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Steter Tropfen höhlt den Stein

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12.01.2007
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Steter Tropfen höhlt den Stein

Die Praktikantin im weißen Kittel kontrollierte Pulsschlag, Blutdruck und die Konzentration einiger Stresshormone, die während der Behandlung fortlaufend aufgezeichnet wurden. „Noch keine nennenswerte Änderung bislang, oder?“

„Nicht im geringsten“, bestätigte der Arzt. „Das wird noch eine Weile dauern, fürchte ich.“

Die Frau schaute auf den kräftigen jungen Mann vor ihnen im Behandlungsstuhl. Ihre Gesichtszüge entspannten sich, er gefiel ihr.

Missmutig blickte der Arzt zu ihr. „Auf in die nächste Runde.“

Maik saß an der Bar, rauchte und nahm einen kräftigen Zug aus seinem Glas. Er fühlte sich merkwürdig schwebend und leicht, irgendwie unwirklich – wie viel hatte er eigentlich schon getrunken? Noch konnte er sich auf dem Barhocker halten. Einer ging also noch. Sein Glas war fast leer, und er deutete dem Wirt, ihm noch ein weiteres Pils zu zapfen.

Dass die Tür aufging, bekam er gar nicht mit. Selig grinsend döste er vor sich hin. Erst als die beiden sich direkt neben ihn an die Theke stellten, schreckte er aus seinen Gedanken auf und schielte unwirsch zur Seite.

„Was magst Du trinken, Robert?“

„Wie wär’s mit dem Campari O?“

„Klingt gut – zwei dann, bitte.“

Verächtlich schüttelte Maik den Kopf und nahm einen kräftigen Schluck von seinem frischen Pils. Campari O? Wo sind wir hier denn bitte? Der Alkohol benebelte ihn angenehm, er spürte die Wärme durch seine Adern strömen. Campari O. Was sind das bloß für Idioten?

„Ich muss sagen, dass mich die Inszenierung musikalisch ziemlich angesprochen hat – aber die Bildsprache! Das war mir etwas arg platt.“

„Mir hat gerade gefallen, das dieses doch leicht angestaubte Sujet mit zeitgenössischen Themen verknüpft wurde. Und auch immer wieder ironisch gebrochen, ein sehr pointierter Kommentar zur Zeitgeschichte war das.“

„Was Dir pointiert erscheint, ist mir zu plakativ.“

Maik verstand nicht genau, worum es ging. Ihre gewählte Ausdrucksweise stieß ihn ab. Er nahm einen weiteren letzten Zug und setzte das Glas hart auf der Theke auf. Distanz falsch eingeschätzt. Die beiden Typen schauten irritiert auf. Hatten sich wohl erschrocken. Maik schmunzelte.

Während die beiden wieder ihr Gespräch aufnahmen, nahm Maik Blickkontakt mit dem Wirt auf, Uwe, den er seit Jahren kannte. „Wer sich mittlerweile so alles hierher verirrt!“ Der Wirt rollte genervt mit den Augen. „Und wann kommen die Jungs eigentlich? Haste von denen was gehört?“

„Sind wohl noch unterwegs“, feixte Uwe. „In der Stadt nen bisschen aufräumen.“

Maik wandte sich ungeduldig zur Tür, als ihm auffiel, dass die Männer neben ihm sich am Knie berührten.

„Seid ihr schwul oder was?“ brach es aus ihm heraus.

Die beiden starrten ihn alarmiert an. Der Jüngere zog seine Hand zurück.

„Ich hab was gefragt.“

Der Ältere räusperte sich. „Ich weiß nicht, was Sie das angeht.“

Maik stand auf, rückte seinen Hocker zur Seite, baute sich vor dem Typ auf und herrschte ihn an: „Ich zeig Dir gleich, wie mich das was angeht. Also – seid ihr Arschficker oder was?“

Der Jüngere stand nun seinerseits auf, aber der Ältere hielt ihn zurück und deutete ihm, wieder Platz zu nehmen.

