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Strobo

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09.06.2010
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Strobo

Noch immer bewegten sich die Leiber zuckend im Stroboskoplicht. Warum sollte es sich auch in der kurzen Zeit verändert haben?
Ich war nur für wenige Minuten auf der Herrentoilette verschwunden. Eine Line gezogen. Gleich auf dem Klodeckel.
Heute war wieder einer der Tage an denen ich es brauchte. Etwas Koks und der Druck, der mir wie die Last der gesamten Welt erschien, fiel wie von Zauberhand von mir ab. Es belebte meine müden Knochen, dehnte meine Sehnen und spannte meine Muskeln.
Ich ging zum Barbereich. Nach der Droge erstmal ein Bier, vielleicht ein Ramazzotti hinterher.
Mit dem Rücken gegen den Ausschanktresen gelehnt, beobachtete ich das Tanzvolk.
Fast alle trugen schwarze Hosen - die Herren meist im Cargo-Stil, die Damen enganliegend. Die Oberbekleidung variierte zwischen Bandshirts, Hemden, Spaghetti-Träger-, Neckholder- und Bikini-Tops.
Die Männer mit genug intus oder Selbstbewusstsein trugen ihre Muskeln und Bierbäche zur Schau.
Ich setzte mein Bier an, schloss die Augen und nahm einen kräftigen Schluck. Wie sooft erstaunte ich, in welch kurzer Zeit das Getränk den Geschmack der Disco annahm.
Schweiß, kalter Tabakrauch und das süßliche Aroma des Kunstnebels.
Als ich die Augen wieder öffnete sah ich sie.
Zuerst dachte ich, dass das Strobo-Licht mir eine Halluzination bescherte. Doch bei jedem neuen Lichtblitz das selbe Bild.
Feuerrotes, kurzes Haar, nur eine einzige lange blonde Strähne, die lockig in ihr Gesicht fiel. An ihrem Oberkörper schmiegte sich ein schwarzer Stoff, der jede Rundung betonte. Statt Hose trug sie einen Rock, mehrlagige Spitze. Ein Rock, bei dem man glaubte alles zu sehen, obwohl er gleichsam alles verhüllte.
Durch meine Lenden ging ein Zucken, das ich seit der Trennung vor knapp einem Jahr nicht mehr gespürt hatte.
Die Stimme in meinem Kopf schrie, ich solle hingehen, sie einfach antanzen.
Mein Körper jedoch setzte sich keinen Millimeter in Bewegung. Wie eine Salzsäule verharrte ich in meiner 'Super-Typ'-Stellung und starrte sie weiter an. Das Dröhnen der Boxen schien immer leiser zu werden, je länger ich ihren Körper betrachtete.
Ich weiß nicht, wie lange ich sie anglotzte, doch ich betete, dass mir nicht der Mund idiotisch offenstand.
Irgendetwas musste ich tun. Mit einem bedauerndem Schrei in meinem Kopf, wand ich mich wieder der Bar zu. Ich bestellte nocheinmal das selbe.
Wärend ich wartete, versuchte ich meine, aus dem Reich der Scheintoten erwachte, Libido etwas unter Kontrolle zu bringen.
Und dann stand sie da. Neben mit, nur eine halbe Armlänge entfernt.
Sie sah mich an. Diese Augen! Bei jedem neuen Strobo-Blitz leuchteten sie auf, umrahmt von langen, dichten Wimpern. Ich hätte darin versinken können.
Braune Bambi-Augen mochte ich nie. Ich stand auf Augen, die hart und weich zugleich sien konnten. Und sie hatte eben solche.
Ihre vollen Lippen umspielte ein Lächeln, ein Eckzahn biss sanft in das weiche Fleisch.
Sie beugte sich zu mir, ihre Lippen waren dicht an meinem Ohr.
"Ich dachte gerade darüber nach, ob du mit mir tanzen willst oder lieber weiter nur zusiehst."
