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Sternschnuppenliebe

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04.01.2013
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Sternschnuppenliebe

Lukas wird wach. Er schaut Stefanie an, die neben ihm liegt, und er begrüßt sie mit einem freundlichen Lächeln: „Guten Morgen, Stefanie.“
„Guten Morgen.“, erwidert Stefanie kurz. „Ich mache mich jetzt frisch.“, erklärt sie und geht in Richtung Badezimmer. Kein Gruß, kein Kuss, ich gehe schon, denkt Lukas amüsiert. Er ist seiner Liebhaberin nicht böse.
Stefanie geht unbekleidet durch das Zimmer zum Bad. Lukas bewundert Stefanies feste, birnenförmige Pobacken und schmunzelt in sich hinein. Ob sie gleich noch einmal Liebe machen will? Lust hat er schon. Aber er will sich darauf nicht versteifen.
Lukas liebt Stefanies Figur. Er hat ihren wunderbaren Po in der letzten Nacht immer wieder an sich gedrückt. Wonne, was ist das? Wonne ist flow effect, Wonne durchflutet. Und jetzt steigt der Wunsch nach diesem Gefühl wieder in Lukas auf.

Im Bad stellt Stefanie die Dusche an. Nach einigen Minuten kehrt sie in das Zimmer zurück. Lukas sitzt aufrecht im Bett. Sein Oberkörper liegt frei, er ist breit, nicht zu sehr behaart. Der Lukas ist kräftig wie ein Pferd, denkt Stefanie. Lukas steht auf und schlingt sich das dünne Laken um seinen Unterleib. „Dann werde ich mich jetzt fertig machen.“, verkündet er mit fester Stimme.
Er schiebt sich sacht an Stefanie vorbei. „Hoffentlich berührt sie mich.“, fleht ein inbrünstiger Impuls aus seinem Hypothalamus. Stefanie scheint Lukas` wohlige Lust zu spüren. Sie lässt es zu, dass ihre Oberkörper sich kurz streifen, als Lukas an ihr vorbei geht. Sie legt ihre rechte Hand elfenleicht auf Lukas` linke Schulter. Lukas liest die ihm zugeneigte Bereitschaft in ihren Augen. Still umarmen sie sich. Sein Laken fällt zu Boden. Lukas nimmt Stefanie in seine Arme und trägt sie zum Bett. Und sie erkennen sich.

Stefanie erschauert über ihm. Langsam beruhigt sich ihr Atem. Sie bleibt auf Lukas` Oberkörper liegen wie ein kleines Kind auf seiner Mutter. Lukas lässt dies nur zu gern geschehen. Er genießt diesen Vollkörperkontakt. Gestern Abend hat Stefanie ihn mit ihrem ganzen Körper massiert, und sie hat Lukas ein rauschhaftes, schwereloses Gefühl vermittelt.
Lukas hat sich schon oft gefragt, warum er diese Berührung seines gesamten Körpers so sehr braucht. Liegt es daran, dass seine Eltern ihn als Baby nicht genug gestreichelt haben. Ist bei ihm ein Berührungsdefizit entstanden? Eines ist ihm klar: seine Babys werden von ihm ausgiebig gestreichelt, platt gestreichelt, wie er sein Bild im Scherz für sich bezeichnet.

Lukas schaut Stefanie an. Als Frau gefällt sie ihm sehr. Er wird sich gerne um ihre Liebe bemühen. Er glaubt nicht an die Sternschnuppenliebe, die vom Himmel fällt. Die Sternschnuppe hat sich bei ihm auch noch nicht gemeldet, bisher. Stefanie ist sein Sternchen, aber das muss er erst einmal vom Himmel holen. Von selbst kommt dieses Wesen nicht hinunter auf seine Welt.
Kann er ihr beibringen, dass Liebe auch ein Bemühen ihrerseits bedeutet? Ja, das kriegt er hin. Da gibt es bei Lukas keinen Selbstzweifel.
Soll er jetzt schon nachhelfen, supporten, locken, ihr schon mehr erzählen von seinem Geschäft, von der Stadtwohnung, von seinen Plänen? Soll er in dieser Situation mit ihr gemeinsam träumen vom Heiraten, Kinder bekommen, von einem zufriedenen Leben als Normalos? Heute noch nicht, beschließt er. Stefanie ist schwierig, das ist Lukas klar, `s Steffilein will nicht erwachsen werden. Resistant evil.

