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Streuner sucht seinen Namen

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11.10.2008
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Streuner sucht seinen Namen

Streuner sucht seinen Namen
oder
die Kunst vom lieben und geliebt zu werden


Nun, wie beschreibe ich euch Streuner? Wie der Name schon sagt, ein wahrer Streuner. Er behauptet ein reinrassiger Galgo espanol zu sein, wie es sich für spanische Straßen gehört:

Nun ja, von seinem Aussehen her, war sein Vater wohl eher ein Podenco-Mix, aber das macht in dieser Geschichte eigentlich auch nichts zur Sache. Genau genommen ist es auch egal, ob es sich um einen Hund, eine Katze, ein Meerschweinchen oder einen Menschen handelt. Aber es ist nun einmal Streuner passiert, und davon erzähle ich euch heute:

Streuner zählte zu einem der vielen Straßenhunde Spaniens. Er war etwas kleiner und zierlicher als viele seiner Mitstreiter, daher auch viel magerer. Wenn es einmal etwas Leckeres in der Mülltonne gab, waren die anderen meißt schneller oder stärker als er.
Viele der Hunde rotteten sich zu richtigen Rudeln zusammen. Von Streuner jedoch wollten diese nichts wissen:
"Du bist viel zu schmächtig, was wollen wir mit dir?!"
"Hau ab!"
"Geh weiter, hier gibt es nichts für dich!"
knurrten sie immer, wenn Streuner sich ihnen näherte.

Richtige Freunde hatte Streuner nicht. Genau genommen hatte er niemanden, bis auf den alten schwarzen Kater, doch zu dem kommen wir später.

Vor ca. einem Jahr wurde Streuner irgendwo zwischen zwei Mülltonnen mit seinen fünf Geschwistern in irgendeiner Gasse zur Welt gebracht. Doch die Erinnerung an sie und seine Mutter waren nur noch verschwommen. Machmal, wenn er sich abends unter eine Brücke zum schlafen legte, kurz bevor er ins Traumland reiste, waren die Erinnerungen ganz deutlich:
Eine stolze Galga war seine Mutter gewesen. Sie sorgte so gut für ihre Welpen, wie es ihr möglich war. Gehungert haben sie nur selten.
Aber Hundekinder trennen sich nunmal sehr schnell von ihrer Mutter, ihren Vater kennen sie meißt gar nicht.
So machte auch Streuner sich nach wenigen Wochen auf, die Welt zu erobern. Anfangs kehrte er ab und an zu seiner Familie zurück, doch irgendwann war seine Mutter verschwunden und fortan war er auf sich gestellt.

Auch jetzt sollte Streuners Leben noch einmal eine Wendung nehmen, doch davon ahnte der kleine Hund noch nichts, als er sich wie viele Abende zum schlafen legte.
Wie jeder Hund (und fast jede Katze) drehte er sich zuvor dreimal im Kreis. Ihr müsst wissen, dass ist für die Tiere wie euer Abendgebet. Damit bitten sie ihren Schutzengel besonders wachsam zu sein und alles Böse fern zu halten.
Streuner wollte gerade die Augen schließen, als er leise Samtpfoten und einen vertrauten Geruch wahrnahm.
"Ach, guten Abend Kater!"
Es näherte sich ihm mit ruhigen Schritten ein großer, schwerer, schwarzer Kater.
"Guten Abend Streuner", schnurrte er "wie war dein Tag?"
"Mmh",seufzte Streuner "das Übliche!" Sein Magen knurrte laut. "Ups!" er lächelte den Kater verschmitzt an.
"Hier!" eine große Forelle platschte vor dem Hund nieder, "die ist mir zufällig zwischen meine Krallen gesprungen!" maunzte der Kater.
"Wow, danke!" schmatze Streuner.

