehören.
Wir setzen uns zu zwei älteren Pärchen. Die Muscheln und Garnelen waren Weltklasse! Unser Stammlokal für die nächste Woche war klar! Nach der ersten Flasche Wein kamen wir mit unseren Tischnachbarn ins Gespärch. Alle waren Rentner, kamen ursprünglich aus Düsseldorf und hatten sich auf Sylt vor drei Jahren niedergelassen. " Wir waren einmal im Urlaub hier, seitdem waren wir uns einig, den Ruhestand hier zu verbringen. Es ist wunderschön und nicht weit weg von den Kindern und Enkeln." erzählte uns Elke. " Wie gefällt es euch denn hier?" fragte Roland, Elkes Mann. "Es ist wunderschön. Ich hatte mir Sylt immer anders vorgestellt, aber es ist so entspannend und landschaftlich einfach toll. Auch unser Ferienhaus ist wunderschön! Das Schlafzimmer ist im oberen Stockwerk, man erreicht es über eine kleine Wendeltreppe. Echt niedlich. Auch die kleinen Wandschränkchen sind süß! Und der Ausblick übertrifft einfach alles. Wir schauen direkt aufs Meer." "Das ist doch schön, dann kommt ihr ja bestimmt gerne wieder! Aber passt mir auf die Wandschränke auf, nicht dass mir hier Klagen kommen." Sabine lachte herzlich, aber wir warfen ihr nur einen fragenden Blick zu. "Kennt ihr nicht die Geschichte, die man sich auf Sylt erzählt? Über die Wandschränke?" Ein eindeutiges Kopfschütteln unsererseits. "Es ist wirklich nur eine amüsante Geschichte. Aber die kann Harald besser erzählen". Somit übergab sie das Wort an ihren Mann.
"Ihr müsst mir aber versprechen, heute Nacht keine Alpträume zu bekommen", er lachte und kurz darauf lachten wir alle."Man erzählt sich, dass die Menschen früher die Geister nicht von Sylt vertreiben wollten aus Angst vor ihrer grausamen Rache, also bauten sie ihnen Geisterherbergen, damit sie in Frieden weiterleben konnten. Diese Herbergen gab es in jedem Haus, auch heute sieht man noch einige in den älteren Häusern. Es sind winzige Räume im Haus, die durch eine kleine Tür erreichbar sind. Hier wohnten die Geister. Damit sie nicht aus der Herberge rauskamen und spukten, stellten die Hausbewohner jeden Abend eine Kerze in den Raum. So wurden die Geister besänftigt. Außer der Kerze durfte in den Räumen nichts sein, das hätte die Geister wütend gemacht. Aber, wie gesagt, es ist nur eine Geschichte. Wir haben davon in unserem ersten Urlaub erfahren, als wir eine kleine Rundtour gemacht haben."
"Ganz schön unheimlich, hoffentlich stört sich der Geist nicht an unserem Koffer". Auch in mein Gelächter stimmten wieder alle mit ein. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, aber irgendwann setze die Müdigkeit ein. Wir verabredeten uns noch für kommenden Freitag und gingen zurück zum Bungalow.
"Glaubst du an die Geschichte"? Sie ließ mich einfach nicht los. "Ach, Schatz, das ist doch Blödsinn. Eine alte Geschichte, um die Kinder von den Abstellkammer fern zu halten". Natürlich hatte er Recht, aber Ich war einfach ein Angsthase.
Durch die frische Meerluft schlief ich wie ein Stein und wachte pünktlich um 9 Uhr auf, als es überall nach frisch gebrühtem Kaffee roch. Stefan war also schon wach. Das traf sich gut, ich hatte nämlich wieder Hunger.
Ich krabbelte aus dem Bett und zog mir ein Jäckchen über. Mein Fuss befand sich bereits auf der ersten Stufe der Wendeltreppe, als mir plötzlich die Geschichte vom Wandschrank wieder einfiel. Ich ärgerte mich über mich selbst, aber ich hatte ein wirklich seltsames Gefühl. Ich sollte einfach den Koffer rausstellen, die Tür zumachen und dann hatte sich die Sache erledigt. Als ich die Klinke in die Hand nahm, stellte ich fest, dass die Kammer gar nicht richtig geschlossen war. Ich machte sie auf und ärgerte mich im nächsten Moment über Stefan. Mein fein säuberlich gepackter Koffer war nun ein durchwühltes Etwas. Immer dasselbe, wenn Stefan etwas suchte und es auf Anhieb nicht finden konnte. Dann verliert er die Geduld und schmeisst Alles durcheinander. Ich packte also alles provisorisch wieder zusammen und stellte den Koffer neben das Bett. Nun verschloss ich noch die Tür zur Kammer und ging nach unten, immer der Nase nach.