Stefanie hat ihre rechte Hand entspannt auf Lukas` rechte Schulter gelegt. Ihre linke Hand liegt locker an ihrem Körper und fällt leicht auf das Bett. Beide genießen die wohlige Atmosphäre nach der Liebe.

Behutsam steuert Lukas den Wagen durch den lebhaften Verkehr. Beide schweigen. Bevor Lukas Stefanie nach hause fährt, möchte noch bei seiner Stammvideothek halten. Er bittet Stefanie um zwei, drei Minuten Geduld, damit er einen Film abholen kann. Stefanie stimmt zu. „Welchen Film hast du dir denn bestellt?“, fragt sie, eher nebenher.
„Letter from Iwo Jima, von Clint Eastwood“.
„Iwo Jima, das klingt japanisch. Hat Clint Eastwood nicht in Western gespielt?“, fragt sie, um etwas Interesse zu bekunden.
„Dies ist ein Kriegsfilm. Und Clint Eastwood führt Regie. Der Film besteht aus zwei Teilen. Er stellt den Kampf zwischen Amerikanern und Japanern um die Insel Iwo Jima im zweiten Weltkrieg dar. Flags of Our Fathers, der erste Teil, zeigt den Kampf aus amerikanischer Sicht. Letters from Iwo Jima beleuchtet das Verhalten der Kämpfer aus japanischer Sicht. Ich will sehen, wie Eastwood sich in die andere Seite versetzt. Den ersten Teil kenne ich.“, erklärt Lukas ausgiebig.

Er steigt aus und geht rasch auf den Videoshop zu. Stefanie schaut ihm nach. Sie erstellt kurz ihre Management Summary. Lukas: Freundlich, vermögend, kann sich gut unterhalten, und er hat einen tollen Bärentöter. Sex ist wichtig.
Aber, wie kann man sich einen Film zweimal ansehen?

Da ringtont ihr Smartphone.

 

Da denkt man immer, die Frauen sehnen sich nach der ewigen Liebe, und die Kerle meinens nicht ernst. Pustekuchen. Genau umgekehrt ist es.
Mir hat dein Stückchen gefallen von dem Mann, der sich in Filmen in die andere Perspektive versetzen lassen will, und dafür von der Liebhaberin für einen Langweiler gehalten wird.
Ich dachte beim ersten Lesen sogar, dass er ganz weichfühlig ist, viel an seine Stefanie denkt, sich auch in sie versetzt, aber, so bequem hast du es mir leider als Leserin nicht gemacht. Er plant nur mehr die Zukunft, hat seine Vorstellungen, von ihr als dem Stern, der an seiner Seite rumschnuppen soll. aber mit ihr hat das auch wenig zu tun. Was dieser Stern will, außer, dass sie aus seiner Sicht noch Kind bleiben will, das interessiert ihn auch nicht so genau. Er ist offener als sie, akzeptiert ihre nachlässige, fast abweisende Art. Er akzeptiert das nicht nur, es amüsiert ihn fast sogar. Aber es hat auch viel mit Eroberung zu tun, was er da so vor sich hindenkt.
Ein Mann, der sein Baby platt streicheln wird, natürlich nur im Scherz.
Und sie? Naja, Manegement summary sagt ja schon alles.
Eiei, so richtig sympathisch sind mir beide nicht geworden, fürchte ich, aber ich weiß ja auch gar nicht so genau, ob du das wolltest. Näher kommt einem der Mann, dadurch, dass du öfter aus seiner Perspektive geschrieben hast.
Also eine love-story oder gar romantisch süß ist das nicht. Das ist ganz schön bös zwischendrin und gefällt mir grad dadurch, aber vieles ist auch nur angedeutet, so dass ich nicht weiß, ob du es überhaupt so meintest. Wie auch immer, ich habs recht gern gelesen, weil es so ein bisschen sperrig ist, aber kennen lernen, möchte ich beide definitiv nicht.
Aber: das kann ganz ganz viel mit mir persönlich zuammenenhängen, schaust du halt mal, was die anderen sagen.

Aber vielleicht kannst du mit diesen Eindrücken beim Lesen was anfangen und für dich rausziehen.