„Ja, wir sind schwul. Gibt es damit ein Problem?“

„Ob ich damit ein Problem habe?“ Maik kicherte, drehte sich zum Wirt, der sich zurückgelehnt hatte und zufrieden seine Arme vor der Brust verschränkte. „Der fragt, ob ich damit ein Problem habe!“ Maik drehte sich wieder zu dem Älteren und fletschte seine Zähne. Seine linke Hand schoss nach vorn und packte den Mann am Revers. „DU hast gleich ein Problem damit, Arschficker.“

Vor seinem geistigen Auge sah er diese beiden Männer nackt, sie umarmten und küssten sich, leckten ihre Schwänze. Hass schoss hoch in Maik wie ein Strom glühender Lava, und der letzte Rest rationaler Überlegung ging unter. Nur ein kurzer Moment des Zauderns, ein Zögern wie eine schmerzhafte Erinnerung, als ob sein Körper ihn warnen wolle, eine verbotene Frucht erneut zu kosten. Was war das? Das war neu. Aber der Typ vor ihm zwinkerte ihm jetzt auch noch zu, und es explodierte in ihm. Er hielt ihn mit der linken Hand auf der richtigen Distanz und schmetterte seine rechte Faust direkt in die Zielscheibe.

Seine Anspannung wollte sich so befreiend entladen wie ein lange heraus gezögerter Orgasmus, doch genau in diesem Moment durchschoss ihn ein Stromschlag. Wie ein Blitz durchzog es seinen Körper, jede Zelle ein Aufschrei. Schmerz und Angst verdrängten alles andere.

Dann stand er mit einem Male sich selbst gegenüber – seine eigenen Augen zu kleinen furchtbaren Schlitzen verengt, die Muskulatur angespannt, ein bulliger Körper, der nur von Hass angetrieben wurde.

Panische Angst erfüllte ihn, er schrie um Hilfe, wimmerte, dass dieser Wahnsinn aufhören solle. Aber dieses Ungeheuer da vor ihm, das er selbst war, lachte nur böse und ließ sich davon nicht beeindrucken, griff mit der linken in seinen Nacken. Eine mächtige Faust ballte sich, und jetzt donnerte sie auf ihn zu.

Die Praktikantin zeigte mit dem Finger auf einen leichten Knick in der Erregungskurve, kurz bevor sie doch steil nach oben anstieg. „Zumindest ein erster Fortschritt.“

Der Arzt warf einen Blick auf die Zeitachse des Ausdrucks. „Aber die Verzögerung dauerte kaum eine halbe Sekunde. Danach hatte sein übliches destruktives Verhalten wieder die Oberhand.“

Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Irgendwas im Belohnungs- und Bestrafungszentrum scheint da doch aus dem Ruder zu laufen. Wie oft fasst so jemand als Kind auf eine heiße Herdplatte, bis er begreift, dass er sich dabei verbrennt?“

„Das ist leider nicht ganz dasselbe. Zu der Herdplatte hat man kein emotionales Verhältnis, auf die kann man seine eigenen Schwachstellen nicht projizieren. Was den Hass in diesen Köpfen nährt, ist die Tatsache, dass eigene Schwächen und unbekannte Seiten der Persönlichkeit auf das Opfer übertragen werden. Das führt dann zu diesem befreienden Rausch beim Draufschlagen. Und den zu löschen ist eine bisweilen recht langwierige Aufgabe.“

„Weshalb versucht man es nicht mit Gesprächstherapie, damit er seinen Schatten kennen lernt und integriert?“

Der Mediziner lachte kurz auf. „Herrliche Idee. Und wer soll das zahlen? Haben Sie eine Ahnung, wie lange das dauern würde?“ Er deutete zu dem verdrahteten Glatzkopf hinter der Einwegscheibe. „Vor allem, wenn der keinen Veränderungswillen mitbringt? Deshalb ist man ja auch vom Strafvollzug abgekommen – ist teuer und bringt nichts.“ Und so einer ist es auch nicht wert, dass die Gesellschaft allzu viel in ihn investiert – was ist von dem schon zu erwarten. „Das Prinzip lautet hier wohl eher Schadensbegrenzung.“

Die Praktikantin folgte seinem Blick. „Maik“, sagte sie, wie zu sich selbst. „Wie viele Sitzungen wird der noch benötigen?“

„Zehn vielleicht, zwölf? Wir hatten letztes Jahr einen hier, der brauchte fast zwei Wochen. Drei Sitzungen pro Tag. Aber auch den haben wir weich gekriegt.“ Er wandte sich stolz dem Mädchen zu und stellte verärgert fest, das es noch immer den Probanden fixierte. „Solange es in seinem Hirn nicht ‚klick’ gemacht hat, bleibt er jedenfalls in der Simulation.“ Und daran ändert die Tatsache, dass Du ihn offenbar geil findest, nicht das Geringste.

