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Strohfeuer

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25.05.2002
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Strohfeuer

Paul war 12 Jahre alt. Der Waldbauernbub saß im kalten Winter bei seinen Tieren im Stall. Es war eine große Herde Schafe, wohl an die eintausend Stück. Viele bekamen schon zu Beginn des Monat Dezember ihre Jungen. Kleine, süße Lämmchen. Immer wenn sein alter Vater kam, um einige der springlebendigen Jungtiere einzufangen umd sie dem Schlachter auszuliefern, mußte Paul ganz schrecklich weinen. Der Alte raunzte dann: "Stell dich nicht so an, wir müssen alle mal von der Welt!"
Der Bub überlegte Tag für Tag, wie er die Schafkinder schützen könnte. Es dauerte viele Tage, sicherlich vergingen zwei Wochen, bis ihm eine Lösung einfiel. Er wollte ein kleines Feuer im Stall entfachen, um die ganze Herde in die Freiheit zu treiben. Einen Fluchtweg wollte er offen halten.
Er besorgte sich alle Zutaten für seinen Plan. Eine Schachtel Streichhölzer und eine rote, windsichere Kerze. So ein Lichtlein, daß man auf den Friedhof stellt und das dann dort 24 Stunden durchhält. Natürlich nur, wenn man Glück hat. Dann ging er zum Stall, zu seinen Schafen. Das große Tor sperrte er ganz weit auf, denn es war sehr heiß unter dem niedrigen Dach. Das Gebäude hatte einen Schüttboden, auf den Paul auf einer feststehenden Leiter kletterte. Hier lagerte das Stroh,das Winterfutter für die Vierbeiner. Der Junge stellte das Lichtlein zwischen die trockenen Halme, zündete die Kerze an und freute sich über die helle Flamme. Au, verdammt,irgendetwas zwickte ihn in Daumen und Zeigefinger. Schnell warf er das brennede Zündholz weg.
Wegen des Qualm fand Paul die Leiter nicht. Er erstickte und verbrannte bis zur Unkenntlichkeit. Den Tieren erging es ebenso. Sie rannte in das Feuer. Vorn, als Leithammel, die größten Böcke, dahinter gleich die Muttertiere, dicht an dicht, dazwischen die kleinen, süßen Lämmer, alle rannten in die lodernden Flammen.
Nun brauchte der Waldbauer keinen Schlachter mehr.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi altegise!

Eine sehr traurige Geschichte hast Du da geschrieben. Sie erinnert mich eher an ein Märchen oder eine Fabel, also vom Aufbau her - sehr kurz, kaum Charakterisierungen und eine (hier: traurige) Weisheit am Schluss. "Spannung" kam eigentlich nicht bei mir auf, vermutlich liegt das auch am Umfang. Ich könnte mir die Story aufgrund des einfachen und naiven Stils eher als eine Kindergeschichte vorstellen ... obwohl sie dafür vielleicht zu deprimierend ist ... ?

Grübel-Grüße von Ginny

 

Ja, ich weiß auch nicht so recht. Liegt vielleicht am Wetter. Hätte den Schrieb besser auarbeiten sollen, doch wollte ich das naive Tun des Waldbauernbuben in diesem Alter kurz vor der Pubertät packen.
Beim Schreiben wäre ich fast in die politische Richtung gekommen, ab: Sie rannten in das Feuer....
Für Kinder sehr traurig, vielleicht ab 16 Jahre ?
Grüße von altegise

 

Hi!
Um ehrlich zu sein, hat mir die Geschichte nicht so gut gefallen. Ich wuerde alles ein bisschen mehr umschreiben, und so Spannung aufkommen lassen, denn genau das hat mir gefehlt.
so long,
kmayse

 

Hallo altegise,

wenn die Geschichte in `Spannung steht, hat man doch andere Erwartungen, vielleicht ist ´Sonstige` besser, oder, fall Du den politischen Aspekt noch verstärken willst, `Gesellschaft´.
Ich dachte erst, der Bub verbrennt, der Bauer braucht den Schlachter...

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo Altegiese!

Zuvieles ist unlogisch. Eine Herde von tausend Schafen,
bewacht von einem Knirps? Und das wohl in einem gigantischen Stall.
Und wieso wollte er überhaupt ein Feuer anzünden?
Er hätte sie doch auch so rauslassen können?
Warum rannten die Tiere in das Feuer?
Normalerweise schlagen Tiere in so einem Fall eher die
Gegenrichtung ein, insbesondere, nachdem der Junge
ja wohl da grosse Tor ganz weit geöffnet hatte, wie
du schreibst.
Passt alles nicht so ganz
Grüsse
Bassimax

 

Hi, Bassimax,
denkst du an die "neuen" Länder, so findest du Ställe, in denen 10.000 Schafe passen....
Warum sollte der Waldbauernbub nicht Schafe hüten können, auch 1.000 an der Zahl? Denke an das Wunder der Hirten auf den Höhen von Betlehem.
In das Feuer rennen oder vom Feuer weglaufen - wie verhalten sich Tiere, wenn es brennt? Fische werden vom Licht angezogen. Ich könnte die Feuerwehr anrufen, die wissen es bestimmt.
Gruß
altegise

 

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