Streuner bewunderte den Kater, weil dieser so alt und weise war. Er wusste auf alles eine Antwort und auch die größten und mächtigsten Rudelführer zeigten großen Respekt vor ihm.
Streuner war überzeugt, dass der Kater so alt war wie die Welt, mindestens!
Stundenlang konnte er ihm zuhören, wenn er alte Geschichten über die Menschen erzählte. Er wusste so viel über sie. Immer wenn Streuner ganz besonders traurig und einsam war, versteckte er sich vor der Welt. Der Kater fand ihn, kuschelte sich an ihn und erzählte davon, wie dumm die anderen Hunde seien und das er, Streuner, etwas ganz besonderes sei und das Leben eine ganz besondere Überraschung für ihn bereit hielt, er müsse nur Geduld haben.

Satt und zufrieden schaute Streuner den Kater an: "Erzählst du mir etwas über die Menschen?"

"Mmh, die scheinen es dir besonders angetan zu haben, was? Also weißt du, die Menschen haben für jeden den sie lieben ein Zauberwort!"

"Ein Zauberwort?" staunte Streuner.

"Ja, ein Zauberwort mein kleiner. Sie nennen es: NAMEN!
Es macht dich zu etwas ganz besonderem. Mit diesem Zauberwort finden sie dich aus tausend anderen heraus. Manche Namen gibt es zwar doppelt, aber trotz allem lässt es jeden einzelnen zu etwas ganz Besonderem werden. Denn wenn du einen Namen hast, weißt du, dass dich jemand sehr, sehr lieb hat!"

Müde sank Streuners Kopf, einen Namen, ja den hätte er auch gern, seinen eigenen Namen.

Am nächsten Morgen war der Kater fort.
Streuner streckte sich und beschloss ein bisschen durch die Vorgärten zu stromern. Um diese Uhrzeit fielen meißt ein paar Happen von den Touristen ab, die auf den schönen Terrassen der Ferienhäuser frühstückten.

In einem kleinen Garten spielten ein paar kleine Menschen mit einem großen runden Ding, das von der Erde hochtischte wenn man es warf.

Diese kleinen Menschen mochte Streuner besonders gern. Sie traten nicht nach ihm, ja streichelten ihn manchmal sogar. Er setzte sein sympathischstes Lächeln auf, wedelte kräftig mit seiner Rute und sprang in das Spiel mit ein.

"Oh schau mal!" rief sofort der kleine Mensch mit den langen, hellen Haaren.
"Ist der süß!" rief der andere.

"Mama, Mama!"
Ein großer Mensch trat aus der Tür.
"Oh Backe!" dachte Streuner und duckte sich schon mal. Aber es passierte nichts, ganz im Gegenteil: der große Mensch schaute ihn an und sprach mit sanfter Stimme: "Hey Kleiner, wer bist du denn?! Siehst hungrig aus, warte hier!
Kinder, passt auf, dass er nicht wegläuft!"
"Mmh, ob Kinder schon ein Name ist", grübelte Streuner, während er sich wohlig den Kopf kraulen ließ.

Der große Mensch kam wieder raus und reichte Streuner Wurst und eine Schale mit Wasser. Ja, das ließ er sich schmecken. So mochte er die Menschen ganz besonders.
"Dürfen wir ihn behalten, Mama!" bettelten die Kinder.
"Nun, da müssen wir Papa fragen! Jens, kommst du bitte mal!" rief die Mutter.
Ein noch größerer Mensch trat heraus.
"Vati schau mal. Dürfen wir ihn behalten?"

Jens schaute sich den Hund an:"Nun, wir wollten uns zu Hause eh einen neuen Hund holen. Also, wenn er euch gefunden hat, warum nicht!" Er kraulte Streuner hinter den Ohren. "Dann überlegt euch mal einen schönen Namen für ihn!"

Streuners Herzchen hüpfte vor Freude: "Ich bekomme einen Namen. Ich werde ganz doll lieb gehabt. Ja, hier möchte ich bleiben!"

Die Kinder beratschlagten sich:
Bello, nein, dafür ist er zu schmächtig.
Lucky, nein, zu einfallslos.
Merlin riefen sie verzückt.

Die Mutter lächelte: "Meint ihr nicht, Merlin steht eher für weise und edel? Ich finde Fly passt gut!

Fly war gerührt: Sein Zauberwort war von nun an Fly!
Am nächsten Tag sollte er mit der Familie Heim reisen. Er besaß schon seine eigene Decke und ein Kuscheltier.