"Na Schatz, gut geschlafen?" fragte Stefan. "Ja, hab ich. Schöner wäre es trotzdem gewesen, wenn du nicht so einen Saustall im Koffer hinterlassen hättest." "Hab ich doch gar nicht. Lass uns doch jetzt nicht streiten." Da hatte er wohl recht, und so setzte ich mich an den Tisch und wir genossen unser Frühstück.
Es war ein wunderschöner und sonniger Tag und wir entschlossen uns zu einer Wattwanderung- natürlich auf eigene Faust. Neben Wattwürmern, Muscheln und vielem anderen Getrier war das Highlight eindeutig der Mini-Seestern, den wir in einer leeren Muschelschale gefunden haben. Dort hatte er sich wohl eingenistet.
Ein schöner und aufregender Tag ging in der kleinen Küchenkate zu Ende. In unserem Bungalow angekommen, fielen wir beide todmüde ins Bett. Die frische Luft und das Klima hier oben machten uns ganz schön fertig!
Stefan schlief noch, als ich aufwachte. Diesmal war ich wohl an der Reihe mit Frühstück machen. Eine halbe Stunde später stand alles auf dem Tisch, aber von Stefan immer noch keine Spur. Ich würde ihn wohl wecken müssen. Auf der obersten Stufe hielt ich inne. Die Tür zum Wandschrank stand sperrangelweit offen. Ich musste mich jedesmal, wenn ich diese Türe sah, beherrschen, nicht wieder die Geschichte im Kopf abzuspulen. Ich schloss die Türe und setzte mich zu Stefan ans Bett. Leise flüsterte ich seinen Namen- nichts. Ich streichelte ihm über die Wange- nichts. Dann rüttelte ich etwas fester an seiner Schulter und endlich regte sich etwas. "Oh man, bin ich fertig. Ich fühle mich, als hätte ich die Nacht durchgemacht." "Tja, wirst eben auch nicht jünger. Ich bin aber auch ganz schön erledigt von gestern, war echt anstrengend."
Heute wollten wir einfach mal entspannen und verbrachten den halben Tag am Strand. Es war zwar etwas windig, aber die Sonne schien. Zum Schlafen war es allerdings wirklich zu kalt und so zogen wir uns zum Nachmittagsschläfchen wieder in unseren schönen Bungalow zurück. Nur eine halbe Stunde ausruhen vom gestrigen Tag!
Einen Wecker hatten wir nicht gestellt, deshalb bin ich auch erst nach einer guten Stunde aufgewacht. Ich drehte mich zu Stefan, aber die Seite war leer. Ich schaute mich im Raum um und da stand er, vor der geöffneten Abstellkammer! "Stefan, was machst du da?" Keine Reaktion, er drehte sich noch nicht mal um. Ich rief nochmal, doch immer noch nichts. Ich stieg aus dem Bett und legte ihm meine Hand auf die Schulter, da fuhr er plötzlich herum wie von der Tarantel gestochen! "Stefan, was ist los?" "Äh, nichts, ich weiß nicht. Hattest du was gesagt?" Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf.
Stefan war den restlichen Tag über müde und erschöpft, gähnte die ganze Zeit und hatte dunkle Ringe unter den Augen. Wir gingen also nach dem Essen direkt in unser Ferienhaus zurück. Es war noch hell als wir schlafen gingen. Ich drehte mich zu Stefan um und wollte ihm noch eine gute Nacht wünschen, aber da schlief er schon tief und fest. Ich wunderte mich schon etwas, hatten wir doch extra einen langen Nachmittagsschlaf gemacht und auch die Nacht vorher nicht gerade wenig geschlafen. Bei all dem Grübeln schlief ich trotzdem sehr schnell ein.
Ich hatte einen merkwürdigen Traum: Ich war in eine kleinen Raum gefangen, es war stockdunkel und kalt. Die Wände waren feucht und mit einem glitschigen Etwas bewachsen.Ich hörte Stimmen von draußen und versuchte zu schreien, brachte aber keinen Ton heraus. Plötzlich schienen die Stimmen ganz weit weg und die Wände fingen an, auf mich zuzukommen. Ich bekam Panik, brüllte lautlos vor mich hin und versuchte, mich gegen die Wände zu stemmen- doch vergeblich! SIe kamen immer näher und näher, ich konnte mittlerweile mit beiden Händen die Wände berühren! Das glitschige Etwas fing auf einmal an sich zu bewegen, krabbelte mir die Arme hoch, immer weiter rauf, bis es am Hals angelangt war, krabbelte höher und höher und.... ich wachte schweißgebadet auf! Das Laken war klitschnass und ich zitterte am ganzen Körper. Noch nie hatte ich einen so realen Traum, ich könnte schwören das wirklich erlebt zu haben! Mit Schrecken dachte ich an das glitschige Etwas und fasste mir angeekelt an die Arme. Es war nichts da, außer ein dünner nasser Schweißfilm. Gott sei Dank! Ich legte mich auf das Kopfkissen zurück, versuchte mich wieder zu beruhigen und in die reale Welt zu finden. Hoffentlich hatte ich Stefan nicht geweckt. Ich drehte mich zu ihm um, doch seine Seite war leer. Bestimmt war er schon unten und machte Frühstück. Dann hatte er wohl genug geschlafen und wir konnten heute mal wieder etwas unternehmen.