Die Praktikantin zögerte, wandte sich aber doch noch einmal an den Arzt: „Weshalb haben sie dieses provozierende Element hereingenommen, in dem der ältere Mann ihm zublinzelt? War das nötig?“

Der Arzt belächelte sie. „Lassen sie das mal meine Sorge sein.“ Er stellte die Parameter für den nächsten Durchgang ein. „Um sicher zu gehen, dass das aggressive Verhalten gelöscht ist, ist es eine gute Strategie, den auslösenden Reiz wirklich intensiv darzubieten. Wir wollen doch auf Nummer Sicher gehen.“ Und bei dem hier auf ganz sicher. Er hob den Mundwinkel angewidert an, als er sich dem Probanden zuwandte.

Maiks Körper entspannte sich langsam wieder.

Bereit für eine weitere Simulation.

 

Hi michabln!

Also, diese Geschichte hat mir gar nicht gefallen. Sorry. :(

Zunächst mal hast du schlecht recherchiert. Hormone haben keine Parameter, da sie chemische Botenstoffe sind. Wenn schon, dann haben sie "eine Konzentration" oder "es liegt eine Sättigung mit dem Hormon xy vor".

Warum verwendest du dauernd "herüber"? Das ist nicht nur für die Perspektivenwahl sehr verwirrend. Egal, dafür ist dar Layout eine Katastrophe.

Tja und zum Inhalt.
Für mich ist das eindeutig aus "Clockwork Orange" geklaut und dazu schlecht.
Da wird also ein gewalttätiger Typ in folterartigen Durchgängen auf friedliebend getrimmt. Dazu ist er anscheinend noch latent schwul. Na bravo.
Wenn er dann zuschlägt, schlägt er sich selber. Aha.
Die überaus lahme Pointe erklärt uns dann, dass dieses Prozedere so lange wiederholt wird, bis er friedlich ist.

Zunächst mal eine sehr fragwürdige Methode, da sie genauso gewalttätig ist, wie der Prot. selbst. Was soll das bringen?
Irgendwo streust du dann noch ein paar "Schocker" ein, indem der Prot. den Schwulen gegenüber ausfällig wird. Ist ja sehr kreativ :heul:
Tja und der Stil ist auch... naja...

Das einzige was diese Geschichte noch retten könnte wäre, wenn du alle Buchstaben neu anordnest und eine andere Story schreibst.

Sorry für diesen Verriss, aber das ist nur meine ureigenste Meinung. Vielleicht sehen es die anderen ja nicht so.

g, LE

 

Na erstmal Danke für die Wortmeldung, LE - hat mir gezeigt, daß man selbst aus einem üblen Verriß noch etwas Sinnvolles lernen kann ;-)

Die drei "herüber"s habe ich mir mal angesehen und bemerkt, daß ich die tatsächlich ersatzlos streichen kann - Danke für den Hinweis, das ist so eine dieser Idiosynkrasien, die man selbst gar nicht wahrnimmt.

An Clockwork Orange hatte ich gar nicht gedacht - es gibt aber in der Geschichte der Psychologie viele Beispiele von Aversionstherapien, die auf dem gleichen Muster aufbauen. Im Text kommt durch den Perspektivwechsel, den der Proband erfährt, noch hinzu, daß man in das Empfinden des Opfers hineinversetzt wird. Also so eine Art Empathietraining, wie es in manchen wenigen Vollzugsanstalten in Theater-ähnlichen Therapieformen läuft.

Und daß die Methode fragwürdig ist, da gebe ich Dir recht - das ist ja ein Stück weit auch Tenor des Textes: Aus finanziellen Erwägungen wird so etwas wie Gesprächstherapie nicht durchgeführt. Und der behandelnde Arzt hat selbst offenbar kein Mitgefühl gegenüber "seinem Opfer" da auf dem Stuhl. Und wer weiß, ob er das provozierende Element nicht nur reingenommen hat, weil die schöne Praktikantin mehr dem Probanden zugeneigt scheint.

Jedenfalls Danke für den Kommentar :-)

LG Michael

 

Hi michabln!