Aber vor seiner Abreise musste Fly noch etwas erledigen. Nachts schlich er sich raus:

"Hallo Kater!" er wusste wo er seinen Freund suchen musste.
"Hallo Kleiner!" schnurrte der Kater.
"Kater, du musst mitkommen. Ich habe ganz liebe Menschen gefunden. Die haben schon ein Zauberwort für mich. Mein Name ist jetzt Fly!" freute er sich.
"Nein Fly, mein Platz ist hier. Weißt du, es wird ein neuer Streuner kommen und was soll der ohne meinen Rat machen? Du gehst deinen Weg von nun an ohne mich!"
Fly war ein wenig traurig, er mochte den Kater doch so, aber er verstand auch seine Absicht!
"Dann möchte ich dir etwas schenken! Ich schenke dir dein Zauberwort, damit ich dich immer wieder finde. Dein Name ist fortan Merlin. Der große Mensch sagt, dass ist edel und weise, und das bist du. Ich hab dich nämlich furchtbar lieb!"

"Danke kleiner! Ich werde dich nie vergessen!" sagte Merlin, seine Stimme zitterte dabei!

by Ramona Neumann

 

Hallo Ramona,

und herzlich Willkommen auf Kurzgeschichten.de und in der Kinder-Rubrik.

Die Grundsubstanz Deiner Geschichte ist gut, das Ende ist sehr schön und clever auf einen zweiten Höhepunkt zugeschrieben. Allerdings sind einige handwerkliche Mängel noch vorhanden, doch Du bist ja vermutlich und hoffentlich hier gelandet, um zu lernen und zu wachsen :)
Also nicht erschrecken, es folgt eine längere Liste von Anmerkungen :

Nun, wie beschreibe ich euch Streuner? Wie der Name schon sagt, ein wahrer Streuner. Er behauptet ein reinrassiger Galgo espanol zu sein, wie es sich für spanische Straßen gehört:

Nun ja, von seinem Aussehen her, war sein Vater wohl eher ein Podenco-Mix, aber das macht in dieser Geschichte eigentlich auch nichts zur Sache. Genau genommen ist es auch egal, ob es sich um einen Hund, eine Katze, ein Meerschweinchen oder einen Menschen handelt. Aber es ist nun einmal Streuner passiert, und davon erzähle ich euch heute:

Also erstmal spielt es sehr wohl eine Rolle - für mich, den Leser - ob der Hauptdarsteller ein Tier oder ein Mensch ist, und ebenso, welches Tier es nun genau ist.
Dann finde ich diesen ganzen Passus ungeschickt, ein Anfang einer Kurzgeschichte, einer Kindergeschichte im Besonderen, muss den Leser in die Geschichte, die Umgebung bringen. Du lavierst herum, rückst häppchenweise mit dem Setting heraus, daß es in Spanien spielt nur indirekt, daß Streuner ein Hund ist nur mit Relativierungen, dieser Eiertanz tut der Geschichte nicht gut, und am Anfang ohnehin nicht. Und Begriffe wie Podenco-Mix oder Galgo espanol sind für Hundekenner sicherlich bekannt, mir als Katzenbeherberger sagen sie jedoch aus dem Stand nichts, weswegen eine im Nebensatz eingeschobene Erläuterung daß es sich um Hunderassen handelt wünschenswert wäre.
Insgesamt solltest Du den Einstieg komplett überarbeiten, den finde ich ziemlich missraten und das ist doppelt schade, weil nach einem missglückten Einstieg die Chance, weitergelesen zu werden für jede Geschichte deutlich geringer ist.