Noch zwei Rechtschreibtipps:

Guten Morgen.“, erwidert Stefanie kurz. „Ich mache mich jetzt frisch.“, erklärt sie und geht in Richtung Badezimmer.
Du setzt immer den Punkt am Ende der wörtlichen Rede, das ist falsch. Nur Ausrufezeichen und Fragezeichen werden gesetzt.
Also so:
Guten Morgen“, erwidert Stefanie kurz. „Ich mache mich jetzt frisch“, erklärt sie und geht in Richtung Badezimmer.

Behutsam steuert Lukas den Wagen durch den lebhaften Verkehr. Beide schweigen. Bevor Lukas Stefanie nach hause fährt, möchte noch bei seiner Stammvideothek halten.
nach hause ist falsch.
nach Hause oder nachhause muss es heißen, beides ist möglich.

Lukas liest die ihm zugeneigte Bereitschaft in ihren Augen. Still umarmen sie sich. Sein Laken fällt zu Boden. Lukas nimmt Stefanie in seine Arme und trägt sie zum Bett. Und sie erkennen sich.
In dieser Stelle fällt für mich zum einzigen Mal etwas wie Nähe auf. Auch schön als Gegenpart zu dem sonstigen Geplane und Abweisen. Aber:
Ich bin mir sicher, dass du "Und sie erkennen sich" ganz extra verwendet hast. Der hat ja auch was. Dennoch ist er mir halt so sehr aus dem biblischen Zusammenhang bekannt, ich flieg da leserisch immer drüber.
Aber kann gut sein, dass das auch nur so ein Geschmäckle ist.

Ein interessantes Dingelchen.
Viel Spaß noch hier, bis bald mal wieder
Novak

 

Hallo Sabine

Kein Gruß, kein Kuss, ich gehe schon, denkt Lukas amüsiert. Er ist seiner Liebhaberin nicht böse.

Bei den ersten zwei Worten sprang mir der Widerspruch zum vorgehenden Satz ins Auge. ;) Dort lautete es: „Guten Morgen“, erwiderte Stefanie kurz. Sie hatte Lukas also sehr wohl gegrüsst, oder akzeptiert er dies nur verbunden mit einem Kuss?

Sein Oberkörper liegt frei, er ist breit, nicht zu sehr behaart.

Es ist nicht Stefanie, die sich dies denkt, sondern die Erzählstimme, die beschreibt. Da frage ich mich, nach welchem Kriterium nicht zu sehr behaart zu verstehen ist. Ist es schütter oder doch etwas mehr, kein Pelz auf jeden Fall und keine Glatze. Hier würde mir eine klare Zuordnung den Lesefluss nicht behindern.

Sie bleibt auf Lukas` Oberkörper liegen wie ein kleines Kind auf seiner Mutter. Lukas lässt dies nur zu gern geschehen. Er genießt diesen Vollkörperkontakt.

Auch hier bespringt mich der Widerspruch zwischen Oberkörper und Vollkörperkontakt. Ich denke nicht, dass Stefanie so klein wie ein Baby ist, dass sie nur auf seinem Oberkörper liegt. Solche Darstellungen erzeugen mir Bilder und wenn diese von der Wirklichkeit abweichen, bin ich statt am Lesen am Sinnieren.

Deine Geschichte handelt von kühl berechnetem Kalkül, was der andere Wert sein könnte neben der Lustbefriedigung. Es hat da schon berechtigte Anteile, die menschliches Verhalten reflektieren können, aber so richtig packt mich diese Darstellung nicht. Als störend fand ich, dass du unnötig zu Fachbegriffen greifst, die mit normaler Erzählstimme und Ausdrucksweisen eine bessere Wirkung erzielen würden. So etwa beim Flow effect, beim Hypothalamus oder beim Management Summary. Klar haben sie eine präzise Bedeutung, aber die Geschichte dreht sich weder um die Hirnforschung noch muss der Erzähler vor jugendlichen Möchtegernaufsteigern in einem Konzern brillieren.

Mehr will ich auch nicht bekritteln, wenngleich der Name Lukas im kurzen Text sehr oft auftritt und auch Stefanie ausreichend. Mit etwas mehr Schliff am Ganzen, das den Lesefluss strömender macht, würde es dem Inhalt mehr Lebendigkeit verleihen und gewinnen. So war es mir etwas zu nüchtern.

