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Strangers

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07.11.2009
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Strangers

Mit weit geöffneten Augen lag ich in meinem provisorisch zusammengebauten Bett und starrte an die Decke. Ich war wie so oft mitten in der Nacht aufgewacht.
Ich setzte mich auf und strich mir eine Haarsträhne aus dem schweissgebadeten Gesicht.
Dann kletterte ich aus dem Bett und zog mir eine dünne Jacke an, die ich einen Tag zuvor am Strand gefunden hatte. Barfüssig tapste ich aus meiner Hütte.
Es würde mir bestimmt gut tun, wenn ich den heissen Quellen einen kleinen Besuch abstatten würde. Vielleicht konnte ich dann wieder schlafen.
Draussen war es nachts meist doch recht kühl und ich war froh, hatte ich diese Jacke, auch wenn sie die Kälte nur notdürftig von meinem Oberkörper fernhielt.
Ich stand vor der Hütte und tastete im Dunkeln nach einer der Fackeln, die ich bereitgelegt hatte.
Nach kurzem suchen hatte ich sie dann in der Hand, ging nochmal kurz rein und zündete sie an einer der noch brennenden Kerzen an.
Sie fing sofort Feuer und ich ging wieder raus. Ich machte mich auf den Weg.

Zwischen den Bäumen sah ich bereits den aufsteigenden Dampf der Quellen. Ich ging darauf zu und blieb ein paar Meter davor stehen. Kurz liess ich meinen Blick über die Umgebung schweifen und vergewisserte mich, ob ich auch wirklich alleine war. Es schien niemand in der Nähe zu sein.
Ich streifte meine Kleider vom Körper, liess ihn in das warme Wasser gleiten und tauchte kurz unter. Dann strich ich meine Haare nach hinten und lehnte mich zurück. Sogleich überkam mich eine wohltuende Müdigkeit und ich schloss die Augen. Ich verlor mich in meinen Träumen und nahm meine Umwelt kaum noch wahr.
Plötzlich wurde ich durch das Geräusch eines knackenden Astes aus meinen Gedanken gerissen und zuckte zusammen. Ich sah mich erschrocken um und wollte gerade aus dem Wasser steigen, als ich eine Gestalt zwischen den Bäumen hervortreten sah. Schnell liess ich mich wieder in das Wasser herabsinken und blickte kurz zu meinen Kleidern, die nur einen Steinwurf von mir entfernt waren. Und doch konnte ich sie nicht mehr erreichen ohne mehr von meinem Körper preis zu geben als ich wollte.
Aus Reflex verschränkte ich die Arme vor meinem Oberkörper um diesen vor den Blicken des Fremden zu wahren, die inzwischen aus dem Schatten der Bäume hervorgetreten war.