Wenn es einmal etwas Leckeres in der Mülltonne gab, waren die anderen meißt schneller oder stärker als er.
meist
Viele der Hunde rotteten sich zu richtigen Rudeln zusammen.
gibt es auch falsche Rudel ? Ist ein Füllwort, solltest Du streichen
"Geh weiter, hier gibt es nichts für dich!"
knurrten sie immer, wenn Streuner sich ihnen näherte.
entweder ein Komma nach der wörtlichen Rede oder Du schreibst groß weiter nach der WR
Richtige Freunde hatte Streuner nicht. Genau genommen hatte er niemanden, bis auf den alten schwarzen Kater, doch zu dem kommen wir später.
unschöne Vorblendung, die wieder vor allem relativiert, lass den Kater erscheinen und führe ihn ein. Und wie der spätere Verauf der Geschichte zeigt, hat Streuner ja sehr wohl einen Freund, den Kater nämlich. Also, ich würde den gesamten Einschub daher rausnehmen
Vor ca. einem Jahr wurde Streuner irgendwo zwischen zwei Mülltonnen mit seinen fünf Geschwistern in irgendeiner Gasse zur Welt gebracht.
keine Abkürzungen in KGs :) Also circa oder etwa, vielleicht vor, sowas; und die doppelte Unkonkretisierung liest sich ebenfalls unschön, bereits das irgendwo bezieht sich ja auf den generellen Ort, wo die Geburt stattfand und nicht auf den kleinen Flecken zwischen zwei Mülltonnen, drum braucht es kein weiteres Adjektiv für die Gasse
Eine stolze Galga war seine Mutter gewesen.
das klingt, als wäre sie nicht mehr seine Mutter oder keine Galga mehr, beides dürfte nicht stimmen. "Eine stolze Galga war seine Mutter", also einfaches Perfekt statt Plusquamperfekt reicht
Aber Hundekinder trennen sich nunmal sehr schnell von ihrer Mutter, ihren Vater kennen sie meißt gar nicht.
meist
Auch jetzt sollte Streuners Leben noch einmal eine Wendung nehmen, doch davon ahnte der kleine Hund noch nichts, als er sich wie viele Abende zum schlafen legte.
wieder so ein Cliffhanger, den ich unnötig finde. Die Geschichte ist kurz genug, um nicht mit Vorschauen arbeiten zu müssen, die bei Romanen oder längeren Geschichten mit Perspektivwechseln durchaus die Spannung erhöhen. Streichen.
Ihr müsst wissen, dass ist für die Tiere wie euer Abendgebet.
das; und eine interessante Erklärung, die mir sehr gefällt
Damit bitten sie ihren Schutzengel besonders wachsam zu sein und alles Böse fern zu halten.
SchutzengelKOMMA
"Guten Abend Streuner", schnurrte er "wie war dein Tag?"
wie oben, nach der wörtlichen Rede ein Komma oder die 2. WR muss groß beginnen
"Mmh",seufzte Streuner "das Übliche!"
da fehlt ein Leerzeichen nach dem Komma und ein Komma nach dem Streuner
Sein Magen knurrte laut. "Ups!" er lächelte den Kater verschmitzt an.
das verschmitzt anlächeln wenn der Magen bedenklich laut knurrt passt für mich nicht
"Hier!" eine große Forelle platschte vor dem Hund nieder, "die ist mir zufällig zwischen meine Krallen gesprungen!" maunzte der Kater.
hier fehlen die Kommata nach den wörtlichen Reden
Streuner bewunderte den Kater, weil dieser so alt und weise war. Er wusste auf alles eine Antwort und auch die größten und mächtigsten Rudelführer zeigten großen Respekt vor ihm.
Streuner war überzeugt, dass der Kater so alt war wie die Welt, mindestens!
Stundenlang konnte er ihm zuhören, wenn er alte Geschichten über die Menschen erzählte
die Worthäufung ist nicht so schön, zumindest die dritte Erwähnung konntest Du umformulieren
und das er, Streuner, etwas ganz besonderes sei und das Leben eine ganz besondere Überraschung für ihn bereit hielt, er müsse nur Geduld haben.
halte oder hielte
"Ein Zauberwort?" staunte Streuner.
Komma nach der WR
"Ja, ein Zauberwort mein kleiner. Sie nennen es: NAMEN!
warum brüllt der Kater plötzlich ? Es wirkt auch so deutlich genug, wenn es normal geschrieben ist :)
Manche Namen gibt es zwar doppelt, aber trotz allem lässt es jeden einzelnen zu etwas ganz Besonderem werden.
etwas besonderes oder jemand besonderem
Um diese Uhrzeit fielen meißt ein paar Happen von den Touristen ab
meist
In einem kleinen Garten spielten ein paar kleine Menschen mit einem großen runden Ding, das von der Erde hochtischte wenn man es warf.
ich kenne Ditschen als lautmalerische Umschreibung für einen springenden, zurückfedernden Ball, doch mit Tischen hat das mE wenig zu tun - und auch das Ditschen finde ich in Geschichten unschön, lass ihn doch springen, hüpfen, zurückschnellen...; und ein Komma vor dem "wenn man es warf"
"Oh schau mal!" rief sofort der kleine Mensch mit den langen, hellen Haaren.
"Ist der süß!" rief der andere.
[...]
"Oh Backe!" dachte Streuner
hier fehlen wieder die Kommata nach der WR
"Mmh, ob Kinder schon ein Name ist", grübelte Streuner, während er sich wohlig den Kopf kraulen ließ.
schöner Einschub, klasse !
"Dürfen wir ihn behalten, Mama!" bettelten die Kinder.
"Nun, da müssen wir Papa fragen! Jens, kommst du bitte mal!" rief die Mutter.
Kommata nach WR
Ich werde ganz doll lieb gehabt.
auch wenn das die Gedanken des Hundes sind, die Formulierung ist sehr umgangssprachlich. Ich werde geliebt oder lieb gehabt ohne zwei Verstärkungen würde mir besser gefallen
Merlin riefen sie verzückt.
MerlinKOMMA
Am nächsten Tag sollte er mit der Familie Heim reisen.
heimreisen oder nach Hause reisen
"Hallo Kater!" er wusste wo er seinen Freund suchen musste.
"Hallo Kleiner!" schnurrte der Kater.
"Kater, du musst mitkommen. Ich habe ganz liebe Menschen gefunden. Die haben schon ein Zauberwort für mich. Mein Name ist jetzt Fly!" freute er sich.
Kommata nach WR
Fly war ein wenig traurig, er mochte den Kater doch so, aber er verstand auch seine Absicht!
ganz ehrlich - ich als Leser verstehe die Absicht des Katers nicht. Reicht es nicht vielleicht, daß er den Kater versteht ?!
"Dann möchte ich dir etwas schenken! Ich schenke dir dein Zauberwort, damit ich dich immer wieder finde. Dein Name ist fortan Merlin. Der große Mensch sagt, dass ist edel und weise, und das bist du. Ich hab dich nämlich furchtbar lieb!"