Wieder der Ruck im Unterleib. Ich war zu perplex um eine klare Antwort geben zu können. Aber ich schaffte es, den Kopf in Richtung Tanzfläche zu drehen und dabei stupide zu nicken.
Es schien ihr zu genügen.
Sie nahm meine Hand und schleifte mich mit. ich kam mir vor wie ein kleiner Junge im Körper eines Fünfundzwanzigjährigen.
Die Tanzfläche bot nur wenig Platz, also kämpfte sich diese wundervolle Frau weiter durch die wogenden Massen, ihre Hand fest in meiner.
Als hätte sie Angst, dass sie mich verlieren könne...
Schließlich fand sie ein kleines, freies Plätzchen. Sie drehte sich zu mir, legte meine Hände an ihre Hüften und sah mir wieder in die Augen, wärend ihr Körper den Rhythmus folgte. Das Licht ließ ihre Pupillen glitzern.
Ihre Bewegungen ließen den Spitzenstoff in meinen Händen wabern. Immer wieder zuckte ihr Körper gegen meinen. Ich spürte ihren Busen an meinem Oberkörper, manchmal ihre lasziven Hüften, die gegen mich drückten.
Sie erregte mich. Und irgendwie schämte ich mich dafür. Schämte mich, wie ein Junge dazustehen und sie zu wollen wie ein Mann. Und das nicht später, sondern am liebsten sofort.
Meine Errektion stieß bereits unangenehm gegen den schweren Jeansstoff, als sie wieder ihren Körper gegen den meinen presste.
Ich konnte ein leises Stöhnen kaum unterdrücken - aber wer sollte es schon in dieser lauten Umgebung hören.
Dann lächelte sie. Sie sah mich einfach an und lächelte. Hatte sie es etwa mitbekommen?
Ihre Hand glitt wieder in meine.
Sie zog mich in Richtung Chill-Out-Zone. Niemand saß auf den weichen Polstern, wir waren allein. Eine Insel umschlossen vom Stroboskoplicht und tanzenden Menschen.
Mit milder Härte stieß sie mich auf eines der Polster und nahm rittlings auf mir Platz.
Ich konnte noch immer nichts tun. Außer sie ansehen.
Sie legte ihre Hände auf meine Schläfen und ihre Lippen landeten auf meinen. Ich schloss die Augen, schmeckte diesen weichen, süßen Mund, wärend das Licht zu roten Wellen verkam, die meinem Unterleib zum Beben brachten.
Ihre Hand wanderte in meinen Schoss und ich beschloss ihr weiter die Führung zu überlassen. Ich ließ mich führen, willenlos und nicht in der Lage noch klar zu denken.
Sie öffnete geschickt meine Hose und schaffte meiner Erregung Freiraum, um sich endgültig auszudehnen. Dann hob sie ihr Becken an und ließ sich auf mir nieder.
Ich seufzte. Wie lang war dieser kurze süße Schmerz her, der sofort in den Himmel führte?
Ihr Becken kreiste langsam, ich spürte wie sie auf mir auf- und abglitt, wärend das Stroboskoplicht nur eine vage Bewegung erahnen ließ.
Meine Hände lagen in ihrer Taille. Ihc genoss und sah sie an. Wie ihr Busen im Blitzlicht auf- und abbebte. Wie ihr Kopf sich in den Nacken legte. Ihre entspannten Gesichtszüge.
Der Punkt ohne Wiederkehr war fast erreicht. Sie presste ein letztes Mal ihre warmen Wölbungen gegen mich, legte ihren Mund in die Kuhle zwischen Hals und Schulter. Als meine Lenden sich aufbäumten, rammte sie ihre Zähne in das empfindliche Fleisch. Auf dem Höhepunkt des Schmerzes ergoss ich mich in ihr und sie stöhnte voller Wonne in mein Ohr. Ihr Orgasmus schien eine Woge zu sein, die ihren gesamten Körper durchzog.
Ich schloss die Augen, sie stieg von mir ab.
Als ich wieder in die Disco sah, war sie weg.