Schöne Grüsse

Anakreon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Sabine,


ich finde diese Geschichte ist vermutlich gut gedacht von dir, vermutlich siehst du in ihr viel mehr Tiefe, aber ich finde sie einfach nur platt und teils peinlich dilettantisch geschrieben. Tut mir leid, wenn das hart klingt, aber ich war während des Lesens ungehalten über das, was ich las.

Es soll wohl um die Unteschiedlichkeit zweier Menschen gehen, wobei Stefanie die kühle, berechnende zu sein scheint, während Lukas Familie und Liebe wünscht.
Während aber er ausser zu ficken nichts tut, was äusserlich seine Ideen nach Liebe und Familiengründung, erkennbar macht, ist auch Stefanie nicht richtig einschätzbar. Sie wirkt auf mich seelenlos. Vielleicht wolltest du das gerade erreichen, dann ist dir das wenigstens gelungen.
Aber insgesamt wirken beide Figuren in ihren Interaktionen auf mich befremdlich. Ich konnte ihnen nicht in ihrem Inneren folgen.

Hinzu kommt, dass viele deiner Formulierungen auf mich völlig unausgegoren wirken. Dazu noch mehr in den Texterläuterungen weiter unten.

Ich fänd es gut, wenn du Figuren mehr ausarbeiten würdest, sie tiefer anlegst, ihnen mehr Raum gibst, sich als echte Charaktere zu entfalten und auch dir mehr Zeit nimmst, eine Geschichte zu erzählen.


Textarbeit mit vielen Erklärungen:

schmunzelt in sich hinein
Wie muss man sich das vorstellen? Du benutzt einen eher umgangssprachlichen Ausdruck, der aber nur dann etwas beim Leser ankommen ließe, wenn er z.B. innerhalb einer wörtlichen Rede den Sprecher etwas charakterisieren soll. Daher meine Frage, wie das aussieht, wenn man in sich hinein schmunzelt.
Wenn du ein Bild mit Worten malen möchtest, dann stelle dich, wie der Maler, bitte ab und zu mal etwas weiter weg hin und betrachte dein Werk. Will sagen: Bitte überprüfe deine Aussagen darauf, was sie im Kopf des Lesers anrichten könnten. Sei dein eigener Leser und zwar der kritischste, den du im Repertoire hast.

Ob sie gleich noch einmal Liebe machen will? Lust hat er schon. Aber er will sich darauf nicht versteifen.
"versteifen" AU! Man könnte fast glauben, du hast diesen umgangssprachlichen Begriff "sich auf etwas versteifen" jetzt nicht mehr sinnbildlich, sondern direkt angewendet. Wolltest du das?
Dann soll dein Text also eine komische Note dadurch bekommen?


flow effect
Wozu jetzt englisch? Kommt jetzt gleich noch:Hell she's fuckin' good? Klar gibt es einige Begriffe, die wir aus anderen Sprachen in unseren deutschen Sprachgebrauch eingemeindet haben und die wir nicht wegdenken mögen, für die es (leider) kaum eine deutsche gutklingende Entsprechung gibt. Aber flow effect ist noch nicht.

Wieso reicht dir nicht "Wonne durchflutet"? Du hast damit doch alles perfekt gesagt.

Der Lukas ist kräftig wie ein Pferd, denkt Stefanie.
Ich stell mir jetzt so ein behäbiges wirklich mächtig dickes Pferd von diesen Brauereikutschern vor. Hoffentlich wird Stefanie bei der Missionarsstellung nicht von seinem Gewicht erschlagen, denke ich nun. Wolltest du derartig Komisches damit hervorrufen beim Leser?

Sie lässt es zu, dass ihre Oberkörper sich kurz streifen, als Lukas an ihr vorbei geht.
Bitte stelle dir jetzt mal einen Film vor. Eben noch hat Lukas sich sacht an ihr vorbei bewegt. Jetzt streifen sich ihre Oberkörper. Wie soll das anatomisch funktionieren. Beide müssten also ihre Oberkörper vorbeugen, dann stoßen sie aber eher mit den Köpfen zusammen, falls sie gleichgroß sind oder der Kopf des Kürzeren stößt gegen die Brust des anderen.
Was ich damit meine, ist, dass du ungenau beschreibst. Nicht die Oberkörper sind hier im Einsatz, sondern vielleicht die Arme oder die Rücken, die aneinenander reiben. Du willst doch, dass ichs mir vorstellen soll. So stocke ich aber nur und finde, sie verrenken sich seltsam.