"Danke kleiner! Ich werde dich nie vergessen!" sagte Merlin, seine Stimme zitterte dabei!

das nämlich würde ich rausnehmen, weil ja das lieb haben keine Erklärung dafür ist, daß die Menschen Merlin für edel und weise halten.
Doch dieses Ende finde ich wirklich klasse, es geht einen Schritt weiter als erwartet und das gefällt mir gut.
Wobei natürlich ein Logikproblem besteht, es wird hier deutlich :
Fly war gerührt: Sein Zauberwort war von nun an Fly!
eigentlich heisst er ja Streuner, das ist ja - gerade für einen Hund - nicht wirklich ein ungewöhnlicher Name, und ein Name jedenfalls ist es. Anders als Kater, das ist Beschreibung, nicht Name. Doch das hat mich nicht gestört, auch weil ich mir denke, daß die Vermeidung eines Namens für "den Hund" Deinen Hauptdarsteller deutlich abstrakter und damit weniger liebenswert gemacht hätte.

Soweit meine Vorschläge, Anmerkungen und gefundene Fehler, wie gesagt, die Substanz der Geschichte finde ich mehr als solide, das Ende und den Spannungsbogen finde ich gut hingekriegt. Arbeiten musst Du an den Regeln für die Einbindung von wörtlicher Rede, die setzt Du eher inkonsequent um.

Grüße
C. Seltsem

PS:

Streuner sucht seinen Namen
oder
die Kunst vom lieben und geliebt zu werden
besser: die Kunst zu lieben

 

Hallo C. Seltsem!

