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Straßenübergang

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22.09.2003
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Straßenübergang

Straßenübergang

Hey, pass doch mal besser auf! Das war mittlerweile schon der zweite Fahrradfahrer, der mich auf dem Feldweg nahe der Bundesstraße fast überfahren hatte. Die rücksichtslosen Personen hatten einfach keinen Respekt, weder vor den Großen noch vor den Kleinen. Um mich herum standen Bäume, Bäume und das Beste, noch mehr Bäume. Hinter mir Feldweg und vor mir Feldweg, allerdings nicht mehr lange: Ich konnte schon die Straße sehen. Ich musste es einfach hinüber schaffen, ich musste! Es war die einzige Chance, anders hätte ich nicht hinübergelangen können, außer ich hätte mich gleich von einem Lastwagen überrollen lassen um so auf den Friedhof auf der anderen Seite zu gelangen. Doch so lebensmüde war nicht einmal ich!
Da lag sie nun vor mir, breit, lang und bedrohlich. Auf ihr fast alle Fahrzeuge, die man sich nur vorstellen konnte. Aber das aller gefährlichste war, dass auf unserer Familie sowas wie ein Fluch lag: Alle vor mir waren überfahren worden, sie lagen jetzt irgendwo, vergessen für immer, sie alle hatten es nicht geschafft und bekamen keinen Zweiten Versuch. Auch ich würde keinen bekommen. Aber den Ersten musste ich ausnützen! Der Weg ans andere Ende schien endlos und die Autos, Lastwagen und Motorräder rasten nur so an mir vorbei! Ich hatte höllische Angst und Tausende von Gedanken rasten mir durch den Kopf: Werde ich es schaffen? Wenn ja, wie lange wird es noch dauern, bis ich am anderen Ende bin...? AAAAH! Ich musste wohl wie am Spieß geschrien haben, als mich ein PKW fast über den Haufen gefahren hatte. Niemand hatte mich schreien gehört, niemand, und niemand hatte mich gesehen. Kein Wunder, so klein wie ich war, und alle in den Fahrzeugen hatten ja die Fenster zu, wegen dem Wind....ob ich den Wind wohl noch einmal spüren würde, auf der anderen Seite? Aber ich musste es schaffen. Das letzte Stück der Straße schleppte ich mich vorwärts bis ich es endlich geschafft hatte. Mich hatte es deutlich besser erwischt wie die anderen. Ich war mit dem Schock meines Lebens davon gekommen, aber ich war sehr stolz auf mich! Ich sah zurück zur Straße, jetzt, da sie hinter mir lag, schien sie ganz friedlich dazuliegen, wie ein Feldweg ohne Radfahrer. Ich war ja sooo stolz! Nach meiner Mutter und meinem Vater hatte es wirklich niemand über so eine Straße geschafft. Wie grausam und gefährlich so ein Froschleben doch sein konnte.

 

Hallo Mausilein (zufällig verwandt mit Maus?)!

Außer ich, der erste Frosch seit meinen Eltern!

:bonk: Verzeih, aber diese "Pointe" kann ich einfach nicht mehr lesen! Irgendwie hatte ich sie nach ein paar Zeilen bereits befürchtet... Das mag dich jetzt vielleicht schockieren, da du eventuell im guten Glauben geschrieben hast, gerade die Überdrüberpointe erfunden zu haben. Aber lass dir das von einem kalten Rasen, äh, alten Hasen gesagt sein: Sie ist ausgelutscht bis zum Gehtnichtmehr.
Es ist auch sehr klar ersichtlich, dass du nur den Schluss vor Augen hattest beim Schreiben und alles versuchtest, den Leser zu "überzeugen", es mit einem Menschen zu tun zu haben. Aber: Wenn ich mir die Physiognomie eines Frosches vergegenwärtige, bezweifle ich, dass sein Bein überfahren werden kann. Wenn ein Auto drüberrollt, ist ein großer, roter Klacks auf dem Asphalt. Geschweige denn, dass ein Frosch "rennt". In der Dokumentationsreihe "Biene Maja" ist sehr schön zu erkennen, dass sich diese Form der Amphibien hüpfend vorwärts bewegt. Also so ähnlich wie diese lächerlichen Dreisprung-Athleten. Oder Penguruhs, kurz bevor sie abgeknallt und zu Aussie-Burgern verhackstückt werden. Aber das ist eine andere Geschichte.
Hugh.

 

Hallo Mausilein!

Zunächst mal herzlich willkommen auf kg.de! :)

Auch wenn Rainer wegen der Pointe nicht unrecht hat: Lass dich davon nicht entmutigen.

Geschrieben ist die Geschichte nämlich nicht schlecht, wenn ich dein Alter bedenke. Der Stil ist ziemlich flüssig, und du hast die Geschichte mit einem Augenzwinkern recht flott erzählt.