Und sie erkennen sich.
Das wäre für mich die verschrobendste Umschreibung für Geschlechtsverkehr, die ich jemals gelesen habe. Solch Formulierung passt in eine Geschichte um die Jahrhundertwende, aber selbst zu dieser Zeit wurde man reichlich handfester in den Formulierungen.

Stefanie erschauert über ihm.
Ich bekomme das noch nicht so richtig einsortiert. Diese Formulierung hätte Hedwig Courths-Mahler benutzt. Deine Geschichte spielt aber in der jetzigen Zeit oder?

Ich weiß, es ist gar nicht so einfach, eine erotische Geschichte zu schreiben. Entweder man gerät in die Kitschabteilung oder in die Pornographieabteilung und beides ist eben nicht erotisch. Diese Gratwanderung, weder Kitsch noch Porno zu schreiben, ist verdammt schwer.
Bei dir fühle ich mich leider ab und zu in der Humorabteilung.


Er genießt diesen Vollkörperkontakt.
Vollkörperkontakt, was für ein technisch eiskalter Begriff für das Spüren von Haut auf Haut. Das Wort ist der perfekte Lustkiller. Das wirst du sicherlich ausführlicher und anschaulicher beschreiben können, was er da genießt.

Lukas schaut Stefanie an. Als Frau gefällt sie ihm sehr. Er wird sich gerne um ihre Liebe bemühen. Er glaubt nicht an die Sternschnuppenliebe, die vom Himmel fällt. Die Sternschnuppe hat sich bei ihm auch noch nicht gemeldet, bisher. Stefanie ist sein Sternchen, aber das muss er erst einmal vom Himmel holen. Von selbst kommt dieses Wesen nicht hinunter auf seine Welt.
Kann er ihr beibringen, dass Liebe auch ein Bemühen ihrerseits bedeutet? Ja, das kriegt er hin. Da gibt es bei Lukas keinen Selbstzweifel.
Tut mir leid, aber die Sache mit den Sternen finde ich verkitscht und zudem so abgedroschen, ja schon peinlich. So denkt man, wenn überhaupt, nur im umnebelten Zustand. Und dann ist mir dieser Mann, der ja schon von seiner Figur her mich an ein Brauereipferd erinnert auch noch charakterlich nicht sympathisch. Er will ihr beibringen, dass Liebe auch ein Bemühen ihrerseits erfordert? Seit wann ist Liebe etwas, was man wem beibringen muss?

Seine nachfolgenden Träume, ja die kann ich nachvollziehen und vielleicht solltest du es auch bei dieser Schilderung belassen. Übrigens ist der Übergang von auf Stefanie geil sein, zu mit ihr nochmals Sex haben, zu Hautkontakt und nun heiraten wollen, ziemlich übergangslos präsentiert worden. Dazwischen fehlen mir wichtige mentale Momente deines Protagonisten, die es runder machen.

supporten, Resistant evil.
wozu jetzt wieder englisch?

Dann dachte ich im Absatz vorher, er sei bereits Vater und habe ein Baby. Vielleicht solltest du das oben in der Zeitform ändern, damit dieses Missverständnis nicht aufkommt. Dieses Missverständnis ist auch vermutlich bereits gleich am Anfang dadurch genährt worden, weil von der Liebhaberin gesprochen wird. Ich dachte, Lukas ist bereits verheiratet.

Das Ende ist seltsam drangehängt und ich frage mich, wieso dir nicht gelungen ist, die Szene, also die abschätzige Art der Stefanie im Zimmer zu lassen und dort zu schildern.
So wirkt es auf mich, als hättest du noch wo ein Versatzstück über einen Spielfilm in der Schublade deiner Texte gehabt, der jetzt drangeklebt wird und mit einem letzten Satz zum Ende der Geschichte führt. Das wirkt auf mich holprig.