Vielen Dank für deine Kritik! Bisher ist das noch keinem aufgefallen.. aber ich werde die Geschichte selbstverständlich überarbeiten.. und meine weiteren wohl auch, eh ich sie hier rein setzte :)

Es ist bisher die einzige, die mit Veröffentlichung glänzen darf, nur kritisiert hat sie noch keiner, daher bin ich doppelt dankbar

Wünsche dir ein schönes Wochenende!!

 

Hallo Thyria,

auch von mir ein herzliches Willkommen auf kg.de.
C.Seltsem hat ja schon so einige Dinge aufgeführt, denen ich mich nur anschließen kann. Deshalb halte ich mich da auch nicht weiter auf.
Auch mir erscheint die Einleitung sehr unvorteilhaft. Der Einstieg sollte interessant gestaltet werden, damit der Leser bei der Stange bleibt. Durch die vielen Tiergattungs-Namen erscheint die Geschichte auf dem ersten Blick eher als Hundesachbuch.
Eine Sache würde ich vielleicht auf noch ändern und zwar könntest du die Begegnung zwischen dem Kater und Streuner aufregender gestalten. Vielleicht, dass Streuner von den anderen Hunden in die Enge getrieben wird und der Kater ihn dann rettet. Da hättest du mehr Spannung geschaffen. So ist es etwas langweilig, wenn der Kater einfach kommt und ihm einen Fisch zum Essen bringt.
Auch, dass der Vater gleich zustimmt, den Hund zu behalten, geht mir ein bisschen zu glatt. Könnten eventuell ein paar Zweifel eingebaut werden.

So, das ist es von meiner Seite erst einmal. Da ich an deiner Antwort gemerkt habe, dass du bereit bist aus den Kritiken zu lernen, bin ich gespannt, was du aus den Anregungen letztendlich machst.

Viele Grüße
bambu

 

Guten Morgen

Hallo Bambu!

Ich werde die Korrektur gleich beifügen! Leider fehlte mir in den letzten Tagen ein wenig die Zeit dafür!

@bambu
mmh ne also den Kater als Retter.... nein, er ist ein friedlicher Geselle, der lediglich den "Streunern" Mut und Rat gibt aber kein Held

Hundesachbuch trifft es ein bisschen, die Geschichte war ursprünglich für ein Windhundschutzprojekt geschrieben und hat dort großen Anklang gefunden...! Natürlich kann hier niemand mit Galgo oder Podenco was anfangen, das war mein Fehler und dementsprechend, werde ich gleich die Kritik, die ich für Richtig erachte umsetzten und diesen Beitrag um die korrigierte Geschichte erweitern!

Vielen Dank aber auch für deine Anregung!

 
Zuletzt bearbeitet:

sooo überarbeitet

Streuner sucht seinen Namen
oder
die Kunst vom Lieben und geliebt zu werden


Nun, wie beschreibe ich euch Streuner? Er behauptet ein reinrassiger Windhund zu sein, wie es sich für spanische Straßen gehört. Seine Gestalt ist anmutig, das schwarze Fell glänzt in der Sonne, als währe es aus purer Seide und die langen Beine verraten, dass er besonders schnell laufen kann. Von den Geschichten, die er erlebte, möchte ich euch heute eine ganz Besondere erzählen:
Vor ungefähr einem Jahr wurde Streuner irgendwo zwischen zwei Mülltonnen mit seinen fünf Geschwistern in einer Gasse zur Welt gebracht. Doch die Erinnerung an sie und seine Mutter waren nur noch verschwommen. Machmal, wenn er sich abends unter eine Brücke zum schlafen legte, kurz bevor er ins Traumland reiste, waren die Erinnerungen ganz deutlich:
Eine stolze Windhündin war seine Mutter. Sie sorgte so gut für ihre Welpen, wie es ihr möglich war. Gehungert haben sie nur selten.
Hundekinder trennen sich sehr schnell von ihrer Mutter, ihren Vater kennen sie meist gar nicht.
So machte auch Streuner sich nach wenigen Wochen auf, die Welt zu erobern. Anfangs kehrte er ab und an zu seiner Familie zurück, doch irgendwann war seine Mutter verschwunden und fortan war er auf sich gestellt.