Allerdings solltest du den Text nochmal Korrekturlesen, denn es sind noch einige Flüchtigkeitsfehler drin.
Außerdem würde ich die Verwendung des Ausrufezeichens ein wenig einschränken und es nur an wirklich wichtigen Stellen einsetzen.

"AAAAAAAAUUUUUUAAAAAAAAA!!!!!!!!!!!!!!!"
>>> Das würde ich rausnehmen, hier hast du doch arg übertrieben, vor allem mit den "!". ;)

"Ich musste wohl wie am Spieß geschriehen haben, als mir ein PKW über einen Fuß rollte ... Ich war gerade mal mit einem platten Fuß und mit dem Schock meines Lebens davon gekommen"
>>> Das kann schlecht sein, oder? Wenn ein PKW-Reifen den Froschschenkel erwischt, dann dürfte der ganze Frosch hin sein ...

"Außer ich, der erste Frosch seit meinen Eltern!"
>>> "Außer mir, dem ersten Frosch seit ..."

Viel Spaß hier auf kg.de! :)
Christian

 

Hi!
Erst einmal danke für eure Bewertungen. Das mit der Pointe stimmt schon. Ich habe die Geschichte nochmal überarbeitet, ich weiß nicht Recht, ob es jetzt besser ist, aber ich finde, für meine erste Geschichte ist sie gar nicht mal so schlecht. Allerdings finde ich meine andere Geschichte schöner...also, ist die überarbeitete Geschichte jetzt besser?

Jenny

 

Hallo Mausilein!

Also, aus naheliegendem Anlass muss ich hier doch auch einmal ein paar Worte verlieren - denn ich finde, alle Nagetiere dieser Welt sollten doch einfach fest zusammenhalten! Das Leben ist doch auch so schon schwer genug und wir Nager sind doch alle so furchtbar klein und schwach und müssen deshalb stets immer wachsam sein, um gegen all die belesenen Orang-Utans, Raben, Bienen, Eulen, Haferltassen und Hühnerreste dieses werten Forums auch ja nie nicht einmal ins ungeliebte Hintertreffen zu geraten... :teach: :bla: :bla:


Sooo.. nun. Nachdem, was ich so in den Vorkritiken lese, ist die Geschichte auf alle Fälle schon mal besser geworden. Der abschließende Satz

Wie grausam und gefährlich so ein Froschleben doch sein konnte.
ist also schon mal weit weniger aufdringlich als der alte Schlusssatz und fügt sich jetzt angenehmer in den Erzählfluss ein. Auch der plötzliche "Aufschrei" des Frosches ist dezenter geworden (zum fett schreiben hast du noch ein notwendiges "[" dort vergessen!). Das ist gut so, denn der Leser ist in der Regel ja wohl nicht ganz so schwer von Begriff, dass er erst nach einem mehrere Zentimeter messenden Ausrufewort versteht, was gerade Sache ist. ;)

Mal noch ein paar Tipps von mir:

  • Schreib solche Geschichten, in denen Spannung erzeugt werden soll, am Besten immer gleich in der Gegenwart (du hast ganz unnötig in der Vorvergangenheit ("hatte" usf.) geschrieben)
  • Es fehlt die Angabe eines Motives für den Frosch, unbedingt auf die andere Seite der Straße gelangen zu wollen. Das entzieht gerade dieser (dünnen) Handlung dringend benötigte Substanz!
  • Vergiss aber am Allerbesten gleich mal wieder diese sogenannten "Pointengeschichten" (so nenn ich sie jetzt einfach mal) wie diese hier eine ist. So manch einem / einer wurde die Spezialisierung auf solche Geschichten nämlich schon zu einem zweifelhaftem Verhängnis! Die Betroffenen können dann fast nichts anderes mehr schreiben, weil sie immer wieder an eine möglichst effektvolle Pointe denken müssen! Also: pass bloß gut auf, ja? Noch ist ja Hoffnung - stehst ja erst ganz am Anfang deiner Schriftstellerkarriere! :D ;)
Übrigens ahnte (auch) ich schon etwa in der Hälfte des Textes, dass es wohl kein Mensch, sondern nur ein Frosch sein kann, der da über die Straße will. Es gab nämlich früher mal, lang ist's her, ein sehr bekanntes und beliebtes Videospiel namens "Frogger" (fast so bekannt wie "PacMan"), in dem der Spieler versuchen musste, seinen gepixelten Frosch sicher über eine, aus der Vogelperspektive gesehene Fahrbahn zu bringen. An genau dieses Spiel von damals musste ich nun schon während des Lesens die ganze Zeit denken und deshalb... naja, war der Schluss dann natürlich nicht mehr so der Bringer...

die philoRatte

 

Hi Nager!
Danke für die Beurteilung! Wenn ich jemals noch eine Geschichte unter Spannung schreiben werde, dann werde ich mir deine Tipps zu Herzen nehmen. Danke!

Mausilein

 

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