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Sylt - Klappholttal April 2002

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Sylt - Klappholttal April 2002

Unwirsch klopfte er an mein Fenster. Er weckte mich aus tiefstem Schlaf und lockte mich. Ich folgte ihm.
Der Vorhang war schon geöffnet. Er hing in Fetzen über mir. Ich hielt inne, stoppte meinen forschen Schritt. Mein Atem stockte. Vor meinen Augen das unendliche Schauspiel. Ein Kommen und Gehen. Peitschende Gischt.
Sie zeigten ihr Können bis zur Selbstaufgabe. Rasante Rollenwechsel von kämpferisch-stürmisch bis zart-verspielt. Jetzt erst entdeckte ich einen weiteren Mimen, ganz nah bei mir. Er wirkte zart und zerbrechlich, tänzelt geschäftig auf und ab. Diese Handvoll, verwoben mit dem Ganzen. Ein weiterer Darsteller, ganz in tiefschwarz, betritt die Bühne, wogt von rechts nach links. Auch er beherrscht seine Rolle, brillant im Miteinander.
Eine Vorstellung ganz für mich allein? Welch Irrglaube, welch Überheblichkeit. Tausendfach liegen sie mir zu Füßen, verborgen zwar, doch existent.

Weitere Mitspieler entdecke ich um mich herum. Während ich hier nur Sekunden verweile, liegen sie hier, seit Millionen von Jahren, haben mitgespielt, sich angepasst im Rollenspiel.

Wo bin ich? Losgelöst von Zeit und Raum. Das Schauspiel wird weitergehen, auch ohne mich. Bin ich Teil des Ganzen? Gehöre ich dazu? Ich fühle mich als Gast. Ehrfürchtig und dankbar wende ich mich zum Gehen.

Kaum habe ich meinen Rückweg angetreten, werden meine Spuren verwischt sein, als wäre ich nie da gewesen.

 

hallo Heidi!

äh... ein vorsichtiger Tipp: ein Ausflug in der NAcht zu Wind, Wolken und Meer?
Geschrieben ist es wunderschön, nur ist die nächtliche See zu weit entfernt für mich... schade...Du beschreibst so schön, dass ich auch dahin will!

Grüße, Anne

 

Hi Anne,
also, was hab ich nur geschrieben. Es war am Morgen in der Früh, als der Sturm mich weckte. Es war in den Dünen von Sylt. Dann stand ich am Meer und habe dieses Schauspiel erlebt.
Du bist eine super Spurenfinderin.
Grüße Heidi

 

Hallo Heidi!

Ehm... nett geschrieben, aber geht's vielleicht noch kürzer? Dann könnte ich mir überhaupt die Mühe sparen, den PC einzuschalten und kg.de anzusurfen! ;)

Nein, im Ernst: Stil ist ganz nett, aber ich halte generell nix von so kurzen "Geschichten?".

 

Hi groovekill,
tja, da musste ich schmunzeln. Tut mir leid, wenn Du nichts von so kurzen Geschichten hältst. Freut mich, dass mein Text bei Dir nicht allzu schlecht abgeschnitten hat.
Aber ich schreib im Moment keine längeren Geschichten. Geht halt nicht. Es heißt doch hier Kurzgeschichten, oder?
Danke für Deine Nachricht.
Grüße Heidi

 

Ist schon richtig, daß die Site hier Kurzgeschichten.de heißt. Stories wie deine halte ich nur eher für eine kurze Ansammlung von Gedanken. Zu wenig, um mich länger damit auseinanderzusetzen oder darüber nachzudenken. Natürlich ist die Länge einer Geschichte nicht ausschlaggebend für die Qualität. Ein bissi mehr könnte es aber trotzdem sein, finde ich. Das ist natürlich keineswegs eine Kritik am Inhalt, nicht falsch verstehen!

 

Hallo Heidi, bei mir läufst du mit diesem Stil offene Türen ein. Gewaltigs Wort, du beherrschst es doch, führst die Feder mit Zauberhand. Malst hübsch dein Bild, lässt Aquarelle weinen.

Hey....das war aber ´ne verschweendung von mir. muss ich mitnehmen, in ne story.

was wollt ich?

Ja...deine story! Sehr gut. Okay, sehr kurz. Aber es gefällt, und erlaubt ist was gefällt. Allerdings...ich hätte wie Maus meinen Tipp angebracht...aber du muss dich drauf einstellen, dass es erraten werden muss. Guck mal, angenommen, dass liest jemand aus Bangladesh, der käme da dann nicht drauf. Vielleicht ein deutlicher Hinweis, noch!

Liebe grüsse stefan

 

Klar Stefan, ich glaub die Leute im Harz oder selbst wettergegerbte Seehasen müssten erraten, worums geht.Ich hab eine Erklärung eingefügt und hoffe dass mein Text so verständlicher ist.
Danke!
Grüße Heidi

 

Hallo Heidi,

man kennt ja auch den Begriff `Short - Short Stories´ der Inhalt ist letztlich entscheidend. Trotz der Kürze baust Du eine gewisse Spannung auf, man möchte wissen, um was es geht, wer die Mimen sind. Dann wird doch alles klar, spätestens bei den Spuren im Sand, und ich frage mich: Welche Spuren wird mein Gang durch`s Leben hinterlassen, als Schriftzeichen oder im Herzen von Menschen...

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,
an dem Stückchen Meer, an dem ich verweilte,ganz allein in aller Herrgottsfrühe, kam ich mir vor wie in einer anderen Welt. Es war ein bewegendes Gefühl, das ich so noch nicht kannte. Diese Macht des Wassers, die Wellen die rauschend an meine Füße platschten... wie fühlte ich mich klein an diesem Ort.
Danke für Deine Meldung
Grüße Heidi

 

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