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Stoned
>> Herrlich ! <<, dachte er, setzte sich entspannt an die Kante seines Bettes und zog einen kleinen Hocker an sich heran um ihn als Tisch zu verwenden. Er drehte sich leicht zur Seite und griff nach einer kleinen Plastiktüte die er sich vorher zu Recht gelegt hatte. Langsam nahm er den Inhalt aus der Tüte und legte ihn sorgfältig vor sich auf. Eine Packung extra lange Papers, eine Packung Tabak, einen halben Block Filter Tips aus Karton und einen kleinen Plastikbeutel mit zwei Gramm Marijuana. Nun konnte einem perfekten Abend nichts mehr im Wege stehen.
Er schnappte sich rasch die Fernbedienung der Stereoanlage lies den CD-Wechsler die zweite CD einlegen und drückte auf Wiedergabe. Die Lautsprecher gaben einen Titel von Cypress Hill wider.
Behutsam zog er ein Stück Paper aus der Packung und legte es mit dem Klebestreifen nach oben vor sich hin, hielt es mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand an den Ecken fest und streifte es mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand flach. Er legte etwas Tabak auf das Papier und verteilte ihn so, dass von rechts nach links ein unscharfer Pfeil entstand. Etwas mehr als ein halbes Gramm Marijuana bröselte er vorsichtig und gleichmäßig auf die gelegte Tabakspur. Er riss einen Filter Tip vom Block, und rollte das kleine Kartonstück eng zusammen. Damit der Tip nicht wieder auseinander rollt, hielt er ihn mit seinen Zähnen fest, hob das Paper und dessen Inhalt mit beiden Hände auf und gab dem Papier die bekannte runde Form indem er beide Daumen auf und ab bewegte. Er hielt seine Arbeit mit der linken Hand fest und legte den Filter Tip an das rechte Ende so dass, dieser ungefähr einen Millimeter über das Papier ragte. Rasch und geschickt begann er am linken Ende sein Kunstwerk einzudrehen, befeuchtete mit seiner Zunge kurz den Klebestreifen, und verschließt somit den konischen Trichter. Das offene Ende drehte er wie eine Zündschnur zusammen.
Zufrieden betrachtet der die weiße, leicht runzelige Tüte und zündetet das vordere Ende an. Das lose Papier verbrannte rasch und die Tabak-Marijuanamischung begann leicht zu glühen. Nun war es soweit der erste Zug. Mit drei kurzen vorsichtigen Zügen, die er nicht inhalierte, entfachte er die Glut erst richtig. Es begann langsam nach getrocknetem Heu und verbrannten Tannennadeln zu riechen. Vorsichtig, aber kräftig nahm er seinen ersten Zug und spürte sofort ein ihm bekanntes Stechen in der Lunge und ein Kratzen am Kehlkopf das aber gerade noch schwach genug war und ihn nicht zum Husten zwang. Ein leicht bitterer Geschmack blieb an seinen Lippen hängen. Er lies sich auf das Bett zurücksinken und starrte an die Decke. Die Musik füllte den ganzen Raum. Einen Zug nach den anderen sog er in sich auf. Der Rauch, der seine Lippen streifte, wurde fast unerträglich heiß. Sein Gesicht war total entspannt und er musste leicht grinsen. Eine wohlige Wärme begann sich wie ein Mantel um seinen Köper zu legen. Langsam drehte er die Tüte, die auf einen Zentimeter geschrumpft war, aus. Er spürte wie sich sein Bauch anspannte und seine Gesichtsmuskeln noch lockerer wurden.
Momentan war alles Gut.
Seine Herzfrequenz begann zu steigen und er hörte seinen Puls im Ohr pochen. In seiner Brust entstand eine Hitze, die sich wie heißes Wasser anfühlte das im Inneren seines Körpers über sein Herz bis in die Leistengegend floss.
Alles war gut.
Er konnte nun nicht mehr richtig orten woher die Musik kam; er war mittendrin. Die Wärme um seinen Körper wurde stärker, er hatte das Gefühl einer leichten Erektion und seine Gliedmaßen wurden schwer. Sein ganzer Köper musste mehrer Tonnen wiegen. Er konnte sich nur mehr vorstellen seine Hände oder Beine zu bewegen, es war als würde sein Bewusstsein die schwere Hülle seines Köpers verlassen und ungefähr einen halben Meter über dem Bett schweben.
Alles ist gut!
Mit jeder Person würde er diesen Moment am liebsten teilen, etwas von seinem Glück abgeben. Doch genau in diesem Moment spürte er seinen Körper wieder und merkte genau dass er noch immer am Bett lag und an die Decke starrte.
Es begann sich alles leicht zu drehen und er empfand einen starken Druck an beiden Schläfen. Sein linker Oberschenkel begann willkürlich zu zucken und ein Brennen unter seinen Augen machte sich breit. Seine Augenlieder wurden schwer und ein Schwindelgefühl stieg in ihm hoch. Der Raum um ihn begann sich mit wahnsinniger Geschwindigkeit zu drehen und er glaubte seine Magensäure im Gaumenbereich zu spüren. Er wollte sich jeden Moment übergeben und drehte langsam den Kopf zur Seite. Die Musik hämmerte und der Druck an den Schläfen wandelte sich in heftige Kopfschmerzen. Jede Bewegung erhöhte die Geschwindigkeit mit der sich der Raum um ihn drehte. Er krallte seine Hände in die Bettdecke um sich festzuhalten und achtete darauf sich keinen Millimeter mehr zu bewegen.
Momentan war es nicht so gut.
Er starrte wieder an die Decke. Nur ein einzig klarer Gedanke ging in seinem Kopf umher, << Das nächstemal, nehme ich etwas weniger als ein halbes Gramm! <<