 

Moin MIY, zuerst empfehle ich dir dringend einen anderen Namen für deine Geschichte, Strobo heißt Airens Buch, von dem die Hegemann abgeschrieben hat. Aber auch ein komplett anderes Kleid.
In dieser Form wirkt die Geschichte völlig verkünstelt, was besonders weh tut, da sie auf den Sex, Drugs & so weiter-Zug aufzuspringen versucht.
Das idealisierte Szeneleben in der Geschichte ist sowas von unglaubwürdig, verharmlosend und banal... zwei Beispiele:

Etwas Koks und der Druck, der mir wie die Last der gesamten Welt erschien, fiel wie von Zauberhand von mir ab. Es belebte meine müden Knochen, dehnte meine Sehnen und spannte meine Muskeln.
Das klingt wie aus ner Anti-Drogen-Broschüre. Beamtenvorstellung eines Rauschs.
Nach der Droge erstmal ein Bier,
Kein Drogist nennt seine Droge Droge.

Kubus

 
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Hi MIY,

Ich habe Deine Geschichte gerade gelesen und weiss nicht so ganz was ich von ihr halten soll..
Zum einen Finde ich sie schön zum anderen ist Dein Schreibstil sehr einfach.
Versuche doch mal dem Geschehen mehr Leben zu geben.
Von wem hat er sich getrennt. Warum nimmt er Drogen?
Ich möchte mich noch Kubus Kritik anschliessen.
Sie ist sehr klischeehaft 8-)
Aber ich möchte Dir nicht nur Kritik geben.
Deine KG fand ich zum mal-eben-so lesen schön, aber mehr nicht. Sie war ja auch Deine erste, du kannst Dich also noch steigern. :)
Liebe Grüße
Saiana

Hi MIY,
hier ist noch ein Satz, der kein Sinn ergibt.


Zitat:
Ihc genoss und sah sie an.

 

Danke für die Statements. Ich weiß, ich habe noch einiges zu lernen und zu üben. Für die nächste KG werde ich auf jeden Fall ein Gebiet wählen, auf dem ich mich besser auskenne, damit es mir besser gelingt, Glaubwürdigkeit rüber zu bringen.

Kann mir jemand noch Tipps geben, wie ich etwas mehr Leben in so eine Geschichte rein bekomme? Ich zerbreche mir oft den Kopf, wie was und wo etwas funktionieren könnte...

 
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Moikka,

Kann mir jemand noch Tipps geben, wie ich etwas mehr Leben in so eine Geschichte rein bekomme? Ich zerbreche mir oft den Kopf, wie was und wo etwas funktionieren könnte...
Ich würde mal spontan sagen: Beobachte Deine Umgebung, andere Leute. Analysiere ihr Verhalten. Guck vllt mal in ein Buch, das sich (nicht lebenshilfemäßig oder esoterisch, sondern ernsthaft) mit Psychologie beschäftigt. Nehme Dir ein Thema vor, das nicht allzu platt ist, sondern ein paar komplexe Ecken & Kanten hätte. Recherchiere ein bißchen (in fact, nicht in fiction) = überprüfe Deine Sicht auf/von etwas, auch wenn Du denkst, Du wüßtest was. Bringe Deine Beobachtungen aus dem Alltag reflektiert in eine fiktive Handlung, schaue, ob sich Deine Figuren stimmig verhalten. Suche einen Stil, eine eigene Sprache, mit der Du alles erzählst. Lese andere Geschichten, damit Dir auffällt, was ausgelutscht und klischeehaft ist. Versuche, einen neuen Ansatz, eine Sichtweise zu finden.

Hau die Texte nicht einfach runter, sobald Du eine einzige Idee, eine Szene hast, nach dem Motto mal gucken ob's diesmal klappt. Baue aus, ändere, überarbeite. Arbeite am Text, mit Sprache. Nimm Dir Zeit dafür.

Andere mögen Dir anderes raten, für mich wäre dies wichtig.

Herzlichst
Katla

 

Danke für die guten Tipps.

Ich habe mir schon vor einer Weile ein Notizbuch zugelegt in dem ich Momentaufnahmen anderer Leute etc. festhalte, ich denke das war ein guter schritt.

ja, nachdenken und überarbeiten, dass muss ich lernen - bisher hab ich vielleicht zu blind losgetippt. Ich werd versuchen die Tipps zu beherzigen, danke nochmal :D

 

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