Lieben Gruß

lakita

 

Hypothalamus
ja Wahnsinn, Du kennst Wörter und zugleich Schaltzentralen,

liebe Sabine,

wie dem aber auch sei,

„Guten Morgen, Stefanie.“
Ja, liebe Sabine, hier könnten wir die Anmerkungen zu Deinem Erstling bzgl. der Satzzeichen umsetzen: Die Begüßung ruhig mit einem herzlich Ausruf beginnen!, also
„Guten Morgen, Stefanie [!]“
Hiier nun hat Novak schon etwas gesagt (das sollte dann in grammatisch eindeutigen Sachverhalten korrigiert werden, wäre schon besser, liebe Sabine, nur Übung macht den Meister), aber wir können hier Novaks Hinweis umgehen, denn in der neuen Rechtschreibung wird der Aussagesatz nicht mehr gekennzeichnet (infolge des folgenden, übergeordneten Satzes „ …“, erwidert xy, aber nicht, wenn’s ein Ausruf ist wie zuvor vorgeschlagen.
„Guten Morgen[!]“, erwidert …
Aber das mit dem Punkt scheint eine eigenständige Regel bei Dir zu sein. Sie wird immer wieder wiederholt. Da musstu noch mal durchau’n.
„Letter from Iwo Jima, von Clint Eastwood“.
Da wär der Punkt dann vorm Gänsefüßchen anzubringen …, folgt ja auch kein übergeordneter Satz.
Und hier mal ein anderes Problemkind:
Liegt es daran, dass seine Eltern ihn als Baby nicht genug gestreichelt haben.
Besser ein Fragezeichen statt des Punktes.

Einzelne Formulierungen wie

Er ist seiner Liebhaberin nicht böse.
Liebhaberin is’ aba janz schön umständlich. Wie wär’t mit der „Liebsten“?
Oder hier
Stefanie geht unbekleidet durch das Zimmer …
Warum die negative Umschreibung? Sagt „nackt“ nicht ähnliches, wenn nicht sogar gleiches aus?

Ob sie gleich noch einmal Liebe machen will? Lust hat er schon. Aber er will sich darauf nicht versteifen.
Absicht, das Versteifen? Ja, das ist ja mal was eindeutig Zweideutiges. Willstu mit mir konkurrieren? Wer wird da steif?

Lukas liebt Stefanies Figur.
Nur die Figur? Was wäre das denn für eine Liebschaft? Liebe sicherlich nicht. Schau Dir M. Glass' Eigentlich egal an- und wenn vllt nur zu Studienzwecken, oder in Allerleirauh von den Brüdern Grimm, das ja gerade als Allerlei-Rauh hundert Jahre alt geworden ist … Er ist also bestenfalls verliebt – oder?

Sein Oberkörper liegt frei, er ist breit, nicht zu sehr behaart …
Da kann ein langhaariger Affe (von den Unterschenkeln bis zum Haupthaar) nicht mitreden, ist ja schon – Gott und Anakreon sei Dank! – schon geschehn.

Und sie erkennen sich.
Im Alten Testament und bei Luther bedeutet diese Passage, dass man heiratet … Schon allein die kleine Passage zeigt an, dass es mit dem Schreiben was werden kann ...

Potenzielle Fälle-Falle, auf die ich aufmerksam machen will trotz der nachfolgenden Sätze – oder gerade deswegen:

Stefanie erschauert über ihm.
Sie liegt also örtlich genommen & gesehen auf ihm.
Löst Lukas in ihr den Schauer aus, lässt sie erschaudern, wäre der Akkusativ statt des Dativs zu verwenden, also „ihn“ statt ihm.

Wo wir schon in einem uralten Bild stecken, hier zB

Er wird sich gerne um ihre Liebe bemühen
Hätten die Alten gesagt „er wird ums sie freien“, was nicht nur nach Freiheit klingt, schließlich ist Freiheit immer vor allem die des anderen, ohne dass wir jetzt das Neue Testament oder den kategorischen Imperativ bemühen müssen, da reicht der Volksmund „was du nicht willst, das man dir tu …“

Da ringtont ihr Smartphone.
Der Ton kann auch umgelautet werden zum Verb „tönen“.

So viel oder wenig für heute vom

Friedel,
der sicherlich nicht das letzte Mal vorbeigeschaut hat.

 

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