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Stille...

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24.03.2002
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Stille...

Stille...

Leere...

Nichtexistenz.


Plötzlich: Ein Ungleichgewicht; eine Störung in der Homogenität.
- Gleich des alten Mythos "Es werde Licht." -


Denn es ward:


...Alles.


Der Anfang aller Existenz

Sich wandelnd; ständig umformend

Sich gegenseitig vernichtend...

Nach Ordnung suchend;

Sich selbst organisierend

Symetrie und Asymetrie - im steten Wandel

Aber doch ins Gleichgewicht findend;

Kommt Struktur ins blinde Chaos

Die Urkräfte ausklingen lassend

Allmählich zur Ruhe kommend;

Langsam in Ordnung gefrierend.

Auskristalisierend.

Entsteht die erste Bühne -

Schmelztiegel komplexerer Strukturen

Sich selbst verzehrend

Verschwindet sie wieder.

Einzig den Keim zurücklassend,

der den Grundstein für Größeres in sich birgt,

als alles, was bisher war.


Ein Habitat entsteht

Bedroht;

über die gesamte Struktur verstreut.

Aber dennoch

Den Nährboden bildend für den Keim.


Und der Keim geht auf.

Inmitten von Chaos und Auseinanderstreben


Breitet er sich aus.

Wächst.

Entwickelt sich.

Inmitten unermeßlicher Abgründe

Blüht ein zartes Pflänzchen.

Das Pflänzchen heißt

Leben.


Die Abgründe heißen

Universum.

 

Hallo Maestro!

Damit Deine Geschichte nicht in den Verdacht kommt, ein Gedicht zu sein, solltest Du alle Sätze mit Satzzeichen versehen und nicht jede Zeile mit einem Großbuchstaben beginnen, sondern nur neue Sätze - jede Zeile mit Großbuchstaben ist ein ziemlich eindeutiges Zeichen für ein Gedicht...

Aber Deine Zeilen geben durchaus eine Geschichte ab und es wäre schade, würde sie wegen dem optischen Eindruck nicht gelesen oder gar ins Kreuzfeuer geraten.

Wenn ich Dich richtig verstehe, ist Deine Aussage, daß das Leben nur hier auf der Erde stattfinden kann. Alles nach draußen ins Weltall dringen ist ein Weg in den Abgrund. Vielleicht nicht ganz so krass, aber so ungefähr hast Du´s gemeint, oder?

Die Erde als ein Pflänzchen namens Leben inmitten des abgründigen Weltalls. Ein schöner Gedanke. :)
Ich bleib jedenfalls da, selbst, wenn ich in zwanzig Jahren einen Weltraumurlaub gewinnen würde - dann verkauf oder verschenk ich mein Ticket.

Alles liebe,
Susi

 

Hallo Susi,

Das Ticket kannst du mir schenken ;)

aber nun im ernst: ganz so war das mit der Entstehung des Lebens nicht gemeint. Das Universum an sich bildet den 'Raum' für das Leben, aber geeignete Planeten (nicht nur die Erde) bilden das eigentliche 'Habitat'. Ohne die endlosen Abgründe kann das Leben nicht existieren; Es ist vielmehr so, daß Leben und Universum einander brauchen. Das Leben braucht eine Bühne und das Universum braucht Leben (oder Bewußstsein), denn ein völlig leeres Universum ist tot; ist keine Schöpfung, weil nichts da ist, das diese Schöpfung erfahren kann.

Ich weiß nicht - soll es Gedicht sein, oder Erzählung. Ich nenn es einfach mal 'Text', ohne Wertung.
Vielleicht baue ich das Ganze auch aus; aber da ist die Gefahr dabei, daß die Wirkung verloren geht, die ich durch den knappen Stil erzielen wollte.

 

Hallo Maestro,

der Anfang Deines Textes erinnert mich an `den umfallenden Baum im Wald und sein Fallgeräusch´ - kann man von Stille sprechen, vor der Nichtexistenz?
Auch wenn der Text keine Geschichte ist, ist diese Zeitraffer – Kosmologie schön zu lesen. Ein wenig gestört hat mich das Lebens – Pflänzchen, das wird einfach zu oft (vor allem im Zusammenhang mit `zart´) gebraucht.
Dein „Es werde Licht“ Zitat kommt etwas zu früh, es bezieht sich ursprünglich auf die Erde. Ich weiß nicht, wie genau Du das nehmen willst.

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

Es ist in der Tat mehr als schwierig das 'Nichts' zu umschreiben - es geht schlicht nicht. Man muß daher vertrautes finden, daß man am ehesten damit assozieren kann.
Mit dem Bibel-Zitat wollte ich darstellen, daß ab diesem Moment erst überhaupt etwas existierte. Ich wollte diesen Moment einfangen, den - ich glaube es war Allen Greenstein (nagelt mich aber bitte nicht fest...) als kosmischen Geburtsvorgang bezeichnet hat.
Das Pflänzchen des Lebens - ja ein bischen abgedroschen, aber es paßt halt so gut zu der frühen Phase, in der das Leben noch ganz am Anfang steht.

 

Hi maestro!

Gut, das Ticket schenk ich Dir dann, falls ich eins gewinne... :)

Ich meinte gar nicht vordergründig das Ausbauen Deiner Geschichte, sondern vor allem, Sätze auch als solche darzustellen, zum Beispiel hier:

Inmitten unermeßlicher Abgründe

Blüht ein zartes Pflänzchen.

In diesem Fall würde man "Blüht" bestenfalls in einem Gedicht groß schreiben. Schreib es klein und es ist tatsächlich ein Satz und kein eindeutiges Indiz für ein Gedicht. ;)

Alles liebe
Susi

 

Hallo Susi,

bezüglich Ticket: Ich komme darauf zurück, wenns soweit ist. :deal:

Das mit dem ausbauen war eher laut gedacht. Meine Art und Weise dem Umstand nachzutrauern, daß ich so wenig Zeit finde, um zu schreiben...

 

Servus Maestro !

Mir gefiel dein Spiel mit Worten und Sätzchen sehr gut. Vor allem auch im Zusammenhang mit deiner Kritikantwort an Häferl "...dass ich so wenig Zeit finde zu schreiben".

Stille

Entstehung des Alltagsuniversums

plötzlich ein Ungleichgewicht, ein Wort - der Keim

daraus entwickelt sich ein Pfänzchen - der Satz

es treibt aus, verzweigt sich - eine Geschichte

die Abgründe werden zurückgedrängt - ein Buch ...

:) lieben Gruß an dich - schnee.eule

 

Liebe schnee.eule,

schöne Metapher von dir. Hat mir sehr gefallen.

Wir sind alle Sternenkinder


Grüßt dich

Maestro

 

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