Ein junger, kräftig aussehender Mann. Gross, mit dunklen, kurzen und zerzausten Haaren. Seine Augen strahlten etwas geheimnisvolles aus. Er sah wirklich gut aus. Mein Blick blieb an ihm hängen. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte nicht wegschauen. Langsam schritt er auf mich zu. Ich riss mich zusammen und versuchte ihn mit finsteren Blicken abzuwehren, die mir aber wahrscheinlich ziemlich misslangen. Denn er liess sich nicht einschüchtern. Im Gegenteil. Jetzt grinste er sogar ein wenig. Er blieb vor der Quelle stehen und sah mich eine Weile nur still an.
Die Stille wurde langsam richtig unangenehm und bevor ich überhaupt richtig darüber nachdachte, was ich eigentlich tat schnellte eine Frage über meine Lippen.
„Wer bist du?“
Es war ein misstrauischer Unterton in meiner Stimme zu hören, aber das war mir egal. Er sollte ruhig merken, dass ich ihm nicht traute.
Er gab keine Antwort. Dann tat er etwas, dass meinen Atem stocken liess. Er zog sich aus.
Endlich konnte ich meinen Blick von ihm lösen und schaute erschrocken weg.
„Wa-was tust du da??“, rief ich stotternd.
Noch ehe ich den Satz zu Ende gesprochen hatte, spürte ich wie das Wasser aus der Ruhe gebracht wurde und kleine Wellen trafen auf meinen Körper.
Mein Kopf schnellte in die Richtung des Fremden. Er war doch tatsächlich in das Wasser gesprungen. Mein Mund klappte auf und ich starrte ihn fassungslos an. Ich schaffte es nicht, seinen Körper nicht anzustarren. Perfekte Muskeln zierten ihn. Wieder musste ich mich sammeln. Was dachte er sich dabei? Er kannte weder mich, noch kannte ich ihn.
Am liebsten hätte ich ihn angeschrien, er solle sich etwas anziehen. Aber dann fiel mir ein, dass ich ja selbst nichts anhatte und ich musste diesen Drang wohl oder übel runterschlucken.
Er sah mich immer noch grinsend an und seine Augen bannten mich, so dass ich wieder nicht wegschauen konnte.
Dann setzte er sich in Bewegung und schwamm auf mich zu. Unwillkürlich wollte ich zurückweichen, doch hinter mir war eine Felswand. Also schlang ich meine Arme enger um meinen Oberkörper und sah ihn wie erstarrt an.
Er hielt wenige Zentimeter vor mir an und stützte sich mit seinen Händen links und rechts von meinem Körper ab. Immer noch waren seine Augen auf meine gerichtet.
Ich hielt den Atem an. Sein Gesicht kam immer näher. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und schluckte. Seine Lippen berührten meine nun schon fast. Doch er hielt inne und grinste mich frech an. „Ich brauche dich. Du musst mir helfen! Ohne dich werde das nicht schaffen…“, hauchte er mit samtener Stimme und streifte meine Lippen, während er das sagte.
„Ich w-was?“, stammelte ich. Doch ich sollte keine Antwort mehr erhalten.

„Hallo? Ist da jemand?!“
Ich schreckte hoch und sass kerzengerade im Bett. Ich blinzelte und sah mich verwirrt um.
Hatte ich etwa nur geträumt? Aber was hatte das zu bedeuten?
„Bitte, ich brauche Hilfe!“, erklang es erneut, jedoch schwächer als zuvor. Ich horchte ungläubig auf.
Ich stand auf und folgte den Rufen der Stimme. Irgendwie kam sie mir bekannt vor.
Ich ging nach draussen und suchte die Umgebung ab.
Und da stand er. Er sah mich nicht, da er mir den Rücken gekehrt hatte. Sein T-Shirt klebte ihm, nass vor Blut am Körper. Er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten. Langsam ging ich auf ihn zu.
Er schien mich zu hören und drehte sich um. Als er mich sah, weiteten sich seine Augen kurz überrascht.
„D-du?“, stammelte er. Er sammelte sich kurz. Dann huschte ein erleichtertes Lächeln über seine Lippen. Er sah mich wieder mit demselben Blick wie in dem Traum an.
„Ich brauche deine Hilfe.“, sagte er noch, bevor seine Knie nachgaben und er komplett das Bewusstsein verlor.

 

Hallo REBii,
gefallen hat mir deine Geschichte leider nicht. Gründe gibt es mehrere.

1. Handlung:
Ist, bis auf den Schluss und der rettet es auch nicht, ein Klischee. Gut es ist ein Traum eines Teenager, aber das macht es nicht interessanter. Zum Ende: Das ist so völlig unmotiviert. Nicht, dass ich etwas gegen rätselhafte Geschichten habe. Aber bei dir ließt sich das sehr angeklebt. Erst der Klischeetraum, dann das Geheimnisvolle, ohne Erklärung, ohne Hinweis auf einen möglichen Grund. Freilich kann man es trotzdem so lassen, gefallen tut es mir aber nicht.