Streuner zählte zu einem der vielen Straßenhunde Spaniens. Er war etwas kleiner und zierlicher als viele seiner Mitstreiter, daher auch viel magerer. Wenn es einmal etwas Leckeres in der Mülltonne gab, waren die anderen meist schneller oder stärker als er.
Viele der Hunde rotteten sich zu Rudeln zusammen. Von Streuner jedoch wollten diese nichts wissen:
"Du bist viel zu schmächtig, was wollen wir mit dir?!"
"Hau ab!"
"Geh weiter, hier gibt es nichts für dich!"
Knurrten sie immer, wenn Streuner sich ihnen näherte.

Streuners Leben sollte schon bald eine Wendung nehmen, doch davon ahnte der kleine Hund nichts, als er sich wie viele Abende zum schlafen legte.
Wie jeder Hund (und fast jede Katze) drehte er sich zuvor dreimal im Kreis. Ihr müsst wissen, das ist für die Tiere wie euer Abendgebet. Damit bitten sie ihren Schutzengel, besonders wachsam zu sein und alles Böse fern zu halten.
Streuner wollte gerade die Augen schließen, als er leise Samtpfoten und einen vertrauten Geruch wahrnahm.
"Ach, guten Abend Kater!"
Es näherte sich ihm mit ruhigen Schritten ein großer, schwerer, schwarzer Kater.
"Guten Abend Streuner", schnurrte er, "wie war dein Tag?"
"Mmh", seufzte Streuner, "das Übliche!" Sein Magen knurrte laut. "Ups!" Er lächelte den Kater verschmitzt an.
"Hier!", eine große Forelle platschte vor dem Hund nieder, "die ist mir zufällig zwischen meine Krallen gesprungen!" Maunzte der Kater.
"Wow, danke!" Schmatze Streuner.

Streuner bewunderte den Kater, weil dieser so alt und weise war. Er wusste auf alles eine Antwort und auch die größten und mächtigsten Rudelführer zeigten großen Respekt vor ihm.
Streuner war überzeugt, dass der Kater so alt war wie die Welt, mindestens und er war unglaublich stolz, dass sie beste Freunde waren.
Stundenlang konnte er ihm zuhören, wenn er fast vergessene Geschichten über die Menschen erzählte. Er wusste so viel über sie. Immer wenn Streuner ganz besonders traurig und einsam war, versteckte er sich vor der Welt. Der Kater fand ihn, kuschelte sich an ihn und erzählte davon, wie dumm die anderen Hunde seien und das er, Streuner, etwas ganz Besonderes sei und das Leben eine Überraschung für ihn bereit hielte, er müsse nur Geduld haben.

Satt und zufrieden schaute Streuner den Kater an: "Erzählst du mir etwas über die Menschen?"

"Mmh, die scheinen es dir besonders angetan zu haben, was? Also weißt du, die Menschen haben für jeden den sie lieben ein Zauberwort!"

"Ein Zauberwort?" Staunte Streuner.

"Ja, ein Zauberwort mein Kleiner. Sie nennen es: Namen!
Es macht dich zu etwas ganz Besonderem. Mit diesem Zauberwort finden sie dich aus tausend anderen heraus. Manche Namen gibt es zwar doppelt, aber trotz allem lässt es jeden einzelnen zu etwas ganz Besonderem werden. Denn wenn du einen Namen hast, weißt du, dass dich jemand sehr, sehr lieb hat!"

Müde sank Streuners Kopf, einen Namen, ja den hätte er auch gern, seinen eigenen Namen.

Am nächsten Morgen war der Kater fort.
Streuner streckte sich und beschloss ein bisschen durch die Vorgärten zu stromern. Um diese Uhrzeit fielen meist ein paar Happen von den Touristen ab, die auf den schönen Terrassen der Ferienhäuser frühstückten.

In einem kleinen Garten spielten ein paar kleine Menschen mit einem großen runden Ding, das von der Erde hochsprang, wenn man es warf.

Diese kleinen Menschen mochte Streuner besonders gern. Sie traten nicht nach ihm, ja streichelten ihn manchmal sogar. Er setzte sein sympathischstes Lächeln auf, wedelte kräftig mit seiner Rute und sprang in das Spiel mit ein.