Was den Stil betrifft, muss ich Lems Erbe Recht geben: Der sieht mir auch eher nach ungeübtem Schreiberling aus. Aber deshalb biste ja hier, ne? ;)
Dazu werde ich weiter unten mehr sagen.
Zunächst aber der Inhalt:
Hm. Hirnloser, aggressiver Glatzkopf mit latent homosexueller Neigung, der ständig Leute zusammenschlägt, bei denen er seine verdrängten Seiten wahrnimmt, wird in einer Simulationstherapie gezwungen, sich durch die Augen seiner Opfer zu sehen, wenn er seiner gewalttätigen Neigung nachgibt.
Das Konzept solcher "Therapien" ist sicher nicht das erste Mal literarisch verarbeitet worden, aber für mich las es sich noch ziemlich unverbraucht. Und das Problem "menschliche Erfordernisse vs. finanzielle Erfordernisse" ist ja gerade zur Zeit wieder sehr aktuell. Vor Kurzem las ich im "Spiegel" ein Diskussionsinterview, in dem genau dieser Punkt angesprochen wurde: Wie soll man mühsame Resozialisierungsmaßnahmen bezahlen, wenn es immer mehr Täter gibt? Dann doch lieber Knast. Ist schön hart und relativ billig.
Die Pointe am Schluss würde ich noch etwas "griffiger" machen. Es muss deutlicher werden, dass der Arzt mit dem, was er tut, selbst projektiv den Hass auf seine Schwächen abreagiert. Wieso hat Gott diesem Stück Scheiße einen so guten Körper geschenkt? Das wäre ein Gedanke, der ihm durch den Kopf gehen könnte.
Alles in allem also keine schlechte Idee, nur an der Umsetzung muss gefeilt werden.
Und das betrifft, wie oben schon angedeutet, auch den Stil: Der ist nämlich stellenweise zu oberflächlich und lässt die Story ein bisschen lahm und uneinprägsam wirken.
Auf dieser Site ist eine Zeitlang immer wieder der Grundsatz "Show, don't tell" gepredigt worden, und zwar immer dann, wenn der Autor dem Leser ein Ereignis wie einen Brocken vor die Füße wirft, anstatt es emotional zu schildern.
Die stärkste Passage war denn auch diese:

Vor seinem geistigen Auge sah er diese beiden Männer nackt, sie umarmten und küssten sich, leckten ihre Schwänze. Hass schoss hoch in Maik wie ein Strom glühender Lava und bedeckte den letzten Rest rationalen Empfindens. Nur ein kurzer Moment des Zauderns, ein Zögern wie eine schmerzhafte Erinnerung, als ob sein Körper ihn warnen wolle, eine verbotene Frucht erneut zu kosten. Was war das? Das war neu. Aber der Typ vor ihm grinste ihn jetzt auch noch an und zwinkerte ihm zu, und es explodierte in ihm. Er hielt ihn mit der linken Hand auf der richtigen Distanz und schmetterte seine rechte Faust direkt in die Zielscheibe.

Seine Anspannung wollte sich so befreiend entladen wie ein lange heraus gezögerter Orgasmus, doch genau in diesem Moment durchschoss ihn ein Stromschlag. Wie ein Blitz durchzog es seinen Körper, jede Zelle ein Aufschrei. Schmerz und Angst verdrängten alles andere.

Dann stand er mit einem Male sich selbst gegenüber – sah seine eigenen Augen zu kleinen furchtbaren Schlitzen verengt, die Muskulatur angespannt, ein bulliger Körper, der nur von Hass angetrieben wurde.

Panische Angst erfüllte ihn, er schrie um Hilfe, wimmerte, dass dieser Wahnsinn aufhören solle. Aber dieses Ungeheuer da vor ihm, das er selbst war, lachte nur böse und ließ sich davon nicht beeindrucken, griff mit der linken in seinen Nacken. Eine mächtige Faust ballte sich, und er sah sie unter dem Schub einer trainierten Muskulatur auf sich zurasen.


So muss eigentlich auch der Rest der Szene aussehen. Aber dafür müssen Sätze wie

Die beiden Typen unterhielten sich über ein Konzert, von dem sie gerade kamen. Offenbar etwas Klassisches. Maik verstand nicht genau, worum es ging. Ihre gewählte Ausdrucksweise stieß ihn ab. Er nahm einen weiteren letzten Zug und setzte das Glas hart auf der Theke auf. Distanz falsch eingeschätzt. Die beiden Typen schauten kurz zu ihm. Hatten sich wohl erschrocken. Maik lächelte.