2. Die Figuren:Hier erfährt man so gut wie nichts. Die Hauptfigur ist wohl ein Mädchen, und der Mann ist ein Edward-Verschnitt. Hier würde ich mir mehr Infos wünschen. Wer ist sie, macht sie Urlaub, oder wohnt sie da. Gib ihr doch noch andere Charakterzüge, als dass sie Nachts Baden geht, wenn sie nicht schlafen kann. Über ihn kannst du ja als Unbekannten weit weniger schreiben, also gleichst du das am besten über sie aus.

3. Die Beschreibungen: Das hängt alles so in der Luft. Stellenweise habe ich das Gefühl das hängt alles irgendwie im leeren Raum. Da sind ein paar Bäume, die Quelle. Gut, aber für mich ergibt sich da keine Verbindung.

4. Die Sprache: Ich versuche einfach mal ein paar Beispiele zu finden. Ansonsten denke ich einfach, dass du noch viel Üben musst, dann ergibt sich das von alleine.

Mit weit geöffneten Augen lag ich in meinem provisorisch zusammengebauten Bett und starrte an die Decke.
Ich weiß nicht. Das hört sich so 0815 an. Versuch doch lieber zu zeigen, wie sie an die Decke sieht, vielleicht erkennt sie die Umrisse des Ventilators etc. Dann hättest du auch die "weit geöffneten Augen" nicht mehr drin, das klingt für mich einfach nicht. Sie wird ja kaum die Augen bis sonst wohin aufreißen, schließlich kann sie nur nicht schlafen. Dann das "provisorische Bett". Wieso provisorisch? Prinzipiell ist es natürlich nicht falsch. Ist halt ein Element der Umgebung, aber du gehst nachher nicht nochmal drauf ein (gut "Hütte"), und deswegen bleibt das so unmotiviert und zufällig.

Ich war wie so oft mitten in der Nacht aufgewacht.
Spielt das "wie so oft" eine Rolle? Scheinbar nicht. Kann also raus, wie eigentlich der ganze Satz. Dass es Nacht ist kannst du anders zeigen.

Es würde mir bestimmt gut tun, wenn ich den heissen Quellen einen kleinen Besuch abstatten würde.
Unschöne "würde" Dopplung. Vielleicht: Es würde mir bestimmt (wenn du es drin behalten willst), den heissen Quellen einen Besuch abzustatten. Wäre auch kürzer.

Draussen war es nachts meist doch recht kühl und ich war froh, hatte ich diese Jacke, auch wenn sie die Kälte nur notdürftig von meinem Oberkörper fernhielt.
"ich war froh, dass ich diese Jacke hatte". Und von was soll die Kälte denn sonst ferngehalten werden.

Kurz liess ich meinen Blick über die Umgebung schweifen und vergewisserte mich, ob ich auch wirklich alleine war. Es schien niemand in der Nähe zu sein.
Das ist so unelegant. Wenn sie sich nur umsieht und dann der zweite Satz kommt, ist es kürzer, ohne Informationsverlust.

Plötzlich wurde ich durch das Geräusch eines knackenden Astes aus meinen Gedanken gerissen und zuckte zusammen. Ich sah mich erschrocken um und wollte gerade aus dem Wasser steigen
Aus den Gedanken reissen, ist eine sehr gängige Formulierung. Etwas anderes wäre hier besser. Das "erschrocken" ist überflüssig. Sie zuckt ja schon zusammen.

Die Stille wurde langsam richtig unangenehm und bevor ich überhaupt richtig darüber nachdachte, was ich eigentlich tat schnellte eine Frage über meine Lippen.
„Wer bist du?“
Ich würde alle außer "Die Stille wurde langsam richtig unangenehm" und "Wer bist du?" streichen. Das braucht es nicht und es klingt komisch.

Perfekte Muskeln zierten ihn.
Ein Klischee, ein Klischee. Und das "zierten" macht es noch viel schlimmer. Meinetwegen Muskeln aber nicht "zierten".

Immer noch waren seine Augen auf meine gerichtet.
Uninteressant. Nur, wenn er woanders hinschaut, ist es nicht selbst verständlich.

Wie gesagt nur ein paar Beispiele.

Gruß,
Kew

 

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