"Oh schau mal!" Rief sofort der kleine Mensch mit den langen, hellen Haaren.
"Ist der süß!" Rief der andere.

"Mama, Mama!"
Ein großer Mensch trat aus der Tür.
"Oh Backe!" dachte Streuner und duckte sich schon mal. Aber es passierte nichts, ganz im Gegenteil: der große Mensch schaute ihn an und sprach mit sanfter Stimme: "Hey Kleiner, wer bist du denn?! Siehst hungrig aus, warte hier!
Kinder, passt auf, dass er nicht wegläuft!"
"Mmh, ob Kinder schon ein Name ist", grübelte Streuner, während er sich wohlig den Kopf kraulen ließ.

Der große Mensch kam wieder raus und reichte Streuner Wurst und eine Schale mit Wasser. Ja, das ließ er sich schmecken. So mochte er die Menschen ganz besonders.
"Dürfen wir ihn behalten, Mama!" bettelten die Kinder.
"Nun, da müssen wir Papa fragen! Jens, kommst du bitte mal!" rief die Mutter.
Ein noch größerer Mensch trat heraus.
"Vati schau mal. Dürfen wir ihn behalten?"

Jens schaute sich den Hund an: "Nun, wir wollten uns zu Hause eh einen neuen Hund holen. Also, wenn er euch gefunden hat, warum nicht!" Er kraulte Streuner hinter den Ohren. "Dann überlegt euch mal einen schönen Namen für ihn!"

Streuners Herzchen hüpfte vor Freude: "Ich bekomme einen Namen, mein eigenes Zauberwort. Ja, hier möchte ich bleiben!"

Die Kinder beratschlagten sich:
Bello, nein, dafür ist er zu schmächtig.
Lucky, nein, zu einfallslos.
Merlin, riefen sie verzückt.

Die Mutter lächelte: "Meint ihr nicht, Merlin steht eher für weise und edel? Ich finde Fly passt gut!

Fly war gerührt: Sein Zauberwort war von nun an Fly!
Am nächsten Tag sollte er mit der Familie heimreisen. Er besaß schon seine eigene Decke und ein Kuscheltier.

Aber vor seiner Abreise musste Fly noch etwas erledigen. Nachts schlich er sich raus:

"Hallo Kater!" Er wusste wo er seinen Freund suchen musste.
"Hallo Kleiner!" Schnurrte der Kater.
"Kater, du musst mitkommen. Ich habe ganz liebe Menschen gefunden. Die haben schon ein Zauberwort für mich. Mein Name ist jetzt Fly!" Freute er sich.
"Nein Fly, mein Platz ist hier. Weißt du, es wird ein neuer Streuner kommen und was soll der ohne meinen Rat machen? Du gehst deinen Weg von nun an ohne mich!"
Fly war ein wenig traurig, er mochte den Kater doch so, aber er verstand ihn!
"Dann möchte ich dir etwas schenken! Ich schenke dir dein Zauberwort, damit ich dich immer wieder finde. Dein Name ist fortan Merlin. Der große Mensch sagt, dass ist edel und weise, und das bist du. Ich hab dich furchtbar lieb!"

"Danke kleiner! Ich werde dich nie vergessen!" Sagte Merlin, seine Stimme zitterte dabei!

by Ramona Neumann

 

Anmerkung

@ C.Seltsem

Ich hoffe, jetzt lässt es sich besser lesen!
Den Namen "Streuner" hier zu benutzen hat mich anfangs auch unsicher gemacht, daher habe ich am Ende den Satz eingefügt: "Es wird ein neuer Streuner kommen..."
Bin froh, dass es dich auch nicht stört, ich möchte ja keinem zu nahe treten, vor allem nicht denen, die ihren Hund Streuner nennen. Aber einfach nur "Hund" fand ich auch zu unpersönlich!

So, wenn du noch Fehler findest, fände ich es toll, wenn du sie mir mitteilst! Bei meiner nächsten Geschichte verspreche ich auch vorsichtiger und genauer zu sein!

Sorry, dass ich so viel Arbeit gemacht habe

LG & noch einmal vielen vielen Dank
Ramona

 

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