Ich stieg die Stufen hinunter, doch hier war Stefan nicht. Er war weder in der Küche noch im Bad. Komisch. Wahrscheinlich ist er zum Bäcker gelaufen. Ich deckte schonmal den Tisch und setzte Kaffee auf.
15 Minuten vergingen, 30 Minuten vergingen, kein Stefan. So langsam wunderte ich mich schon. Der Bäcker war fast um die Ecke. Ich versuchte, ihn auf dem Handy zu erreichen, doch es ging nur die Mailbox an.
Ich ging nochmal nach oben um mich anzuziehen und dann zum Bäcker zu laufen. Ich hatte kaum meinen Fuß auf die erste Stufe der Wendeltreppe gesetzt, gab es einen ohrenbetäubenden Knall! Er kam von oben. Ich war so erschrocken, dass ich fast nach hinten umgefallen wäre, wenn da nicht schon der Esstisch gestanden hätte. Was war das nur? War das Stefan?
Ich lief nach oben und sah die Tür zum Wandschrank sperrangelweit aufstehen! Jemand musste sie mit einer ungeheuren Kraft aufgestoßen haben, um einen solchen Lärm ausgelöst zu haben. "Stefan? Bist du da drin?" Keine Antwort. Ich schaute in die Kammer, doch keine Spur von Stefan. DIe Kammer war komplett leer. Aber wie konnte sie so aufgestoßen worden sein?
Ich stürmte nach unten, hatte plötzlich Panik und rief Stefan noch einmal an. Es klingelte. Moment, ich hörte nicht nur das Klingeln im Hörer, sondern auch im Apartment. Ich ließ den Hörer langsam sinken, denn das Klingeln kam von oben! Ganz leise nahm ich wahr, dass eine Tür wieder ins Schloss fiel. Die Tür zum Wandschrank! "Stefan?" fragte ich ganz leise und vorsichtig. Keine Reaktion. Ich erhob mich ganz langsam vom Sofa und schaute zur Wendeltreppe. Ich hörte etwas- Schritte! Es lief jemand dort oben. Wie konnte dort jemand sein, ich war gerade oben- alleine! Hatte sich Stefan einen blöden Scherz erlaubt und unterm Bett versteckt? Aus dem Alter waren wir eigentlich raus.
Ich sah einen Fuß auf der ersten Treppenstufe, Stefans Fuß. "Mensch, hast du mich erschreckt! Wie alt sind wir denn? Das muss doch nicht sein!" Keine Antwort. Stefan kam ganz langsam die Wendeltreppe hinunter. Er hielt den Kopf gesenkt und war splitterfasernackt! "Stefan, wieso sagst du nichts?" Er hatte die letzte Stufe erreicht, hielt den Kopf aber immernoch gesenkt. Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. Er stand vor mir, etwa einen Meter entfernt und rührte sich nicht. Mir lief ein Schauer den Rücken hinunter. Ich bekam eine Gänsehaut und wich langsam ein paar Schritte zurück. Ich spürte das Holz des Tisches in meinem Rücken und krallte meine Finger um die Kante. Stefan hob wie in Zeitlupe den Kopf. Er grinste. Aber es war kein schelmisches Grinsen oder ein ich-habe-dich-auf-den-Arm-genommen-Grinsen. Diesen Gesichtsausdruck hatte ich bei ihm noch nie gesehen. Es schien, als würde jemand anders grinsen, in Stefans Körper! Es lag eine Vorahnung in dem Grinsen, etwas Endgültiges.
Das Grinsen wurde immer breiter, und nun öffnete er seine Augen! Das waren nicht Stefans Augen! In den Augen lag eine Schwärze, die ich zuvor noch nie gesehen habe. Es war nicht einfach nur schwarz. Es war, als würde sich das Schwarz bewegen, als würde es mich genau anschauen, mein Innerstes betrachten und mich in einen tiefen Abgrund ziehen.
Doch was ich nun sah, übertraf alles. Etwas Glitschiges, Grünes krabbelte über seine Schultern, bahnte sich seinen Weg in den Vordergrund! Ich kannte kein Halten mehr, ich schrie alles von mir, ließ die Angst hinaus, doch es war ein stummer Schrei....
Ich wich zur Seite, hangelte mich am Tisch entlang ohne das Ding auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Stefan folgte mir- ganz langsam.....