Während die beiden wieder ihr Gespräch aufnahmen, schaute Maik zum Wirt, den er seit Jahren kannte. Unmerklich nickte er zu den Männern neben ihm und schüttelte den Kopf. Der Wirt grinste nur breit.


eben auch in lebendige Sprache umgeschrieben werden. Zumindest soweit es geht, ohne bemüht zu wirken.

Beim Lesen fiel mir auf, dass die Szene viel mehr Wirkung entfalten könnte, wenn du sie in Gegenwartsform schreibst. Die Handlung wäre mir dann einfach viel näher. Dann würde dir auch stärker auffallen, wo sich kurze, "hingeworfene" Sätze eignen und wo nicht.

Auch die Variierung der Ausdrucksmittel kann Wunder wirken. Zähl mal nach, wie oft du Allgemeinplätze wie fühlte, grinste, lächelte und vor allem schaute verwendet hast. Wenn du die alle durch speziellere Ausdrücke ersetzt, kann der Text viel gewinnen.

Ein paar Einzelheiten noch:

Er schaute auf das fast leere Glas und deutete dem Barkeeper, ihm noch ein weiteres Pils zu geben.

Na ja, erstens gibt es ja einen Unterschied zwischen einem Barkeeper und einem Wirt, :klug: und zweitens, wenn er ihn schon seit Jahren kennt, dann könntest du Maik ihm schon einen Namen geben lassen. Das sind so Kleinigkeiten, die dem Leser die Handlung näherbringen. ;)

Maik schaute verächtlich auf sein frisches Pils und nahm einen kräftigen Schluck. Campari O? Wo sind wir hier denn bitte? [ ... ] Campari O. Er grinste vor sich hin. Was sind das bloß für Idioten?

Gedankenrede besser in Kursivschrift, jedenfalls wenn du in der dritten Person und in Imperfekt schreibst. Bei Präsens - wie von mir vorgeschlagen - ist das eher verhandelbar.

Aber der Typ vor ihm grinste ihn jetzt auch noch an und zwinkerte ihm zu,

Darüber bin ich gestolpert. Vielleicht solltest du Mimik und Gestik der beiden vorher auch schildern. Bisher hatte ich mir gedacht, dass der Ältere etwas indigniert und trotzig guckt.

Zum Variieren der Ausdrucksmittel ein paar Beispiele:

Erst als die beiden sich direkt neben ihn an die Theke stellten, schaute er unwirsch zur Seite.

Vielleicht "schielte" statt "schaute"?

Die beiden Typen schauten kurz zu ihm.

Hier könntest du schreiben "blinzelten flüchtig zu ihm herüber."

Die beiden schauten ihn alarmiert an.

Vielleicht "starrten"?

Ciao, Megabjörnie

 

Hi Megabjörnie,

muchas extremas gracias für das nicht nur detaillierte, sondern auch noch richtig hilfreiche Feedback :huldig: Gepriesen werde Dein Name auf kg.de, oder so...

Deine Kommentare haben mich dann auch wirklich zu einer Überarbeitung motiviert. Ich hoffe, daß jetzt gerade auch die etwas zweifelhafte Motivation des Arztes stärker herauskommt.

Was das Tempus betrifft, bin ich im Präteritum geblieben. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, den Mittelteil, die Simulation also, ins Präsens zu verlegen. Dadurch hätte sie entgegen der Rahmenhandlung etwas Hyper-Reales gewonnen. Aber so ganz glücklich war ich damit dann doch nicht.

Zitat:
"Aber der Typ vor ihm grinste ihn jetzt auch noch an und zwinkerte ihm zu"
Darüber bin ich gestolpert. Vielleicht solltest du Mimik und Gestik der beiden vorher auch schildern. Bisher hatte ich mir gedacht, dass der Ältere etwas indigniert und trotzig guckt.
Der Ältere fällt hier in der Tat etwas aus der Rolle - das wird dann ja später auch von der Praktikantin benannt, und ist den leicht sadistischen Zügen des Arztes zuzuschreiben, der Maik an diesem Punkt der Simulation zum Ausbruch provoziert.

Also nochmals Danke für die Hilfestellung - dankbar aufgenommen!

Viele Grüße,
Michael

 

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